Aus alt mach neu - Zenit Evolution schöner Floater von CHK

Marcel85

User
Guten Tag liebe Gemeinde,

ich habe vor einiger Zeit (ca. vor einem Jahr) einen schon in die Tage gekommenen Zenit Evolution von CHK günstig in die Hände bekommen und war voller Freude über das Modell, so dass ich leider relativ viele Blessuren obwohl ich ihn mir eigentlich ausgiebig angeschaut habe übersehen hatte. So hätte ich vielleicht noch den Preis drücken können, naja was solls.

Angefangen von einem defekten (direkt im Leitwerk verbaut) Leitwerkservo was glücklicher Weise schon beim programmieren abgeraucht ist, über kleine Cracks im Nasenbereich der Kohle/Aramid D-Box, zum schlechtem Innenausbau, Risse im Rumpf die nur mit CA geklebt und überlackiert wurden (der Rumpf hat 2 extra Schichten Weiß - und immer ein anderes Weiß 🤣) und sich schon ablösender Folie war eigentlich alles dabei.
Da ich den Flieger aber gleich fliegen wollte habe ich nur das nötigste gemacht und so letztes Jahr dennoch ein paar schöne Flüge machen können. Als sich jedoch dann eine Lötstelle vom verlängerten Servokabel für das Leitwerk verabschiedet hat ( mal ging es mal nicht) habe ich den Zenit so nicht mehr fliegen wollen und eingemottet. Zu viel war eigentlich schon im argen um hier nur das Kabel zu erneuern. Da schon so viel dran rumgefummelt wurde - und das gelinde gesagt recht schlecht, wollte ich mir das ganze Modell gleich komplett vornehmen. Quasi eine Kernsanierung, wie komplett neue Verkabelung, Rumpf Reparatur, D-Box reparieren, Folie erneuern, neue Servos und ein paar Verbesserungen (wie eine IDS Anlenkung) um das Modell noch lange behalten zu können hatte ich im Sinn.

Vor ein paar Tagen war es dann soweit. Alle anderen dazwischen geschobenen Projekte sind fertig gewesen und da noch 2 Flieger zum fertig machen in der Werkstatt lagen habe ich mir dann den Zenit zur Brust genommen und mir nochmal angeschaut was ich alles machen will und mir dann die benötigten Teile dazu gekauft.
Ich will hier kein Wettkampfsmodell drauß machen, was schon alleine von der Auslegung des Zenit heraus nicht denkbar ist, sondern viel mehr ein schönes altes Floatermodell wieder aufleben lassen und bei ausschließlich schwachen Bedingungen benutzen. War es doch auch mein erster Segler über 3 Meter mit dem ich per Handstart in die Thermik gekommen bin um eine halbe Stunde später, über beide Ohren strahlend voller Freude über den Flug wieder zu landen. Der Flieger hat "Liebe" verdient. ;) Schlussendlich auch weil der Zenit ja hier in Regensburg bei CHK entstanden ist. Ein "Local" unter meinen Modellen. :D Er fliegt einfach auch zu schön um ihn im Keller verstauben zu lassen. Hier ein Foto vom letzten Jahr zusammen mit Inside F5J vom Höllein und UMI von Blejzyk.

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Da ich hier im Forum auch nichts wirkliches über den Zenit außer Kauf/Verkaufgesuche gefunden habe möchte ich die anstehende "Sanierung" ein bisschen in Schrift und Bild begleiten um so vielleicht dem einen oder anderen Interessierten damit mehr Informationen über das Modell mitgeben zu können. War er doch zu seiner Zeit mit dem SD7037 ein echter Top Floater - was er in meinen Augen auch immer noch ist.



Ok, der Aufgabenzettel ist geschrieben und lautet wie folgt.

Tragfläche/Leitwerk

- Folie runter und neue drauf (komischer weise ist hier keine Oralight Bespannung drauf gewesen)
- alte Servorahmen raus / neue gelagerte Servorahmen rein
- IDS Anlenkung für Querruder und Wölbklappen verbauen um Spiel zu minimieren (von Servorahmen.de)
- Servokästen neu beblanken
- kleine Risse in der D-Box im Nasenbereich reparieren
- komplett neue Servos in der Tragfläche und im V-Leitwerk (4x MKS DS450, 2x Chaservo DS06)
- komplett neue Verkabelung und neuer Kabelbaum für die Tragfläche


Rumpf

- Rumpf nass blank schleifen
- Risse im Rumpf (Tragflächenaufnahme, Leitwerkaufnahme) mit Rovingen reparieren und verschleifen
- an den Stellen wo der Rumpf abgegeben wird von innen verstärken
- verstellbarer Hochstarthaken
- mit 2K Klarlack Oberfläche versiegeln
- neue Verkabelung für das Leitwerk
- neuen Ausbau für das Rumpfboot (Empfänger, Altis, Akku)

Da ist auf jeden Fall einiges zusammen gekommen, aber ich will es nicht länger vor mir her schieben. Irgendwo musste ich anfangen und weil das IDS wohl erst ab morgen kommen wird (der Post sei Dank) ist es dann schlussendlich das Leitwerk gewesen mit dem ich angefangen habe.
Die alten Servos, wo ich schon ein durchgebranntes auf die schnelle mit einem vorhandenen D-Power DS140BB ersetzt habe sind raus geflogen. Auch die gelinde gesagt "unvorteilhafte" Besfestigung der Servos musste weichen. Zum Glück waren die Holzklötzchen mit schlecht gemischten Epoxy eingeklebt, so dass ich die Stücke recht einfach heraus hebeln konnte. Nachdem ich alles sauber bekommen hatte konnten die neuen Chaservo DS06 einziehen. Die alten Servos hatten 13 und 14 Gramm.
Genau hier entstand die Idee bei der ganzen Maßnahme am Modell am Ende auch ein bisschen leichter zu werden, heißt das Abfluggewicht von aktuell 1805 Gramm best möglich zu reduzieren und so viel die Preis/Leistung Wahl auf diese 7 Gramm schweren Servos. Somit habe ich hier im Heck mit den Servos gleich 13 Gramm eingespart und ich kann mir doch schon ein bisschen was vom Blei in der Nase sparen. Da der Rumpf recht lang ist wird das wohl auch gar nicht so wenig sein. Dazu werden wohl auch noch geschätzt 3 Gramm durch die leichtere Oralight kommen. Insgesamt 17 Gramm hinten könnten gut und gerne vorne 60 Gramm weniger bedeuten. Ich lass mich überraschen. Die Servos habe ich in Schrumpfschlauch eingeschweißt mit 5 min Epoxi eingeklebt und dabei gerade ausgerichtet. Da ich die doch sehr üppig verklebte Steckverbindung für die Servos nicht grob heraus dremeln und erneuern wollte habe ich diese belassen, aber alles neu verlötet, so dass ich hier jeden "Wackler" oder Kabelbruch ausschließen kann. Damit war die erste kleine Baustelle nach einem Nachmittag und Abend abgehackt. Die Folie kommt dann in einem rutsch mit der von der Fläche runter.

Ein paar Fotos hatte ich hier schon zwischendurch gemacht. In Zukunft will ich aber die Arbeitsschritte besser bebildern.

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Dann habe ich mich am nächsten Tag an die Servos im Centerwing gemacht. Die alten Volz Micro Maxx haben über die Jahre deutlich spiel bekommen. Schönes fliegen ist etwas anderes. Ich hätte zwar noch neue Getriebe und Lager online gefunden und hätte die tauschen können, aber auch hier sollte alles raus und eine zeitgemäße IDS Anlenkung mit neuen Servorahmen und Servos Platz finden. Nach ein bisschen Recherche viel dann die Wahl auch aus Preis/Leistung Gründen auf die MKS DS450 sowie dazu passende gelagerte Servorahmen von gleichnamiger Firma. Ohne Werbung machen zu wollen. ;) Es ist auch meine erste IDS Anlenkung und ich hoffe so auch das vorhandene Spiel in der jetzigen Anlenkung möglichst auf 0 zu bekommen. Nachdem was ich alles tolles über IDS gelesen habe verspreche ich mir viel.

Auch bei den alten Servorahmen war das Epoxi richtig weich und ich konnte ohne etwas kaputt zu machen die alten Dinger heraus holen und die Kleberreste gut entfernen. Durch die nun kommende IDS Anlenkung verbleiben von dem alten Gestänge noch Öffnungen in der Beplankung. Diese wird aber nach Einbau des IDS erneuert damit das dann auch alles sauber aussieht. Auch die Anschlagpunkte für das Gestänge habe ich entfernt. Beim Kleber wieder gleiches Spiel. Das hätte sich früher oder später auf jeden Fall auch selber gelöst. Soweit so gut und jetzt warte ich auf die IDS Anlenkung, damit es an der Tragfläche weiter gehen kann.
Dazu auch ein paar Fotos.

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Dann ging es mit dem Rumpf weiter. Hier wurde wirklich schon einige Male ohne große Sorgfalt "rum gewerkelt". Kleinere Blessuren wird schlichtweg mit CA geklebt um es dann mit einfach mit einem anderen Weiß über zu lackieren. Insgesamt sind so 3 Lackschichten auf dem Rumpf und die letzte so schlecht, dass der Lack richtig weich ist. Runter damit. Als ich also schonend mit Nassschleifpapier angefangen habe die ganze K**** runter zu holen ist mir erst bewusst geworden, dass der Zenit einen Carbon Rumpf hat. Hier ist dann auch die Entscheidung gefallen den Rumpf am Ende in "Sichtcarbon" zu gestalten. Zugegebener Maßen kann man das nicht mit echtem Sichtcarbon vergleichen, aber ich finde es im RAW Designe ganz nett. Ein Blick auf die Waage nach dem schleifen verrät, dass insgesamt 46 Gramm Farbe vom Rumpf runter gekommen sind. Somit habe ich hier auch etwas an Gewicht gespart.

An der Leitwerks und Tragflächenaufnahme habe ich nun die von vorhanden Risse mit R&G Epoxi und Kohlerovingen repariert und im inneren an den Stellen wo man den Rumpf beim Start anfässt mit Kohlebändern verstärkt. Nach dem aushärten im selber gebauten "Styrobackofen" habe ich dann alle Übergänge sauber nass verschliffen und angefangen die Oberfläche für den 2K Klarlack vor zu bereiten. Aber es muss noch hier und da an ein paar Stellen nachgebessert werden.

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Damit will ich mich aber nicht jetzt schon aufhalten und ich brauch eine Schleifpause. :D Und so werde ich heute anfangen einen neuen sinnvollen Holzausbau für das Rumpfboot zu gestalten. Es müssen ja lediglich Akku, Empfänger, BEC und ein Altis untergebracht werden. Jedoch möchte ich das aufgeräumt haben. Auch das das aktuelle Trimmblei in die Nasenhaube eingeklebt ist gefällt mir nicht. Ein Glück habe ich noch eine neue. Hier wird im gleichem Atemzug des Holzausbau auch eine Möglichkeit für ausreichen veränderbares Trimmblei geschaffen, so dass man im Nachhinein da nochmal ran kann.

So, jetzt ist der Anfang des Sanierungsberichts auf jeden Fall schon mal getan und ich werde mich bemühen recht schnell weiter zu kommen und den Fortschritt hier dann auch posten.

Beste Grüße
Marcel
 

Marcel85

User
Und es ging ein bisschen weiter.

Den Rumpf habe ich an den nötigen Stellen noch mit schwarzer 2K Spachtel gespachtelt und fertig verschliffen. Als das dann alles soweit zum lackieren vorbereitet gewesen ist wurde der Rumpf noch mit Waschbenzin von Schleifstaub und Fett befreit und in 3 Schichten großzügig 2K Klarlack aufgetragen. Da der Heckausleger nach dem schleifen doch recht "dünnhäutig"geworden ist hatte ich schon bedenken das die Stabilität für eine härtere Landung hier nicht ausreichend sein wird. Nach dem lackieren fande ich das zwar immer noch nicht super stabil, aber der 2K Lack hat es schon ein bisschen verbessert. Dennoch muss ich dann bei den Landungen aufpassen, dass es mir hier nichts verdreht. Am besten immer in der Hand landen. ;)
Für eine "Gartenhauslackierung" ist diese aber doch recht gut gelungen und es ist eine saubere, glatte und hochglänzende Oberfläche entstanden die ich dank dem 2K Lack auch polieren kann. Mit dem Ergebnis bin ich zufrieden.

Hier ein paar Fotos vom Fortschritt am Rumpf.

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Da mittlerweile dann auch die IDS Anlenkung angekommen ist, hab ich mich in der Zeit wo der Lack trocknet an das Tragflächen Mittelteil gemacht. Zuerst einmal musste die alte Folie und die obere Beplankung des Servokastens runter. Da die Folie nicht wirklich gut aufgebügelt gewesen ist, ging sie dementsprechend auch leicht wieder runter und ich musste mich kaum bis gar nicht mit kleinen Stückchen ärgern die nicht abgehen wollten. Leider hatte ich jedoch mit der oberen Beplankung gut zu kämpfen, diese ohne großen Schaden an den Rippen zu verursachen, lösen zu können. Mit viel Geduld und Fummelei habe ich das geschafft und habe mir eine neue Beplankung zurecht geschnitten die auch die vorhandene Lücke der vorherigen Anlenkung in der Dichtlippe geschlossen hat. Hierzu habe ich 1,5mm Balsa genommen, was ich von der Innenseite mit einer Lage Glas verstärkt habe damit die Anlenkung nicht wabbelig wird. Vor dem verkleben und verschleifen der Beplankung mit der Endleiste musste ich aber erst das Ruderhorn in die Klappe einharzen.

Es ist meine erste Anlenkung dieser Art und so musste ich mir erstmal anschauen wie das funktioniert. Vorab, es passt wirklich alles super zusammen. Kein Spiel(!) und man hat durch die Zugabe von einigen verschieden Größen und Längen der Servo und Ruderhörner wirklich genug um das richtige für seine Anlenkung heraus zu suchen. Welche Servo/Ruderhörner und welche Stäbe ich verwenden musste war schnell klar und so habe ich dann die Öffnungen an den Klappen bei der richtigen Position angezeichnet, eingefräst und mit der Diamantfeile ausgenommen.

Als dritte Hand habe ich mir eine Haltevorrichtung gebaut, die ich in einem Youtubevideo gesehen habe. Damit ging das dann auch wirklich super und ein genaues dremeln/schleifen war möglich. Als das ausgehärtet war kam die Beplankung für den Servokasten drauf. Nach dem anpassen und ausrichten des Servorahmens wurde dieser dann angeraut, gesäubert, entfettet,, dass Gestänge mit den Ruderhörnern verbunden und wieder mit einer Pampe von Endfest und Baumwollflocken eingeharzt. Ich war schon ganz gespannt auf den Klappenausschlag. Nach dem das dann alles ausgehärtet ist kam natürlich auch die Probe und mit den fast 90° Ausschlag nach unten bin ich bei den Wölbklappen mehr als zufrieden. IDS gefällt!

Auch hier ein paar Fotos vom Prozess.

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Soweit so gut! Jetzt habe ich von den Querrudern keine Fotos gemacht, aber der Einbau gestaltet sich simultan zu den Wölbklappen.
Vor dem lackieren des Rumpfes hatte ich die EWD gemessen und diese 2° waren dann auch nach dem lackieren auch noch so. Ich hatte zwischenzeitlich Angst, dass ich in einem Bereich vielleicht zu viel Lack aufgetragen hatte und ich den Wert somit verändere. Aber alles gut.

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Die neue Verkabelung habe ich auch zam gelötet und somit bleibt jetzt als größere Aufgabe nur noch die Tragfläche neu zu bebügeln und alles wieder ein zu bauen. Dann kommt das große Wiegen und Schwerpunkt auswiegen. Ich bin wirklich gespannt um wie viel Gramm ich leichter geworden bin. Vielleicht komme ich jetzt unter der Woche noch dazu alles soweit fertig zu machen. Dann steht dem Erstflug nach Sanierung eigentlich nichts mehr im Wege. Sobald es weiter geht, gibt es auch wieder neue Bilder.

In diesem Sinne, beste Grüße Marcel
 
Hallo Marcel,

echt super was du da machst! Auch deine Entscheidung, MKS- und CHA- Servos zu verwenden finde ich top. Das wird ganz sicher ein spürbar besseres Steuergefühl mit sich bringen (auch so Sachen wie Anpassungen der Wölbung im zehntel Millimeterbereich) und wird auch sicher lange spielfrei bleiben!

Eine Anregung habe ich noch: du könntest die Stecknase ganz vorne Schwarz lackieren und über ein paar Zentimeter in das Sichtcarbon übergehen lassen (Fading nennt sich das glaube ich), um die Spachtelmasse zu verdecken und gleichzeitig das Sichtcarbon zu behalten?

Und noch ein Tipp:
Falls ich mich nicht verguckt habe, hast du die Rovings in die gleiche Richtung gelegt, in der die Rissen verlaufen. Die Risse entstehen jedoch wahrscheinlich durch Krafteinwirkung, die orthogonal zum Faserverlauf der Rovings wirkt. Sprich es könnte trotz deiner Reparatur wieder Risse entstehen . Hier könnte eine Gewebe besser arbeiten👍

Das Gewicht, das du bereits gespart hast (vor allem im/am Leitwerk) wird das Handling auch weiter verbessern! Vielleicht lohnt es sich sogar noch, nach den Testflügen den Einstellwinkels des Leitwerks zu verringern, um die EWD in Richtung 1° (oder vielleicht noch weniger🤔) zu verringern. Das könnte dir auch nochmal etwas Trimmgewicht in der Nase einsparen. Ob jedoch eine EWD-Reduzierung zum Zenit passt, müsstest du testen😄. 2° hört sich für mich nur nach etwas viel an.

Ich lese gespannt weiter
Viele Grüße
Vincent
 

Marcel85

User
echt super was du da machst!
vielen Dank - freut mich wenn sich ein stiller Mitleser sich zu Wort meldet.

Auch deine Entscheidung, MKS- und CHA- Servos zu verwenden finde ich top.
Ich finde die CHAServo´s einfach Klasse. Bei den MKS kann ich persönlich noch nicht viel sagen, aber was man so ließt sind die DS450 wohl nicht so übel für den Preis. ;)
du könntest die Stecknase ganz vorne Schwarz lackieren und über ein paar Zentimeter in das Sichtcarbon übergehen lassen (Fading nennt sich das glaube ich)
Das ist wirklich eine gute Idee. Jetzt müsste ich mich nur noch durchringen den 2K Lack an der Stelle wieder runter zu schleifen, schwarz drauf und 2K Lack wieder drüber. Hmm mal sehen...Erstmal fertig werden und dann kann das ja als "zückerli`"nach dazu kommen.

Sprich es könnte trotz deiner Reparatur wieder Risse entstehen . Hier könnte eine Gewebe besser arbeiten👍
Das habe ich im Post weiter oben ein bisschen unverständlich geschrieben. Die Rovinge sind außen quasi zum "füllen" der Risse drauf, von innen ist Gewebe zur Verstärkung eingebracht worden. Ich hoffe das das ausreicht, aber ich bin guter Dinge.
Vielleicht lohnt es sich sogar noch, nach den Testflügen den Einstellwinkels des Leitwerks zu verringern, um die EWD in Richtung 1° (oder vielleicht noch weniger🤔) zu verringern. Das könnte dir auch nochmal etwas Trimmgewicht in der Nase einsparen. Ob jedoch eine EWD-Reduzierung zum Zenit passt, müsstest du testen😄. 2° hört sich für mich nur nach etwas viel an.
Das hatte ich mir auch schon gedacht und wird auf jeden Fall auch ausprobiert. Jedoch denke ich mir auch das der Zenit ja als Floater ausgelegt ist und so eine sehr langsame Grundgeschwindigkeit mit sich bringt was die hohe EWD erklärt. Ich werde Hans Kraus (CHK) mal eine Mail schreiben, ob er mir noch die orginale EWD nennen kann. Aber da die Position von VLW und TF ja eigentlich fix sind und damit die EWD vorgegeben ist sollte ich gar nicht so weit entfernt liegen.

Heute werde ich das bügeln der TF abschließen und dann noch ein paar Fotos dazu nachreichen.

Beste Grüße
Marcel
 

Marcel85

User
Und wieder ist ein gutes Stück geschafft.
Ich bin zwar noch nicht 100%ig fertig (ein paar Zierstreifen müssen noch gemacht werden) aber man merkt zum Ende hin immer mehr die 3,50 Meter Spannweite. :D Da ist ein RES Modell deutlich schneller bebügelt.

Abschliesend zum bügeln kommt noch das VLW dran. Beim Folie entfernen hat man wieder gemerkt, dass die Tragfläche jemand anderes bebügelt haben muss. Bei den Flügeln ging die Folie echt easy runter, aber hier beim VLW puuh...über jeder cm² den ich am Stück herunter bekommen habe war ich froh.

Wenn das Leitwerk fertig ist wird die Elektronik eingebaut und der Schwerpunkt eingewogen. Davor möchte ich den Flieger aber nochmal vermessen und mit Winlaengs berechnen um das einmal abzugleichen bzw. zu schauen wo das Stabilitätsmaß mit dem orginalen Schwerpunkt liegt. Alles in allem sollte ich morgen fertig werden und dann kann der Erstflug kommen. Ein Windschwacher Abend mit 25 Grad OHNE Mücken wäre mir am liebsten. Aber wir sind ja nicht bei "wünsch dir was". :D Mal sehen wie lange ich es schaffe auf "gutes Wetter" zu warten.

Hier noch ein paar Fotos der Bügelergebnisse .

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Beste Grüße Marcel
 

Marcel85

User
Servus,

natürlich ist mal wieder was dazwischen gekommen und ich bin bis jetzt leider noch nicht fertig geworden. Doch das Leitwerk ist fertig und alles von der RC Anlage eingebaut und grob programmiert. Die Ausschläge, Diff. und Expo stell ich als aller letztes ein. Ich werde heute den Schwerpunkt von 88mm einwiegen und die EWD vielleicht noch ein bisschen verkleinern. Abends soll es noch 23 Grad haben und fast windstill sein. Wenn ich mich ran halte dürfte ein Erstflug heute Abend drin sein. Morgen soll es leider Böen bis 45 km/h geben.

Hier noch zwei Fotos vom Leitwerk.

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Marcel85

User
🤩 🤩

Freitag Abend hab ich es nicht mehr geschafft. Unter dem Tag ist mir zuviel "dazwischen" gekommen. :) Aber eins vorweg, der Vogel war schon in der Luft, jedoch sind die Vorbereitungen mehr als vorteilhaft verlaufen und die ganze Sache stand gefühlt unter einem eher schlechten Stern. Aber der Reihe nach.

Zuerst stand das finale wiegen nach dem Schwerpunkt einstellen an. Vor dem Umbau und den Erneuerungen wog der Flieger genau 1804 Gramm. Da ich keine Herstellerangaben zum Segler finde habe ich nur den Vergleichswert zu den "verkauften" hier im Forum. Da schwankt das zwischen 1600 und 1800 Gramm.
Auf jeden Fall konnte ich bei meiner ganzen Umbauaktion das Gesamtgewicht um 120 Gramm auf 1684 Gramm reduzieren. 48 Gramm konnte ich mit den neuen Servos einsparen. Der Rest durch Oralight, und Reduzierung des Ausgleichgewichts.

Ich hab mich zwecks Zeitmangel dazu entschieden, die Vermessung des Fliegers hinten an zu stellen. Das werde ich aber nachholen. Ich möchte ja wissen mit welcher Flächenbelastung er nun unterwegs ist und dazu brauche ich ja den Flächeninhalt.

Ich hab mir dann nochmal die Zeit genommen um die ganze Programmierung noch ein mal zu kontrollieren. Und hier ist dann auch der Entschluss gefallen, den Erstflug lieber nicht zu übereilen da mir hier schon 2 Schnitzer passiert sind. Es wäre nun nicht zwangsläufig zum Absturz gekommen, aber es hat sich dennoch gelohnt nochmal drüber zu schauen. Einmal gingen in der Thermik Flugphase beim Butterfly die Querruder mit nach unten was mit der extremen Wölbung wohl möglich zum Strömungsabriss im Landeanflug geführt hätte und zum anderen bei dem Snapflap, also das die Wölbklappen mit dem HR mitgehen, war es bloß in der normalen Flugphase aktiviert.

Als ich dann "fertig" gewesen bin wollte ich den Flieger in die Schutztaschen packen und in den Rucksack stecken. Dabei ist mir aber aufgefallen, dass ich 2-3 Stellen der Folie noch nicht richtig gespannt hatte was ich dann natürlich nachgebessert habe. In dem Atemzug habe ich aber dann alles nochmal überprüft und gleichmäßig gespannt.
Währenddessen habe ich mir nochmal Gedanken zu der EWD gemacht und anschließend hier nochmal nachgemessen ob sich mein erstes Ergebnis bestätitgt. Diesmal bin ich auf 2,25° gekommen. Aber bei Messtoleranzen von 0,5mm kann das schon gut sein. Das erste Ergebnis war bei 2,0°. Nach hin und her überlegen habe ich dann noch 1mm an der Endleiste der Fläche untergelegt und somit die EWD ein bisschen verringert. Ich hab mir noch eine Auswahl an unterschiedlich dicken Stückchen zum unterlegen mit dazu gepackt, dass ich dann vor Ort im Bedarfsfall "nachbessern" könnte.

Anfänglich wollte ich ja noch ein verstellbaren Hochstarthaken verbauen, wovon ich aber auch erstmal mangels Zeit abgekommen bin. Aber wenn die Starthöhen nicht zufrieden stellend seien sollten, dann werde ich das im Herbst dann nacholen. Als ich mir das aber nochmal schauen wollte ist mir der noch nicht verklebte Haken aufgefallen... man man man dachte ich mir, was kommt noch?! Ein schlecht verklebter Servorahmen wäre die Krönung gewesen, blieb mir aber erübrigt. Ja gefühlt stand der Erstflug unter einem schlechten Stern.

Nichts desto trotz hatte ich dann doch irgendwann wirklich alles fertig, habe das Wetter gecheckt und den Erstflug für Sonntag morgen angesetzt. 5km/h Wind bis 11 Uhr war angesagt. Das heißt früh raus, damit ich 8 Uhr am Acker stehe.
In der früh habe ich dann noch mein RES Flieger dazu gepackt, nochmal Platz im Rucksack optimiert - oh schon 8.15 - ab aufs Ebike. Bei der 20 min Fahrt ging ich im Kopf nochmal alles durch - hab ich alles? Ein komisches Bauchgefühl kam auf, ich konnte es aber nicht genauer definieren. Dann aber angekommen hat sich schnell herausgestellt was das für ein Bauchgefühl war. Ich Depp hatte tatsächlich den Megarubber vergessen...also nochmal 20 min zurück nach Hause, Gummi einpacken und schnell zurück.

Ab jetzt sollte aber alles gut werden!

20 Meter Megarubber von EMC an 100 Meter Schnur wurden ausgelegt, der Flieger ausgepackt, zusammengebaut und alle Funktionen nochmal kontrolliert. Es kann losgehen.

Ein paar flotte Schritte mit locker gehaltenem Flieger zeigte nichts schlechtes und so nahm ich all mein Mut zusammen und gab dem Zenit einen kräftigen Schubser gegen den Wind. WAHNSINN! Sofort nahm er eine kleine Blase an und machte im gerade aus Flug einige Meter Höhe. Eingekreist und das Altis nach der Höhe gefragt war ich schon auf 19 Meter und in der Thermikstellung habe ich mich dann noch auf 40 Meter hochkurbel können, dann war die Blase weg. Zu sehr hatte ich mich auf den Flieger konzentriert. Auf jeden Fall hatte ich die EWD mit dem Schwerpunkt genau getroffen. Ein wunderbares gleiten. Jetzt kam der erste Versuch mit fast 90° Wölbklappen in der Butterfly Stellung. Mir sind fast die Augen aus dem Kopf gefallen. Absolute Schrittgeschwindigkeit ohne Strömungsabriss! Als ich gelandet bin hab ich den Flieger dann gleich mit 40 Meter Spannung an das Gummi gehangen. 123 Meter Starthöhe sind bei nicht viel Wind daraus entstanden (100Meter Seil, 20 Meter Gummi). Geht besser, aber das passt erstmal so. Die gefiederten Kollegen zeigten mir den Weg nach oben und so konnte ich mich 34 min von Bart zu Bart hangeln. Einfach ein Traum!

Abschließend noch ein paar Fotos. Bestimmt kommen mit der Zeit noch ein paar Bilder und oder auch ein Video dazu. Jetzt muss ich erstmal raus zum fliegen. In diesem Sinne Danke fürs lesen.

Beste Grüße Marcel

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v.p.

User
Cooler Bericht, Dankeschön 😉
Der Zenit war Mal mein Jugendtraum... Nun hab ich fürs liegestuhlfliegen nen alten HKM Sharon und würd den nimmer hergeben 😁🤘
 
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