Drehbank Genauigkeit Spannfutter

quirli

User
Hallo,

Ungenauigkeiten im Rundlauf können viele Ursachen haben.
Z. B. wäre da vor einer "Verurteilung" des Futters
- die Genauigkeit der Spindel zu messen,
- die Genauigkeit des Spindelkopfes/Futteraufnahme zum messen,
- festzustellen, ob das Futter ordenlich, ohne Verzug montiert ist,
- zu klären, ob es sich um ein Guß- oder Stahlfutter handelt,
- ob das Werkstück entsprechend Futter-Anleitung gespannt wurde,
- welche Rundlaufgenauigkeit die eingespannte Welle aufweist usw.

Es gibt zwar Drehfutter für hohe Genauigkeit (insbesondere auch die
Keilstangenfutter), im Hobbybereich ist es aber sicher günstiger, wenn
du ein Spannzangenfutter auf der Spindel montierst und da die Welle
einspannst.
Die Genauigkeit schwankt je nach Hersteller und Art der Ausführung.
Gußfutter sind i. d. R. ungenauer als Stahlfutter, genauso wie meistens
die europäischen Futter genauer sind als die fernöstlichen...
Auch können gebrauchte Futter schon entsprechende Abnutzungen auf-
weisen. Liegt einfach am Funktionsprinzip.


Gruß Klaus.
 
Hallo,
dann frage ich mal anders.
Die Welle ist Silberstahl 10mm H7 und ich messe direkt an den Backen ohne die zu berühren.

Wie genau sind euere Futter wenn man 10mm einspannt?

Gruß Heli
 
Hi !

Deine Abweichung liegt vollkommen im normalen Bereich für harte Backen. Das liegt nun mal in den Herstelltoleranzen der Backen.
Und an den Ursachen die Klaus geschildert hat .

Gruss Rainer !
 
Hallo!

demontiere doch bitte dein Futter einmal....und messe den Planschlag deiner Futteraufnahme plan ganz außen. Wenn das passt ist es das Futter(chinesische Quali), wenn nicht kann man die Futteraufnahme mit einer Schleifvorrichtung ordentlich plan schleifen.(war bei mir so.

meist ist es eher der Planschlag an solchen Maschinen als wirkliche Rundlaufungenauigkeiten.

Gruß Sven
 

kalle123

User
Ich hab eine EBK 450.

Ist schon ein paar Jahre alt. 10 mm eingespannt und mit der Uhr am Futter gemessen -> 1/100 mm Rundlauf. Hab gerade mal eine alte Zeitschrift von 1990 raus geholt. Wurde in Solingen hergestellt und hat damals schon ~ 3100 DM gekostet. Aber die existieren schon lange nicht mehr. Heute kommt sowas zu einem Bruchteil des Preises aus Asien ....

PS. Ich empfehle, sich solch ein Büchlein anzuschaffen

http://www.amazon.co.uk/Amateurs-Lathe-Lawrence-H-Sparey/dp/0852422881

Leider Englisch, hier findet man recht wenig fundiertes zum Thema.

Grüße KH
 
Hallo,

Wellen sollten in Spannzangen aufgenommen werden. Dreibackenfutter sind dafür nicht die erste Wahl.

Grüsse

Hallo Steve,
das ist mir klar,
ich Frage weil ich einen Rotorkopf drehe.
Da ich zuerst die Narbe drehe und dann umspanneund und die Blattebene und Bohrung erstelle ist das nicht ganz so schlimm. Die Drehebene ist null, nur die Narbe ist umrund.

Ich möchte nur einen Vergleich zu anderen Maschienen haben, um abschätzen zu können wie schlecht mein Futter ist.

Gruß Heli
 

quirli

User
Hallo Heli (Günter?)

dann habe ich dich nicht richtig verstanden, Verzeihung.

Die Ungenauigkeiten halte ich eigentlich für eine Hobbymaschine noch für normal. Du kannst diese auch noch etwas einschränken, in dem du mehrfach spannst, jeweils etwas verdreht, bis das Optimum erreicht ist.
Bei einem Rotorkopf trifft dich das Problem aber eigentlich nicht, oder? Das Drehstück selbst und die Bohrung ist so rund, wie es eben nur geht. Beim Umspannen würde ich eine Aufnahme drehen, auf der ich das halbfertige Stück dann wieder zentrisch spannen kann...

Gruß Klaus.
 

kalle123

User
Die Ungenauigkeiten halte ich eigentlich für eine Hobbymaschine noch für normal.

Das hier ist auch eine Hobbymaschine und die ist recht präzise. 1/100.

Muss ja nicht gleich eine Myford sein. Aber Präzision hat und hatte immer einen Preis.

Oder "You get what you pay for..."

cu KH
 

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Hallo,

meine letzte "Chinaerfahrung" hatte sage und schreibe 32! hundertstel Schlag... (und ging umgehend zum Verkäufer zurück...)

Aber zum eigentlichen Thema:
Aussen am Futter kann (und darf normalerweise auch solange es keine Vibrationsprobleme erzeugt) der Rundlauf relativ schlecht sein - an den Backen sollte er natürlich stimmen.
8 hundertstel innen sind recht grob, doch wenn man bedenkt, dass selbst Markenfutter oft lediglich Genauigkeiten <0,05mm (sehr teure meist <0,02mm) garantieren auch nicht völlig aus der Welt.

- Oft hilft es das Futter zu demontieren, Flansch säubern und neu montieren. Falls die Flanschpassung etwas Luft hat (so war es z.B. bei meinem Chinakandidaten) ggf. mit 3 papierstreifchen nachhelfen...
- Wenn das nicht hilft: im gespannten Zustand (dünnen Ring hinten einspannen) langsam und vorsichtig ausschleifen (z.B. mit einem provisorisch im Stahlhalter fixierten Dremel).
- Wenn es dann bei anderen als dem ausgeschliffenen Durchmesser immer noch nicht passt ist die Planspirale ungenau: -> wegwerfen oder einfach damit leben...

(Jetzt habe ich ein fast 4 tonnen schweres Mädchen aus Rumänien - Baujahr 1968)

Viele Grüße
Christian
 
Hallo,
habe mein Futter versuchweise jeweils 1 Schraube verstetzt angeschraubt.
Der Schlag blieb bei 0,07-0,09 mm.

Habe dann zwischen zwei Befestigungsschrauben (ein 4tel des Umfangs) des Futters ein Papiersteifen an der höchsten Schlagstelle eingespannt.
Nun ist der Schlag direkt am Futter nur noch 0,02 mm und in 10cm Entfernug 0,04 mm.
Ich denke das ist jetzt genau genug für eine Hobbymaschiene.

Gruß Heli
 
Hallo,

wenn du ein genormtes 3 Backenfutter hast, könntest du dir eventuell auch weiche Backen kaufen und diese selber ausdrehen dann hast du es auf jedenfall ganz genau....
Allerdings bezweifel ich das die Spindel generell so genau sein wird.
Also mit deinen 0,02mm Schlag liegst du da schon sehr gut...
Es gibt auch die Möglichkeit die harten Backen auf der Maschine Auszuschleifen macht aber meiner Meinung nach keinen Sinn.
Der Vorschlag mit der Spannzange ist aber noch am Besten.
Nachteil ist nur das man für viele Durchmesser auch viele Spannzangen benötigt.

Gruß Michael
 

kalle123

User
Man kann sich jetzt auf den Rundlauf Spindel, Futter, Einsatz von Spannzangen etc. konzentrieren.

ABER: Die Problematik bei solchen Modelldrehbänken fängt schon viel früher an. Z.B. beim Aufsetzen, Ausrichten und Befestigen auf einer (möglichst stabilen, ebenen) Unterlage.

Christian hat ja da ein 4 Tonnen "Schätzchen". Da entfällt der Punkt. Aber die Kleinen sind nicht so stabil.

Ich empfehle nochmals das oben erwähnte Büchlein. Hat mir damals (vor Jahrzehnten :) ) bei meiner EBK sehr geholfen. Kapitel 3 - Installing a lathe - 13 Seiten.

