Bau einer IOM "ARROW"

Tiga

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Hi Lorenz,

mir geht es nicht darum hier irgendeinen Gewichtsrekord aufzustellen sondern ein vernünftiges Boot zu bauen, das am Ende genau in das 4-kg-Limit passt. Die Bemerkung "Kampf um´s Gewicht" stammt von dir, nicht von mit. Daher solltest du dir auch den Weg zur Postamts-Waage sparen, es geht hier echt nicht um 5g mehr oder weniger! :)

Einen stabilen Rumpf erreichst du nicht durch dicke oder harte Planken, sondern durch eine sinnvolle statische Innenkonstruktion. Du schreibst daß du deine Kielleiste aus Rotzeder gemacht hast - selbst wenn deine Kielleiste aus Edelstahl wäre könnte sie die Hebelkraft des Kiels nicht aufnehmen. Das erreichst du nur durch eine sinnvolle Innenkonstruktion welche die Hebelkräfte aufnehmen und weiterleiten kann.

Was die "Rammfestigkeit" angeht habe ich z.B. vor auf der Innenseite im Abstand von 10 cm einen Glasgewebestreifen zur Verstärkung aufzubringen. So kann eine punktförmige Belastung besser abgefangen werden. Nach den IOM-Regeln ist dies wohl erlaubt und fällt noch nicht unter das Sandwich-Verbot.
Und diese konstruktive Maßnahme bringt sicher mehr als dickere oder härtere Planken.

Wenn ich Rohform möglichst leicht mache dann habe ich einfach etwas mehr Reserve für solche gezielten Verstärkungen ohne daß ich am Ende gleich einen zu schweren Rumpf erhalte.

Grüße
Rainer

[ 13. Dezember 2003, 07:55: Beitrag editiert von: Tiga ]
 

Gast_633

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reserve,

richtiger ansatz rainer, trotzdem soll keiner frustriert sein, wenn sein holzrumpf leer und blank (ohne harz und glas ) schon 200g wiegt.

solong andreas

ps: dein waage bild luegt, wenn du den heckspant absägst und die stecknadel entfernst wiegt das boot noch weniger. oder brauchst du die stecknadel, damit das leichte teil nicht wegfliegt?? ;)
 

Tiga

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Hi Andreas,

naja, ich wollte Lorenz nicht zu sehr frustrieren, deshalb habe ich den Rumpf extra noch mit der Nadel beschwert! :D

Nachdem ich jetzt einige Überstände abgesägt habe bin ich bei 117 g - aber wenn ich das schon gestern geschrieben hätte dann hätte ich Lorenz ja ein schlaflose Nacht beschert. ;)
 

Tiga

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Hi Lorenz,

ich wüßte nichts was dagegen spricht. Du mußt nur darauf achten daß sich deine Leine bei Nässe nicht dehnt.

Aber warum so kompliziert? Setz doch einfach das Servo direkt vor das Ruder und mache eine kurze Anlenkung mit Stahldraht.

Ach ja: was für eine Decksform baust du denn?

Grüße
Rainer
 
Wichtig ist, dass du am Ende noch an das Servo rankommst, falls du es mal auswechseln mußt.
Das vergisst man beim Bauen gerne mal !

Kleiner Gedanke am Rande:

vielleicht sollte man die Stahldraht Anlenkung auch nicht zu kurz machen, weil eine längere Stange besser Stöße abfagen kann und so das Servogetriebe geschont wird.

Und wenn kurz, dann einen Knick in die Anlenkung machen !

Gerhard

[ 14. Dezember 2003, 11:29: Beitrag editiert von: Gerhard ]
 

Tiga

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Hi Lorenz,

ich bin noch am überlegen, aber vermutlich werde ich ein gewölbtes Vordeck bauen. Zum einen ist das Geschmacksache, zum anderen könnte ich mir vorstellen daß es minimale Vorteile bringt weil der Spalt zwischen Fock-Unterliek und Deck etwas kleiner ist. Letzteres ist aber Theorie - zumindest beim Surfen ist das so, da versucht man sogar das Unterliek bis direkt an das Deck zu bringen.

Grüße
Rainer
 

Gast_633

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hi, lorenz, schau dir doch mal die gedanken an die jens amendea auf seiner seite zu skiff heck und erhöhtes vordeck gemacht hat.
http://www.rc-jachtwerft.de/Gedankliches.htm

gruss andreas

PS: ihr (und das wetter) seid schuld mit eurem bauen. jetzt habe doch auch wieder angefangen, den schon seit 2 jahren rumstehenden aufgebauten spantenriss zu beplanken angefangen. eine Nimbus von bantok. extrem schmal (nur 19cm) baue ich aber auch mit flachen deck.
 
Hallo Rainer,

meine IOM läuft im Norden eher bei mehr Wind.
Bei der ersten hatte ich das Deck aus 1 mm Sph. und als vollständig ebene Platte. Der mast stand in einer Führung auf Deck. Sie hatte einige Rollen Vorwärts vollbracht. Vielleicht konnte u.a. das Wasser nicht schnell genug vom Deck ablaufen, aber auf jeden Fall war mein Segel zu hoch über Deck. Die zweite (Schale von Günter Haberecht, die auch Winfrid Weis sehr anspricht) erhält im Vorderen Bereich ein gewölbtes Deck. Die Skifform werde ich vermutlich durch eine ebene Platte aus Sph. ersetzen. Skiff ist moderner, erzeugt vermutlich mehr Gewicht (nehme ich an).

Was wo eingebaut wird sollte nach der Funktionalität, unter Beachtung der Schwerpunktverhältnisse und der Zugänglichkeit angeordnet werden.
Ich war auch fast so weit das Servo unmittelbar am Ruder anzubringen. Aber die angeprochene Shockfestigkeit hat die Entscheidung noch offen gelassen. Eventuell einen Servosafer aus dem Automodellsport verwenden?
Für die Anbringung am Ruder spricht eine unkomplizierte Anlenkung, wenn eine 1,5 mm Sph Platte am Spiegel befestigt wird (verstärkt diesen gleichzeitig), in der die Bohrung für den Ruderkoker ist (führt diesen und erfordert geringere Fesigkeit unten an der Schale) und das Servo gleich seinen Platz in dieser Platte hat (immer konstante Achsabstände).
Dagegen spricht eine vermutlich notwendige Verlängerung des Anschlusskabels, dann eine eventuell zusätzliche Entstörmaßnahme im Kabel und Verschlechterung des Massenträgheitsmomentes um die Hochachse bzw. Massenverteilung im Boot (eher theoretisch).
Mein Bestreben ist es eigentlich alles möglichst nahe dem Massenschwerpunkt zu positionieren, wird aber bei der 2. IOM schlechter ausfallen als bei der ersten, da ich den Mast tiefer setzen werde und deshalb eine Wanne im Bereich des Großbaumniederholers einbauen muß.

Festigkeit der Finnenbefestigung in der Schale:
Die Belastung von Schwerttasche und Rumpfschale (bei gleichem Schwert- und Bleigewicht)ist sehr stark davon abhängig, wie lang das Ende des Schwertes von Unterkante Schale bis oberem Befestigungspunkt ist (Länge des Schwertes in der Schwerttasche).
Beispiel, wenn das Boot 90° Krängung hat (nicht lachen, ansonsten müssen die Physiker wieder kritieren).

Schwerttaschenlänge Kraft auf Schale

4 cm ca. 21,6 kg
6 cm ca. 14,4 kg
10 cm ca. 8,6 kg

Dahinter verbigt sich u.a. die auch die angesprochen statisch sinnvolle Gestaltung der Befestigungen im Boot.

In Bereichen wo große Kräfte ins Boot einzuleiten sind würde ich kein Balsa verwenden, da es bei Zugbelastung quer zur Maserrichtung aufplatzen kann oder schlicht zusammengepresst wird.

MfG

Ulli
 

Gast_633

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>Skiff ist moderner, erzeugt vermutlich mehr Gewicht

im gegenteil Uli, die glatte version braucht mindestens 2mm sperrholz, die skiff baue ich mit 0,8mm sperrholz. durch das befestigen unter spannung am heck (und natuerlich seitlich an/auf den decksauflageleisten) wird die schale versteift und die ruderanlenkung ist auch einfacher zu bauen.

ich habe meine ruder inzwischen alle mit duennen stahldraehten (anglerladen-"stahlvorfach") und verstellbaren servo befestigungen (siehe flugzeuge)befestigt. ist spielfrei und schnell gebaut auch ueber groessere entfernungen.

gruss andreas
 

Gast_633

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hi ich hab bei allen iom und m-booten einfache standardservos drin. reicht locker.
diese "freistehenden" ruder nennt man vorbalanciert, bei der naemliche die flaeche (ca. 1/5-1/3 )vor der achse von der fahrt durchs wasser angestroemt wird und den ruderausschlaeg mit unterstuetzt.

gruss andreas
 
Hmm, also das mit der Kraftübertragung auf die Rumpfschale in Bezug auf die Größe/Länge des Schwertkastens, ist schon interessant...

Beachten sollte man nur folgendes:
Das Schwert darf mit Bombe 42cm nicht überschreiten, 6cm darf das Boot max tief im Wasser liegen (Rumpftiefgang).
Will man nun die 42 cm möglichst weit ausnutzen, sollte man den Schwertkasten so kurz wie möglich bauen, aber immer noch so lang, dass die Gewindestange als Bolzen höher als die RC-Einbauten liegen.
Baut man sein Deck bis an die Rumpfkante (plan aufliegen) so hat man automatisch einen längeren Schaft des Schwertes, das von Rumpfdurchlaß bis Decksunterkante reicht. Diese Strecke geht dann vom eigentlichen Schwert verloren...
Also hat man alleine durch eine Skiffform und durch die tieferliegende Cockpitwanne schon mal einen längeren Kiel von bis zu 5-6 cm!!

Da wäre es ja mal sinnvoll, einen richtig schönen, stabilen und kurzen Schwertkasten zu bauen - der trotzdem die Kräfte des Kieles sinnvoll auf den Rumpf überträgt.
Zählt der Bolzen des Kiels auch zu der Gesamtlänge dazu???
Ansonsten könnte man ja ein Schwert bauen, das nur einen kurzen Schaft - aber einen langen Bolzen hat...

Gruß Sven
 

Tiga

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Hi Sven,

Ein höherer, stabiler Schwertkasten bringt immer was - wer sagt denn daß du die Kielfinne ganz reinschieben mußt?

Auch wenn sie nur halb im Schwertkasten sitzt wird die Kraft ja schon auf den ganzen Schwertkasten übertragen, der dann entsprechend gut abgestützt im Bootsrumpf sitzt.

Grüße
Rainer
 
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