Dünnes Profil heißdrahtschneiden

Hallo zusammen!

Ich habe mal angedacht für ein Kohlefaserschwert die Negativform mit Schablonen mit dem Heißdraht und Schablonen zu schneiden. Problem jede Hälfte hätte ein maximale Profildicke von ca, 3-3,5mm bei eine Profiltiefe zwischen 95 mm-40mm. Läßt sich sowas überhaupt schneiden? Was könnte man für ein Material nehmen für eine Oberfläche mit einer einigermaßen vernünftigen Oberflächengüte.
Hat schon jemand sowas versucht?

Gruss

Arnim
 

Cascada

User gesperrt
reusper, also meiner erfahrung nach is das bei 3 bis 3,5 mm nicht mehr von Hand möglich!! Ich warte mal die anderen ab, vieleicht weiss da jemand rat,äähm für was soll das Schwert sein!!
achja, gute oberflächengüte, gibt Styrodur her, in blau grün gelb und rosa!!

[ 13. April 2005, 21:00: Beitrag editiert von: Cascada ]
 

FamZim

User
Hallo
Bei Props laminiere ich die Unterseite, klebe das Styrodur darauf schleife es auf 1mm unter Mass und laminiere dann die Oberseite.
Danach mache ich mir eine Form für alle Fälle!!
Gruß Aloys
 
Es soll ein Kohlefaserschwert für ein IOM-Segelboot werden. Alternative wäre ein Urmodell aus Holz zu erstellen und dann davon ein Form zu machen. Das Prolem dabei ist die Profiltreue. Fast dran ist eben nur fast dran. Generell denke ich hat man mit der Heißdrahtmethode ein hohe Profiltreue.

Gruss

Arnim
 
Beim Heißdrahtschneiden hast Du immer mit Abbrand zu kämpfen. Bei großen Profildicken (also normalen Flügeln) ist dieser Abbrand klein gegenüber der Profildicke und wird deshalb von vielen Leuten nicht weiter beachtet. Beim Computer-gesteuerten schneiden kann man den Abbrand sogar miteinberechnen lassen.
Bei deinem Schwert bleibt von den Kernen nicht viel übrig, weil sich der Abbrand um 1,5mm (je Schnitt) bewegt. Vernünftige Resultate kannst Du nur durch grenzwertig hohe Schnittgeschwindigkeit erreichen. Dabei musst Du drauf achten, dass Flächentiefe an der "Wurzel" und am "Randbogen" wenigstens ähnlich sind. Ist der Unterschied groß, fährt das Portal welches die kleine Flächentiefe schneidet wesentlich langsamer als jenes, welches die große Flächentiefe schneidet. So bekommst Du asymetrischen Abbrand, was ganz fies wäre.
Wie Du siehst, ist es also auch mit Styro schneiden kaum möglich, so kleine Teile mit großer Profiltreue zu bauen. Ich glube mit der Holzmethode erzielst Du bessere Resultate.
 
Halloo zusammen!

Jau, ich glaube das Thema ist für mich erledigt.
Ich werde mir also was anderes einfallen lassen.
Vielen Dank für die Informationen.

Gruss

Arnim Loets
 
Laß Dir den Kern von einem der CNC-Styroporschneide-Anbieter schneiden. Aus Roofmate lassen sich solche Kerne auf ein zehntel Millimeter mit einer CNC-Styroporsäge herstellen. Die Oberfläche ist dabei sehr glatt und braucht nicht mal nachbehandelt zu werden. Für so ein kleines Schwert dürfte der Preis nicht zu hoch sein.
Auf dem Bild ist ein Höhenleitwerk für den Supra von Mark Drela. Außentiefe ist 50mm (Innentiefe ist 114mm bei ca.330mm Länge der HLW-Hälfte) und die max. Dicke ist 4mm.
1113499611.JPG


Gruß
Christian
 

Cascada

User gesperrt
Du kannst aber den abbrand mitberechnen, und dann mit den Rippen von Hand schneiden, bei dem kleinen Teil müsste es gehen!! hmm, dieses Bild macht mich doch irgendwie hungrig!! So ne CNC Schneidemaschine will ich auch mal besitzen. niemehr Rippen schneiden,niemehr ein krummeskreuz haben, niemehr den Trafo zum abschalten bringen. Nur noch auf die Eingabetaste drücken, und abwarten.
Noch ne Pipeline vom nächsten Styroporwerk und die Sache is geritzt!!

[ 15. April 2005, 19:13: Beitrag editiert von: Cascada ]
 
Original erstellt von Cascada:
Du kannst aber den abbrand mitberechnen, und dann mit den Rippen von Hand schneiden, bei dem kleinen Teil müsste es gehen!!
Hast Du das schon mal mit so kleinen und derart stark gepfeilten Flächen versucht? Ich erzähle das nicht, weil ich vom Freund eines Freundes gehört habe, dass winzige Flächen mit dem Heißdraht schwer zu schneiden sind.
Meine Erfahrung mit einer Step-four Anlage, die den Abbrand übrigens miteinrechnet, sind:
- bei Flächentiefen kleiner 80mm fangen vor allem dünne Profile an, ungenau zu werden. Der Abbrand ist groß, das führt dazu dass die Oberfläche vom Styrokern ziemlich grobkörnig wird.
- Um den Abbrand klein zu halten, muss mit geringerem Strom oder hoher Schnittgeschwindigkeit gearbeitet werden. Beides führt zu Drahtnachhang so dass der Draht in der Mitte des Styrokernes einen anderen Weg läuft als am Rand des Kerns, direkt dort wo die Portale der Step-four ihn führen. => ungenaues Profil in der Mitte des Segments.
- chancenlos ist man, wenn die Profiltiefe an der Wurzelrippe viel größer ist, als am Randbogen, vor allem dann wenn auch noch kleine Segmentlänge hinzukommt. Denn dann fahren die Portale unterschiedlich schnell, der Abbrand wird asymmetrisch und das Profil ist versaut.

Offensichtlich hat aber genau aus diesen Gründen jemand eine Styrosäge erfunden. Das wäre wirklich einen Versuch wert, weil die Säge mit solchen Problemen kaum zu kämpfen hat.

[ 16. April 2005, 09:58: Beitrag editiert von: michel21 ]
 
O.K.
so einfach ist das schneiden von solchen Flächenkernen mit tiefen unter 100mm an der Wurzel und um die 40mm als Außentiefe nicht.
Ich habe den Kern des Supra-HLW mit meiner CNC-Säge geschnitten. Die Anlage stammt von Haase http://www.team-haase.de/ und wurde von mir vervollständigt (Habe nur die Mechanikteile und das Interface gekauft).
Wenn solche Kerne geschnitten werden sollen, müssen die Portale auf einen Abstand gestellt werden, der nur knapp über der Kernlänge liegt. In meinem Fall also 380mm!!! Ich habe mir daher nicht eine fertige Anlage gekauft sondern sie auf diese Notwendigkeiten selst zusammengebaut. Meine Portale sind auf einer 40mm dicken MDF-Platte im Abstand von 380, 600, 800, 1000 uns 1300mm verschiebbar.
Die Säge sollte auch nicht viel länger sein, ich habe für jeden Portalabstand eine passende, die kleinste mit 500mm. Der Draht der Säge sollte nicht der sein mit dem man auch 1300mm schneiden kann, also nicht 0,5mm Durchmesser sondern nur 0,2mm Durchmesser. Damit ist der Abbrand deutlich reduziert und auch die Fläche um den Draht die Wärme abstrahlt ist deutlich kleiner und vermindert damit das Verformen des geschnittenen Kerns. Die Schneidegeschwindigkeit muß bei Verwendung des dünnen Drahts und des kleinen Bogens nicht geändert werden. Ich schneide grundsätzlich alle Kerne mit 100mm/min. Die Spannung des Schneidedrahtes muß nur passend dazu eingestellt werden. Ich mache Probeschnitte und reduziere die Spannung so weit, das der Draht nicht mehr nachhängt. Der Abbrand an der Wurzel und an der Endtiefe kann bei meiner Software getrennt und damit, was ja auch richtig ist, unterschiedlich eingegeben werden.
Ohne diese Einstellungen, passendem Bogen und Drahtdicke kann man so kleine Kerne mit einer CNC-Anlage nicht vernünftig schneiden. Ich habe da einige Versuche und damit Erfahrungen gemacht.
Noch was am Rande: Wenn man Flügeltiefen unter 100mm schneidet, hat meine Software Fehler im Nasenbereich des Kerns produziert. Durch die Multiplizierung der Werte mit einem Faktor kleiner 1 macht die Software probleme. Ich konnte das Problem beheben durch Einführung von 0-Werten für X und Y der Profilkoordinaten an der Profilnase. Mit den heutigen gerechneten Profilen gibt es normalerweise keine null direkt an der Nase. Die kleinen Werte machen aber Probleme beim Runden in der Software. Ich habe auch die Anzahl der Koordinatenpunkte für die sehr kleinen Profiltiefen reduzieren müssen, auch das führte Anfangs zu Problemen.
Meine gezeigten Kerne sind auf ein paar hundertstel genau, aber fragt nicht nach wie vielen Versuchen!
Noch Fragen?
Gruß
Christian

Ich habe noch etwas vergessen:
Die Länge des Kerns der zu schneiden ist wird von mir bei so kleinen Profiltiefen um 20mm auf jeder Seite verlängert. Man hat also nach dem schneiden Kerne die auf jeder Seite 20mm zu lang sind. Diese 20mm werden natürlich anschließend abgeschnitten.
Der Grund dafür ist die Abkühlkurve des Drahtes längs der Drahtlänge. Wie man an dem Bild oben sehen kann ist der Abbrand am Profilauslauf (Endleiste) auf den letzten 20mm des Kerns nicht ganz so lang wie beim Rest des Kerns. Der Draht ist an den Enden des Kerns heißer und erzeugt daher dort mehr Abbrand. Durch das Verlängern und anschließende Abtrennen kann man diese Ungenauigkeit auch noch beseitigen. Es geht auch durch die Beilage von Styroporreststücken rechts und links an der Kern, diesen Bereich des Drahtes beim schneiden abzudecken und damit kühler zu halten.

[ 16. April 2005, 11:06: Beitrag editiert von: Christian Baron ]
 

jwl

User †
es ist wahrscheinlich das einfachste es aus einem balsabrett herauszuschleifen.

man nimmt
eine weiche unterlage
ein blasabrett
balsahobel
schleifpapier verschiedner körnung
eine negativschablone aus 2mm sperrholz

gruss jwl
 

Cascada

User gesperrt
jaja, schaumermal was die Zukunft noch bringt!!
erstmal sehen ob ich mal bei ner versteigerung Glück hab eine zu ergattern!! Ich schneide im Moment von Hand, und dafür das die Kerne von geschnitten sind bin ich mit den ergebnissen mehr als zufrieden!! :D
Aber die kleinen Teile sind sicher schneller aus Balsa geschliffen als man denkt. Die genauigkeit is halt von Hand nicht so schnell erreichbar wie vom Computer!!!
 
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