Hallo,
nach den vielen Diskussionen über Sprit und Öl brennt bei mir ein Gedanke, den ich mal zur Diskussion stellen möchte.
Der Einsatz von Öl in unseren Turbinen erfolgt auf einem sehr uneffektiven Wege. Bei einem Ölanteil von 5% mischt man wie üblich 19 Liter Treibstoff und ein Liter Öl zusammen.
Im Betrieb fließen vielleicht 90% des Kraftstoffes in Richtung Brennkammer und die restlichen 10% durch die Reduzierkanüle in Richtung Lager (die 10% sind geschätzt, ich denke es wird eher weniger sein).
Bei einem Flug mit 2 Liter Verbrauch sind das 200ml die zur Lagerschmierung/Kühlung dienen. Davon sind aber wiederum nur 5% Öl, was einem effektiven Schmiervolumen von 10ml Öl pro Flug entspricht.
2 Liter Sprit laufen mir in ca.7 Minuten durch die Turbine. Die mittlere Drehzahl pro Flug pendelt sich bei mir laut ECU so bei 80000U/min ein. Das sind 10ml Öl für 560000 Umdrehungen.
Mal ein Vergleich zum Zweitakter: Bei 2% Ölanteil verfliege ich bei meinem ZDZ 80B2RV in zehn Minuten 350ml Sprit. Auf 7min reduziert sind das ca. 250ml Davon sind 5ml Öl. Die Durchschnittsdrehzahl liegt vielleicht bei 4000U/min. Das sind 5ml Öl für 28000 Umdrehungen und wie oben 10ml Öl für 56000 Umdrehungen. (Ist es bei dieser Menge eigentlich relevant ob mit 2,3,4 oder 5% Öl geflogen wird?)
Eine Turbine muss also relativ mit viel weniger Öl auskommen als ein normaler Benziner, so ziemlich mit nur einem Zehntel! (Beim normalen Motor wird natürlich viel Öl zur Abdichtung und Schmierung an den Kolbenringen benötigt, aber bei einer Turbine sind die Drehzahlen extrem höher).
Das Problem: Dieses Jahr sind mehr als 500 Liter Sprit durch meine Turbinen geflossen. Dafür brauchte ich 25 Liter Öl und die kosteten 250€. Davon kamen an der Turbine aber nur 1,25 Liter (5%) zur Schmierung an den Lagern an. Das kostete 12,50. Die restlichen 237,50€ wurden teuer bezahlt mit dem Ziel, möglichst „unauffällig“ ohne Rückstände in der Brennkammer zu verschwinden.
Der Gedanke: Wenn man Öl wirklich nur an den Stellen verwendet wo es gebraucht wird, dürfte ein einziger Liter Öl ruhig 200€ (puh!) kosten und es wäre nicht teurer als jetzt (naja, genaugenommen ein bissl weniger den ca.24 Liter Öl müssten ja durch Kraftstoff ersetzt werden.
Dazu kommen interessante Erfahrungen:
Ein Kollege hat von einem Hersteller eine gebrauchte Turbine mit dem Hinweis bekommen, sie ist bisher (ca.6 Stunden) nie mit Ölanteil geflogen worden, ohne jegliche Defekte.
Die Idee zur Diskussion:
Man trennt nach dem die Spritleitung nach dem T-Stück vor der Reduzierkanüle auf und schleift einen kleinen Tank (100ml?) ein. In diesen kommt ein Gemisch aus 50% Öl und 50% Kraftstoff. Der normale Kraftstoff bekommt kein Öl mehr. Im Betrieb drückt es nun Kerosin in den kleinen Tank und damit Kraftstoff/Ölgemisch in die Lager. Nach einem oder mehreren Flügen ist die Ölkonzentration im Tank durch die Durchmischung mit reinem Kraftstoff gesunken und man füllt einfach wieder neues Öl in den Behälter.
Pro: 1. Das Öl ist jetzt dort wo man es braucht.
2. Der Ölverbrauch reduziert sich auf einen Bruchteil! (ein Liter reicht dann fast ewig
3. Es gibt kein Öl in der Brennkammer mehr.
Kontra: 1. Etwas mehr technischer Aufwand
2. schwankende Ölkonzentration (relativiert sich vielleicht bei der Frage ob überhaupt Öl notwendig ist?)
Ihr seht, das Wetter ist schlecht und man hat Zeit zum überlegen. Aber was haltet Ihr von der Idee? Gibt es andere technische Ansätze?
Grüße
Ralph
nach den vielen Diskussionen über Sprit und Öl brennt bei mir ein Gedanke, den ich mal zur Diskussion stellen möchte.
Der Einsatz von Öl in unseren Turbinen erfolgt auf einem sehr uneffektiven Wege. Bei einem Ölanteil von 5% mischt man wie üblich 19 Liter Treibstoff und ein Liter Öl zusammen.
Im Betrieb fließen vielleicht 90% des Kraftstoffes in Richtung Brennkammer und die restlichen 10% durch die Reduzierkanüle in Richtung Lager (die 10% sind geschätzt, ich denke es wird eher weniger sein).
Bei einem Flug mit 2 Liter Verbrauch sind das 200ml die zur Lagerschmierung/Kühlung dienen. Davon sind aber wiederum nur 5% Öl, was einem effektiven Schmiervolumen von 10ml Öl pro Flug entspricht.
2 Liter Sprit laufen mir in ca.7 Minuten durch die Turbine. Die mittlere Drehzahl pro Flug pendelt sich bei mir laut ECU so bei 80000U/min ein. Das sind 10ml Öl für 560000 Umdrehungen.
Mal ein Vergleich zum Zweitakter: Bei 2% Ölanteil verfliege ich bei meinem ZDZ 80B2RV in zehn Minuten 350ml Sprit. Auf 7min reduziert sind das ca. 250ml Davon sind 5ml Öl. Die Durchschnittsdrehzahl liegt vielleicht bei 4000U/min. Das sind 5ml Öl für 28000 Umdrehungen und wie oben 10ml Öl für 56000 Umdrehungen. (Ist es bei dieser Menge eigentlich relevant ob mit 2,3,4 oder 5% Öl geflogen wird?)
Eine Turbine muss also relativ mit viel weniger Öl auskommen als ein normaler Benziner, so ziemlich mit nur einem Zehntel! (Beim normalen Motor wird natürlich viel Öl zur Abdichtung und Schmierung an den Kolbenringen benötigt, aber bei einer Turbine sind die Drehzahlen extrem höher).
Das Problem: Dieses Jahr sind mehr als 500 Liter Sprit durch meine Turbinen geflossen. Dafür brauchte ich 25 Liter Öl und die kosteten 250€. Davon kamen an der Turbine aber nur 1,25 Liter (5%) zur Schmierung an den Lagern an. Das kostete 12,50. Die restlichen 237,50€ wurden teuer bezahlt mit dem Ziel, möglichst „unauffällig“ ohne Rückstände in der Brennkammer zu verschwinden.
Der Gedanke: Wenn man Öl wirklich nur an den Stellen verwendet wo es gebraucht wird, dürfte ein einziger Liter Öl ruhig 200€ (puh!) kosten und es wäre nicht teurer als jetzt (naja, genaugenommen ein bissl weniger den ca.24 Liter Öl müssten ja durch Kraftstoff ersetzt werden.
Dazu kommen interessante Erfahrungen:
Ein Kollege hat von einem Hersteller eine gebrauchte Turbine mit dem Hinweis bekommen, sie ist bisher (ca.6 Stunden) nie mit Ölanteil geflogen worden, ohne jegliche Defekte.
Die Idee zur Diskussion:
Man trennt nach dem die Spritleitung nach dem T-Stück vor der Reduzierkanüle auf und schleift einen kleinen Tank (100ml?) ein. In diesen kommt ein Gemisch aus 50% Öl und 50% Kraftstoff. Der normale Kraftstoff bekommt kein Öl mehr. Im Betrieb drückt es nun Kerosin in den kleinen Tank und damit Kraftstoff/Ölgemisch in die Lager. Nach einem oder mehreren Flügen ist die Ölkonzentration im Tank durch die Durchmischung mit reinem Kraftstoff gesunken und man füllt einfach wieder neues Öl in den Behälter.
Pro: 1. Das Öl ist jetzt dort wo man es braucht.
2. Der Ölverbrauch reduziert sich auf einen Bruchteil! (ein Liter reicht dann fast ewig
3. Es gibt kein Öl in der Brennkammer mehr.
Kontra: 1. Etwas mehr technischer Aufwand
2. schwankende Ölkonzentration (relativiert sich vielleicht bei der Frage ob überhaupt Öl notwendig ist?)
Ihr seht, das Wetter ist schlecht und man hat Zeit zum überlegen. Aber was haltet Ihr von der Idee? Gibt es andere technische Ansätze?
Grüße
Ralph