Der BARON, der keiner war.

Der "ROTE BARON" - Rittmeister Freiherr Manfred von Richthofen

von Knut Zink.​


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Fokker Dreidecker Dr. 1 von PICHLER-Modellbau

Wenn man jemandem ein Bild von einem roten Dreidecker Fokker Dr. 1 zeigen würde, käme mit 90%iger Sicherheit sofort: „Der Rote Baron“. Ein paar Leute würden dann sogar noch den Namen Manfred von Richthofen hinzufügen.
Von Richthofen wurde am 21.04.1918 bei Corbie, Frankreich, kurz vor seinem 26. Geburtstag, abgeschossen. Er war Kapitän der Jagdstaffel 11, 25 Jahre alt und hatte etwa 80 Luftsiege.



Drei Mythen, die ich hier richtigstellen möchte.

1. Er war eigentlich kein Baron, sondern Freiherr. Den genauen Unterschied werden Kenner des deutschen Hochadels zweifelsfrei erklären können. Der Titel „Roter Baron“ kam erst nach dem 1. Weltkrieg auf. Vielleicht konnte man im Englischen „Red Baron“ besser aussprechen als „Red Freiherr“? Von den Engländern wurde er oft „little red devil“ genannt.

2. Warum war sein Dr. 1 so schön rot? Angeblich sollte seine Jagdstaffel die Flugzeuge mit Farbe „typunkenntlich“ machen (das machen junge Autofahrer heute noch mit ihren Kfz). Der Anstrich hatte mehrfarbig zu sein – gemeint war: Tarnanstrich. Richthofen interpretierte diesen Befehl absichtlich dahingehend, dass jedes Flugzeug in einer anderen Farbe gestrichen wurde. Seines eben in rot. Begründung gegenüber seinen Vorgesetzten: „Ein deutscher Flieger versteckt sich nicht!“

Leider ist das auch, wie sein Ende und der Titel „Baron“, nicht ganz richtig. Einer von Richthofens Dreideckern war nur im hinteren Teil rot und nur die obere Tragfläche war auf der Oberseite rot angestrichen. Das restliche Flugzeug war dunkelgrün und die Flügelunterseiten hellgrau gestrichen. Das Rot sollte ihn als Staffelführer besser erkennbar machen. Dafür war er aber auch für den Feind unverwechselbar zu erkennen. Aber auch das ist nicht zu 100% verbürgt. Es gab eben nicht DEN roten Dreidecker. Nur die zuletzt von ihm geflogene Maschine war wohl komplett rot lackiert. Auch einer seiner ALBATROS-Doppeldecker soll vollständig rot angestrichen gewesen sein. „Angestrichen“ ist hier wörtlich zu nehmen. Man pinselte damals die Farbe auf, Spraydosen gab es noch nicht. Das werde ich beim Finish berücksichtigen.

3. Er wurde nicht, wie lange Zeit behauptet, im Luftkampf von dem kanadischen Piloten Brown abgeschossen, sondern von einem australischen Infanteristen vom Boden aus, als er im Tiefflug einen Gegner (W. R. May) verfolgte. Und das war wohl auch nur ein ausgesprochener „Sonntagsschuss“, also reiner Zufall. Obwohl diese Frage historisch völlig unbedeutend ist, wird sie bis heute heftig diskutiert. Richthofen hatte seine eigene Direktive, einen angeschossenen Gegner nicht zu verfolgen, selbst nicht befolgt.

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Warum aber drei Tragflächen? Wenn man die kurze Fläche zwischen den Rädern mitrechnet, waren es sogar vier Tragflächen. Damals glaubte man, mehr Tragflächen würden auch mehr Auftrieb liefern. Man baute sogar mal einen 10-Decker. Aber ein Doppeldecker hat nur 0,8 mal soviel Auftrieb wie ein gleichgroßer Eindecker. Zwischen den Tragflächen bilden sich Wirbel, die den Auftrieb verringern. Dem wollte man entgegenwirken, indem man die untere Tragfläche nach hinten versetzte.

