3D CAM

Hallo,

da ich in Sachen 3D CAM mit dem bisher verwendeten EstlCam 8 recht schnell an Grenzen kam, bin ich gerade dabei mich nach einer Alternative umzusehen. Eine warscheinlich nicht ganz vollständige Marktanalyse lässt erkennen, dass es unzählige Programme in sehr unterschiedlichen Preisregionen gibt. Diese alle zu testen wäre ein recht großer Aufwand. Um die in Frage kommenden Programme besser eingrenzen zu können, möchte ich hier mal nach Erfahrungen fragen.

Es geht momentan um das Fräsen von Leitwerkskernen mit umlaufend runder Außengeometrie. Ich wünsche mir die Möglichkeit den 5-10 mm breiten Außenbereich rundherum Konturparallel zu bearbeiten. Die flacheren Bereiche des Kerns würde ich gerne Achsparralel abzeilen. Eventuell stellt sich auch heraus, dass für diese Bereiche eine andere Strategie sinnvoll ist, aber es geht mir erstmal darum eine Software zu finden mit der es möglich ist eine Kontur durch Abgrenzung von Bereichen in unterschiedlichen Strategien zu bearbeiten.
Dann muss es möglich sein, mit der Fräserspitze eines Kugelfräsers unter die Nasenkontur des Modells (Z-Nullebene) einzutauchen, um an der Nasenleistenspitze des Kerns kein Restmaterial durch des Radius des Fräsers stehen zu lassen.

Ich habe mich die letzten Tage mit der Testversion von CamBam auseinandergesetzt und festgestellt, dass die Bearbeitungsstrategien mit horizontal, vertikal und Z-konstant recht überschaubar sind.

Wenn meine Beschreibung zu einem von euch eingesetztem CAM passt, würden mich nähere Infos und eventuelle detailliertere Beratung sehr interessieren.

Gruß Marc
 

Tunc Uzun

Vereinsmitglied
Testversion von CamBam auseinandergesetzt ....

Testversion von CamBam auseinandergesetzt ....

Marc,

also ich habe CamBam bisher für genau diese Aufgaben eingesetzt (F3K Leitwerke und Absaugformen dazu) und eigentlich nichts groß vermisst! Ich denke ich kann es ein wenig beurteilen, da ich vorletzten Winter auch eine Propellerform in CATIAs CAM durchgeführt habe, parallel zu CamBam.

Es ist optisch vielleicht nicht ganz so 'aufgeblasen' wie manch anderes und deutlich teureres CAM_System. Aber wenn man CamBam eine Chance gibt und sich ein wenig mehr damit auseinandersetzt, dann wird man in der Regel mit einer sehr großen Flexibiltät belohnt, was es wiederum eigentlich nur bei deutlich teureren Systemen gibt (sprich Erweiterbarkeit/Programmierbarkeit mittels VBS, Python/C++/JS...).

Das englische CamBam.Forum ist m.E. auch einer der agilsten Communities die ich kenne. Es gibt tonnenweise Plug-Ins und Skripte die von den Usern programmiert wurden zum Download.

Und eine Lösung zu einem Problem das man dort äußert wird von den Beteiligten aufgenommen und solange beackert bis es gelöst wurde! :D
 
Moin Tunc,

Mit welcher Frässtrategie gehst du da ran? Wie schon geschrieben, würde ich gerne Konturfolgend bearbeiten. Wenn ich es richtig sehe bietet CamBam diese Möglichkeit aber nicht. Habe ich eventuell etwas übersehen? Bitte um zusätzliche Infos.

Gruß Marc
 
Servus Marc,


ich habe CondaCAM. Das deckt eigentlich alles ab. Von 2D über 3D bis mehrere Achsen. Kostet 1-2 Euro ist es aber auch Wert. Und es ist ein deutsches Produkt.

Die Demo kann man kostenlos anfordern. Einen NC Code zum testen bekam ich damals auch noch generiert. Wenn fragen sid dann gerne pn.

Ciao timo
 
Servus Marc,


ich habe CondaCAM. Das deckt eigentlich alles ab. Von 2D über 3D bis mehrere Achsen. Kostet 1-2 Euro ist es aber auch Wert. Und es ist ein deutsches Produkt.

Die Demo kann man kostenlos anfordern. Einen NC Code zum testen bekam ich damals auch noch generiert. Wenn fragen sid dann gerne pn.

Ciao timo

1-2 Euro ist lustig...

CondaCAM2.1 = 1589 Euro

CondaCAMLT = 589 Euro

Welche Version auch immer notwendig ist, da ist schon eine Stange Geld.
 
Moin Zusammen,

Um ehrlich zu sein habe ich mir Condacam auch schon angesehen. Bei der LT Version bin ich mir nicht sicher, da zum Beispiel bearbeiten zwischen zwei Konturen nicht unterstützt wird etc.
Ist natürlich wirklich ne Stange Geld, aber wenn man nun 300€ für ein anderes Programm ausgibt und dann feststellt, dass es nicht das kann was man braucht, dann ist es ärgerlich.
Ich teste momentan Deskproto 6.1 und auf der Liste stehen noch Vectorcam und Condacam.
Falls es noch weitere Alternativen gibt gern raus damit. Ich stelle fest, dass die Bewertung und Auswahl bei dem großen Angebot echt schwer ist...

Gruß Marc
 

Naz

User
Hallo Marc,

ich arbeite mich aktuell in Fusion 360 ein. Das ist ein CAD-Programm, welches auch einen CAM-Bereich hat.
Von der CAD Funktionalität bin ich bisher begeistert!

Wenn ich mir diverse Videos auf YouTube (das z.B. oder das Tutorial) anschaue von dem CAM Bereich, dann wird ist dieser auch absolut mächtig.

Und das beste:
Fusion 360 ist für Home-User kostenfrei!
 
Hab auch Condacam (nicht die LT Version) im Einsatz. Bin sehr zufrieden damit und verwende es gerne. Die Investition hat sich schnell ausgezahlt, da ich damit einige bezahlte Aufträge machen konnte.
Einen angepassten Postprocessor für die grosse Fräse in der Firma war in Minuten erledigt, obwohl ich das noch nie gemacht habe.
Für mich das richtige CAM und seinen Preis allemal wert.
Pat
 
Hallo,

Es geht momentan um das Fräsen von Leitwerkskernen mit umlaufend runder Außengeometrie. Ich wünsche mir die Möglichkeit den 5-10 mm breiten Außenbereich rundherum Konturparallel zu bearbeiten. Die flacheren Bereiche des Kerns würde ich gerne Achsparralel abzeilen.

Das ist mit einem kleinen Griff in die Trickkiste bei Estlcam möglich:
  • Du benötigst dazu lediglich eine DXF Datei die die Bereiche für die unterschiedlichen Strategien abgrenzt.
  • Damit kannst du dann Masken für den Arbeitsbereich erstellen und 2 Schlichtprogramme mit unterschiedlichen Arbeitsstrategien erzeugen.

Dann muss es möglich sein, mit der Fräserspitze eines Kugelfräsers unter die Nasenkontur des Modells (Z-Nullebene) einzutauchen, um an der Nasenleistenspitze des Kerns kein Restmaterial durch des Radius des Fräsers stehen zu lassen.

Das macht Estlcam normalerweise automatisch bzw. fragt nach ob es das machen darf. Es muss nur sichergestellt sein dass der Arbeitsbereich bzw. der Rand um das Modell groß genug ist dass der Fräser auch außen herum kommt - am besten 2x Durchmesser Rand verwenden - dann klappt es auf jeden Fall.


Christian
 
Hallo Christian,

so leicht scheint es leider nicht zu sein. Ich habe den Bereich maskiert indem ich eine Dxf geladen habe. Wenn ich die Datei speichere und wieder lade dann kommt ein kleines Fenster mit folgender Fehlermeldung: An unexpected error occured. May I send an error report? Hat es einen Einfluss welcher Art von Linie (Spline, Polylinie, usw.) die Konturen entsprechen?
Wenn ich vorher auf "Programmieren" clicke, dann hängt sich EstlCam auf.

By the way: Ich hatte das letzte Update installiert in der Hoffnung, dass du unter Ansicht das Fenster 3D-Bearbeitungsparameter mit aufgenommen hast. Leider ist es immernoch so, dass wenn das Fenster z.B. durch clicken auf CNC-Programm speichern einmal weg ist, es lediglich durch ein erneutes Laden des Programmes wieder zu bekommen ist.

Gruß Marc
 
Deskproto

Deskproto

Deskproto macht leider ebenfalls komische Sachen. Hier erzeugt die Software die Fräsbahnen teilweise zickzackartig. Diese Fräsdatei möchte ich meiner Fräse ehrlich gesagt nicht antun, da ein derartiges oszillieren der Z-Achse für die Mechanik sicher nicht rosig ist.
Am schlimmsten sind die ZickZack Fräsbahnen Abseits der Profilkontur wo die Fräserspitze noch keinen Kontakt zum Bauteil hat. Auf der Oberfläche ist es dann besser, aber von homogen verlaufenden Fräsbahnen kann keine Rede sein. Das Modell in Rhino sieht in der Oberflächenanalyse in Ordnung aus, sodass ich mir nicht erklären kann wie das kommt.

