Bau: Stevens Aero G480 Groove, 700g Kunstflug + 3D

Zum Schleifen und Bespannen müssen natürlich die Füsse, auf denen die Fläche beim Bau gestanden hat, entfernt werden. Damit es beim Bespannen nicht zum Verzug kommt, habe ich lieber gleich aus Holzresten und den Profil-Gegenstücken eine kleine Hilfs-Heling aufgebaut:

Groove24.jpg


Die Fläche wird auf diese Hilfskonstruktion gelegt, beschwert und dann die Bespannung faltenfrei gefönt. Das hat ganz hervorragend geklappt. Bespannt habe ich mit Oracover weiß/schwarz und Oracover-light. Wie nicht anders zu erwarten bekommt die Fläche erst durch die Bespannung ihre Torsionssteifigkeit. Der fertige Flügel wiegt bei mir ohne Servos mit Rudern ziemlich genau 100g.

[ 25. August 2004, 10:11: Beitrag editiert von: Schaumflieger /p (Jörg Völker) ]
 
Noch einmal zu den Querrudern:

Groove25.jpg


Das Ruderhorn wird in den Schlitz zwischen zwei Rippen eingeklebt. Die Servos sitzen auf der Unterseite in ihren "Pockets", wie gesagt, ziemlich weit außen. Das Servokabel muß natürlich verlängert werden.

[ 25. August 2004, 10:17: Beitrag editiert von: Schaumflieger /p (Jörg Völker) ]
 
CA-hinges - was ist das?

Groove26.jpg


Sowas kannte ich auch noch nicht, gemeint sind damit Ruderscharniere aus einer Kunststofffolie/platte mit einer Flies-Beschichtung auf beiden Seiten. Die Scharniere werden zugeschnitten, in entsprechende Schlitze gesteckt und dann mit einem Tropfen Sekundenkleber fixiert. Das Flies befördert den Kleber in die Schlitze - genial. Allerdings hat die Sache einen Haken: Der Kleber härtet das Flies auch da, wo sich das alles eigentlich bewegen soll. Die Lösung: Mit einem Dremel äußerst vorsichtig nachträglich die Klebeschicht wieder entfernen - dann wirds perfekt. Verklebt wird natürlich erst im komplett zusammengesteckten Zustand - spätere Korrektur nicht möglich... Die Nadeln verhindern, daß ein Scharnier beim Zusammenstecken in einem der Schlitze verschwindet. (Die Bilder sind etwas trübe, sorry) Und noch etwas: Das funktioniert wieder nur mit sehr dünnflüssigem CA!

[ 25. August 2004, 10:28: Beitrag editiert von: Schaumflieger /p (Jörg Völker) ]
 
Die Höhenleitwerksaufnahme macht auch einen sehr soliden Eindruck:

Groove27.jpg


Vorsicht: Hier habe ich mal wieder gepennt und die Reihenfolge nicht eingehalten. Es wird ERST das Höhenleitwerk eingeklebt und DANN das Seitenleitwerk eingesteckt... Egal, wer nicht lesen kann muß eben länger basteln. Man sieht auch die Anlenkungen, das Servo für das Seitenruder sitzt weiter vorne unter dem Rumpf. Die EWD ist so fest vorgegeben, und so weit ich das beurteilen kann, stimmt sie auch perfekt. Beim Erstflug brauchte ich genau einen Klick auf dem Höhenruder...

[ 25. August 2004, 10:34: Beitrag editiert von: Schaumflieger /p (Jörg Völker) ]
 
Jetzt kommten wir zu den Dingen, die in der Anleitung nicht mehr so detailiert beschrieben werden:

Groove28.jpg


Aber wahrscheinlich hat Mr. Stevens recht: Beim Akkueinbau und der Anordnung von Empfänger und Regler sowie auch den verwendeten Ruderanlenkungen hat jeder Pilot eh eigene Vorstellungen.

Nach langem Überlegen habe ich zwei Diagonalstreben ergänzt und kann nun den Akku stehend einklemmen. Unten wird er von Hakenband gehalten. Und ganz ohne Schaum geht es auch hier nicht: Etwas EPP ist auch in diesem Flieger!

Diese stehende Anordnung geht auch auf einen Tipp aus RCGroups zurück: Der Schwerpunkt wandert so etwas nach oben, gut für den Messerflug, bei dem mein Groove ja dann auch keinerlei Tendenz zum Rausdrehen zeigt. :)

[ 25. August 2004, 10:44: Beitrag editiert von: Schaumflieger /p (Jörg Völker) ]
 
Noch zwei Ansichten:

Groove29.jpg


Links sieht man das Seitenruder-Servo, das einfach unter dem Rumpf montiert wird. Als Alternative kann man auch den zweiten Einbauplatz im Rumpf benutzen. Überhaupt: Ein Modell mit Servo-Einbaualternativen, vorbereitet für verschiedene Anlenkungsvarianten und mit zwei Flächenbefestigungen zur Auswahl hab ich bisher auch noch nicht gehabt. :D

Den Motorraum vorne habe ich mit einem Edding komplett schwarz eingefärbt, da man sonst von außen durch die Kühlluftöffnungen zu viel sehen kann. Zusammen mit der Abluftöffnung hinten im Rumpf dürfte es einigen Durchzug geben - aber perfekte Kühlung vor allem des Reglers ist mir sehr wichtig.
 
Und nochmal der fertige Groove:

Groove30.jpg


Zeit für ein Fazit: Der Aufbau hat wirklich viel Spass gemacht und hat mich allerdings auch einige Zeit beschäftigt - vor allem die Bespannung, da ich den ersten Versuch mit AS-Film komplett wieder abreißen mußte, dafür kann der Groove nichts. Der Bausatz ist fast perfekt - das heißt, eigentlich weiß ich gar nicht was ich groß kritisieren soll, mit Ausnahme der fehlenden V-Form in dem einem Tragflächenteil...
Bei so manchem ARF-Modell habe ich es erlebt, daß man an einigen Stellen alleine gelassen wurde - Bauabschnitte die einfach nicht zu Ende durchdacht waren. Sowas gibt es beim Groove nicht. Ich hatte zu keinem Zeitpunkt das Verlangen, hier etwas umzukonstruieren...
Die Fahrwerksbefestigung, die Tragflächenbefestigung, das Spornrad - man merkt an vielen Details, das Mr. Stevens schon längere Zeit Modelle konstruiert.
Beim Groove kommen einem vielleicht einige Teile recht filigran vor. Das kommt aber daher, daß das Modell durch seinen riesigen Rumpf ein wesentlich höheres Gewicht vortäuscht. Tatsächlich kommt mein Groove flugfertig nur auf z.Z. 680g. Und ich bin alles andere als ein Leichtbau-Experte (siehe die Goldhaube :rolleyes: schön, und schön schwer, oder den Aeronaut-Klapp-Prop, oder die Metall-Anlenkungen oder...), da ist noch viel Luft drin.

Zum Fliegen kann ich immer noch nicht so viel sagen, das Wetter spielt nicht mit. Aber nach gerade mal drei Testflügen und dem unspektakulärsten Jungfernflug überhaupt bin ich bis jetzt begeistert. Sehr neutral und irgendwo stand "predictable" - das trifft es sehr gut.

Jetzt steht erstmal Urlaub vor der Tür - hoffentlich kommen im Herbst noch viele schöne Tage. Ich will den Groove jetzt "durchjustieren" und dann üben, üben, üben... So gutes Gerät hatte ich bisher noch nicht...

Hoffe das Mitlesen hat Spass gemacht ! ;)

[ 25. August 2004, 11:48: Beitrag editiert von: Schaumflieger (Jörg Völker) ]
 
Hallo Jörg, danke für die Info zur Tragflächenbefestigung.
Der Baubericht ist informativ, ein super Modell.

Kannst Du noch mehr über die Flugleistungen schreiben ?
Machst Du noch bitte eine Übersicht über alle verwendeten Komponenten und die Abflugmasse.
 
Hallo Gerhard,

die Flugleistungen sind so, wie man es von einem AXI2808-24 an 3 Lipos bei 680g erwarten kann - senkrecht :cool:

Verbaut sind 4 Hitec HS55, ein Schulze Alpha 840, und der MGM 2512 Profi. Als Akku wahlweise einen 3s2p 830er Limotion oder einen 3s2p Kokam1500er, dann natürlich deutlich schwerer.
Prop ist ein Aeronaut CAM Carbon 10x6 mit einem -2,5° 52er Mittelstück, also weniger Steigung und mehr Durchmesser. Vielleicht wechsel ich noch auf den Prop, den ich auch beim X-Free verwende, einen Carbon Classic 10,5x6 mit -2,5° Mittelstück. Diese Props sind allesamt sehr schwer, aber sie kommen auch mit der Leistung zurecht.