Der Dreidecker war also ein Kompromiss. Er wurde auch spöttisch als „Fliegendes Bücherregal“ bezeichnet. Genug „Regalbretter“ für Bücher hatte er ja. Er war aber unglaublich wendig mit seinen nur 6,21m Spannweite (obere Fläche), später bis 7,20 m. Er hatte auch eine sehr gute Steigfähigkeit, obwohl sein Umlauf-Sternmotor nur 110 PS leistete. Damit war er langsamer als die Sopwith-Dreidecker der Engländer. Diese Wendigkeit war ein großer Vorteil im Luftkampf.

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Baubeschreibung

Leitwerke
Entgegen der Anleitung fange ich immer mit den Leitwerken an. Da kann man sich schon mal auf die Art der Konstruktion einstellen und bekommt ein Gefühl für die Denkweise des Konstrukteurs. Außerdem hat man relativ schnell fertige Bauteile vorliegen. Das ist psychologisch wichtig!

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Höhenleitwerk und Seitenleitwerk werden aus Balsa-Frästeilen direkt auf dem Plan gebaut. Die Teile fallen fast von selber aus den Fräsbrettern und passen natürlich sehr genau ineinander. Alle Teile sind beschriftet, leider daneben auf dem Restholz. Die Nummern finden sich auf dem Bauplan wieder.

Höhenruder und Seitenruder sollen laut Anleitung mit CfK-Rohren als Schubstangen angelenkt werden. Das war mir zu brachial. Ich habe deshalb das Seitenruder beidseitig und die beiden Höhenruderhälften oben und unten mit Seilen angelenkt. Dafür habe ich neue Ruderhörner aus einer CfK-Platte ausgeschnitten. Für die Höhenruderanlenkung habe ich einige Messingteile auf ein Messingrohr aufgelötet. Diese Kulisse wird vom Höhenruderservo betätigt. Die olivgrünen Seile, im Anglerbedarf gekauft, laufen durch die vorhandenen Rumpföffnungen. Jetzt gleicht das Modell schon viel mehr dem Original.

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Rumpf
Der Bau beginnt mit dem Verkleben der Spanten 1, 2, 3 und 4 mit der linken Seitenwand. Dieser Rumpfteil ist ein gerader Kasten mit parallelen Seitenteilen aus 1,5 mm Sperrholz. Danach werden noch Verstärkungen oben und unten an die Seitenteile geklebt. Die untere Verstärkung für die Fahrwerksbefestigung reicht von Spant 1 bis zum Spant 3, die obere, für die Flächensteckung der mittleren Fläche, reicht von Spant 1 bis Spant 4.

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Nach hinten klebt man dann die Seitenwände und die Spanten 5-11 ein. Der Rumpf wird natürlich nach hinten schmaler, am Ende ist er etwa nur noch 10 mm breit. Am vorletzten Spant wird schließlich der gefederte Schleifsporn montiert.

In den Rumpfboden klebt man einen Rahmen, in den ein großer Rumpfdeckel eingelassen ist, der von vier Magneten gehalten wird. So entsteht eine sehr große „Wartungsöffnung“ auf der Rumpfunterseite. Allerdings traue ich den Magneten nicht zu, den Deckel im Flug sicher zu halten. Ich habe deshalb zusätzlich vorne einen klassischen Kabinenhaubenverschluss eingebaut.

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Rumpfrückenbeplankung.
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Motoreinbau
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Motorhaube mit Zylinderattrappen
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Das Fahrwerk und der kleine vierte Flügel wird mit vier dicken Alu-Blechstreifen an den Rumpf geschraubt.
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Der vierte Flügel am Fahrwerk.
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Die Bleche werden beidseitig tropfenförmig mit Balsa verkleidet.
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Ich habe später auch die Baldachinstreben so verkleidet, weil ich darin die Servokabel der Querruderservos von der oberen Fläche in den Rumpf zum Empfänger verlegen konnte. Einfach frei hängen lassen wollte ich sie nämlich nicht. Ich habe also beide Kabel unten aus dem Flügelmittelstück herausgeführt und sie dann in der hinteren linken Strebenverkleidung versteckt.

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Flügel
Alle Flügel werden nach dem gleichen Schema aufgebaut.
Der Hauptholm besteht aus zwei Stück 6 x 6 mm Balsaleisten, an die vorne eine 1 mm Furnier-Verkastung geklebt wird. Zuerst wird die untere Holmleiste auf dem Plan fixiert, dann folgt die vordere Verkastung, anschließend werden die Rippen in den Holm und auf die Endleiste (Formteil aus Balsa) gesteckt und den Schluss macht oben eine Balsa-Holmleiste. Als „Nasenleiste“ fungiert ein CfK-Rohr mit 4 mm Durchmesser. Eine klassische Nasenleiste aus Balsa wäre mir fast lieber gewesen. Die Rippen haben gerade Unterseiten, was den Bau sehr vereinfacht. Die Flügel sind entsprechend der damaligen Bauart vorne nicht beplankt. Statt dessen haben sie vor dem Holm zwischen den Rippen noch Halbrippen, damit das Profil wenigstens einigermaßen erhalten bleibt.

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Alle Flügel haben eine V-Form von etwa 1-2°.
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Oberer Flügel mit ...
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... Baldachin
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Mittlerer Flügel.
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Querruderservo auf Deckel montiert.
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Querruderscharniere - Querruder demontierbar.
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Kleinkram

Maschinengewehrattrappen
Es werden Frästeile für zwei MGs geliefert. Die sind schon ziemlich nahe an den Originalen, was man aus Sperrholz eben so machen kann. Allerdings sind die drei Teile für den Abzug auf der rechten Seite schon an der Grenze des Machbaren.

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Pilotensitz

Der Pilotensitz scheint recht einfach gehalten zu sein. Wenn man aber Fotos von damals anschaut, erkennt man, dass die wirklich so einfach waren. Heutige Gartenmöbel sind dagegen komfortabel. Ich habe den Sitz mit dunkelbraunem Antilopenleder bezogen. Ob es das damals schon gab?

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Motorattrappe

Der Sternmotor wird mit einer 4-Zylinder-Attrappe nachempfunden, die unten an der Motorhaube herausragt. Ein einzelner Zylinderkopf wird aus 19 Teilen auf einer Grundplatte zusammengebaut. Ich glaube, ich habe die Teile vier Mal gezählt und unterschiedlich angeordnet, bis es passte.
Die Kühlrippen eines Zylinders werden von 22 Sperrholzscheiben mit unterschiedlichen Durchmessern imitiert, die auf einen 10 x 10 mm Kern aufgefädelt werden. Auch so ein Geduldsspiel.

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Als Abschluss werden noch je zwei CfK-Röhrchen als Ventilstößel angebracht. Dann sieht die Attrappe fast wie ein richtiger Sternmotor aus.

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Schleifsporn

Der Sporn besteht als Sandwich aus drei inneren Sperrholzteilen mit zwei äußeren CfK-Teilen. Er ist beweglich befestigt und wird von einer Zugfeder gehalten. Damit er sich nicht zu stark abnutzt, habe ich einen Streifen aus 0,6 mm Messingblech gebogen und auf der Unterseite angeschraubt.

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Räder

Die Räder haben einen Durchmesser von 150 mm und werden ebenfalls als Sandwich aus drei dicken Balsascheiben mit jeweils zwei dünnen äußeren Sperrholzscheiben hergestellt. Dieses Paket wird in die Schaumgummireifen geklebt. Als Achsenlager habe ich Messingrohre eingeklebt. Die gelieferten CfK-Rohre schienen mir nicht sehr haltbar zu sein. Immerhin hat die Achse außen ein Gewinde. Das fräst ganz schön. Die Räder werden mit einigen Muttern auf der Achse platziert und dann von außen mit einer Nylonstopmutter befestigt. Zum Schluss folgen noch Tiefziehteile als Radkappen. Diese habe ich mit den Rädern verklebt. Vorher musste ich ein 14 mm Loch in die Mitte jeder Kappe bohren, damit man die Räder an- und abschrauben kann. Weil die Radkappen etwas dünn und labbrig sind, habe ich sie auf der Innenseite mit Sperrholzringen verstärkt. Diese lagen dem Bausatz bei.

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Cockpit

Das Cockpit hat mir wieder Pavol Sloviak (www.scale-cockpits.at) angefertigt.

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Finish

Während des Baus war mir noch nicht klar, welche Farbgebung ich wählen würde. Ganz rot oder halb rot und dunkelgrün (siehe oben)? Deshalb habe ich zunächst das ganze Modell mit ORATEX weiß bespannt. Die Textilstruktur sieht antik aus und kann mit Farbe und Pinsel lackiert werden. Die Textilfolie ist auch sehr fest und gibt zusätzliche Stabilität.

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Der nächste Expertenstreit könnte der Frage entbrennen, ob die Kreuze auf dem Original „Balkenkreuze“ oder „Eiserne Kreuze“ gewesen sind. Auf den Fotos von 1918 waren es „Eiserne Kreuze“, schwarz mit weißem Rand. Die habe ich mir von einem Aufkleberhersteller anfertigen lassen. Je zwei Kreuze kommen auf die obere Fläche, den hinteren Rumpfteil und auf das Seitenruder. Ich habe viele Bilder gesehen, auf denen der rote Dreidecker ein weißes Seitenruder mit Kreuzen hat und die Rumpf- und Flächenkreuze auf weißem Untergrund zu sehen waren. Genau so machte ich es.

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Da früher die Querruder auf der Ober- und Unterseite der Flügel mit Seilen angelenkt wurden, habe ich oben noch ein Ruderhorn und einen 2 mm Stahldraht angebracht. Der Draht läuft blind in ein Stück Bowdenzugrohr. So hat es den Anschein, als ob die Querruder mit Seilen oben und unten angelenkt wären.

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Flugerfahrungen

Da ich ein vorsichtiger Mensch bin, habe ich den Erstflug vor der endgültigen Bemalung geplant. So können mögliche Reparaturen leichter ausgeführt werden. Wie Recht ich hatte!
Da ich mit Motormodellen nicht so fit bin, habe ich den Erstflug Herrn Schneider auf's Auge gedrückt. Auch hier hatte ich Recht damit.

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Am Samstag, den 21. September 2019, war hervorragendes Wetter: Blauer Himmel, angenehme Temperaturen, leichter Wind. Es war ja schließlich der Beginn des Oktoberfestes in München.
Der Dr. 1 war noch komplett weiß, keinerlei Bemalung. Der Schwerpunkt soll laut Bild in der Anleitung 74 mm vor der Nasenleiste, ja, vor welcher Nasenleiste denn, sein. Wir beschlossen, uns auf die obere Fläche zu beziehen, Unterstützung ziemlich genau beim Holm. Der Akku war in dem Kasten platziert, an dem der Motor angeschraubt war. Damit stimmte der Schwerpunkt „ziemlich genau“.

Der Dr. 1 rollte mit eigener Motorkraft zur Startstelle. Ein Hochheben bei Vollgas wie bei Verbrennungsmotoren entfällt hier, kleiner Scherz!
Ausrichten zum Start und Vollgas. Schon nach etwa 20 m hob der Dr. 1 das Heck, nach etwa 30 m hob das Modell ab. Es ging recht steil aufwärts, leider auch stark nach links. Gut, dass ich einen Profi an den Knüppeln hatte. Ich brauchte ja nur zu filmen!

Herr Schneider hatte sichtlich zu tun, das Modell gerade auf Höhe zu bringen. Der Dr. 1 flog erwartungsgemäß sehr nervös und wendig. Er musste die Querruder stark nach rechts trimmen, weil wohl, wie sich später herausstellte, der rechte obere Flügel außen leicht nach unten verdreht war, .
So flog er etwa fünf Minuten hin und her, manchmal geradeaus, manchmal rauf und runter. Der Motor lief dabei immer auf Vollgas.

Zur Landung kam er dann mit etwa Halbgas zum Platz. Das war keine gute Idee, denn langsam fliegen mag der Dr. 1 nicht besonders. So kam er ungefähr 10 m vor dem Platzrand relativ steil im höheren Gras zum Stehen.
Es gab aber kaum Schäden. Nur die Radachse hatte zwei Rippen des kleinen 4. Flügels zwischen den Rädern nach oben durchtrennt. Da habe ich dann eine Verstärkung aus 2 mm GfK eingebaut. Das Fahrwerk ist eben nur für leichtes Aufsetzen des Modells konzipiert – am besten auf Hartpisten.

Video HIER.

Mein Resumée

Gleich vorweg: Das Modell ist für Anfänger oder ARF-Styro-Flieger nicht geeignet. Sowohl der Bau als auch das Fliegen erfordert Erfahrung. Für jemanden wie mich, der hauptsächlich große Segler oder Motorsegler fliegt, ist die Motorfliegerei eine andere Welt. Gut, bis weit in die 1990er Jahre hinein habe ich auch Motormodelle geflogen, aber mit Verbrennungsmotoren. Inzwischen hatte ich fast vergessen, dass Motormodelle ständig auf Geschwindigkeit gehalten werden müssen. Einfach Motor aus und segeln geht hier nur sehr bedingt. Schon gar nicht beim Dreidecker. Ich frage mich daher, was passiert, wenn mal der Akku leer ist und ich das Warnsignal des Senders zu spät wahrnehme?

Technische Daten: Fokker Dr. 1 (Pichler)
Einheit
Maß - Bemerkung - Bezeichnung
Spannweite
mm​
1540
Länge
mm​
1305
Abfluggewicht
g​
~ 3500
Flügelprofil
---​
gerade Unterseite
Motorhaube
mm​
Ø 240
Maßstab
---​
1 . 4,7
PropellerZoll14 x 7
Ruderausschläge
Höhenruder
mm​
+/- 20
Seitenruder
mm​
+/- 50
Querruderdifferenzierung
mm​
+/- 15
Elektrik
BL-Motor
---​
Pichler Boost 60, KV = 490
Akku
---​
LemonRC 5S, 4300 mAh
Regler
---​
Pichler XQ 70, 70 A + Programmierkarte
Servos
---​
Master DS 3012 MG


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Ein paar kritische Anmerkungen.

1. Was mir gefehlt hat, ist eine Stückliste. Ich kann gar nicht mehr zählen, wie oft ich den Stapel aus Sperrholzteilen durchsucht habe, um ein bestimmtes Bauteil zu finden. Nur, um dann festzustellen, dass das Bauteil nicht aus Sperrholz, sondern aus Balsa ist und sich im Balsabrettstapel befindet.
Weiter hätte ich gerne, dass die Teilenummern AUF den Bauteilen stehen und nicht daneben. Ich habe die Nummern dann vor dem Heraustrennen mit Bleistift draufgeschrieben. Der Grund dafür ist, dass ich alle Teile einer Baugruppe aus den Holzbrettern heraustrenne, bevor ich zu bauen beginne. So habe ich einen besseren Überblick.

2. Die Rippen der unteren Fläche (lower wing) haben "WD" als Bezeichnung, also „wing down“. Eigentlich hatte ich "WL" erwartet. Die Rippen der mittleren Fläche (middle wing) heißen nämlich "WM", die der oberen Fläche (upper wing) heißen "WU" (nicht auf deutsch: wing unten). Um das zu verstehen, braucht man schon etwas Zeit.

3. Was auch ungeschickt gelöst ist: Die Teile für Höhenleitwerk und Seitenleitwerk heißen alle Txx (T von tail). Es gibt also mindestens 20 Teile mit gleichen Nummern für Seite und Höhe. Wenn dann diese Teile aus Gründen der Materialersparnis auch noch auf verschiedene Bretter verteilt sind, ist geduldiges Puzzeln angesagt.

4. Als ich die Servos für Höhe und Seite in das Rumpfbrett einbauen wollte, stellte sich heraus, dass die vorgesehenen Ausschnitte zwar in der Breite passten, aber nicht in der Länge. Es sollten aber die empfohlenen Servos installiert werden. Die Nacharbeit wäre natürlich einfacher gewesen, wenn das Rumpfbrett noch nicht eingebaut gewesen wäre. Aber da hatte ich die Servos noch nicht auf dem Tisch. OK, ein bisschen „dremeln“ und dann passte es. Gut wäre der Hinweis: „Servos vor dem Einbau des Rumpfbrettes einsetzen.“

5. Alle Flächen haben eine V-Form von etwa 1-2°. Das könnte man bemerken, wenn man die Holmverkastungen auf der Flügelinnenseite ganz genau ansieht. Für die jeweilige erste Rippe ist die Verkastung nämlich ganz leicht schräg. Auch hier wäre eine Erwähnung in der Anleitung sehr hilfreich.
 
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Einen Freiherren gab es in England nicht. Freiherr entspricht aber in England dem Baron.
Die Kreuze haben sich in der Zeit 1917 - 1918 mehrmals geändert.
Mit einer weißen Motorhaube habe ich die Fokker von Richthofen, auf original Bildern, noch nie gesehen. Nur bei amerikanischen Nachbauten.
 
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Hallo Herr Zink,

wenn Sie schon Mythen richtig stellen wollen, dann sollten Sie sich entsprechend informiert haben und nicht Mythen mit irgendwelchen Annahmen ihrerseits zu erklären versuchen, denn das führt zu "Fake News", wie es heutzutage so schön heißt.

Freiherr Manfred von Richthofen war der Adelsbezeichnung "Freiherr" zufolge sehr wohl ein "Baron". Ein einziger Blick in Wikipedia hätte Ihnen dies offenbart, dazu bedarf es keines "Kenners des deutschen Hochadels". Zitat a.a.O.:

"In den Adelsdiplomen des Heiligen Römischen Reichs wurde der Titel des „freien Herrn“ mit liber baro wiedergegeben. Hieraus entwickelte sich in den romanischsprachigen Ländern sowie in Großbritannien, den Niederlanden und Russland der Titel Baron, während in den meisten germanischsprachigen Ländern der offizielle Titel Freiherr blieb"

"Der Baron, der keiner war", war also doch einer. Und es klärt sich auch, warum in englischsprachigen Ländern vom "Red Baron" gesprochen wurde, das hat nichts mit einer ungewohnten Aussprache des Wortes "Freiherr" zu tun, sondern entspricht schlicht der englischen Bezeichnung dieses Adelstitels.

Die Überschrift Ihres Artikels ist einerseits auf dem Niveau einer großen deutschen Boulevardzeitung und andererseits falsch. Sie sollten sich bei Freiherr Manfred von Richthofen wohl mal entschuldigen.

Gruß
 
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Gesehen auf:
Flugzeug-Lexikon
Berlin Air ShowILA 2008

- Internationale Luftfahrtausstellung -​


Ob die Maschine nun dem Freiherrn gehört hat, steht da nicht (bevor wieder das Argument kommt!).
Die Flächen sind auch alle 3 und auch unten rot. K. A., ob das Original auch so war.

