Meine Bücker Jungmann hat den Erstflug vor ein paar Monaten überstanden. Danke an Andy Maier für die schönen Fotos...
Es flog geradeaus, ich musste wenig trimmen, aber das Flugverhalten kam mir etwas seltsam vor, vor allem die Landegeschwindigkeit war wirklich unangenehm hoch. Bei geringerer Geschwindigkeit sackte es zu sehr durch und die Landung wurde zu hart. Eine sanfte Landung ging nur mit sehr flachem Anflug und Höhenruder wenige cm über dem Boden durchziehen. Da bei den ersten Flügen relativ windig war, konnte ich das Flugverhalten noch nicht so recht deuten. Als ich zum dritten Mal am Flugplatz war (1.12.2018 wenig Wind), dachte ich mir: Wie ist nun eigentlich das Überziehverhalten? Also relativ hoch geflogen und überzogen.
Das Ergebnis hatte ich wenige Sekunden später: Das Überziehverhalten war - wie soll ich sagen - kritisch.
Der Flieger kam ins Trudeln und ließ sich (möglicherweise auch teilweise mangels fliegerischen Könnens) bis zum Einschlag nicht mehr davon abbringen. Ich war in dem Moment ziemlich überrumpelt von derart kritischen Verhalten.
Schadensbilanz (Detailfotos erspare ich euch vorerst
):
- Haube ziemlich hinüber (eine neue kostet laut Pichler 69€, hat aber min. 16 Wochen Lieferzeit. Macht euch also eine Form solange eure Haube noch ganz ist...)
- Motorregler irreparabel plattgequetscht
- Akkus stark zerknautscht und somit unbrauchbar wegen Brandgefahr
- das Servobrett hat Anlauf genommen und sämtliche Spanten bis nach vorne ausgeräumt
- das Fahrwerk hat auf einer Seite die halbe Bodenplatte herausgerissen, ist aber nicht mal verbogen
- der Rumpf (abgesehen von den Spanten) auf der linken Seite nahezu unbeschädigt, auf der rechten Seite bis etwa zum Ende des Rumpfdeckels ziemlich zerbröselt, dahinter unbeschädigt
- Motorspant nur noch Brösel, der Motor hat mitten im Rumpf gelegen.
- Rumpfdeckel nur angekratzt
- in den Tragflächen sind nur die Rippen gebrochen, in denen das Steckungsrohr oder die Metallzunge zum Festschrauben war, der Rest ist nahezu unbeschädigt. Die Falten auf dem Foto kommen nur durch die verbogenen Alustreben.
- Das Steckungsrohr ist völlig verbogen und die Papierhülsen in den Flächen teilweise abgewickelt
Ich weiß, es grenzt an Selbstgeißelung, aber ich habe mich für eine Reparatur entschieden. Der Flieger ist zu neu für die Tonne und es ist einfach noch zu viel heil geblieben...
Der Plan: Die Jungmann soll deutlich leichter werden (ca. 6kg wenn ich irgendwie mit dem Schwerpunkt hinkomme) und ich möchte die Gelegenheit nutzen und einige Konstruktionsdetails ändern die mir so gar nicht gefallen haben.
Dabei bin ich möglicherweise hier und da auf eure Hilfe angewiesen, falls ich z.B. irgendwelche Maße nicht mehr aus den Splittern rekonstruieren kann.
Mich würde zuerst interessieren was am Flugverhalten nicht stimmte.
Beim letzten Flug habe ich kurz Rückenflug probiert und musste stark drücken. Der Motorsturz stimmte vermutlich, da beim Gasgeben oder -wegnehmen zumindest aus der Erinnerung heraus nichts auffälliges passierte.
Eine gewisse Kopflastigkeit war also da, Schwerpunkt allerdings wie in der Anleitung angegeben. Die EWD habe ich leider nicht gemessen, sie könnte aber daneben gewesen sein, da der Schwerpunkt ja gestimmt hat. Könnte jemand der von sich behauptet sein Flieger fliegt gut die EWD-Werte nachmessen und hier veröffentlichen? Das würde mir beim Reparieren der Fläche bzw. Bau einer neuen Steckung stark helfen.
Gruß,
Dominik