Zg 45 problem

ask-13

User
Guten morgen Gemeinde
Ich habe da mal eine frage zu zg 45? Der Motor tut seinen Dienst in der Dimona von Delro. Er läuft eigentlich sehr zuverlässig. Nur wenn ich längere zeit im standgas rumtucker und dann wieder Gas reinschiebe verschluckt er sich. Er ist noch nie ausgegangen, er stolpert sich nur ein zusammen bis er wieder auf Vollgas ist. Wenn ich ihn oben abstelle ( bordanlasser ) und dann nach einer weile wieder starte läuft er ohne Probleme hoch.
Wo kann er "aua" haben?
Gruß Hans Jürgen
 

Malmedy

User
Hallo Jürgen,

was heißt bei Dir "längere Zeit"? Kein Motor mit Primitivgemischversorgung und Primitivzündung - und das trifft auf alle Modellmotoren mehr oder weniger zu - wird eine längere Leerlaufphase problemlos wegstecken. Man könnte den Leerlauf so mager stellen wie es irgend geht, aber damit kann man sich wieder andere Probleme einhandeln. Etwas magerer könnte vielleicht begrenzt Abhilfe schaffen. Wir sind einfach durch die heutigen Automotore mit kennfeldgesteuerter Einspritzung und Zündung verwöhnt, da kann kein Modellmotor annähernd mithalten.

Gruß, Michael
 

ask-13

User
Hallo Michael
Danke für die ausführliche Antwort
Unter länger verstehe ich so aus 400 Meter langsam Höhe vernichten um ein tiefen Überflug zu machen. Da kommt schon mal ne 1/4 Stunde zusammen . Werde mal versuchen Leerlauf ein tacken magerer zu drehen. Werde diese Saison auch meine Motoren auf motomix umstellen. Wurde mir sehr empfohlen weil das " normale" mischbenzin nach drei Monaten "kippt" und so oft fliege ich die Dimona nicht. Da muss das Wetter schon stimmen. Werde mal alles ausprobieren und wieder berichten
Gruß
 
Beschleunigungsproblem ZG45

Beschleunigungsproblem ZG45

Hall Hans-Jürgen,

Dein Problem ist systemisch bedingt und liegt, wie hier schon beschrieben, an der rel. primitiven Gemischaufbereitung in einem Pumpenvergaser. Die Auswirkungen werden stärker, je länger der Ansaugtrakt ist.
Nach längerer Leerlaufzeit sinkt die Motortemperatur stark ab, der Vergaser-Ansaugtrakt und das Kurbelwellengehäuse werden ebenfalls kälter und die Gemischanteile, welche durch die Temperatur im Normallauf verdampfen bleiben ein Aerosol und überfetten das Gemisch. Dadurch ändern sich die stöchiometrischen Verhältnisse (Zündfähigkeit) und der Motor reagiert noch empfindlicher beim Beschleunigen aus dem Leerlauf. Es heißt zwar "Vergaser", müsste richtergweise aber "Zerstäuber" heißen!
Ein weiteres Problem ist das schnelle Öffnen der Drosselklappe. Dann entsteht am Venturi des Vergasers ein abgemagertes Gemisch, da die Ansauglauft schneller beschleunigt, als das Benzin aus der Düse kommen kann (Luft ist leichter als Benzin = Massenträgheit).
Da hilft es nur, die Drosselklappe langsamer aufzufahren. Wenn man den Motor gut hören kann, geht dass langsame Auffahren des Vergaser nach Gehör. Ist der Flieger weiter entfernt ist die Programmierung einer Verzögerung des Drosselservos die bessere Lösung! Wichtig ist es auch, den Vergaser am Boden nach längerem Leerlauf (kälterer Motor) einzustellen um das Problem schon dort zu minimieren.
Dass die Regelungsbohrung des Vergasers per Schlauch in die Nähe der Ansaugöffnung verlegt wurde, setze ich voraus.
Es ist schlecht für die optimale Vergaserregelung, wenn der Propellerwind direkt auf diese Öffnung drückt und nicht den Zustand an der Einsaugöffnung des Vergasers abbildet. Dann wird dem Vergaser ein höherer Luftdruck (mehr Sauerstoff / Volumen) vorgegaukelt und die Regelung dreht die Spritzufuhr auf, was ebenfalls zu einer Überfettung führen kann.


igergruß

Günter
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten