Die Mär vom IOM-Holzmast

Vor langer Zeit ergab es sich, daß es den Leuten zu teuer war, die Teile für ein sogenanntes IOM für viel Geld zu bekommen. Und dann haben sich einige Wenige daran gemacht, es billiger zu bekommen.

Und siehe da, es ging. Zuerst wurden die sogenannten Masten und Bäume nicht mehr aus Metall, sondern wieder aus Holz gebaut. Denn diese hatten nur ein Drittel des Preises erreicht. Und als es dann auch noch zu der Vorteilhaftigkeit eines kleineren Gewichtes kam, waren sie glücklich. Als es dann beakannt wurde, daß es erlaubt worden war, diese Masten krumm zu bekommen, stellte sich dann auch heraus, daß diese Masten in der Tat so schnell waren, daß es damit gelang verschiedene Wettkämpfe zu gewinnen.

Danach fing man an dieses Tücher aus Plastik billiger zu erstehen. Und auch hier wurde dargestellt, daß es in Wirklichkeit es machbar ist, ein Tuch zu wählen, daß nur ein Zehntel kosten wird.

Zudem ist es gelungen, die Mechanik, um dies Tücher dichter zu bekommen, mit den preiswertesten Möglichkeiten zu erwerben. Am Anfang wurde dann noch diese Leine aufgewickelt, dann fing man an und hat diese Leine nur gezogen und es ist noch nicht vorgekommen, daß eines von diesen Teilen bei der Betätigung seine Unzufriedenheit ausgedückt hatte. Und zudem konnte man an der Zahl drei von Ihnen gegen das von Anderen verwandte tauschen.

Und dann fing man, an den sogenannten Rumpf nicht mehr nur aus Plastik zu bauen. Zwischen den Schichten des Plastiks wurde Holz dazwischen geklebt, und siehe, es hat Denen ein Vorteiel erarbeitet.

Und dann dachte man, jetzt werden die Anderen anfangen, so etwas nach zu machen. Aber es ist dann keinem gelungen, ein gutes Stück zu erstellen und sich im Wettkampf zu stellen.

Und was soll uns dieses Märchen erzählen?

Das es doch Möglichkeiten gibt die strengen Vorschriften zu nutzen, um sich daraus einen Vorteil zu schaffen.



Das Ende von der Geschichte erzähle ich Euch heute mittag.
 
Und dann ergab es sich, das viele Leute Interesse hatten, auch sowas zu bauen.

Leider stellte sich heraus, daß denen die Fingerfertigkeit und vor allem die Zeit fehlte, da sie auf die Jagd nach Geld gehen mußten.

Auch die Familienplanung sollte nicht zu kurz kommen.

Dann versuchten sie, vom Stammesbesten eines dieser Holzschiffchen zu bekommen. Es nannte sich "rund" oder "unrund". Dabei mußten sie feststellen, daß es den gleichen Preis wie diese überall fahrenden Plastikschiffchen mit den Alumasten kosten sollte.

Man munkelt, daß niederländische Einwanderer es irgendwie erbeutet haben, aber das ist nur ein Grücht.

Dann ergaben Beobachtungen, das der Stammesälteste mit seinen Holzschnitzereien selbst gut fahren konnte, was aber, wenn andere dieses Hölzchen in die Hände bekamen? Es wurde ein Treibholz draus.

Gruß
Thomas (anno 2008)
 
attachment.php


Treibholz mit schwarzem Alu-Holzmast



Arjan
 
Das Ende der Geschichte

Das Ende der Geschichte

Das, was ich hier schreibe, sind meine eigenen Erfahrungen, sprich es hat nichts mit der Wirklichkeit zu tun.:D

Der Vorteil eines Holzmastes gegenüber einem Alurigg besteht darin, daß er in der Regel etwa 10-15 g leichter ist (fertig lackiert). Das bedeutet ganz schnell gesagt, daß ich, um das gleiche Aufrichtende Moment zu bekommen, wie beim Alurigg, etwa 30-45 g Blei im Bulb weglassen kann.
Der nächste Vorteil ist die Flexibilität des Holzmastes. Bei einfallenden Böen öffnet der Mast die Achterlieken von Groß und Fock und der Wind wird nicht in Krängung sondern in einem großen Anteil in Beschleunigung umgesetzt.

Als ich damals mit den Holzmasten angefangen hatte, habe ich mir einen Spannungsmesser gebaut, um den Unterschied zu Alumasten zu bekommen.

Photo001.jpg

Das Achterstag wird unten eingehakt und oben am Band bis an die Markierung gezogen. Am Ende vom Draht kann man dann einen Wert ablesen.

Photo013.jpg

Diese Werte sind völlig ohne jeden Bezug. Für diesen Beitrag habe ich verschiedene Gewichte an das Band angehängt und habe dann die Tabelle erstellt, auf der ersichtlich ist, bei welcher Zahl wieviel Gramm Zugspannung im Achterstag vorhanden ist.

Spannungsmesser.jpg

Bei einem guten Holzmast habe ich einen Wert von 8-9 bekommen. Wenn ein Alurigg diesen Wert nicht erreicht, hat er den einzigen Vorteil nicht genutzt: nämlich mehr Vorstagspannung zu bekommen als ein Holzrigg. Der Vorteil bei einer höheren Vorstagspannung liegt nebenbei darin, das einerseits das Achterliek der Fock bei normalen Situationen dicht bleibt und zweitens, daß ich aus diesem Grund den Fockbaumbefestigung (Drehpunkt) am Baum nach vorne schieben kann (hat den Vorteil, das ichbei gleichen Fockspalt einen kleineren Anstellwinkel habe und einen Tick höher fahren kann). Bei verschiedenen Regatten habe ich bei verschiedenen Riggs diese Spannung nachgemessen und habe in der Regel Werte von 6-9 bekommen, ganz selten mal 10-11.

Letztes Jahr hatte ich einen Alumast von Jens von der Möhne mitgenommen, um verschiedenen Versuche zu starten. Da ich das gute Rigg vom letzten Jahr mit der unrund an Arjan verkauft habe (seufz), hatt ich für die rund nur einen alten Holzmast. Ber Versuchen mehr Vorbiegung zu bekommen ist der mir leider unter meinen Patschehändchen zerbrochen. Also kam endlich der Alumast zum Einsatz (siehe Foto von Arjan; vielen Dank Arjan). Bei diesem Mast habe ich eine Achterstagspannung auf der Skala von 13 erreicht.
In Burhave habe ich damit gesegelt und habe verschiedene Vorteile und Nachteile gegenüber einem Holzmast festgestellt:

Die Vorteile
- Zum Einen, daß ich durch die hohe Vorstagspannung an der Dirk kein Gummi mehr baruche

Die Nachteile
- Durch die Steifigkeit ist es mir nicht gelungen die höheren Windgeschwindigkeiten in Fahrt umzusetzen
- Lag es am Mastgewicht, daß ich den Eindruck hatte, daß mein Boot mehr krängte als sonst (sonst eher gleich, da ich einen schlankeren Rumpf als andere habe)?
- und er größte Nachteil ist bei Böen auf dem Vormwindgang, daß das Rigg nicht aufmachte, wie zum Beispiel auf dem Foto.

DSCF0008[1].jpg
Dieses Foto hat Konrad Kunik letztes Jahr in Lübeck gemacht.

Es ist deutlich zu erkennen, daß der Mast oberhalb des Decks nach vorn bog, dadurch der Ansatzpunkt der Fock am Mast nach vorne ging und dadurch das Vorstag enlastete und dabei das Achterliek der Fock aufmachte. Selbiges gilt für das Achterliek des Groß'.

So und nu kommt Ihr.
 
Tolle Geschichte. Danke schön.

Meinst man sollte mal über nen Holzmast am Tri Nachdenken :D
So ohne Achterstag? Oder vielleicht auch mit? Auf jeden Fall müßter er sehr, sehr gut lackiert sein, weil er ja doch gelegentlich nach untern zeigt :(


Grüße

Jens
 
IOM-chen,
auch wenn ich des öfteren gegen IOM wettere und meine, das auch zu begründen, finde ich es ehrlich super was Du so machst. Deine Erfolge beweisen auch die Richtigkeit Deiner sehr eigenen Entwicklungen.

Wie weiter oben vermerkt, sind aber nur ganz ganz wenige Menschen in der Lage, auch nur in etwa, solche Wege gehen zu können. Also bleibe auf Deinem Weg und bereichere die Szene.

Apropo Mast: Habe aus Frankreich ALU-Masten in der Legierung 7075 mitgebracht, soll das härteste und steifste Alu sein, wiegt bei 2000mm Länge = 94 g und hat 11mm Aussendurchmesser. Die Steifigkeit ist aber eher etwas geringer als bei den schwereren Masten mit D=11,8-12, was vielleicht kein Wunder ist, nachdem bekanntlich die Steifigkeit in der 3.Potenz mit dem Durchmesser wächst.
Wenn ich Dich richtig interpretiere ist das Gewicht aber noch wichtiger als die Steifigkeit, die man durch Vorspannung zum Guten hin "kompensieren" bezw. ausnützen kann. Falls Du Interesse an Versuchen mit so einem Mast hast, könnte ich Dir einen überlassen.
Was mich noch interessieren würde, wäre die Vorbiegung, die Du in Deinen Holzmast hineinarbeitest, die 40mm, die Bantock für einen A-Mast empfiehlt, sind m.E. zu wenig, um auf die von Dir empfohlene hohe Achterstagspannung zu kommen

GER61hard
 
ger61 schrieb:
......,um auf die von Dir empfohlene hohe Achterstagspannung zu kommen


....und so ergab es sich, dass so manch strammer Achterstag obschon der strammen Spannung, die er aufbringen mußte, um das Tuch für die Holde gut aussehen zu lassen, seinen Dienst verweigerte und mit einem lauten "ddrrrr" abriss und es dem Tuch gleich tat: Wehen wie das Haar der Holden im Wind!;)

Gruß
Tommy
 
ger61 schrieb:
...nachdem bekanntlich die Steifigkeit in der 3.Potenz mit dem Durchmesser wächst....
Ich will Dich nicht schlecht machen,:cool: aber für die Biegesteifigkeit ist das Trägheitsmoment wichtig und da ist der Durchmesser sogar in der 4. Potenz.
 
IOMchen schrieb:
Ich will Dich nicht schlecht machen,:cool: aber für die Biegesteifigkeit ist das Trägheitsmoment wichtig und da ist der Durchmesser sogar in der 4. Potenz.
Habe absolut kein Problem mit hinzulernen. Die 3. Potenz ist allerdings nicht auf meinem Mist gewachsen, habe ich irgendwo, irgendwann gelesen. Versuche mal die Quelle herauszufinden, was nicht heissen soll, dass ich Dir nicht glaube.
Das mit der Vorspannung in Deinem Holzmast würde ich auch gern dazulernen und ob Du Gefahr siehst für einen Alu-Mast bei vergleichbarer Vorspannung.

GER61hard
 
Beim Holzmast muß man sich beim Verkleben mit der Vorbiegung sicher sein, da es nicht möglich ist, die Kurve nachträglich zu beeinflußen. Den Alumast hatte ich tatsächlich zu weit gebogen, daß es nicht möglich war den mit dem Achterstag wieder gerade zu bekommen. Beim Alumast ist es aber mit Vorsicht möglich wieder zurückzubiegen.
Spannung, wie gesagt, beim Holzmast 8-9 und beim Alumast 13. Das sind dann nach der Liste 3150 g.
 
ger61 schrieb:
Habe absolut kein Problem mit hinzulernen. Die 3. Potenz ist allerdings nicht auf meinem Mist gewachsen, habe ich irgendwo, irgendwann gelesen.
Beim Rechteckprofil und bei der Ellipse wächst das Trägheitsmoment mit der 3. Potenz der Höhe, und linear mit der Breite, aber beim Kreisring geht der Radius mit der 4. Potenz ein (Höhe und Breite sind identisch)
http://de.wikipedia.org/wiki/Flächenträgheitsmoment#Beispiele
 
@ Gerhard:
Ich hatte vor ca. 9 Jahren (zur WM auf Malta) auch schon mal so einen 7075er Mast in den Händen. Mit 0,5mm Wandstärke.
Allerdings hat mir der Besitzer damals auch verraten, wie das so mit dem Vorbiegen bei dieser Legierung ist: "Nach FEST Kommt AB!", würde WERNÄÄ [WERNER] dazu sagen. Das Zeug ist einfach nur hart.

Ich hätte mir meine Mastrohre auch mit dünnerer Wandung (0,65 ... 0,6...) als 0,7mm (105g bei 1950mm Länge) herstellen lassen können, habe es aber hauptsächlich aus dem Grund nicht gemacht, weil ich beim Handling durchaus Probleme sah - mit ein bisschen zuviel des Guten habe ich auch schon einen solchen in Höhe der Fockaufhängung geköpft. Letztes Jahr in Lübeck:cry: .
Und solange der Skipper noch Fehler macht, nützen die 7 bis 15g letztendlich auch nix.

@ Michael
Will deine Technik alles andere als in Abrede stellen - du machst schon verdammt tolle Sachen!!!! Nur für die Masse ist das halt nicht anwendbar.
 
Hallo Jens,

nur mal so eine kleine Abschätzung :

Bei 30 Grad Krängung bringt die größere Breite Deines Schiffs gegenüber dem von Michael etwa 4 mal mehr Zusatzstabilität als 25 g weniger Mastgewicht.

Gerd
GER01
 
Le concombre masqué schrieb:
Das ist übrigens einer der Gründe warum es gut ist das CFK bei IOM nicht erlaubt ist.

Da wäre man dann schnell bei vorgebogenen, handgewickelten Masten a 250 €
Weiss nicht, ob das unbedingt nötig wäre, man kann ja auch einfach ein Vorstag nehmen, dann gibt es auch die Möglichkeit Zug auf das Achterstag zu geben oder mach ich da einen gedanklichen Fehler? Das bisschen Verwirbeln durch eine dünne Vorstagschnur halte ich nicht für allzu nachteilig, habe auf jeden Fall mit meinem gelben "Müllsack-Rigg" nur gute Erfahrung damit gemacht.

GER61hard
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten