Windsteuerung

Hallölle,
hab noch einen (Ur-)alten Bauplan für ein Modellsegelboot mit Windsteuerung.
Nun schweigt sich aber die Bauanleitung über die Windsteuerung völlig aus - und ich hab keine Ahnung darüber...
Kennt sich jemand damit aus?
und kann es, für mich, in einfachen Worten erklären, wie die Steuerung funktionier? und wie diese eingestellt/justiert wird? worauf zu achten ist? wie diese gebaut wird? etc.....
Hat jemand noch ein solches Modell in Betrieb?

mit fragenden Grüßen
 

molalu

User
Hallo Schorchy,
ich versuchs mal.....
Dein Bauplan zeigt Dir sicherlich, dass die Windfahne direkt mit dem Ruder verbunden ist. Das System mit der Windfahnensteuerung ist aus der Zeit vor "RC" und eigentlich für unsere heutigen Ansprüchen nicht mehr zeitgemäß, weil die Windfahne lediglich dafür sorgt, das die Segelyacht den Kurs "hoch am Wind" hält. Wenden und Halsen ist nicht machbar. Unsere Großväter sind mit solchen Modellen von einem Seeufer zum anderen gesegelt. Jeweils auf der anderen Seeseite musste ein Helfer am Ufer stehen, der das Modell per Hand, oder mit einer langen Stand wieder in den Wind gewendet hat.
Ich habe aber auch gelesen, das es Spezialisten gegeben haben soll, die mit dieser Art der Steuerung ins Lee gesegelt sind, bis das Modell fast zum Stillstand kam, um sich dann wieder langsam in den Wind zu drehen.
Für alle oldschool-Fans sicherlich eine Herausforderung, oder nette Abwechslung - für mich wäre es nichts, zumal der Teich schon relativ klein sein muss, ansonsten läuft sich der Helfer einen Wolf.

wie diese eingestellt/justiert wird? worauf zu achten ist? wie diese gebaut wird? etc.....

Dazu kann ich leider keinen Beitrag leisten😭
 
Zeige doch bitte einmal einnen Sca von wesentlichen Teilen des Bauplanes


.........Dein Bauplan zeigt Dir sicherlich, dass die Windfahne direkt mit dem Ruder verbunden ist. ..............
Richtig ist, dass diesee Steuerungen in den Klassen DM, D10, DX zum Eiinsatz kamen
(Kategorie D = Freisegeldende Modellsegelboote)
Gesegelt wurde auf einem festgelgten Kurs (Viereck) Mann gegen Mann. Immer 2 Starter am Start im 2. Durchgang tauschten die Teilnehmer die Startplätze Li/Re.
der erste bekam 2 Punkte, der 2. 1 Punkt, wer die Ziellinie nicht erreichte oder seitlich den Kurs verlies bekam keine Punkte.

Einfach die Ruderachse verlängern und eine starre Fläche montieren geht nicht. Die Drehrichtung der Ruderachse muss sich entgegengestzt zur Windfahnenachse drehen.

Die Windfahnensteuerungen, die ich in Erinnerung habe, arbeiteten indirekt auf das Ruder
a) mit einer Zahnradkombination
b) Gestänge
Das Grundproblem war die Einschätzung des scheinbaren Windes an Bord hin zu bekommen. Der änder sich bekanntlich mit der Modellgeschwindigkeit

Ich könnte mir vorstellen, dass in GBR heute noch Windfahnensteuerungen im Einsatz sind. Dort sollen noch Regatten ohne RC absolviert werden

Bei manntragenden Segelyachten sind sie heute als Selbsteteuereinrichtung im Einsatz. Dort gibt es sie auch als mechanische Variante, funktionieren aber nach anderem Prinzip.
 
Zuletzt bearbeitet:

Ragnar

User
In dem Buch "Schiffsmodellbau" von Oranzio Curti werden diese Anlagen sehr detailiert beschrieben.

Was hast Du da für eine Bauplan ausgegraben?
Vielleicht aus einem alten Hobby Heft?
 
Hallo,
ja, das Buch "Schiffsmodellbau" von Oranzio Curti hab ich, und das Kapitel mit der Selbststeuerung habe ich Mittlerweile gelesen :-)
Da ist es sehr gut beschrieben.
Ich hab einen Bauplan aus den 30er - 40er Jahren, zwei Baupläne aus dem VTH-Verlag, einen von Aeronaut und einen Bauplan von Sarikhobby, den "Snow Goose V106" von Segelbooten mit Windfahnensteuerung.
Bin gerade nicht zu Hause, darum kann ich jetzt nicht die Namen der anderen Baupläne sagen, aber ich kann am Montagabend nachsehen.
Was mich wirklich interessieren würde, ob noch jemand ein Segelboot mit Windsteuerung in Betrieb hat, oder schon einmal eines gebaut hat oder früher mal eines hat fahren lassen.
 
.....................
Was mich wirklich interessieren würde, ob noch jemand ein Segelboot mit Windsteuerung in Betrieb hat, oder schon einmal eines gebaut hat oder früher mal eines hat fahren lassen.
Im Betrieb habe ich kein Modell mit Windfahnensteuerung
Aber:
etwa 1976-78 hatten wir im Schülerbereich einen Knickspanter der Klasse DF-SII versucht(Schülerklasse der Altersstufe II 12-16 Jahre. 100 cm Rumpflänge, 0,33 m² Segelfläche)
Die Kinder hatten damit ihre Schwierigkeiten beim Trimm. Als Betreuer durften wir beim Start nicht helfen. Nur wenn der Schüler nicht im Startbereich waren.
Unser System war:
- Ruderwelle bis über Deck
- auf Ruderwelle ein Plastic Zahnrad aus einem Spielzeug (Durchmesser ca. 3-4 cm)
- Mittschiffs zwischen Heck und Ruderwelle ein MS Rohr im Rumpf als Lagerung für die Windfahne
- Auf Windfahnenwelle ebenfalls ein Zahnrad
- beide Zahnräder sollen passgenau im Abstand sein.
- Modell an Land in Kursrichtung halten
- Die Windfahne so lange verstellen, bis Boot auf Kursrichtung und Ruder in Mittellage ist
(Windfahne im MS Rohr anheben und wieder in korrigierter Position runter lassen, bis alles passte.

Die Windfahne steht nie ruhig. Die richtige Stellung ermitteln war schon schwierig. Für Kinder noch schwieriger

Es soll auch Lösungen mit Dämpfung gegeben haben, hatte nie eine gesehen.

Ulli
 
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