Hallo Spunki,
der mit dem "Pfosten" war ich, und ich stehe nach wie vor dazu.
Kurz zu deinen Fragen:
Laut Film erfolgte zwei Tage vor diesen Aufnahmen der Jungfernflug
Hat der Pilot die Flächen selbst gefertigt oder in gutem Glauben in Auftrag gegeben?
Da, wie ebenfalls schon geschrieben, hier von einer Bauzeit von über 2000 h gesprochen wird (und das Teil anscheinend vorher schon mal Klump war), und ich weiterhin 2000 h für den Bau eines Rumpfes als zu viel erachte, denke ich, die Flächen waren selbst gebaut.
- Oder wars einfach nur ein Flugfehler des Piloten (zu eng) der jedem schon mal passiert ist
Ein Flugfehler, der vom Start an bis zum Ende des Fluges dauerte?! Bereits nach dem Start hat er den Vogel in eine äußerst heftige Linkskurve gezogen. Normalerweise sollte man zumindest das Erreichen einer gewissen Sicherheitshöhe abwarten; meine Meinung.
Oder gar ne kurzfristige HF-Störung?, diese zerlegt bei PPM selbst einen Jet auch wenn er wie ein Panzer gebaut ist
Mönsch, Spunki, dein "Fahnehochhalten" in allen Ehren, aber das Teil vollführt einen sauberen Abfangbogen mit eindeutig gleichmäßiger Beschleunigung, bis eben die Fläche bricht.
oder eine andere Fehlfunktion?, wie zb. das HR-Servo das plötzlich in Endposition fährt und dort mit aller Gewalt verharrt - selbst mal miterlebt
Hmm, hast du schonmal einen Segler dieser Größe am Knüppel gehabt? Mein größter hatte "nur" 6,28 m, eine ASH 25, aber ich denke, da lassen sich Parallelen finden. Mein Vogel sah ziemlich genau gleich aus im Fluge, und meine Flächen hat ein Flugzeugbauer erster Güte gebaut seinerzeit. Durchgehender CfK-Pre-Preg Holm in einer Styrofläche mit Abachibeplankung, doppelte Flächenverbindung, GfK-Beschichtung und Schwabbellack, einteilige Flächen mit in Formen hergestellten Ruderflächen, Hohlkehle, natürlich. Am Boden konnte man die kaum verwinden, aber im Flug haben sich die Flächen beim Fahren der Wölbklappen resp. Butterfly übelst verbogen. Looping (voooorsichtig) und Rolle habe ich damit gemacht, und schnelle Überflüge. Aber nie, wirklich nie, hätte ich derart hohe g-Beschleunigung verursacht. Und, glaub mir, wenn das HR-Servo bei diesem Vogel ausgestiegen wäre, hätte die Kiste entweder direkt ne Cobra gemacht, oder beide Flächen hätten sich ob des Widerstandes verabschiedet.
der Bruch ereignete sich aber relativ weit außen, ungewöhnlich, dies lässt eben genug Spielraum für Spekulationen ...
Lässt es meiner immer noch bescheidenen Meinung nach nicht, denn das war, zumindest sehe ich das so, genau am Beginn der Landeklappen, was auf einen ziemlich kapitalen Baufehler und höchstwahrscheinlich einen Stummelholm schließen läßt.
Ich bleibe dabei: Hätte er nicht den "dicken Max" markieren müssen (besser als Vollpfosten?), würde dieser wundervolle Vogel (übrigens hatte er die ganze Zeit sein Rad ausgefahren, aufgefallen?!) noch leben. Ob mit Turbine oder ohne, derartige Vögel verlangen, wenn sie nicht mit Tonnen von Kohlefasern resp. mehrfach überdimensioniert gebaut wurden, nach einem gefühlvollen Händchen an den Knüppeln. Und dabei ist es egal, ob er Norweger, Chinese oder Marsmensch ist! Immer noch meine Meinung!
Ich versuche mal, ne Mail an den "Inhaber" der im ersten Post angegebenen Seite zu schicken, und den Piloten zu ner Stellungnahme zu bewegen.
[ 17. März 2005, 11:42: Beitrag editiert von: Ingo Seibert ]