1:2,75 Piper J3 mit Rohrrumpf - von der Idee bis zum Jungfernflug im Eigenbau

Sind sie definitiv!
Meine Lisa ist auch von Iris.
 
Mein lieber Schwan........ wie die Zeit vergeht. Ich hoffe es gibt noch Interesse an dem Baubericht der Piper und vor allem, Ihr hattet alle eine tolle Flugsaison.😜

Leider ist die Piper noch auf dem Dachboden und wartet auf die Bespannung. Der Grund: meine Frau hat erfogreich das Rentenalter erreicht und so sind noch ein paar Arbeiten am Haus zu erledigen. Da das Wetter aber schlechter zu werden scheint, gehen die Arbeiten am Flieger demnächst wieder los.
Doch bevor ich Euch eigentlich nur mit Bildern vom Bespannungsfortschritt "langweilen" werde, möchte ich Euch noch vorab, meine Art Modelle zu bespannen, vorstellen. Ich hatte so ein kleines Sommerprojekt, wo ich Fotos machen konnte.

Ihr kennt sicher alle die klassischen Methoden mit Bügel- oder Klebefolie und sicher hat auch der Eine oder Andere schon mal mit Textilfolie seine Modell bebügelt. Doch seit dem es die Solartex Gewebefolie nur noch als Restbestand gibt, bleiben zwar die üblichen Verdächtigen von Oracover und vom Toni, aber .............. oder mann bespannt klassisch mit Spannlack und Seide, so wie ich.

Na ja, Seide nehme ich auch nicht mehr, obwohl die klassische Fallschirmseide immer noch zu bekommen ist und gewichtsmäßig ungeschlagen bleibt. Der Grund dafür liegt in der Verarbeitung von Seide. Sie wird mit Wasser gespannt und Wärme ist ohne Wirkung, daher recht schwierig zu verarbeiten.
Meine Favoriten sind daher Koverall von Sig, zu beziehen über dem Modellbauhandel und Superflite (das nicht zertifizierte) von Frieb.aero. Bei Friebe bestelle ich übrigens auch den Aerolon Spann- und Klebelack.
Als echte Alternative verwende ich aktuell, also auch für die Piper, Futter Tafft von Stoff4you.de . Diesen gibt es schon eingefärbt, was speziell bei kritischen Farbtönen wie Gelb, die späteren, deckenden Lackaufträge deutlich verringern, doch dazu später mehr.
Dieser Stoff ist allerding etwas kritischer in der Verarbeitung, da er dichter gewebt ist und sich daher nicht so gut mit Wärme schrumpfen lässt, wie die klassische Bespannstoffe. Am Ende ist jedoch die Bespannung trotz der unterschiedlichem Gewicht der drei Stoffen pro qm in etwa gleichschwer und bei einer 2K Lackierung um längen leichter als würde man das Model mit Gewebe bebügeln und dann ebenfalls Lackieren, was ich für die Langlebigkeit bei Großmodellen mit Verbrennungsantrieb, immer empfehlen würde.

Bevor wir uns hier über die Vor- und Nachteile der verschiedenen Methoden den Kopf zerbrechen, möchte ich Euch meine Beweggründe noch kurz darlegen.
Also die Bügelei mit Gewebe ist bei Großmodellen immer die erste Wahl, wenn keine Werkstatt vorhanden ist, die tagelang nach Spannlack und Verdünnung stinken darf, bzw. wo keine vernünftige Be-und Entlüftung gegeben ist.......... Schließlich baue und bespanne ich meine Modelle immer im Winter und da kann man die Arbeiten leider nicht im Freien ausfühen. Kälte und die Luftfeuchtigkeit sind tötlich für eine gute Soff - Lackbespannung.

Wenn man aber die Möglichkeiten hat, ist die Bespannung mit Gewebe und Spannlack die erste Wahl. Der Stoff ist dünner, weshalb die Überlappungen kaum spürbar sind. Stöße und damit ausfusselndes Gewebe, sind praktisch nicht vorhanden, da diese durch den Spannlack sauber verklebt werden, was zu einer homogenen Oberfläche der Bespannung, auch an kritischen Stellen, wie Anschlüsse, Durchführungen oder Ecken und Kanten führt.
Das Gewicht, speziell auch bei meiner Methode mit gefärbten Stoff und eingefärbtem Spannlack, ist speziell bei kritischen Farben wie Weiß oder Gelb trotz 2K Lackierung kaum der Rede wert. Ich müsste die Aufzeichnungen meiner fast 4m spannenden "Semiscale" Stearman oder der Wonneberger 1:2 Bücker, beide "echt" unter 25Kg, raussuchen, wo ich den Gewichtszuwachs pro Arbeitsgang mal aufgeschrieben habe.... Einfach nichts.
Ein weitere Aspekt für die Bespannung mit Gewebe und Spannlack ist der unbeschreibliche Zuwachs an Stabilität. Ein so bespanntes Modell, kann von vornherein etwas weniger Stabil und damit auch leichter gebaut werden, da die Bespannung mit Gewebe und Spannlack eine zusätzliche Stabilität in die Konstruktion bring. Wer das einmal probieren möchte, lackiert einfach mal einen 10mm Balsastab 2x mir Spannlack und vergleicht das Ergebis mit einem unlackierten oder bespannt einmal ein Leitwerk mit dieser Methode und staunt über den Zuwachs an Verdrehsteifigkeit.

Ach und einen riesigen Vorteil hätte ich beinah veressen..............
Stellt das Model bei einem Flugtag ohne Abzudecken mal einen ganzen Tag in die pralle Sonne und ihr werdet keine Falten sehen und sollte die Bespannung bei über 30°C doch mal etwas einfallen, strafft sie sich wie von Zauberhand wieder von allein. Die Zuschauer werden es euch danken.

Ich hoffe ich habe euch wieder etwas neugierug gemacht, schließlich werde ich euch zeigen wie ich Zackenband im scalen Maßstab herstelle, ohne eine Sehnenscheidentzündung der Hand zu bekommen oder unverschämtes Geld für ein Standart Band zu bezahlen.

Also bis später ..........
 
So viele Like`s, das freut mich natürlich ......... Also: Bespannen von Flugmodellen mit Polyestergewebe und Spannlack.

Wie euch sicher bekannt, ist diese Art der Bespannung so alt wie der Modellbau selber und nur auf Grund der heute üblichen Bügeltechniken etwas in Vergessenheit geraten, obwohl weder der Zeitaufwand noch die Technik selber besondere Ansprüche stellt.
So haben alle meine Bekannten, welche meist aus Gewichtsgründen zu dieser Bespannmethothe gegriffen haben, sehr schnell perfekte Ergenisse erzielt.
Ebenfalls nicht zu unterschätzen ist der geringere finanzielle Aufwand. Bei 2 Euro pro qm Futter Taft, benötigt man pro Großmodell 1 Liter Klebelack, 2 Liter Spannlack und 1 Liter Verdünnung. Als Werkzeugt Cutter, Rollenschneider, Lasurpinsel, Scheren und ein klassische Bügeleisen ohne Dampf.

RC_62 (10).jpg


Wie geht mann also vor.
Das hängt im Detail von eurem Spannlack ab. Je nach dem ob ihr noch über alten Spannlack ohne jegliche "Blaue Engel Zertifikate" verfügt oder ihr das bei Friebe.Aero angeboten AEROLON Lacksystem, bestehen aus Klebelack, Spannlack und Verdünner, verwendet.
Grundsätzlich muss das Modell für das Bespannen fertig gebaut und sauber geschliffen sein. Ich verwende dazu meine 400 Schleifschwämme.

RC_62 (6a).jpg


Wenn das erledigt ist, werden alle Kontaktflächen an denen später die Bespannung kleben soll mit dem Kebelack oder dem unverdünnten Spannlack satt eingestrichen. Dieser Vorgang wird so oft wiederholt, bis die Flächen seidenmatt glänzen. Meist muss dieser Vorgang 1-2 mal wiederholt werden. Das richtet sich wirklich nach eurem Lack. Meiner ist so alt und so dick das ich nur einmal streichen muss, 2x ist aber auf keinem Fall falsch und meine Empfehlung beim AEROLON - Klebelack

Wenn ihr alle Teile eures Fliegers eingestrichen habt, ist nach jeden Arbeitsgang 1h Trockenzeit sinnvoll und 12h bevor ihr mit dem eigentlichen bespannen beginnt.

Diese Zeit nutze ich um die Falten aus meinen Stoff zu bügel. Dazu verwende ich das Bügeleisen meiner Frau, samt ihrem Bügelbrett. Denn es ist unbedingt erforderlich, die Temperatur des Bügeleisen so gering wie möglich einzustellen, schließlich möchte ich nur die Knitterfalten aus dem Stoff bekommen und nicht schon den Schrumpfvorgang einleiten. Dazu unbedingt mit der geringsten Einstellung beginnen und sehr langsam erhöhen. Ich lande dann meist noch unter der 1. Punkt Einstellung. Hier ist übrigens viel Geduld gefragt und das Bügeleisen lange auf dem Stoff die Arbeit machen lassen. Den fertigen Stoff dann glatt auslegen und abkühlen lassen. Mit diesem kleinen Mehraufwand erleichtert Ihr euch das eigentliche bespannen.

Zum Bespannen benötige ich jetzt einen ca. 1-2 cm breiten Pinsel und je nach Lack die passene Verdünnung. Bei AEROLON kein Problem, gibt es bei Friebe, bei Spannlack benötigt man Industrie Azeton. Die im Baumarkt angebotenen Verdünnungen, egal ob als Nitro oder als Azeton bezeichnet, sind heute so umweltfreundlich, dass ich damit keine guten Erfahrungen gemacht habe.

Egal, bitte den Stoff jetzt trocken auf das zu bespannende Teil legen, grob zuschneiden, ich nehme dazu einen Rollenschneider oder eine Zackenschere, da der Stoff dann nicht ständigt wegrutscht. Anschließend noch die Durchbrüche z.b. für das Ruderhorn mit einem Bleistifft markieren und mit einem Rollenschneider einschneiden.

RC_62 (2).jpg

RC_62 (3).jpg


Das eigentlich bespannen geschieht ähnlich wei beim Bügeln, nur halt mit einem in die Verdünnung getauchten Pinsel.


RC_62 (9).jpg


Im Falle des gezeigten Leitwerkes, beginne ich am Ruderhorn. Ich tupfe mit dem Verdünnungspinsel auf den Stoff und löse damit die vorher auf die Kontaktfläche aufgebrachte Lackschicht an. Innerhalb weniger Sekunden wird der Stoff durchtränkt, die Verdünnung verdunstet und der Stoff klebt auf dem Bauteil. Kommt einem wie Hexerei vor, funzt aber prima. Ich reibe den eingestrichenen Bereich zusätzlich mit dem Finger fest. Lappen geht auch, reine Frage der Geschicklichkeit. Auf diese Art wird wie bei der Bügelei eine Seite, von der Mitte beginnend hin zu den Rändern, der Stoff mit dem Bauteil verklebt. Bevor man jetzt den überschüssigen Stoff abschneidet, bügle ich mit meinem Werkstatt Bügeleisen den Stoff noch sauber um die Ränder und Bögen und schneide ihn dann sauber zu. Nicht wundern, der Stoff legt sich zwar an, klebt aber noch nicht. Zum Schluss muss alles noch mit Hilfe der Verdünnung verklebt werden.

RC_62 (4).jpg


Um den obigen Zustand der Bespannug zu erreichen werden die Kontaktbereiche, nach dem einstreichen mit der Verdünnung, mit dem warmen Bügeleisen schön angepresst. Bei der Temperatur ist ebenfalls noch vorsicht geboten, denn der Stoff soll nur ganz leicht schrumpfen und die offenen Flächen dürfen noch nicht mit gebügelt werden.

Und so sollte es dann aussehen.

RC_62 (11).jpg


Leider kann man jetzt nicht sofor mit der zweiten Seite fortfahren. Aber auch weg legen geht noch nicht. Schließlch habe ich ja den Stoff sauber um die Rundungen gelegt und damit sind die versiegelten Kontaktflächen erst wieder neu mit Klebelack zu beschichten.

Wichtig, wie auf dem Foto zu sehen, den Lack nur auf dem Kontaktbereich für die zweite Seite auftragen.

RC_62 (5).jpg


Wenn man so alle Kanten, 1x reicht, wieder neu eingepinselt hat, bitte das Teil für eine Stunde zum Trocknen weg legen, bevor mit der zweiten Seite fortgefahren werden sollte. Zum Glück sind ja noch bei ein paar Teilen die erste Seite zu bespannen und die Kanten danach schön satt mit Klebelack einzupinseln. 😜

RC_62 (1).jpg



Wenn ihr jetzt immer noch Lust und Zeit habt, geht es mit der zweiten Seite weiter.
Übrigens, das Schlimmste ist schon überstanden. Denn die zweite Seite ist nur auflegen, grob zuschneiden und mit der Verdünnung im Kontaktbereich einpinseln, mit dem Finger (oder Lappen) schön festreiben und danach sauber zuschneiden. Geht erfahrungsgemäß zügig von der Hand.
Wenn jetzt alles schön sitzt, kommt ganz leicht verdünnter Klebelack zum Einsatz.

Und zwar werden die Ränder, Ecken, Kannten und Durchführungen solange damit eingepinselt und mit dem Finger festgedrückt, bis ihr einen schönen sauberen Übergang habt. Es gibt danach weder abstehende Fusseln, noch sollten irgendwelche Kanten zu spüren sein. Ich nutze dafür zusätzlich das warme Bügeleisen, um so die Kanten zu trocknen und schön zu verpressen.

Jetzt ist auch der richtige Zeitpunkt, den Stoff zu spannen. Der Regler vom Bügeleisen steht bei mir dazu etwas über die Zwei Punkte.
Auch kann man jetzt den Sinn eines größeren Bügeleisen voll ausspielen, denn ich lege das Eisen immer so auf die Bespannung, dass es auf zwei Rippen aufliegt. So kann ich es langsam über die Bespannumg ziehen und der Stoff hat Zeit sich zu straffen, ohne dass das Bügeleisen extrem heiß sein muss.
Am Ende von Tag habt ihr so einen kpl. bespannten Flieger. Und wenn ihr sauber gearbeitet habt, auch völlig Frei von Verzügen.

Übrigens, seit ihr aus irgend einem Grund mit dem Ergebnis nicht zufrieden, kann zu diesem Zeitpunkt die Bespannung punktuell oder auch größlächig wieder an- oder abgelöst werden. Einfach den Bereich mit Verdünnung einstreichen und schon kann man den Stoff wieder verschieben oder ablösen.

Übrigens beim Rumpf verfahre ich ähnlich. Bespannt wird er bei mir in 3 Schritten / Seiten.
Also z.B. die Linke Seite, samt Seitenruder und dann bis zur Mitte der Oberseite. Gleiche Prozedur mit rechts und zum Schluss die Unterseite. Auf diese Art und Weise bekommt mann meist sehr schöne Übergänge zwischen Rumpf und Leitwerk.

Und am Ende des Tages sollten es dann so aussehen.

RC_62 (7a).jpg


Jetzt sollte die ganze Geschichte erst einmal 12h durchtrocknen. Der Grund ist recht einfach. Der Klebe-, Spannlack ist eigentlich ja nur ein in Verdünnung aufgelöstes Zelluloid. Wer also noch ein paar alte Filmrollen rumzuliegen hat, kann sich Spannlack auch selber herstellen.😜

Das bedeutet aber auch, das bei jeder neuen Schicht Spannlack sich der darunter befindliche Lack schnell wieder anlöst. Und das geht um so schneller je frischer der Lack ist. Trockner Klebe / Spannlack ist knochen hart und kann sogar geschliffen werden. Tropfen Verdünner drauf und er ist wieder weich wie Gummi.

Warum erzähl ich euch das? Natürlich denn jetzt müssen die bespannten Teile mit Spannlack behandelt werden. Und das je nach Stoffart bis zu 5 Mal.
Die Sache mit dem Spannlack ist an sich eine schnelle Nummer. Allerdings erforder sie Sauberkeit, etwas Übung und ein gewisses Tempo.
Dabei ist die erste Schicht noch zum Üben.
Für die erste Schicht nehmt ihr den Spannlack eigentlich unverdünnt. Eigentlich deshalb, weil er wenigstens streichfähig sein muss. Notfalls vorsichtig etwas Verdünner hinzugeben.

Für die eigentliche Streicherei verwende ich einen breiten Lasurpinsel, welchen ich nur mit den Spitzen in den Spannlack tauche und den Lack gleichmäßig und deckend auf das Bauteil verteile. Sobald der Lack aufgetragen ist wird dieser so lange mit der Pinselspitze verteilt, bis er seinen Glanz verliert und am antrocknen ist, erst dann kommt der nächste Bereich dran. Also eintauchen, auftragen, trocken pinseln, eintauchen usw. usw....

RC_62 (6).jpg


Wichtig immer nur eine Seite und dann weg stellen. Ich verfahre da wie beim Bespannen. Bei Flächen oder Leitwerken immer erst die eine Seite, Stunde weg legen und dann die andere, beim Rumpf halt ähnlich verfahren.

Auf die Art schafft ihr immer eine kpl. Schicht pro Tag, denn dann sind wieder 12h Ruhe angesagt.

Woher weiß ich aber, wann der Lack für die erste Schicht zu dünn ist? Ganz klar, wenn ihr ihn auftragt und er bleit nicht auf dem Stoff als glänzende Schicht sondern sack direkt durch. Das ist unangenhm, denn so bilden sich später dicke, weiße Streifen unter der Bespannung, die nicht mehr zu entfernen sind. Also lieber etwss dicker beginnen und vorsichtig verdünnen.

Je nach Stoff und Dicke der ersten Lackschicht sind jetzt 1-4 weitere Schichten erforderlich. Meine Erfahrung mit Koverall und dem Friebe Bespannstoff ist, noch eine weitere Schicht mit leicht verdünntem Spannlack und dann die finale Schicht mit dünnem Spannlack. Beim Futter Taft und recht dickem Spannlack kann jetzt schon die Finale Schicht aufgebracht werden.

Und woher weiß ich, wann die Schichtdicke auseichend ist? Zum einen hört man es, wenn mann auf die fertige Bespannung klopft, so eine Art Trommelgeräusch und zum zweiten ist der Stoff "Winddicht". Kann man testen, indem man versucht durchzupusten.

Bleiben zum Abschluss nur noch ein paar Empfehlungen.
Solltet ihr vor haben, Zackenbänder oder Lochverstärker etc. aufzubringen, solltet ihr das vor der finalen Lackschicht erledigen. So bekommt die ganze Sache noch einmal zusätliche Stabilität.

Wollt ihr das Modell in kritischen Farbtönen wie Weiß, Gelb ...... lackieren empfehle ich den Spannlack vor dem Auftragen ebenfalls einzufärben.
Hierzu verwende ich MIXOL Pigmente aus dem Baumarkt. 1/2, max 1 Flasche pro Liter Spannlack schön verrührt und ihr spart euch die Grundierung.

RC_62 (8).jpg


Und als letztes, der Zwischnschliff. Ja ihr lest richtig. Ich verwende hierfür 80 Schleifleinen welchen ich ohne Druck über die Stöße und Kanten "wische". so werden kleine Lackpikel entfernt oder auch verklebte Fussel aus dem Lack "gerissen". Nach dem ich damit fertig bin, erfolgt wieder mein Feinschliff mit dem 400 Schleifschwamm. Vorsicht ist aber doch geboten, denn man hat auch schnell den Stoff, gerade an Kanten und Stringern durchgeschliffen. Egal Zackenband drauf und schon ist ein weiteres Scaledetail fertig. 😜

Apropos Zackenband..... Dazu demnächst mehr.
 

Anhänge

  • RC_62 (4).jpg
    RC_62 (4).jpg
    219,1 KB · Aufrufe: 54
Zuletzt bearbeitet:
Welch Initiative der Dokumentation - auch inhaltlich perfekt

Dem schließe ich mich uneingeschränkt an.
So oder ähnlich habe ich in 1978 meine erste 1/6 Piper bespannt. Und die besitze ich heute noch - mit der damaligen Bespannung!!

Franz - ich ziehe meinen Hut.
 

Manuma

User
Danke Franz für deine sehr ausführliche Beschreibung. Für mich kommt sie exakt zur rechten Zeit. Ich werden meine Nieuport mit Superflite bespannen. Weil ich das noch nie vorher gemacht habe, ist deine Anleitung äusserst hilfreich für mich. Vielen Dank!
Bester Gruss
Manuel
 

sandj

User
Hallo Frank,

Mensch, Erstklassiger Baubericht!! Ich sage mal einer der besten Bauberichte mit tollen Bildern hier im RCN!
Dein Projekt ist echt beeindruckend.
Mittlerweile schaue ich schon jeden Tag hier rein, um zu sehen, ob es schon was Neues zum Lesen bzw. Lernen gibt.

Danke für denen Baubericht und den darin enthaltenen Tipps, Modellbau vom Allerfeinsten!!

Hans
 
😜 Dann soll es so sein............

Wie schon versprochen, möchte ich heute das Thema Naht-Imitation und Zackenband noch einmal abschließend behandeln.
Obwohl, eigentlich ist dazu im WWW unter dem Suchbegriff " Wing Rib Stitchin " schon alles gesagt, geschrieben und veröffentlicht.
Oder Ihr braucht euch nur das Video von Tom Bode von woodwings auf YouTube anzusehen und alles ist gesagt. (hier klicken).
Danke Bodo, denn da dran habe ich meine Technik ausgerichtet.

Doch nun von Anfang an.
Beginnen wir mit einem Video (leider in Englisch), welches zeigt, wie kompliziert die eigentliche Vernähung z.B. an einer Tragfläche ist. Allein die Knotentechnik lässt einem die Finger brechen. Da die heutige Bespanntechnik bei Modellen ein echtes vernähen nicht erforferlich macht, reicht es also völlig aus, die Naht und die anschließende Abdeckung mit (Zaken) Band zu immitieren.
Die einfachste und auch weit verbreiteteste Methode ist das ausbringen einer Kleberfuge mit Hilfe einer Spritze und das anchließende überkleben mit käuflich zu erwerbendes Zackenband.

Das ist relativ schnell erledigt, aber leider nicht wirklich Scale (siehe o.g. Video). Warum......
Schauen wir mal auf die manntragenden Flieger. Hier variiert der Abstand der Nahtknoten je nach dem Ort wo er sich befindet. Die Angaben sind zwar recht nebulös, aber 3,5 Zoll kann man als Standard Knotenabstand erst mal annehmen. Im Bereich des Propellerkreises, bei der Piper die ersten 4 Rippen, beträgt er 2,5 Zoll. Ebenfalls halbiert sich der Abstand am Anfang einer Naht, also die ersten 3 Knoten.
Und was mir noch auffiel, das dies Abstände max Werte sind und eher noch auf eine gewisse Symmetrie Wert gelegt wird.

Dieser Aspekt lässt sich sicher noch recht einfach im Modellmaßstab umsetzen.
Schwieriger wird es mit den Zackenbändern und Lochverstärkern etc. Hier sind die fertigen Lösunen nur Hübsch und genau das Problem hatte ich auch mit der von Bodo gezeigten Methode, Zackenband mit einem Rollenschneider oder mit einer Zackenschere herzustellen. Wobei mir die Rollenschneiderei überhaupt nicht gelungen ist.
Deshalb werde ich diesen Teil seines Video auch neu interpretieren.

Beginnen wir mit den Knoten.

RC_63 (11).jpg


Wie Bodo, verwende ich auch eine A3 Schneideunterlage und Transfer- PAPIER -
Papier deshalb, da ich es ebenfalls mit Spannlack auf das Modell aufbringe. Als Garn verwende ich etwas dickeres. In diesem Fall sogenannte Braten- oder Wurstschnur. (geht auch zum Grillen mit der Rotisserie). Alternativ kann man erst das Papier fixieren und so wie hier die Schnur mit dem Hammer anklopfen, oder aber auch wie im Video.

Anschließend wird die Sache mit einem Rollenschneider in Streifen geschnitten. Die Beite richtet sich nach der Rippen- oder Stringerbreite.

RC_63 (12).jpg


Fertig aufgebracht, hier an meinem Sommermodell.

RC_63 (15).jpg


Soweit ist alles wie immer. Kommen wir zum Zackenband.
Hier musste ich viel Lehrgeld bezahlen, neudeutsch F & E, oder Versuch und Irrtum, oder einfach nur für die Tonne. Darum bitte über die Bilder vom Sommermodel nicht wundern, stellt nur die Vorstufe für die Piper da und für Euch um die Technik selber zu verfeinern.

Den ich stelle mein Zackenband oder auch Lochverstärker etc... mit einem Schneideplotter selber her. Darüber gibt es nicht so viele Veröffentlichungen funktionier aber am Ende super.

Leider müssen wir dazu noch einmal kurz in die Grafiksoftware, bei mir Corel Draw eintauchen.

z2.jpg

Was brauchen wir. Natürlich ein Foto vom originalen Zackenband und eine Zickzack Linie, welche so später aussehen soll, wie das Foto.

Nun kann man mit den schon oft von mir verwendeten Hilfmitteln eine solche Zickzack Linie konstruieren oder Corel macht das für uns mit dem Hilfsmitel verzerren.









Nach dem die gerade Linie gezeichnet und das Werkzeug Verzerren ausgewählt wurde im Menü Zackenschnitt auswählen.............

z3.jpg


danach auf Verzerrung zentrieren klicken und mit den Werten daneben (hier die 10 und die 25) etws spielen und die Linie sollte grob so aussehen wie das Zackenband.

z4.jpg


Etwas zerren und stauchen und fertig ist die Linie.

z5.jpg


Ab jetzt ist einfach............ doch dazu morgen mehr.
 
Wie bisher beschrieben, funzt die Sache mit den Knoten auf Transferpapier perfekt. Man hat sogar nocht etwas Spielraum mit der Optik, indem man mit der Dicke der Schnur oder des Garns etwas experimentiert.

