Hallo Stephan,
nein, ich drucke weiterhin mit PLA, nur bin ich mit dem JGAurora noch nicht so recht zufrieden.
Hallo Michael,
mit PLA habe ich ja nur ein Testteil (W2 rear) gedruckt. Das ging dermaßen problemlos auf Anhieb, dass ich deswegen jetzt dachte, du bist auch bei PETG...
Und man kann noch nichtmal sagen, dass ich großartig irgendwas an den Einstellungen für PLA optimiert habe. Ich drucke damit seltenst und benutze die Slic3r PE-Standardeinstellungen praktisch unverändert - wenn also irgendwelche Lorbeeren fällig sind, gehen die sicher an Prusa und nicht an mich.
Wobei, etwas Elementares habe ich doch getan: Meinen Drucker eingehaust, um warping-kritische Filamente drucken zu können. Wäre zwar nicht im Traum auf die Idee gekommen, dass auch PLA davon profitieren kann, aber klar, irgendwann sind die Bedingungen für jedes Material erreicht.
Die elevons und W5 sind kein Problem, da die mit dem Brim eines Slicers selbst ohne Heizbett gedruckt werden können.
Oh, die habe ich einfach ganz ohne Brim gedruckt, die Elevons letztlich sogar einzeln (alle gleichzeitig hat nicht funktioniert; da konnte man bei Elevon_inner sehr gut die Höhe sehen, ab der Elevon_outer fertig gedruckt und damit die layerweise Abkühlzeit halbiert war). Mit Heizbett war auch das wiederum kein Problem. Selbst die access panels habe ich ohne Brim gedruckt.
Da ihr alle mit Heizbett druckt, habe ich mich schon gewundert, und am 31.10. bereits gefragt:
Das ist mir entgangen - ich bin ja ziemlich spät mit dem Drucken eingestiegen und habe da den Thread zwei, drei mal durchgelesen, um möglichst keine unnötigen Fragen zu stellen. Da war ich aber wohl zu fixiert auf Druck- und Montageanweisungen.
Nun, mit Heizbett musste ich leider feststellen, dass sich ohne perforierten Brim die komplett gedruckte Tragfläche W2 hinten 1 mm hochgewölbt hat.
Schlanke, spitze Enden sind besonders anfällig für Warping, weil es hier relativ viel Materialanhäufung zu wenig Kontaktfläche gibt.
Erschwerend kommt hier hinzu, dass ich beide Teile in einem gedruckt habe.
Vielleicht testweise einfach mal einen Umzugskarton über den Drucker stülpen? Ist ein bisschen doof, weil man den ja dann nicht lupfen darf während des Druckes - man kann also gar nicht sehen, ob schon zu Anfang was schiefläuft und man eigentlich abbrechen könnte.
Hier sieht man auch gut den Einfluss, den die Druckreihenfolge der Bahnen ausübt.
Unten wurden jeweils erst der Außenperimeter, dann die Stege gedruckt.
Im oberen Bereich wurden erst die Stege gedruckt, und danach der Außenperimeter.
Dabei wird der Außenperimeter bei jedem Steg nach außen gedrängt, wobei die „Schweißnaht“ entsteht.
Leider kann man in Slic3r die Nahtposition nicht festlegen.
Das ist der Nachteil der automatischen Positionierung. Bei mir sind aber diese Schweißnähte unbedeutend gering ausgeprägt:
(Kann man draufklicken (und dann nochmal draufklicken) zum Vergrößern)
Das ist beispielhaft W5, davon habe ich beide Seiten gleichzeitig gedruckt. Dabei hat Slic3r hauptsächlich den "Liftoff" in die Kehre des hinteren Spantes gesetzt, aber beide spiegelsymmetrischen Teile im Uhrzeigersinn gedruckt - wenn da fühlbare Nähte entstanden wären, wäre das eine ziemliche Katastrophe, weil die dann nicht mal symmetrisch wären...
Versuch doch bitte mal, ein Flächenteil einfach in Y-Richtung auszurichten und so zu drucken. Bei mir war das elementar; in X-Richtung gab es bei PETG furchtbare Beulen wegen des Geruckels des Betts, während die Spanten gedruckt wurden (bei PLA war natürlich auch das kein Problem). Auf die Nähte hat sich das bei mir allerdings nicht ausgewirkt.
Was mir dann noch einfällt, wäre, in den Druckereinstellungen die Werte für Acceleration leicht und die für Jerk deutlich zu reduzieren. Was die Einstellmöglichkeiten da angeht, ist Slic3r ja auch einsame Spitze.
Da kommt mir 'ne Idee: Ich habe die meisten G-codes von meinem Buratinu-Druck noch gespeichert. Die lade ich dir jetzt einfach mal hoch... Moment...
So:
https://we.tl/t-lT5v9pcGgW Da kannst du die runterladen und den Code im Repetier previewen, dann siehst du ja auch alle Bewegungen.
Ich habe es leider nicht geschafft. Wenn ich deine Factory Datei lade habe ich zwei Prozesse. Aber egal welchen Prozess ich wähle, es wird immer Infill erzeugt – sogar bei ganz leichten Schrägen!
Ja, das wundert mich jetzt nicht so, Herr Professor.
Das ist keine .factory-Datei, sondern ein Profil (.fff). Also, du musst die Datei mit .fff suffixen und dann in S3D importieren, nicht öffnen. Damit wird in deinem Profile-Menü (in den Druckeinstellungen) ein Eintrag namens Buratinutest erzeugt. Den wählst du aus und kannst dann darunter beliebig Prozesse erstellen. Ist halt S3D-"Ergonomie". Früher musste man ja auch einmal ums Auto rumlaufen, um alle Türen abzuschließen.
Wenn du das Profil auswählst, werden alle Einstellungen auf Speicherwerte gesetzt (Achtung: Auch Bettdimensionen und Firmware etc., da kennt S3D nix); du kannst also dann schon einfach auf OK klicken und hast dann einen Process1 mit den von mir gesetzten Einstellungen. Ich habe übrigens da alle Werte auf meine PETG-Einstellungen gesetzt, soweit das in S3D möglich ist. Danach sollten dann im Preview die Unterfütterungen verschwunden sein. Jetzt kannst du spaßeshalber versuchen, irgendwelche Detaileinstellungen zu ändern, um die Unterfütterungen wiederzubekommen - mir ist das, wie gesagt, nicht gelungen...
Übrigens möchte ich mal sagen, dass ich Torti schmerzlich vermisse. Der könnte mir wahrscheinlich direkt sagen, woran das liegt.
Bei Cura ja, bei Slic3r ist mir das noch nie passiert. Ich benutze aber nur die Versionen, die im Repetier Host eingebunden sind.
Hat denn dieser Slic3r im Repetier auch den Deckel-Layer-Bug, den ich beschrieben habe? Weil, wenn ja, müsste man ja trotzdem "Ensure vertical shell thickness" aktivieren, damit der erste Top-Layer Anschluss an die Seitenwände bekommt. Wenn nein, würde ich fast vermuten, dass es diese Option in der Slic3r-Version (noch) gar nicht gibt und der Bug zusammen damit Einzug gehalten hat.
Hast du mal überprüft, ob die Lücken nach Leerfahrten auftreten?
Definitiv ja, bzw. noch schlimmer: Da, wo die Lücken auftreten, ist jeweils die Stelle, wo der Druckkopf sowohl vom vorigen Teil her ankommt als auch zum nächsten Teil weiterspringt. Also quasi doppelt retract-belastet. Kann man auch sehr deutlich in den hochgeladenen G-codes sehen (aus dem Kopf hätte ich das sicher nicht mehr gewusst).
Allein um Leerfahrten zu vermeiden, drucke ich die Teile nur einzeln.
Das werde ich mit den W2_rear-Teilen jetzt auch machen. Grundsätzlich sollte mit meinen aktuellen Einstellungen das Einzeln-Drucken trotz verkürzter Abkühlzeit ja funktionieren, und die Alternative (Retract verringern, Z-Lift abschalten) schmeckt mir nicht so.
Unschlagbarer Service.
Merci x-mal!
Wo andere Designer Geld für ihre STLs haben wollen und dann noch die Kunden beschimpfen, wenn die es wagen, Fragen zu stellen, kriegt man hier sogar noch das Zubehör geliefert... werde mich zweifelsohne revanchieren, auf die eine oder andere Weise.
Tschöö
Stephan