Eigenbau Schwerpunktwaage?

Ja Heiko,

so weit, so gut. Nur ist das nicht bis zu Ende gedacht. Nach einer Änderung der Gewichtssituation, sei es, weil andere Komponenten eingebaut wurden oder nach einer Reparatur, fängt das gleiche Spielchen von vorne an. Völlig überflüssigerweise erneut den schon bekannten Schwerpunkt erfliegen. Nur, weil die althergebrachte 2-Stützen-Schätzmethode es nicht erlaubt, eine exakte Bestimmung der Schwerpunktlage durchzuführen. Zumindest in diesem Punkt gibt es keine vergleichbare Alternative zum Digitalwaagen-Verfahren.
 
Hallo !

Seit ca. 25 Jahren funktioniert bei mir die 2-Finger-Methode soweit, dass alle Flieger in die Luft gekommen sind. Meiner Erfahrung nach geht ein Modell nur dann nicht, wenn der Schwerpunkt grob daneben ist. Ich habe das System jetzt soweit verfeinert, dass ich an der Flügelunterseite im Bereich des Schwerpunktes dünnes Klebeband anbringe, damit kann ich beim Auswiegen genau erfühlen, wo ich mit den Fingern bin.

LG, Wolfgang
 
Also in meinen Augen ist das Argument "Das hab ich schon immer (seit 100 Jahren) so gemacht" oder "das ham wir noch nie so gemacht" das total schlechteste aller denkbaren Argumente. Dann würden wir z.B. heute noch mit Pferd und Wagen unterwegs sein bzw. unter vollen Segeln die Meere befahren.

Zwar kann es jeder so machen, wies ihm gerade passt. Das ändert aber nichts daran, dass es bessere Möglichkeiten gibt, siehe die im RCN-Magazin dargestellte.

Alle konzentrieren sich nämlich in ihren Argumenten einzig auf das erstmalige Auswiegen, keiner bezieht die nachfolgenden Schwerpunktsüberprüfungen ein, die m.E. viel häufiger sind. Und da versagt die Pendelmethode. Damit ist nur eine sehr grobe Aussage möglich, nämlich nur, der SP liegt vor oder hinter der Auflage. Mehr nicht. Das ist erheblich zu wenig, um festzustellen, ob der SP wieder, nach einer Änderung oder ähnlichem, an der vorher mit viel Mühe erflogenen Stelle liegt. Da kann es schon mal auf 5mm mehr oder weniger ankommen. Da versagt die Pendel-Schätzmethode schlicht.
 

Darius

Vereinsmitglied
Hallo Leute,

dass beim Schwerpunkt überprüfen die Pendelmethode versagt möchte ich schlicht verneinen !

Ich nutze auch die Great Planes Waage aus dem Simprop Programm und mit etwas Gedult und Fummelei habe ich bei meinen Modellen im Nachhinein den aktuellen SP bestimmt. Man (oder Frau) muss ja nur solange schieben, bis a) beide Seiten gleich weit von der Nasenleiste entfernt sind und b) das Modell in der horizontalen liegen bleibt. Wenn das ereicht ist, kann man (oder Frau) mit der Messlatte den aktuellen SP auf den mm genau ablesen. Ich vestehe hier die Probleme Einiger aus diesem Fred nicht. Natürlich gibt es immer was besseres, aber ich für meine Person will mit praxisgerecht eingestellten Modellen fliegen und das gelingt mit meiner Methode sehr gut. Und das Geld für die gesparten Digitalwaagen stecke ich in einen neuen LRK :D
 
...dass beim Schwerpunkt überprüfen die Pendelmethode versagt möchte ich schlicht verneinen !
Da hab ich absolut nichts dagegen, ist mir auch ziemlich gleichgültig. An den Tatsachen ändert das nämlich nicht ein Jota.

Ich vestehe hier die Probleme Einiger aus diesem Fred nicht.
Das ist der Casus knacktus. Unverständnis. Es geht hier nur um die Vor- und Nachteile der einen oder anderen Methode. Tausende von Jahren ist Feuer mit dem "Holzbohrer" entfacht worden und wem es gefällt und Spaß macht, kann es heute noch so machen. Aber es gibt eben inzwischen bessere Methoden. Das läßt sich nun mit noch so viel Beharrlichkeit nicht wegdiskutieren. Außerdem scheint meine Einschränkung oben
Zwar kann es jeder so machen, wies ihm gerade passt.
manch einer nicht zur Kenntnis nehmen zu wollen. Ich bin meilenweit davon entfernt, hier irgendwen zu irgendwas bekehren zu wollen. Nichts liegt mir ferner. Aber das, was ich für vorteilhaft und sinnvoll halte, werde ich auch weiterhin vertreten.
 
Hallo!

Nun ist es ist aber so, dass alle meine Flieger in die Luft gekommen sind, und die Fingermethode mit Sicherheit die Methode ist, die den geringsten Aufwand verursacht. Für mich, aus meiner Erfahrung, kann es da nichts besseres geben. Ach ja, ich habe mir, nachdem ich gelesen habe, wie wichtig die ganz exakte Schwerpunktbestimmung ist, auch eine Waage gebaut. Die steht jetzt in einer Ecke herum und nimmt Platz weg.
Für mich sind die besten Dinge die, die funktionierten und wenig Aufwand verursachen. Und das möglichst 100 Jahre lang. Und das ist ausschließlich meine Meinung, die ausschließlich auf meiner eigenen Erfahrung beruht. Ich freue mich über jede Anregung, die ich hier im Forum bekomme, und ich bin total interssiert, wie Andere an Probleme herangehen. Und es ist schön, dass das Thema Schwerpunktbestimmung für mich keines mehr sein muss.

LG, Wolfgang
 
so, nun muss ich auch wieder einmal was schreiben als threadstarter...

der grund warum ich eine schwerpunktwaage suche ist der, dass ich bei modellen, die schon sehr weit verbreitet sind und schon von x piloten geflogen wurden den genauen schwerpunkt weiß und ihn somit millimetergenau übernehmen kann. das bekomm ich mit der 2 daumen methode sicherlich nicht hin. also scheint mir der "streit" hier überflüssig zu sein...

.flo
 
Das ist doch mal eine Ansage mit Hand und Fuß.
Vorschlag: Versuchs mal, einmal mit der einen, dann mit der anderen Methode. Deine negativen und positiven Erfahrungen und Ergebnisse teilst du uns dann hier mit. Wär das was?
 
@swift:
auch ich streite nicht gern... und werde mich auch gleich wieder von hier zurückziehen,
möchte dir aber doch dies zu bedenken geben (aus .zig jähriger Erfahrung ;) ):
auch ein Modell, besonders ein anspruchsvolles, das .zig mal gebaut und geflogen wurde, wird kaum je von jedem (anspruchsvollen) Piloten mit dem gleichen SP betrieben!
Jeder hat seine Vorlieben und Eigenheiten.
Du kannst den SP von einem Meistermodell millimetergenau abkupfern. Eventuell, sogar sehr wahrscheinlich, kommst du damit garnicht zurecht! Ein Kollege und ich fliegen z.B die gleiche ASW 27 von Posch. Die SP unterscheiden sich um 11 mm! Ich empfinde sein Modell als "unfliegbar", er das meine eine "lahme Ente".
Er macht viel mehr Strecke, ich kann die Wölbklappen besser ausnützen und schwächere Thermik auskurbeln.
Auch ich bleibe bei meiner "Fingermethode", aber nur bis das Modell das erste mal in der Luft ist. Dann wird am SP (und EWD!) gefeilt, ohne "Waage". In xx Flügen!
Gruss Jürgen

[ 04. Februar 2003, 19:43: Beitrag editiert von: Jürgen N. ]
 

Darius

Vereinsmitglied
Hallo,

@Siegfried, ich finde Deine Ausführungen interessant und sie bewegen mich zu überlegen, ob ich wohl derjenige hätte sein können, der eine neue Methode erfindet Feuer zu machen, oder ob ich heute noch rubbeln würde :D

Letztendlich zielte meine Äusserung auch nur daraufhin, dem (von mir verstandenen) Grundgedanken des ersten Postings etwas Information und Erfahrung hinzuzufügen. Vielleicht wäre für die Tüftler ein anderer Fred besser :confused:

Ach ja, was ist ein Jota ?

@all

Auf jeden Fall "streiten" wir hier nicht! Dafür sind mir die Infos von den Tüftlern viiiiieeeellll zu wertvoll. Ich möchte nicht, dass irgend jemand wegen meiner Aussagen keine Lust mehr hat hier zu posten!

In diesem Sinne

[ 05. Februar 2003, 12:02: Beitrag editiert von: Darius ]
 

Darius

Vereinsmitglied
Original erstellt von Belgarath:
Eine (kleine?) Gewichtseinheit, deren Verwendung schon im Jahre Schnee aufgegeben wurde (wie auch die Verwendung von Elle und Spanne als Längenmaß ...) :)

lg
Klaus
Ahhh ja Danke. So hab ich kurz vorm Wochenende doch noch was gelernt. Diese Woche war also nicht umsonst :D
 
Schwerpunktwaage

Schwerpunktwaage

Ich habe in einem Video gesehen wie zwei Bleistifte genommen wurden , jene welche mit den radier-gummi-Köpfen oben drauf.
Diese in holzlattenbohrungen gesteckt hat und somit eine abrutschsichere und schonende Positionierung zum ermitteln des schwerpunkts an den flächenunterseiten vornehmen konnte.

Jetzt frage ich euch: stimmt es das man das Flugmodell auf den Rücken legt zum Schwerpunkt auswiegen?
Und falls ja warum? Oder ist as hochdecker/tiefdecker abhängig?
 

Maistaucher

Vereinsmitglied, Offizieller 1. Avatarbeauftragter
Wenn sich der Modellschwerpunkt oberhalb deiner Wiegeaufhängung befindet, dann hast du immer labile Verhältnisse.
Stabil auspendeln kann sich das Modell nur, wenn der CG unterhalb der Aufhängung sitzt.
Insofern ist das schwerpunktabhängig und hat mit Hoch- oder Tiefdecker nicht unbedingt zu tun.
Ein Tiefdecker mit tonnenschwerer Bombenattrappe unter dem Rumpf wird auf den Rücken gelegt evtl. auch nicht so glücklich in der Waage hängen. ;)
 
Jetzt frage ich euch: stimmt es das man das Flugmodell auf den Rücken legt zum Schwerpunkt auswiegen?
Und falls ja warum? Oder ist as hochdecker/tiefdecker abhängig?


Einen Tiefdecker legt man praktischerweise auf den Rücken, damit er nicht runterrutscht. Bei einem Hochdecker macht man das in Normallage, weil er im Rückfluglage runterrutschen würde.

Es ist grundsätzlich vollkommen egal (evtl. ist es bei den Kunstfliegern anders, die das letzte Quäntchen Leistung rauskitzeln wollen), ob in Normal- oder Rückenlage ausgewogen wird, weil das Modell später in der Regel auch in Rückenflug fliegt, wenn es in Normalfluglage ausgewogen wurde und umgekehrt. Denk' mal drüber nach! ;)

Ich habe mit dieser Vorgehensweise seit 35 Jahre null Probleme. :)

Gruß
Oliver
 

Relaxr

User
Einzig die Auflagen der Waage können zu kleinflächig sein, so dass die Auflagezone der Waage die Flächen eingedellt oder gar durchstossen wird. Man kann auch ne hundsordinäre Waage (Krick) nehmen und zuvor 2 Streifen ABS (0,5mm) auf die Fläche kleben, wo aufgelegt wird. Das verhindert Dellen und Durchbrüche. Ansonsten bietet die MPX Waage dies, mittels breiter Pendelauflagen, geht auch.......Daumenmethode ist gewagt, da Fehleranfällig. Klar nen 2m Segler geht damit noch, ein 4m Segler mit 6 kg wird da schon zur Raterei :rolleyes:
 

roky62

User
Selbst gemacht

Selbst gemacht

Meine Schwerpunkt Waage selbst gemacht.

IMG_1428.JPG

Einstellbar bis zu einer Rumpfbreite von 200mm

IMG_1429.JPG

Gruß
Holger
 

hul

User
die Vanessa Schwerpunktmaschine funktioniert mit allen Fliegern (Hoch- und Tiefdecker etc). Er hängt an der Vorrichtung und ein Pendel oder Senkblei zeigt die Schwerpunktlage an. Nach Anbringen von Gewicht wird die Schwerpunktlage sofort angezeigt (sozusagen online), ohne dass der Flieger verrückt werden muss.

Um Missverständnissen vorzubeugen: die Aufhängeschnüre sind fest mit dem Flieger verbunden und rutschen nicht.

Das Bild kommt von hier: http://twokentvillages.org/assets/mmfcforum/view_topic.php?id=1102&forum_id=28

Gruss, Hans
72138_31764.jpg
 
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