Hallo Michael,
das sieht ja schon viel besser aus.
Wenigstens läuft der Druck gleichmäßig durch, ohne dass Streifen entstehen, die auf stockende Extrusion hinweisen.
Bett Temperatur
Wie Stephan schon erwähnte, sind 65° für PLA zu hoch. In diesem Bereich befindet man sich ständig in der Glasungstemperatur. Das bedeutet, die unteren Schichten sind weich wie Gummibärchen, zusätzlich verformt die aufsteigende Wärme die Wände darüber.
Bei den dünnwandigen Tragflächen würden sich unten Wülste ergeben.
Ich würde höchstens 60° für den ersten Layer, und 55° für die übrigen Layer einstellen.
Betthaftung
Die Betthaftung ist ein Kapitel für sich. Wie Heiko bereits erwähnte, hilft eine große Brim-Fläche.
Bei den meisten Tragflächenteilen habe ich zusätzlich perforierte Flächen drangezeichnet.
Grundsätzlich muss die Homing Position so nah wie möglich ans Druckbett eingestellt werden – vorausgesetzt es ist gut nivelliert.
Um den Düsenabstand einzustellen, nehme ich am liebsten eine Seite aus einem Katalog. Die sind meist dünner als 0,05 mm. Wenn sich das Papier an allen Stellen noch gerade leicht durchziehen lässt, ist man mit Sicherheit nah genug.
Den ersten Layer mit größerer Druckbreite zu drucken, erhöht nicht die Extrusion. Das ist ein Trugschluss, dem ich erst vor 4 Jahren durch Zufall auf die Spur kam. Möchte man eine Überextrusion zur besseren Betthaftung erreichen, bietet Cura (soweit mir bekannt ist, als einziger Slicer) diese Option: „Fluss der ersten Schicht“
Druckbreite
Um auch den Rumpf mit möglichst wenig Leerfahrten zu drucken, darf die eingestellte Druckbreite nicht unter 0,5 mm liegen. Die Hülle ist 1 mm dick. Wenn weniger als 0,5 mm breit gedruckt wird, muss der Spalt dazwischen jedes Mal mit einer dritten Bahn geschlossen werden.
Wie der Slicer reagiert, sieht man in der Druckvorschau. Da muss man sich die Druckbahnen der Layer genau anschauen.
Egal welchen Slicer ich benutze, am liebsten prüfe ich mit Repetier Host.
In Cura musste ich die Druckbreite sogar auf 0,52 mm setzen, damit kein Spalt zwischen den Bahnen entsteht:
Um die Leerfahrten zu erkennen, muss „Zeige Reise-Bewegungen“ aktiviert sein.
Über „G-Code bearbeiten“ lassen sich die einzelne Druckbahnen anzeigen lassen.
Dazu auf „Letzter Layer“ klicken und hoch scrollen. Für einzelne Bahnen, reicht es den Curser zu setzen, wählt man mehrere Zeilen aus, leuchten alle markierten Bahnen auf:
Druckbreiten Kalibrierung
Dass der Druck mit 0,5 mm unförmiger als mit 0,4 mm Druckbreite ausfällt, konnte an Überextrusion liegen.
Hast du mal überprüft, ob die eingestellte Druckbreite auch gedruckt wird?
Zum Kalibrieren drucke ich einen Zylinder (min. 80 mm) oder einen Quader (min. 60 mm) im Spiralvasen Modus. Spiralvase deshalb, weil dadurch Schwankungen des Materialflusses aus Retract und Leerfahrten vermieden werden.
Anzahl Perimeter
Das Heckteil des Rumpfes könnte ebenso auch mit einem Perimeter gedruckt werden. Da es aber kaum Innenstruktur hat, hat die Einstellung mit 2 Perimeter keine Auswirkung auf das Slicer Ergebnis.