Bau: Stevens Aero G480 Groove, 700g Kunstflug + 3D

Ich setz zum Harz-Anrühren, aber auch Servoträger oder ähnliches bauen immer auf die bewährten MC Donalds ( Kaffee ) Stäbchen.
- Gibt nix besseres ! Die haben die perfekte Größe ( noch handlich, schön lang und dünn, gerundet ), sind stabil, aber doch flexibel, einfach klasse !! :D
( nach was für ner Werbung klingt das jetzt ? :rolleyes: ;) :p )

Alex

PS: Schaut nett aus, das Fliegerle !!
 
Weiter gehts:

Groove13.jpg


Links das Höhenleitwerk. Dieses Teil schleift man am besten flach auf einem Bogen Schleifpapier - so ist das Risiko einer Beschädigung beim Schleifen auch minimal. Man bekommt eine super Oberfläche zum bespannen... Rechts ist die Aufnahme für das Höhenruderservo zu sehen. Eigentlich die Alternativ-Aufnahme, eine zweite befindet sich im Rumpf hängend unter der Rumpfoberseite vor dem Cockpit. Je nachdem ob man Gestänge, Seile oder Bowdenzüge bevorzugt, hat man hier die freie Wahl.

[ 20. August 2004, 20:09: Beitrag editiert von: Schaumflieger ]
 
Die Rumpf-Oberseite:

Groove12.jpg


Die Spanten sind normalerweise oben rund, d.h. für einen runden Rumpfrücken ausgelegt. Wenn der Rumpf aber bespannt wird, gibt das unschöne Übergänge an den Spanten. Meiner Meinung gibt es nur 2 Möglichkeiten: Entweder den Rumpfrücken beplanken, dann wird er wirklich rund - oder die Spanten so wie hier zu sehen abschleifen, dann ist alles "vieleckig". Die Folie auf diesen Bildern mußte übrigens wieder runter, die Spannkraft vom AS-Film war viel zu hoch...

[ 20. August 2004, 20:14: Beitrag editiert von: Schaumflieger ]
 
Ich hatte am Anfang schon erwähnt, daß der Groove aus über 260 Holzteilen besteht...

Groove10.jpg


Hier sieht man mal warum. Man kann eine Rumpfklappe aus einem Balsabrett bauen - oder man ist Mr. Stevens und konstruiert eine vernünftige Haube aus 12 Einzelteilen... Noch krasser sind die "Wheel Pants", nicht etwa ein Tiefziehteil, sondern Balsa und Sperrholz pur, und so aufwendig gemacht, daß man sie später auch kinderleicht wieder abnehmen kann - mit 4 winzigen selbstschneidenen Schrauben... Leider hab ich noch keine ausreichend großen und doch schmalen Reifen gefunden...
 
Als kleinen Vorgriff jetzt mal Bilder von meinem Groove, so wie er im Moment aussieht:

Groove11.jpg


Leider spielt das Wetter und meine Zeit nicht mit - ich würde am liebsten jeden Abend weiter testen und einstellen. Der Groove ist jedenfalls mein erster Flieger, der sich auch beim Messerflug richtig wohl fühlt und keinerlei Tendenz zum Rausdrehen zeigt. V-Form und Auslegung scheinen also genau richtig zu sein. Später ist noch zu sehen, daß ich den Akku stehend eingebaut habe, auch das war wohl eine gute Idee. Im Moment taucht er noch auf Tiefe weg - vielleicht fliege ich doch zu schwanzlastig. Ansonsten kann ich berichten, daß der Groove überraschend einfach zu landen ist. Ob das durch die große, wohl doch gut bremsende Schnauze kommt? Jedenfalls schwebt er wie von selbst in einem stabilen Sinkflug, nur kurz ziehen - fertig. Das wars wieder einmal - bis morgen!

[ 20. August 2004, 20:36: Beitrag editiert von: Schaumflieger ]
 
Die Fläche ist genauso aufwendig wie der Rumpf konstruiert:

Groove14.jpg


Der Aufbau erfolgt auf der Oberseite liegend, also Upside-Down. Dann liegt der Hauptholm genau eben auf, die Rippen sind hinten mit Füssen abgestützt, die später entfernt werden. Die korrekte V-Form ergibt sich so automatisch. Auch hier gilt: Erst stecken, dann kontrollieren, dann kleben. Man benötigt in jedem Fall eine absolut ebene Bauplatte. Gerade in den ersten Bauphasen ist das Rippengebilde noch sehr empfindlich.

[ 22. August 2004, 22:14: Beitrag editiert von: Schaumflieger ]
 
Im rechten Bild ist die Fläche schon fast fertig:

Groove15.jpg


Die Fläche wird an keiner Stelle beplankt. Die vorderen Hilfsholme vor dem Hauptholm werden "turbulator" genannt und haben dann wohl auch diese Funktion. Auf den Bildern wird nicht ganz deutlich, wie viele Teile hier zu verkleben sind. Auf dem rechten Bild sind die Fahrwerksaufnahme, die Servo-Pockets und die Querruder schon zu sehen.
 
Die "Servo-Pockets"...

Groove16.jpg


... sind für Hitech HS-55 ausgelegt. Diese Servos passen denn auch exakt. Wer andere Größen verwenden möchte, muß hier doch viel abändern. Die Pockets werden wie üblich erst nur gesteckt, dann eingebaut oder besser gesagt eingefädelt, und erst ganz am Ende verklebt. Auf keinen Fall von der vorgeschriebenen Reihenfolge abweichen! Die Servos sitzen relativ weit außen und lenken die Querruder nicht am Rand, sondern im ersten Viertel an - das ist optimal.

[ 22. August 2004, 22:22: Beitrag editiert von: Schaumflieger ]
 
Die Querruder weisen auch ein interessantes Detail auf:

Groove17.jpg


Die Ruder werden mittig angeschlagen, was hierzulande eher unüblich ist. Sie sind profiliert und werden durch die Bespannung sehr torsionssteif. Eine der Rippen ist doppelt, so das ein Spalt entsteht. In diesen Spalt wird nach der Bespannung eine Holz-Ruderhornplatte eingesetzt und verklebt, am besten mit dickem CA.

[ 22. August 2004, 22:27: Beitrag editiert von: Schaumflieger ]
 
Hier lauert ein Problem:

Groove19.jpg


Diese Hinterkante der Tragfläche wird aus einem Sperrholz- und einem Balsateil zusammengeklebt. Dabei bleibt aber die V-Form unberücksichtigt. (Oder ich habe was übersehen/überlesen) So kommt es womöglich zum Verzug. Ich habe hier die korrekte V-Form nachträglich eingearbeitet. Der einzige "Bug" den ich finden konnte...
 
Die Fahrwerksaufnahme ist Bestandteil der Tragfläche.

Groove18.jpg


Die Tragfläche ist hier zur Aufnahme der Kräfte entsprechend verstärkt. Hier mündet auch die vordere Tragflächenbefestigung mit zwei Stiften. In den Schlitz wird das Fahrwerk gesteckt und normalerweise nicht verklebt, so daß man das Fahrwerk auch wieder entfernen kann.
 
Die beiden Fahrwerksdrähte werden in einem Sandwich aus Sperrholz und Balsa verklebt:

Groove20.jpg


Zur Verstärkung dieser kritischen Stelle habe ich mit Epoxy verklebt und ein paar Kohlefasern ergänzt. Bei einigen Groove in RCGroups kam es hier zu Brüchen bei harten Landungen - die hatten CA verwendet. Die Fahrwerksdrähte sind aus recht hartem Federstahl vorgebogen und könnten meiner Meinung nach durchaus etwas schwächer sein.

[ 22. August 2004, 22:45: Beitrag editiert von: Schaumflieger ]
 
Das wars erstmal wieder - liest denn noch jemand mit? Oder wird das doch zu ausführlich? :rolleyes:
 
Ah, Gerhard, ich muß nochmal eine Signatur ergänzen... Kommt sofort...

Der Groove ist ja ein Tiefdecker. Die Tragfläche hat vorne zwei Holzstifte, die in den Rumpf eingreifen und wird hinten von zwei Polyamid-Schrauben gehalten. Die Original Schrauben sind natürlich zöllig - ich habe wg. Ersatzteilen sie lieber gleich gegen M3 ersetzt.

Die Befestigung ist so gestaltet, daß bei einem Schlag gegen die Fläche die Fläche vom Rumpf abscheren kann, ohne den Rumpf zu beschädigen (theoretisch wenigstens, das teste ich nicht ! :rolleyes: )

Alternativ kann man auch zwei Holzstäbe vor und hinter der Fläche in den Rumpf einkleben (Bohrungen sind vorgesehen) und mit Gummis arbeiten. Irgendwo steht sogar "recommended". Da die Fläche aber nicht beplankt wird, ist das glaube ich keine so gute Idee.

[ 25. August 2004, 09:51: Beitrag editiert von: Schaumflieger /p (Jörg Völker) ]
 
Hier noch einmal zwei Ansichten der fertigen Flächen:

Groove21.jpg


Der Aufbau ist glaube ich gut zu erkennen. Es gibt übrigens von SA eine ganze Reihe von ähnlichen Modellen, darunter auch den G300 G-Ride, das ist genau das gleiche Modell etwas kleiner für die 300er Motörchen. Und nach oben hin gibt es auch eine CAP für den AXI2820. Aber soweit ich das bisher sehen konnte, sind alle Modelle sehr ähnlich um nicht zu sagen gleich aufgebaut.

[ 25. August 2004, 21:57: Beitrag editiert von: Schaumflieger (Jörg Völker) ]
 
Zum Glück gibt es nur wenig zu schleifen:

Groove22.jpg


Die Nasenleiste muß auf Profil geschliffen werden. Dabei ist Vorsicht angebracht: Nur zu leicht kann man beim Schleifen eine Rippe erwischen. Auf dem Bild sind auch die Bohrungen für die vordere Tragflächenbefestigung zu sehen. Die beiden Holzstäbe, die da hineingehören, haben genau den Durchmesser von Holz-Schaschlik-Spießen - also keine Ersatzteil-Beschaffungsprobleme. Die Befestigung sieht auf den ersten Blick nicht sehr stabil aus, aber es ist ja auch eine Sollbruchstelle bei vorzeitiger Bodenberührung...
 
Bei der Hinterkante gibs nur wenig zu schleifen:

Groove23.jpg


Das war das Teil mit der fehlenden V-Form... Und hier greift dann auch die hintere Flächenbefestigung ein.
 
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