Deskproto_Wellenlinien.jpg

Zu den anderen Tipps: Fiusion 360 werde ich nicht einsetzten, da ich generell nichs einsetze, was Dateien in irgendeiner Cloud speichert. Mit Inventor und Rhino habe ich außerden CAD Systeme, die alles können was ich bisher benötige. Somit brauche ich lediglich ein CAM und möchte nicht mit noch einem dritten CAD System anfangen...
PyCAM kannte ich bisher nicht. Gerd, kannst du mir sagen ob es die oben geschriebenen Anforderungen erfüllt?

Gruß Marc
 
je nach Größe des Teils geht dem Programm da einfach der Speicher aus).

Moin, damit hast du recht. Habe die Präzision zum testen runtergestellt und musste feststellen, dass die Software leider weit weg von konturforlgender Bearbeitung ist. Das hatte ich schon befürchtet... Hast du noch nen Tipp oder ist es hoffnungslos, da die Werkzeugwege willkürlich gelegt werden?

Estlcam_Linien.jpg

Damit kann ich leider nichts anfangen...

Gruß Marc
 
Hallo,

Die Strategie arbeitet nach Höhenlevel:
  • In steilen Bereichen entspricht das in etwa dem was du vermutlich erreichen möchtest.
  • In flacheren Bereichen hängt es von der gewählten Zustellung ab.
  • Ist sie relativ groß muss Estlcam solche Zwischenebenen einfügen - sonst bleiben Flächen unbearbeitet.
  • Ist sie sehr klein passiert es nur in sehr flachen Bereichen - nur dauert es dann eben entsprechend lange.

Ich vermute mal dass du eigentlich "bahnparalleles" Arbeiten mit stets perfekt gleichen Abständen für ein möglichst einheitliches Oberflächenbild erreichen möchtest - das lässt die Form aber gar nicht zu.

Christian
 
Ich vermute mal dass du eigentlich "bahnparalleles" Arbeiten mit stets perfekt gleichen Abständen für ein möglichst einheitliches Oberflächenbild erreichen möchtest - das lässt die Form aber gar nicht zu.

Nö nicht zwingend. Wenn die Bahnen nicht zwanzsweise auf einer Ebene liegen müssen, dann würde Konturparraleles bearbeiten gut passen. Die Z-Achse würde dann der Kontur folgen und so könnte ein Bahnabstand eingehalten werden. Das Problem ist halt, dass das Profil vorne steil und hinten flach ist. Da ich eine vernünftigen Nasenradius haben möchte und die Endleiste am ausfransen gehindert werden soll möchte ich die ersten 10 mm Rand gerne Konturparallel bearbeiten.

Dieser Ansatz ist schon in etwa das was ich mir vorstelle, nur dass im Fall von Deskproto die Fräsbahnen teilweise Zickzacklinien entsprechen und ich es noch nicht geschafft habe den Randbereich zu maskieren.

Deskproto_Konturparallel.jpg

Christian, gibt es anpassungen meiner Strategie die du empfehlen könntest, damit es besser funktioniert.

Gruß Marc
 
Hallo Marc,

der Bereich nahe der Spitze dürfte ziemlich eben in Bezug auf die X/Y Ebene sein - also noch perfekt fürs abzeilen.
Du solltest die Maske so wählen dass das konturparallele Schlichten wirklich erst in Bereichen ab z.B. 45° Neigung greift was nur die alleräußersten Bereiche des Flügels sind.

Christian
 
der Bereich nahe der Spitze dürfte ziemlich eben in Bezug auf die X/Y Ebene sein - also noch perfekt fürs abzeilen.
Du solltest die Maske so wählen dass das konturparallele Schlichten wirklich erst in Bereichen ab z.B. 45° Neigung greift was nur die alleräußersten Bereiche des Flügels sind.

Generell geht es mir bei dem konturparallelen Abzeilen lediglich um die Endleistenbereiche, da ich hier mehr order weniger starke Ausfransungen habe. Ich muss mir mal überlegen, wie ich Masken setzen könnte, die zum einen diese Bereiche einschließen und zum anderen den Rest. Mit längsparallelem Abzeilen habe ich bei den ersten Leitwerkskernen selbst im Randbogenbereich mit einem 4 mm Radiusfräser und 0,8 mm Zeilenabstand gute Ergebnisse erziehlt. Somit kann das also zur not so bleiben. Ich denke nur, dass es immer mühsam bleiben wird mit willkührlich zugewiesenen Werkzeugwegen von Estlcam zu kämpfen, wenn es eben eigentlich nicht die passende Bearbeitungsstratiegie ist.

Gruß Marc
 

jonasm

User
Hast du denn jetzt schonmal RhinoCAM ausprobiert??

Wir nehmen für Kerne und generell fast alles normale Schaftfräser, dann erübrigt sich auch dein Nasenleistenproblem. Dann wird einmal senkrecht zur Nasenleiste eschlichtet und fertig ist der Kern. Für RhinoCAM alles kein Problem...
 
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