Hallo Thomas,
Du bist genau mit dem üblichen 3D-Druck Problem beim Flugmodellbau konfrontiert. Das PLA ist im Vergleich zu Balsa, Schaum und Depron deutlich zu schwer und das LW-PLA zwar schön leicht, aber nicht so stabil.
Bestimmt wird uns hier die Zukunft noch einige besser geeignete Filamente bescheren, die die guten Eigenschaften in sich vereinen. Aber das hilft heute auch nicht besonders weiter.
Aber es ist sehr interessant, wie sich kleine Änderungen in der Ausführung deutlich am Schwerpunkt niederschlagen.
Ich hatte ja anfangs bei meinem AD auch die Ruder, die Finne und die Rumpfsegmente 2, 3 und 4 in LW-PLA gedruckt und habe damit mehr als 20 Flüge gemacht. In der Nase waren auch noch 20 Gramm Blei eingelegt, um den Schwerpunkt zu halten.
Dann habe ich die Ruder (im Ergebnis der Diskussion hier im Forum) in PLA+ neu gedruckt und den Stab zusätzlich verklebt. Gleichzeitig auch (zur Verschönerung) das erste und zweite Rumpfsegment (alles vor dem Schwerpunkt) auch neu gedruckt in PLA+ und zusätzlich die beiden Versteifungen und den Akkuhalter im Motorsegment auch noch eingeklebt (alles in PLA+ gedruckt).
Dadurch stimmte der Schwerpunkt nun sogar ohne jede Gewichtszugabe trotz PLA+ Ruder mit 3. Lasche. Das war erstaunlich. Mein AD wiegt nach dem Umbau mit einem 3S/2650er Akku und dem Motor Surpass C3542 abflugbereit ausgewogen 1521 Gramm.
Im Endeffekt stimmt der Schwerpunkt beim AD prinzipiell, wenn alles hinter dem Schwerpunkt in LW-PLA gedruckt wird, ausgenommen der Ruder, die in PLA(+) gedruckt sind.
Die Finne beim AD ist auch in der LW-PLA Ausführung meiner Meinung nach hinreichend stabil, bringt aber eine deutliche Verbesserung bei der Gewichtsverteilung. Grob gesagt gilt, dass jedes Gramm, welches die Finne (oder das hintere Rumpfsegment) schwerer werden, an der Nase mit der doppelten Gewichtszugabe zu kompensieren ist (bei unveränderter Konstruktion).
Du hast natürlich recht - es gibt in Deiner Situation beim AD prinzipiell drei Lösungsansätze:
- Schwerpunktkorrektur durch Konstruktion und Druck einer deutlich längeren Nase, wie von Dir vorgeschlagen
- Schwerpunkt durch Gewichtszugabe in der Nase herstellen - hast Du mal gewogen, wie viel das sein müsste?
- Schwerpunkt herstellen durch Druck des 3. und 4 Rumpfsegments und der Finne in LW-PLA
Ich könnte mir auch vorstellen, dass eine Kombination der Lösungswege interessant und möglicherweise am Besten zu realisieren ist (eine 90 mm längere Schnauze sieht meiner Meinung nach für den AD mit seiner bisherigen tollen Silluette auch nicht besonders vorteilhaft aus ....)
Ich selbst kann Dir nur zur 3. Lösung meine praktischen Erfahrungen mitteilen. Die Finne und die beiden hinteren Rumpfsegmente sind beim AD auch in LW-PLA bisher allen Belastungen gewachsen und es gibt auch nicht die geringsten Anzeichen dafür, dass sie nicht stabil genug sind.
Falls Du noch Gewichtsangaben zu den Segmenten von mir brauchst, lass es mich wissen.
Da es momentan wirklich nicht nach günstigem Flugwetter aussieht, sollte genügend Zeit sein, daß Du Deine Lösung findest und diese auch in aller Gründlichkeit und Ruhe realisieren kannst. Dazu drücke ich Dir die Daumen.
Viele Grüße
Hans-Jürgen