Die Angaben zu den Ruderausschlägen in der Anleitung sind sehr konservativ, aber für den Erstflug OK. Ich taste mich erst an die für mich richtigen Werte heran. Im Moment ist vor allem der Höhenruderausschlag noch zu gering, deshalb waren erste Versuche zu Torquen noch nicht so. Den ersten Flug habe ich gleich für Überzieh-Experimente benutzt, und der Groove läßt sich sehr langsam fliegen, wird dann schwammig, und pendelt/kippt nach vorne - völlig unkritisch. Über Rollen und Loopings zu berichten ist ja nun Quatsch - alles andere findet man im Moment am besten bei RCGroups, ich bin noch nicht so weit (3 Flüge, und bei mir geht das immer langsam voran - bin da nicht so mutig wie mit meinen Schaumwaffeln, habe wohl zu lange gebaut...). Nur Messerflug hab ich schon etwas ausgiebiger getestet und etwas den Schwerpunkt verschoben - siehe oben. Die große Motorhaube nimmt vielleicht etwas vom Schub weg - bremst dafür aber auch sehr gut bei Abwärts-Passagen. Erste Wechsel von Null auf Vollgas in der Horizontalen haben kein Ausbrechen oder Wegsteigen ergeben, Sturz und Zug usw. also wohl auch OK. Beim Startlauf hatte ich Probleme, weil unser Gras so hoch ist. Der Groove hätte sich gerne auf den Kopf gestellt. Da helfen nur größere Räder und das Fahrwerk vielleicht etwas nach vorne biegen (ungern...)

[ 25. August 2004, 21:48: Beitrag editiert von: Schaumflieger (Jörg Völker) ]
 
Naja, das allererste ist das nun eigentlich auch wieder nicht - ich hab während meiner Schulzeit Segelflieger gebaut, da gabs noch keine Foamies (25 Jahre her <seufz>) und alles wurde mit UHU Hart geklebt. Dann 20 Jahre Pause und der Wiedereinstieg mit Schaumfliegern aller Art :)

Habe gerade mal nachgerechnet, der Groove ist mein 13. Flieger seit dem Wiedereinstieg (es gibt/gab noch zwei Eigenbauten, die fehlen in der Liste unten) - jetzt flieg ich ihn NOCH vorsichtiger :rolleyes:

[ 26. August 2004, 13:46: Beitrag editiert von: Schaumflieger (Jörg Völker) ]
 
Jetzt hatte ich endlich mal Gelegenheit zu ein paar Testflügen: Der Schwerpunkt ist beim Hauptholm ganz gut untergebracht, bei senkrecht abwärts geht der Groove schnurgerade. Beim Messerflug muß ich allerdings doch deutlich ziehen, aber das Aussteuern ist einfach. Der Groove fliegt überhaupt eher ruhig wie ein größeres und schwereres Modell, auch wenn man meine noch relativ kleinen Ruderausschläge in Rechnung stellt. Bei weitem nicht so hektisch wie mein gleichschwerer X-Free. Auch mit etwas Wind kommt er sehr gut klar (für sein Gewicht) Prop werde ich noch umrüsten auf 10,5x6 Aeronaut Classic an einem -2.5° Mittelstück, wie beim X-Free. Beim Abfangen aus einem Loop ohne Gas mit Stall (also zu stark gezogen) kippt der Groove leicht nach rechts weg, um sich sofort wieder zu fangen. Warum das nach einer Seite passiert, konnte ich noch nicht herausfinden. Werde nochmal auf Verzug kontrollieren, und auf gleiches Gewicht links/rechts.

Bin total zufrieden. Es stimmt, was der amerikanische Testbericht behauptet: Man bekommt die Flugeigenschaften einer deutlich größeren Maschine im Kofferraumformat :)
 
Oh nein... :eek:

Stevens Aero hat einen neuen Flieger rausgebracht, den STELLA.

STELLA01.JPG


Eine Nummer kleiner wie der Groove, aber fast genauso aufgebaut und konsequent auf 3D ausgelegt...

Ein "must have" für mich!!! :) Aber wo bring ich den bloß unter?? Wie erklär ich das meiner besseren Hälfte??

:rolleyes: :confused: :rolleyes: :confused:
 
Original erstellt von Schaumflieger /p (Jörg Völker):
Noch zwei Ansichten:

Groove29.jpg


Links sieht man das Seitenruder-Servo, das einfach unter dem Rumpf montiert wird.
Hallo Jörg

Hat es einen Grund (Schwerpunkt), warum das Seitenruderservo so weit vorne eingebaut ist ?
Ist hinten am Boden in Höhe der Vorderkante des Höhnruders nicht ein besserer Ort für das Seitenruderservo ?
So wäre das Gestänge kürzer.

Wie bist Du nun mit den Flugeigenschaften des Groove´s zufrieden ?
 
Original erstellt von Schaumflieger (Jörg Völker):


Prop ist ein Aeronaut CAM Carbon 10x6 mit einem -2,5° 52er Mittelstück, also weniger Steigung und mehr Durchmesser. Vielleicht wechsel ich noch auf den Prop, den ich auch beim X-Free verwende, einen Carbon Classic 10,5x6 mit -2,5° Mittelstück. Diese Props sind allesamt sehr schwer, aber sie kommen auch mit der Leistung zurecht.

Wie groß ist die Stromaufnahme des Axi 2808
-24 mit diesen Luftschrauben?

Warum verwendest Du nicht APC Slow 10x4,7 bis APC 11x4,7 ? Mit denen hab ich beste Erfahrungen gemacht.
 
Hallo Gerhard,

für einen brauchbaren Schwerpunkt muß mein leichter Lipo schon über die Akkuplatte hinaus nach vorne - und meine Motorhaube ist schon etwas verstärkt und dadurch schwerer. Beide Servos nach hinten ist deshalb wohl keine so gute Idee.
Ich hab ein recht massives Gestänge verwendet, original sind für das Seitenruder eigentlich Seilzüge vorgesehen. Bei mir wirds halt immer stabil...

Das mit den Aeronaut-Klapplatten hat eine Historie: Ich habe bei einem AXI2820/10 mal eine Welle bzw. die Lager ruiniert, mit einem festen Prop. Seit dem fliege ich auf den Außenläufern nur noch Klapplatten, was von Modell Motors auch empfohlen wird. Natürlich sind die so festgezogen, daß sie nur im Notfall abklappen können. Stromaufnahme in meinem X-Free: Finde mein Flugbuch gerade nicht :mad: muß aber um 22..24A am Anfang gewesen sein. Mit den APC konnte ich mich bisher nicht anfreunden, vor allem mit den Mitnehmern nicht - die Aeronaut sind mit den verschiedenen lieferbaren Mittelstücken auch besser anzupassen.
Irgendwo meine ich gelesen zu haben, daß auf Grund von Fertigungtoleranzen die APC Props auch ganz schön streuen.

Vielleicht auch Geschmackssache...

Zum Fliegen gibs leider noch nicht viel neues, Wetter wieder total schlecht im Moment. Was ich bisher sehen konnte, ist der Groove aber mein bestes Pferd im Stall :)

Gruss :rolleyes:

[ 26. September 2004, 14:35: Beitrag editiert von: Schaumflieger (Jörg Völker) ]
 
Neues zum Groove:

Bei Stevens Aero ist auf der Groove-Seite ein neues Video aufgetaucht, von einem echten Könner seines Fachs...

Ich konnte gestern ein paar Runden bei Windstille fliegen und habe u.a. Messerflug geübt - das geht wirklich gut, auch wenn ich noch rel. viel ziehen muß, der Groove gefällt mir immer besser...
 
Nein - so viel ich weiss, gibt es keinen Vertriebspartner für Deutschland... Es gibt einen in England, aber die Versandkosten sind so, da kann man auch gleich direkt in den USA bei Stevens Aero bestellen - der liefert auch nach Deutschland mit allerdings um die 20$ Versand.

Damit werden die Bausätze leider recht teuer... zum Glück ist die Qualität entsprechend.

Gruss :rolleyes:
 
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