So, der erste Bleiguss ist erfolgt!
Das Ergebnis: zwiespältig.
Aber alles der Reihe nach:
Als erstes habe ich am Morgen die Gipsform in den Backofen gesteckt und bei 250 Grad gebrutzelt damit das Trennwachs weg geht - wundert euch nicht über den etwas "strengen" Geruch.
Anschließend mußte die Form noch präpariert werden.
Zunächst wurde in Verlängerung der Mittelachse eine Vertiefung für eine 4mm-Messingstange eingeschliffen. Oben kann man auch eine der insgesamt 8 Entlüftungsritzen erkennen.
So sieht es dann aus wenn die Messingstange eingelegt ist. Gut zu erkennen ist auch die Trichteröffnung durch die später der Guss erfolgen soll.
Nun kommen die Gipsformen nochmal für 2 Std. bei maximaler Temperatur in den Backofen. Diese Maßnahme soll verhindern daß das flüssige Blei zu schnell abkühlt und sich so gut in der Form verteilen kann.
Auf einer alten Elektro-Kochplatte wird jetzt das Blei erhitzt, dann die Form schnell aus dem Backofen, mit zwei Schraubzwingen noch rasch zusammengepresst und mit leicht erhöhtem Adrenalinspiegel dann das flüssige Blei hinein.
Tja, und schon kommt das erste Erlebnis das wohl so nicht hätte passieren dürfen. Nachdem ich ca. die Hälfte des Bleis eingegossen hatte begann es furchtbar zu zischen und das Bleis spritzte in kleinen Fontänen aus der Gussöffnung nach oben. Vorsichtig habe ich dann den Rest nachgegossen bis es schließlich im Trichter stand. Aber es hat noch fast 2 Minuten lang immer noch kräftig geblubbert und gebrodelt und mir war schon fast klar daß es wohl ein Fehlguss werden würde.
Meine Diagnose: noch zu viel Wasser in den Gipsformen das durch das heiße Blei verdampft! Hat jemand von euch schon ähnliche Erfahrungen gemacht?
So sah das fertige Werk dann nach 2 Std. Abkühlung aus. Und dann kam der Moment der Wahrheit, die Form wurde geöffnet.
Erstes Fazit: die Form ist zerbrochen!
Zweites Fazit: die Bombe sieht doch ganz gut aus!
Leider ist die Oberseite der Bombe nicht voll ausgegossen, da ja ständig die Luft durch das Gussloch entwichen ist konnte nicht schnell genug flüssiges Blei nachfliessen.
Nachdem ich die Bombe aus der Form entnommen habe gleich der prüfende Griff zur Waage: 2550 Gramm. Das wäre ja gar nicht so schlecht - es fehlt ja noch der Schlitz für die Kielfinne und verschleifen muß man sie auch noch. Somit dürfte ich schon beim richtigen Gewicht landen.
Tja, 75% der Bombe sind sehr gut gelungen, nur das obere Viertel ist missraten. Da an dieser Stelle aber noch der Schlitz rein muss ist das zum Glück nicht ganz so schlimm. Ich denke ich kann daraus doch noch eine gute Bombe machen, für meine Woodpecker reicht es allemal.
Ich überlege mir gerade was ich mit der verbleibenden, unsauberen Fläche machen soll. Entweder mit einer Lötlampe heiß machen und die Oberfläche somit glätten oder Polyesterspachtel drauf und verschleifen. Könnt ihr mir sagen ob die Spachtelmasse auf Blei haftet?
Die Erkenntnis aus meinem ersten "Bleibombenversuch": der Weg ist auf jeden Fall richtig. Die nächste Form wird etwas dickere Wandungen bekommen und ich werde sie wesentlich besser trocknen lassen. Und dann kommt der zweite Versuch.
An diejenigen von euch die bei mir eine Bestellung laufen haben: ihr müßt entweder doch eine Bombe über die bekannten Quellen bestellen oder euch noch ca. 10 Tage gedulden.
Grüße
Rainer