Beim Zackenband habe ich kurz erklärt wie man recht schnell in Corel eine solche Zick-Zack-Linie konstruiert. Die Technik funktioniert auch mit allen anderen Vektoren. Hier mal am Beispiel eines Kreise, als Lochverstärker. Also Kreis zeichnen, Hilfsmittel Verzerren / Zackenschnitt auswählen, Verzerrung zentrieren und mit den Werten die Sache anpassen.

z6.jpg


Was nützt aber die schönste Zackenlinie im Computer, nicht viel,

Daher habe ich meine Linie so oft kopiert und mit Abstand neu in die Zeichnung eingefügt, immer mit einem gewissen Abstand und zwar dem der späteren Breite meines benötigen Zackenbandes, bis meine Vorlage die Breite meines Schneideplotters erreicht hat.
Übrigens die originalen Zackenbänder sind heute in der Breite genormt, beginnend bei 1 Zoll 1,5 ; 2; usw.... schaut mal beim Friebe.
So könnt ihr namlich die Breite der Naht und des Bandes eurem Modellmaßstab besser anpassen.

Und so sieht meine Plottervorlage aus.
z7.jpg


Exportieren und ran an den Stoff.
Wie gesagt, hier habe ich viel probiert und möchte daher meine Erfahrungen kurz zusammenfassen.

Prinzipell legt man den Stoff auf die klebrige Seite einer Transfer-Folie.
Folie daher, da sie stabiler ist wie Papier. Schließlich soll sie ja den noch nicht klebenden Stoff während der Plotterei sauber fixieren.

RC_66 (17).jpg


Den Stoff schön mit dem Rakel anreiben und auf die Plotterbreite zuschneiden. Die hier zu sehenden Falten sollten vermieden werden, stören aber nicht wirklich.

RC_66 (19).jpg


Als Plotter verwende ich meinen alten Secabo mini, noch aus XP Zeiten. Läuft zwar nur bis Win 7, dafür aber problemlos als Drucker, direkt aus Corel.
Und so sieht mein Zackenband nach dem Plott und auf dem Sommerflieger aus.

RC_66 (20).jpg

RC_66 (21).jpg


hier mal ein Detail Foto

RC_66 (23).jpg


So weit so gut. Kleines Fazit am Ende:

Wenn ihr wie ich, die Zackengröße und Form am Foto eines originalen Zackenbandes festlegt, vergesst nicht die Zickzacklinie vor der weiteren Verwendung entsprechend eures Modellmaßstabes anzupassen. ( zu verkleinern ) :confused:
Sonst sieht es so aus, wie bei meinem Testprojekt auf den obigen Bildern. Die Zacken hatten im Original, bei mir nämlich eine Größe von rund 3 mm, egal bei welcher Breite.
Hier mal ein Bild von der richtigen Größe, allerdings anderer Stoff.

RC_65 (1).jpg


Da komme ich auch gleich mal auf den Stoff zu sprechen.

Der Blaue........ klassisches Oratex mit Klebeschicht auf der Rückseite............. Funktioniert super auch bei kleinsten Zacken. Problem ist das Aufbringen mit Bügeleisen, speziell wenn man wie ich sehr dickes Garn genommen hat. Bitte Selber vorher mal probieren. Ansonsten könnt ihr hier alle eure Reste verarbeiten. 👍👍👍

Der Weiße....... Koverall unbehandelt. Lässt sich super auf die Transferfolie aufbringen, Plott ebenfalls kein Problem. Allerdings wenn ihr ihn von der Folie abziehen wollt, lösen sich die Spitzen von den Zacken, da der Stoff zu grobmaschig gewebt ist. Schrumpft dadurch zwar sehr gut, aber löst sich halt schlecht von der Folie.

RC_65 (5).jpg


Darauf hin habe ich den Koverall-Stoff vorm Abziehen mit Spannlack eingepinselt, antrocknen lassen und dann abgezogen, ging schon besser, aber immer noch verbesserungswürdig. Und man darf nicht zu lange warten - dann geht nichts mehr ab.

Final werde ich meinen Futter-Taft auch für das Zackenband nehmen, er ist feiner gewebt, wird grob zugeschnitten, auf einer Folie mit Spannlack eingepinselt und wie Wäsche zum Trocknen aufgehängt. Danach auf die Transferfolie aufreiben, Plottergerecht zuschneiden und ausplottern. Zeige ich euch dann, wenn ich mit der J3 so weit bin.

Hier geht es erst mal nur um die Theorie, weshalb auch die Fehler aktuell kein Problem darstellen.

Zum Plotter selber, geschnitten mit 45° Schleppmesser, Anpressdruck wie bei Flexfolie. Als Länge habe ich mich an der Rippentiefe + Zugabe für Verschnitt orientiert. Ich glaube 1m Meter sollte auch kein Problem darstellen.
Übrigens Oracover oder auch jede andere Klebfolie aus der Werbung funktioniert als Zackenband ebenfalls super. Plot ist hier natürlich überhaupt kein Problem. Wichtig nur Folie for dem Plot, spätestens aber vor dem Ablösen anschleifen. Sonst hält der Lack nicht. Ich hatte dies so bei meiner alten Piper gemacht, damals hatte ich die geplotterte Folie sogar irgenwo im Modellfachhandel gekauft. Beim Aufbringen des Folien-Zackenbandes war ein Heißluftfön sehr hilfreich, speziell auch bei Rundungen perfekt.
Übrigens die Folie war weiß und nach dem lackieren der Piper habe ich den Lack noch mal überschliffen und dann nur gewachst. Dabei hat sich etwas Farbe von den Spitzen der Zacken abgerubbelt. Ich fand sah gar nicht so schlecht aus.

So, das soll es aus theoretischer Sicht zum Thema Bespannen mit Lack und Seide gewesen sein. Nächste Woche kommt die Piper wieder vom Boden und dann gibt es wieder Bilder von der J3. Übrigens hier beginne ich mit der Bespannung des Innenraumes auf dem Stahlrohrrahmen.
Ah ne... einer meiner besten Freunde hat sich ja ein GÖ 4 gekauft und da muss ich wohl doch eine Seglerschleppkupplung verstecken, denn ich glaube mit einer J3-65C konnte noch nicht geschleppt werden.

Oder.............
 
Zuletzt bearbeitet:
Liebe Leser:innen 😜, wer mich mitterweile kennt der weiß, dass ich wenn ich so schreibe wie in den letzten Threads, die Zackenbänder meinen bescheidenen Vorstellungen von Scale nicht wirklich entsprachen.
Nun Ja, wir sind zwar hier im Scale Forum, aber wer einmal die Gelegenheit hatte, eines dieser auf Wettkämpfen eingesetzten Scalemodelle zu bewundern, versteht auch weshalb es nur so wenige echte Scale Modelle gibt. Und wenn wir ehrlich sind, verfügt keiner von uns privat über die Mittel und Möglichkeiten ein solches Modell 100% tig selber von der Idee bis zum Jungfernflug umzusetzen. Ich glaube das gilt auch für die Wettkampfleute, auch da kommen Viele und Vieles zusammen oder es dauert sehr lange, auch auf die Gafahr hin, dass es nie oder nur selten in die Luft kommt.
Aber vielleicht täusche ich mich ja auch...................

Doch nun zurück zur der von mir angewandten Methode der Naht und der Nahtabdeckung durch Zackenbänder.
Also zurück in die Werkstatt und die eigentliche Nahtimmitation noch einmal begutachtet. Eigentlich gibt es an der Art der Herstellung nicht viel zu verbessern. Ich habe nur den Zwirn vermessen, klassischer Sternchenzwirn hat 0,3mm und mein Fleischergarn 1,3mm. Ich werde mir daher eine Rolle von dem 0,61mm Heftzwirn aus vorigen Thread besorgen.

Da sich die meisten Scalemodelle im Maßstab 1:4 bis 1:2 bewegen biete sich übrigens der Maßstab 1:2,54 Ideal für einen Art Universal Nahtvernähung an. Mann kann dadurch die übichen Zollmaße 1:1 in cm umsetzen. Also ein 1 Zoll breites Original Zackenband wird am Modell genau 1cm Breit. Der Knotenabstand von z.B. 3 Zoll entspricht dann 3 cm am Modell. usw... usw....
Das ist zwar nicht echt Scale, s. o., aber es vereinfacht die Herstellung von Schablonen und Lehren. Und noch ein Vorteil speziell bei kleineren Modellen, die Sache ist auch noch zu erkennen ohne das mit der Lupe rangegengen werden muss.

So und hier mal ein paar Bilder von meinem Testmodell. Übrigens eine Avia BA-122 aus den 30 ziger Jahren mit ca. 1,6m Spannweite im Maßstab 1:5,5

RC_67 (5).jpg

RC_67 (6).jpg
RC_67 (3).jpg


hier noch eins:

RC_67 (1).jpg


Wie ihr auf den Fotos sicher sehr gut erkennen könnt, habe ich mit der Zackengröße gespielt. Der kleine Zacken hat ein Höhe von 1mm und der Gößere 1,5mm. Jeweils durch scalieren des Originalen Zackens erzeugt. Als Breite für das Zackenband habe ich die 1" Variante geplottet, einmal mit 8mm und 1mm Zacken und einmal mit 10mm und 1,5mm Zacken
Mein ursprüngliches Knotenband, habe ich noch einmal auf eine Breite von 5mm geteilt.

RC_67 (7).jpg


und damit die Leitwerke der Ba-122 verhübscht. Übrigens auf der Unterseite von HR und Flächen kommt bei mir nur Zackenband und keine Nahtimitation.

Mein Fazit.

1. Nathimitation nach der Methode vom Tom Bode mit 0,5 - 0,7mm starken Zwirn und 2-3 cm "Knotenabstand" auf TransferPapier herstellen
2. Breite der Nathimitation auf 5mm für 1" und 10mm für 2" Zackenband schneiden

3. Zackenband aus Oratex (Resten) auf Transfer Folie herstellen
4. Zackengröße sollte einheitlich sein und zwischen 1mm und 1,5mm groß sein

5. Die Nathimitation mit Spannlack auf das Modell aufbringen und Antrocknen lassen
6. Das Zackenband aus Oratex ebenfalls mit Spannlack schön Mittig über der Nathimitation aufbringen und Antrocknen lassen

7. Alles mit geringer Hitze (< Stufe 2 auf meinem Bügeleisen ) sauber nachbügeln

8. Abschließender Spannlackauftrage ( max. 2 Schichten) und 24 trochnen lassen

9. Feinschliff mit 400 Schleifschwamm.
10. Alle Teile vor dem Lackieren mit Silikonentferner abwischen

Ich werde morgen meine BA-122 mit 2k Lack (Matt) lackieren. Erst danach werde ich die entgültige Entscheidung über die Zackengröße für meine Piper treffen. Ich muss einfach sehen wie die 1mm oder die 1,5mm Zacken zur Geltung kommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, wer sich jetzt gewünscht hat, dass ich mit Bildern vom fertigen Innenaubeu meiner Piper aufmachen würde, den muss ich enttäuschen. Der Grund ist recht einfach und liegt im meiner suboptimalen Lagerung der Piper-Rohbauflächen. Doch dazu gleich mehr.
Hier erst einmal das Abschlussbild meines Testobjektes.
rc_68 (1).jpg

rc_68 (2).jpg


Die Sache mit der Naht und dem Zackenband sieht echt gut aus, sagt sogar meine Frau. Ich werde für meine Piper daher die beschriebene Variante mit Oratex und 1,5mm Zackengröße verwenden. Euch empfehle ich auf jeden Fall auch ein Testobjekt, bevor ihr euch für die abschließende Größe entscheidet, hier ist Scale manchmal zu klein, bzw. zu unauffällig. Muss ja nicht geich ein ganzer Flieger sein. 😜

Nun zur Piper...........

rc_68 (5).jpg


Wie Ihr seht, musste ich die Rohbauflächen erst einmal reichlich wässern und tagelang beschwert trocknen lassen. Auch gab es ein paar kleine Schäden, die aber schnell behoben waren. Ich hätte halt im Frühjahr die Flächen zu Ende bauen müssen oder in einer Hellig über den Sommer lagern............ So waren sie doch stark verzogen und erinnerten eher an eine Luftschraube, als an eine Tragefläche.

Darum habe ich mich entschlossen, jetzt erst einmal die Flächen zu Ende zu bauen und dann erst alles zu bespannenen.
Also ran an die Querruder-Anlenkung.

Wie ihr sicher schon mal gesehn habt, werden die Querruder der Piper über die Streben und diverse Umlenkrollen angelegt. Nun möchte ich dieses Details natürlich auch bei meinem Modell darstellen und trotzdem über ein Servo anlenken.
Daher habe ich schon bei der Konstruktion der Tragfläche diese Variante mit eingeplant. Hier noch einmal ein Foto der Masterrippe.

RC_68.jpg


und hier die fertige Variante.

rc_68 (8).jpg


Die Rollenhalter sind diesmal Handmade und die Rolle aus Teflon gedreht. Alternativ geht auch Miramid. Der Vorteil liegt in der leichten Bearbeitbarkeit und es gibt kein Vergang........

rc_68 (7).jpg


Im Anschluss werde ich die Fläche noch einmal kpl. nachleimen und die Beplankung aus 1,5mm Balsa aufbringen. Danach erfolgt der Einbau der Querruder, deren Anlenkung und die Verkleidung der Seildurchführungen. Dies wird etwas Zeit in Anspruch nehmen, ich werde es aber Bildlich dokumentieren und euch dann zeigen.

Übrigens, als Servo kommt wie bei allen meinen aktuellen Großmodellen ein Savöx SV 1270 mit Titangetrieb zum Einsatz. Es hat 35Kg/cm Stellkraft bei 7,2V und die neue Plus Serie kann soger 8,4V ab. Der Vorteil ist sein geringes Gewicht, die LiIon / Lipo Festigkeit und ein Preis im zweistelligen Bereich. Ein Metallgetrieb ist bei mir immer Standard, weil meine Servos nur mit großem Aufwand getauscht werden können, da ich keine extra Revisionsöffnungen vorsehe. Aber das ist halt wie immer, auch nur Geschmackssache. Ich muss daher, im Falle eines Servotausches immer die Bespannung öffnen und danach wieder fachgerecht verschließen. Da meine Großmodelle aber immer mit Spannlack und Seide bespannt werden, ist solch ein Eingriff nur ein weiteres Scaledetail. 😜

Wie gesagt, ich verschwinde jetzt erst mal in der Werkstatt, werde bauen und Bilder knipsen......
Bis Bald.
 
Hier ein paar Bilder von meiner oberen Seilführung, für die Querruderanlenkung.
RC_69 (1).jpg

RC_69 (3).jpg


und die Einzelteile. Die Kappe ist natürlich in Freeecad konstruiert und dann gedruckt.
RC_69 (4).jpg

RC_69 (2).jpg

Die abschließenden Montage erfolgt erst nach der Lackierung der Flächen. Daher lasse ich beim bespannen nur die Drahtenden aus den Sperrholzschlitzen herausschauen. Abgelängt und verpresst wird erst zum Schluss. Die Kappen werden mit lackiert und ebenfalls erst als letztes mit Epoxi auf die lackierte Seide aufgeklebt.

Hier noch mal das Original
RC_69 (5).jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Franz, ich muss dir mal einen riesen Dank aussprechen dass du mich und alle anderen hier so über deine Schulter schauen lässt!

Ich hoffe dass sich dadurch einige überwinden können und selbst ein Modell, egal ob Flugzeug, Schiff, LKW usw, von Grund auf erschaffen!

Etwas so selbst gebautes zum Leben zu erwecken ist einfach ein unbeschreibliches Gefühl dass einem ein Bausatz oder ARF niemals geben können wird.

DANKE 🙏🏻
 
Moin Franz,

ich bin immer wieder völlig beeindruckt von deiner Detailtreue!

Die Abdeckungen deiner Version2 kommen dem Original schon ziemlich nahe.

Hab ich übrigens an meiner Cub auch:

003.jpg

LG
Pit
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten