Eine blöde Frage zur Zugprobe

in meiner Fesselflugzeit (etwa 1961-63) kannten wir das Erfordernis nicht.
Nun finde ich keine Bilder Anleitung, wie die Zugprobe technisch durchgeführt wird.
Sie sollte doch unterschiedlich verlaufen, ob das Steuerdreieck
a) im Flügel
b) ober-/unterhalb des Flügels im Rumpf
gelagert ist
Nach meinen Gedanken erfolgt die Kraftweiterleitung im Modell sehr unterschiedlich. Daher vermute ich unterschiedliche Prüfmethoden.

Ulli
 

Rudi T

Vereinsmitglied
Servus Ulli!

Also in F2B kenne ich das nur so, dass das Modell am Rumpf - vor der Nasenleiste und hinter der Endleiste - gehalten wird und am Griff mit einer Gabel und Federwaage das 10 fache Modellgewicht gezogen wird. Ganz egal, wie/wo immer das Steuerdreieck verbaut ist...
 
Danke.
Also sind die Hände am Rumpf die "Einspannvorrichtung"
Damit hatte ich nicht gerechnet.

Ulli
Die Frage ist für mich beantwortet
 
Ich kann auch im Wesentlichen nur für F2B sprechen.
Wo die Hände beim Halten des Modells anpacken ist absolut egal. Das Regelwerk macht da keine Vorschriften. Hauptsache man hält das Modell, nicht die Litzen.
Ich halte z.B. mit der linken Hand von vorne aus den Innenflügel ganz dicht am Rumpf und und die Rechte Hand ist am inneren Rundbogen. Die Litzen gehen zwischen meinen Fingern durch.
Jeder macht das aber etwas anders. Das hängt auch vom Design des Modells ab. Man packt eben da an, wo es das Modell am besten aushält.

Frank
 
.............................Ich halte z.B. mit der linken Hand von vorne aus den Innenflügel ganz dicht am Rumpf und und die Rechte Hand ist am inneren Rundbogen. .....................

Frank
Daher kamen meine Gedanken
Bei Rudi
bleibt der "Leichtbauflügel" ohne Belastung. Der Kraftfluss läuft die kurze Strecke von Rumpfwand zum Punkt wo das Steuersegment befestigt ist.
(seitliche Führungskräfte bei der Seilführung im Rumpf möchte ich vernachlässigen
Bei Frank
würde ich vermuten
a) 2/3 der Zugkraft nimmt die Hand am Randbogen und die Hand am Rumpf 1/3 der Zugkraft auf und muss etwas Ballance ausüben
b) Die Hand am Randbogen übernimmtdie volle Zugkraft auf und Rumpfhand balanciert nur noch

In beiden Fällen ist der Randbogen stabiler auszuführen er muss die Handkraft übernehmen. Weiterhin muss der Flügel bis zum Steuersegment knicksteifer ausgeführt werden, um die Druckkräfte bis zum Steuersegmet zu leiten.

Offtopik

nur als Hintergrund, warum ich fragte

Im Fernsehen sah ich einen Belastungstest eines Großmodells (RC Flugmodell) bei der technischen Abnahme.
Das Modell wurde auf den Rücken gelegt und dann, Sandsäcke gleichmäßig auf den Flügeln verteilt, belastet
Die Simulation der Flächenlast, um die Biegefestigkeit der Flügeln zu prüfen erscheint plausibel.
Die Einleitung der Stützkräfte in die Rumpfoberseite (da liegt der Prüfling auf) scheint mir nicht die reale Kräftesituation im Betrieb widerzuspiegeln.
Verrmißt hatte ich weitere Tests im Flug. Vielleicht erfolgten die zu anderer Zeit
 

f4bscale

User
@ Ulrich,
man muss unterscheiden zwischen dem Belastungstest bei RC Großmodellen und beim Fesselflug.
Im Fesselflug geht es außschließlich um den Test der Steuereinrichtung ( Segmentbefestigung im Rumpf, Steuerseile und Griff)
Beim Scale Modell ist der Test mit maximal 250 N schon extrem. Die Modelle sind ja oft auch sehr schwer.
Üblicherweise fassen wir dann das Modell am Rumpf vor der Tragflächennase und hinter der Endleiste an.
Wie Frank schon sagte, entscheidet das jeder selbst.
Bei den RC Großmodellen geht es wie du schon festgestellt hast um die Biegebelastung der Tragfläche.

Wolfram
 

Rudi T

Vereinsmitglied
Ulli!

Auch meine "Leichtbaufläche" würde Frank's Methode ohne Probleme überstehen. Immerhin halten zweimal 10 mm2 Kieferholme dagegen, dann kommen noch ca. 140 mm2 von der Balsabeplankung und die Reste der Nasenleiste....und ausknicken wird der Flügel nicht. Das Gebilde ist letzlich dank der profilbedingten Bauhöhe mit dem verkasteten Holm unglaublich stabil.
Die Hand am Randbogen ist für mich eher ein Unsicherheitsfaktor wegen des Krafteintrags. Wenn da ein Brett verbaut ist, keine Sorge, wenn da aber dünnwandiges Material verbaut ist, dann könnte es durch punktuelle Last den Randbogen "erwischen" und dann wär's aber fatal......
Drumm ist gut zu wissen, wie man mit seiner Bauweise "wo - was" angreifen kann.
 

Wilf

User
... Die Simulation der Flächenlast, um die Biegefestigkeit der Flügeln zu prüfen erscheint plausibel.
Die Einleitung der Stützkräfte in die Rumpfoberseite (da liegt der Prüfling auf) scheint mir nicht die reale Kräftesituation im Betrieb widerzuspiegeln. ...
Solche Belastungstests sind im Amateurflugzeugbau absolut gebräuchlich. Beim Tragflügel-Belastungstest wird die Durchbiegung des Flügels und eine allfällige bleibende Verformung gemessen. Damit die Holmbrücke und die Lastübertragung in die Rumpfstruktur gleich mit geprüft werden kann, muss man das Flugzeug regelmäßig auf den Rücken legen.

Auf dem Foto sieht die Prozedur ziemlich grausam aus:

leopold-beham-belastungstest.jpg


Quelle: https://vreund.verbund.at/de-at/artikel/2016/02/17/auf-zu-neuen-hoehen
 
Hallo Wilfried,
ja, das sieht grausam aus, aber es macht mal schön deutlich welche Bedeutung G-Kräfte haben. Wenn ich ein F-2B-Modell (20m Leine, 5s/Runde, 93km/h) in den Wingover oder eine eckige Figur mit 1,5m Radius zwinge, bekomme ich kurzzeitig 60G. Bei 2kg Gewicht sind das 120kg Flächenlast!

...noch ein paar Gedanken zur Zugprobe:
In erster Linie soll damit ja die Leine, der Griff und die Lagerung im Modell überprüft werden. Dafür ist erstmal egal wo du am Modell die Gegenkraft einleitest. Ich habe selbst schon an verschiedenen Stellen gehalten, mir aber noch keine weiteren Gedanken darüber gemacht. Ich habe immer dort gehalten wo es für das Modell am unschädlichsten erschien, auch mal am inneren Randbogen. Wegen der LeadOut-Führung ist der meistens stabil genug.
Die kurzfristige Umwidmung von Aarons/Willis Uraltbrummer im letzten Jahr in Karken, vom F2B zum F1C im 3. Looping hat meine Einstellung dazu geändert. Der wesentliche Fliehkrafterzeuger ist der Rumpf, hier sitzt das Gewicht. Folgerichtig sollte die Verbindung von Tragfläche zu Rumpf bei der Zugprobe mitgeprüft werden. Dies gilt besonders für zerlegbare Modelle.
Ein entfesselter Rumpf, der in die Zuschauer fliegt, kann viel Schaden anrichten.

Beste Grüße Andreas
 
in meiner Fesselflugzeit (etwa 1961-63) ............

Ulli

Damit kein falscher Einddruck entsteht, möchte ich das etwas präzisieren.

Es war eher Käses Rundflug in Wellenform
Wingower ging schon
Looping? Na ja, die Drähte waren verdreht
Kein Rückenflug über 1/2 Runde
Mehr Reparieren als fliegen
Ich war mit 17-19 Jahren kein Kind mehr aber ohne jede Vorbelastung (ausser Papierflieger aus dem Fenster werfen)
Ulli
 
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