Anleitung zum 2k-Lackieren gesucht

Hallo,

mir ist leider mein schöner Motorflieger kaputt gegangen. Jetzt habe ich mir von Delro einen neuen Rumpf bestellt, und stehe natürlich vor dem Problem des Lackierens.

Kann mir jemand ein paar Tipps geben, wie man einen GFK Sandwichrumpf von einem 2,60m großen Motorflieger zum lackieren vorbereitet.

-Welche Spachtel nehme ich, welchen Filler...
-Mit welcher Körnung fange ich an zu schleifen, mit welcher gehts weiter usw...
-wie lackiere ich dreifarbig? Rumpfoberteil orange, Rumfunterteil blau, in der Mitte ein weißer Streifen
- welche 2k lacke soll ich verwenden (Hersteller)?
- wo ist das ganze Lackierzubehör zu beziehen (am besten in München)

Wer kennt einen Lackierer im Großraum München, der evtl. beim lackieren behilflich wäre bzw. ein Modell gegen cash lackiert?

Vielen Dank

Frank
 

chip

User
Hi,

Lackhändler z.B. http://www.autolack21-shop.de/ oder http://www.lackboerse.de/.

(Als Spachtelmasse reicht ein 1k Material welches sehr dünn aufgetragenb wird.)
Das GFK mit P 320er schleifen.
2K-Füller auftragen und nach dem trocknen mit 400er und 500er oder nass mit 600er, 800er schleifen.
Rumpf komplett in weiß lackieren.
Mittelstreifen mit Krepp abkleben. (Lack muss sehr gut trocken sein).
Orange lackieren. Das Orange nach dem trocknen abkleben.
Zum Schluss das Blau lackieren.

Am besten die Streifen sollten kleiner (2mm) als die Fläche aufgeklebt werden. Dann ein 5mm Zierlinienband nehmen. Nach dem Lackieren das zierlinienband entfernen, den Rest aber nicht. Dann hat man keinen Rand.
der Lack sollte aber auch nicht drauf geprügelt werden.
Wenn Du Fit im lackieren bist würde ich es in Basislack machen und dann ein 2 K-Klarlack verwenden.
 
Hallo,

vielen Dank für die schnelle Antwort.
Muß ich wirklich den ganzen Rumpf in weiß lackieren, obwohl ja nur ein weißer Mittelstreifen auf jeder Rumpfseite vorhanden ist. Die Hauptfarbe ist "orange" oberhalb des weißen Streifens, und "blau" unter dem weißen Streifen.
Was bezeichnet man als Basislack? Sorry für die Frage, aber ich habe vom Lackieren bisher keine Ahnung.

Danke

Frank
 

chip

User
Ich weiß nicht wie dein Orange deckt, deshalb erst komplett Weiß.
Auch hat man es einfacher dann mit dem abkleben.

Basislack war früher auf Lösesmittelbasis, heute nur noch als Wasserbasislack erhältlich. wenn man beim Lackieren einige regeln missachtet kann man das ganze wie eine Folie abziehen.


Also nimm 2k Lack. Wenn das ganze einige Tage trocken ist mit 1200er anschleifen und 2 K-Klarlack auftragen.
 
Hallo,

nur das ich das richtig verstehe: der Basislack ist kein 2K Lack sondern ein wasserlöslicher oder besser ein Lack auf Lösungsmittelbasis. Danach alles mit 2K Klarlack überlackieren.

Was muß man den besonderes beachten wenn man mit Basislack arbeitet, damit sich der Lack nicht wie eine Folie abziehen läßt?

Welche Lacke (Hersteller) sind zu empfehlen?

Danke Frank
 

Ingo Seibert

Vereinsmitglied
Füller und Spachtel vom gleichen Hersteller und aus einer Produktlinie, Untergrund muss entsprechend vorbereitet sein. Ich verwende vor dem Lackauftrag Schleifflies und Schleifpaste 3000 von Glasurit, danach mit Wasser abwaschen und nach der Trocknung unbedingt mit Silikonentferner und Staubbindetuch drübergehen! Vorbehandelte Flächen nicht mehr anfassen. Füller, Lack, Decklack etc. auf gleiche Temperatur wie den Untergrund aufheizen, staubfreie Umgebung ist ja eh klar.

Mit etwas Anstrengung und entsprechender Vorarbeit können auch Laien gute Lackierungen gelingen.

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(Meine Wilga beim SBF 2008)

twinzlin_174.JPG

(Meine Airworld Twin-Zlin 50 auf unserem Platz)

Hier gibt es noch was über meine Lackiererei zu lesen:

Wilga, Twin-Zlin

Anbei noch ein paar Bilder meiner ehemaligen Suzuki GS500E, die ich aus einem Unfallschaden heraus wieder aufgebaut und ebenfalls lackiert habe. Schwarz mit Gold-Perleffect. War mit Abstand das Schwierigste bisher ... Aber sie flog so schlecht, deswegen habe ich sie direkt nach der Fertigstellung verkauft ;)
 

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Hallo Ingo,

vielen Dank für deine Infos. Welche Spachtel und welchen Filler verwendest du?

Die Spachtel wird doch eigentlich nur für die Rumpfnaht und größere Korekkturstellen benötigt. Mit dem Filler wird zum Schluß der ganze Rumpf behandelt und wieder abgeschliffen.

Ist das so richtig?

Wie oft muß eihgentlich gefillert werden?

Gruß

Frank
 

Ingo Seibert

Vereinsmitglied
Hallo Frank,

ich benutze das System von Standox, Spachtel nutze ich den normalen 2K-Feinspachtel von Prestolit. Auf den Wilga-Seiten kann man meine Vorgehensweise ganz gut sehen. Mit Spachtel die groben Lunker zuspachteln, dann eine Schicht Füller auftragen, leicht anschleifen, Basislack drauf und wenn die Sache einfarbig wird, direkt den Klarlack nass in nass. Inwiefern das mit anderen System funktioniert, kann ich Dir aber nicht sagen, das muss man ausprobieren. Wenn die Rümpfe schon 2K-Lack als Deckschicht haben (wie die Twin-Zlin z.B.), reicht meist auch einmaliges Spachteln, Anschleifen und Füllern im Bereich des Spachtels. Das deswegen, weil die wenigsten Lacke vernünftig auf Spachtel halten.
Generell muss die Oberfläche vor dem Füllern schon fertig sein, den normaler Füller kann allerhöchstens feine Riefen abdecken, nie aber Löcher (Pin-Holes) o.ä.! Der Füller dient hauptsächlich als Haftvermittler zwischen Werkstück und Lack, für alles andere gibt es Dickschichtfüller und Spachtel. Insofern muss eine dünne Schicht Füller auf dem Rumpf reichen.
 
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