Flügelbau 4
Flügelbau 4
Damit der Flügel, bzw. die Verschraubung im hinteren Teil ausreichende Festigkeit erhält, wird ein zunächst
wenig Sperrholz fällig, hier sind das 2 mm. Dies ist auch deshalb nötig, damit die Schraube die notwendige
sog. Vorspannung erhalten kann, wenn der Flügel befesteigt wird. Balsaholz ist dafür leider zu weich und die
Verbindung würde dann schnelll ausleiern. Unter eine Schraube sollte also stets schon im Rahmen der
Konstruktion Hartholz vorgesehen werden, welches die auftretenden Kräfte aufnehmen und weiterleiten kann:
Man kennt das ja: hinten am Flügel sitzt so ein bisschen Sperrholz drauf. In diesem Falle wird noch Balsa
aufgeklebt, damit die Linie des Rumpfes fortgeführt und die Schraube versenkt werden kann:
Größere Bohrungen in Balsa kann man herstellen, in dem man sich vom Durchmesser her hocharbeitet und die Bohrung
dann immer wieder mit dünnflüssigem Sekundenkleber stabilisiert. In desem Falle ist das M5, der Schraubenkopf hat
knapp 10 mm. Wenn foliert wird, muss man ggf. noch mit etwas Harz verfestigen, weil man sonst die Folie nicht
ordentlich ausschneiden kann. (Die Methode per Lötkolben sieht auf Sicht meist nicht sooo gut aus.)
Bei kleineren Schraubenköpfen, die versenkt werden sollen, ist es einfacher, mit "Einsätzen" zu arbeiten. Hier z. B. wird
für die Winglets eines Nuris M3 verwendet (im Ernstfall dann Nylonschrauben, damit das ggf. abscheren kann):
Dazu wurde 8 mm Buchenstab eingesetzt, welcher eben die passende Bohrung für den Schraubenkopf hatte.
(Alurohre ect. als Einsätze sind schwer anzuschleifen, besonders wenn das Werkstück gerundet ist.)
Man benötigt eine bestimmte Schrägung, weil man den Flügel sonst nicht montieren kann. Diese wird geschliffen, bevor
das Balsastück (mit Übermaß, siehe Bild 1
dieses Beitrags) auf das Sperrholz aufgeklebt wird. Hernach wird die Kontur
herausgeschliffen. (Mit ein wenig Übung bekommt man solche Anschlüsse auch mit der X-Acto-Säge und ohne
Schleifen hin, siehe #62. Da gibts dann so auch Methoden, beide Stücke zusammen zu sägen; anderes Thema.)
Das Gegenstück am Rumpf benötigt exakt die gleiche Schrägung. Weshalb es sinnvoll ist, diese nicht in den Rumpfrücken
einzuschleifen, sondern hierfür ein Teilstück anzufertigen. Dann hat man mehrere Versuche
, kann härteres Holz als für
den Rumpfrücken verwenden und dieses Teilstück auch gleich in der Faser drehen (arbeitet/verklebt sich besser):
Da man solche Stellen nicht vernünftig dauerhaft folieren kann, bietet es sich an, es gar nicht erst zu versuchen. Besser ist
es, ein Stück Sperrholz aufzukleben (0.4 mm, kann man mit der Schere schneiden), hier rot gebeizt. Später wird dies mit ein
wenig (10 minuten) Harz eingestrichen, um es zu versiegln und damit auch die Floie drumherum anzukleben.
Das Teilstück wird auf dem Rumpf wird verklebt, wenn der Flügel aufgeschraubt ist. Dadurch kommt die exakte
Passung zustande:
Ich habe dann auch den Rumpfrücken aufgeklebt und somit diesen Zwischenstand:
Jetzt kann die ganze Sache angeschliffen werden. Und schließlich das Teilstück für den Flügel foliert werden.
Dazu braucht man ein Eisen, welches man auf 140-160 Grad einstellen kann (bei Orastick-Folie). Dann kann man sich den
Überstand unten ein wenig zurückschneiden und recht faltenfrei aufbügeln.
Schließlich muss dieses "Bürzel" noch auf den Flügel montiert werden. Den Bereich, wo dafür die Folie zu entfernen ist,
habe ich mit Klebeband markiert. Zuvor ein paarmal auf die Hose geklebt verliert dieses an Klebekraft und man läuft nicht
Gefahr, beim Enbtfernen auch die Folie vom Flügel zu lösen. Der Ausschnitt der Folie erfolgt dann per Lötkolben:
Wieder wird der Flügel aufgeschraubt, das Bürzel positioniert und mit Frischhaltefolie vom Rest der Welt getrennt.
Das hier verwendete 10-Minuten-Epoxy quillt natürlich hervor, was für eine vernünftige (u. spritfeste) Verklebung
allerdings auch gewollt ist:
Überschüssiges Epoxy kann von Folie jedoch problemlos mit Haushaltspapier und Aceton abgewischt werden,
so dass man dann zu diesem Ergebnis kommt:
Nun, so geht ein Bastel-Abend schnell dahin. Aber da diese Stelle nun mal voll auf Sicht ist, denke ich, dass sich der
Aufwand schon gelohnt hat.