So eine Maschine kann man nicht einfach auf eine Arbeitsplatte stellen und festschrauben!

Grüße KH
 

steve

User
Hallo Steve,
das ist mir klar,
ich Frage weil ich einen Rotorkopf drehe.
Da ich zuerst die Narbe drehe und dann umspanneund und die Blattebene und Bohrung erstelle ist das nicht ganz so schlimm. Die Drehebene ist null, nur die Narbe ist umrund.

Ich möchte nur einen Vergleich zu anderen Maschienen haben, um abschätzen zu können wie schlecht mein Futter ist.

Gruß Heli

Hallo Heli,
in den Anfängen der Aussenläufer-Entwicklung habe ich einige Teile selber gefertigt. Dabei habe ich sehr schnell eins gelernt: Die Fertigung so planen, dass möglichst nicht umgespannt werden muss.

Wenn die Welle dann nicht schon von sich aus in der Buchse schlackert, werden die Teile auch bei qualitativ weniger anspruchvollen Drehbänken sehr genau.

Viel Erfolg und Grüsse
 
Hallo Heli,


das was kalle123 geschrieben hat ist genau richtig.
Eine gewisse Fachkenntniss über die Drehmaschine ist zwingend notwendig wenn man
"etwas mehr" als nur ein paar Späne machen möchte.
Nun aber noch was zum Ausrichten:
Da ich selber CNC Dreher bin und die Maschine an der ich Arbeite 2,5t wiegt, kann ich dir sagen das auch diese Maschine ausgerichtet ist... nicht alleine das Gewicht macht es aus
das eine Maschine gut steht.
Da wir ja auch hier bei dir schon von 1/100 Millimeter sprechen, muss deine Drehbank erstmal 100%ig in der Waage stehen und zwar so das möglichst alle Stellfüße gleichmäßig belastet sind. Ein fester Untergrund ist natürlich genauso wichtig.
Und dann muss noch die Geometrie der Maschine passen. Und das ist eher ein Kapitel für sich. Wenn du aber dazu noch mehr Wissen möchtest kannst du mir gerne eine PN schreiben.

Ich denke Aber das du da mit deinen 0,02 - 0,04mm schon sehr gut dabei bist.

Viel Erfolg!!!

Gruß Michael
 

kalle123

User
Klar Michael. Auch die "Grossen" müssen ausgerichtet werden. So hatte ich das auch nicht gemeint.

Aber wer schaut schon, wie sich das Bett verformt, wenn er seine Modelldrehbank festschraubt? (Rundmaterial einspannen und Messuhr möglichst weit weg vom Futter aufsetzen!)

Wie ich mir meine EBK geleistet hab, gab es hier keine Literatur zum Thema Modelldrehbank, hat sich vielleicht in der Zwischenzeit geändert?

Noch so ein Thema bei den kleinen Maschinen sind z.B. die Stähle.

Möglichst HSS, für HM sind die Maschinen vom Antrieb und der Steifigkeit m.E. nicht ausgelegt.

Grüße KH
 
Hi Kalle,

ja genau das mit HSS und HM ist natürlich auch so seine Sache.

Meiner Meinung nacht reicht auch ein HSS Stahl für die kleinen Maschinen,
da wie du schon sagtest die HM Stähle bzw Platten mehr Leistung benötigen da sie
wegen der Beschichtung nicht sooo scharf sind.
Komfortabler ist natürlich wenn man nur noch Platten wechseln muss.
Das Hat alles so seine Vor und Nachteile.
Wobei ich sagen muss das ich zu 99% nur HM Platten benutze das ist wiederrum auch
kein problem bei 18Kw Leistung auf der Spindel ;-)

Gruß

Michael
 
Hallo ! Ich besitze eine Mini drehbank mit einen 3 backen spannfutter. Da ist dss Problem das eine von den 3 backen um ca. 0,1mm weniger zur Mitte gezogen wird. Ist ein China Produkt.
Kann man da was machen ? Danke
 
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