Knut
P. S. Es geht übrigens in dem Artikel hauptsächlich um den Bau des Modells.
 
Hallo,

ist ja interessant! Ich bin Modellflieger und arbeite als Tischler in Berlin. Vor ca. vier Monaten wurden unsere Kontaktdaten weitergegeben. Zufälligerweise ist es der Urenkel von Manfred von Richthofen gewesen und der Sohn von unserem leider verstorbenen Ehren DOSB Präsidenten. Auch finde ich interessant, das ich das meinem Freund Rainer Podlesch aus unserem Radsportverein erzählte und er mir mitteilte, das Herr von Richthofen, also der Sohn des "roten Barons" ihm zu seinem Beruf nach seiner Radsportkarriere verhalf (Rainer Podlesch war Weltmeister, wie auch sein Sohn Carsten Podlesch und mehrfacher deutscher Meister). Rainer (unser Radtrainer seit ca. 14 Jahren bei den Berliner Zehlendorfer Eichhörnchen) wurde von ihm früher als aktiver Sportler auch als Sprecher deutschler Sportler ernannt. Also damit sagen/schreiben möchte ich nur, das der Name von Richthofen nach dem Abschuss des "roten Barons" noch weitere Persönlichkeiten folgten. Wir hatten "nur" eine Hebe-Schiebe-Kipptür repariert in seiner sehr noblen Dachgeschosswohnung hier in Berlin.
Tut mir leid, das dies wenig mit Flug- oder Modellsport zu tun hat, aber vielleicht für den ein oder anderen doch interessant war?
Gruß Karsten.
 
Hallo noch einmal! Jetzt erst habe ich die letzten Beiträge gelesen! Es tut mir leid, das es zu Unstimmigkeiten kommen konnte wegen dem Namen des "roten Barons" - Ich möchte mich, wenn es stimmt aber auch bedanken für die Richtigstellung! Man kann so etwas natürlich auf einer anderen Art und Weise erklären/verlangen, aber ich habe mittlerweile auch Verständnis für etwaige "Ventilausstöße" in unserer immer mehr hochkochenden Fakeküche.
Natürlich geht es hier im Forum nur um den Bau dieses Modells! Ob es wirklich so aussah weiß ich natürlich nicht! Aber Rainer Podlesch hat mir auch Dinge erzählt, die ich jetzt hier nicht wiedergeben möchte, ich aber bin mit der historischen Vergangenheit der Erfolge von den von Richthofen`s mehr als zufrieden.
Ich glaube ein Guter Umgang unter uns allen ist wichtiger als alles andere................
 
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Natürlich geht es hier im Forum nur um den Bau dieses Modells! Ob es wirklich so aussah weiß ich natürlich nicht! Aber Rainer Podlesch hat mir auch Dinge erzählt, die ich jetzt hier nicht wiedergeben möchte, ich aber bin mit der historischen Vergangenheit der Erfolge von den von Richthofen`s mehr als zufrieden.
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Servus! Darf ich Dich fragen was Du uns mit Deinen Beiträgen sagen willst? Ich hab's da keinen Durchblick. Danke und liebe Grüße, Schorsch
 
Dreidecker und so….

Hallo Knut,
Eine tolle modellbauerische Leistung auf jeden Fall und
ich bewundere Deinen Eifer, wie Du dies angingst und angehst.
Ein nicht ganz einfaches Modell zum bauen und zum fliegen,
Hut ab SIR!
LG Werner
 
Eines darf man natürlich bei den verschiedenen Farbschemata des DR 1 nie außer Acht lassen: wir reden von über 100 Jahren, in denen viel passiert. Unter anderem Unterlagen verschwinden und natürlich auch durch Filme falsche Bilder entstehen (können und werden).
Mir fällt da spontan ein fiktiver Pilot ein, den es nicht gab, ebenso wie das Farbschema seines Dreideckers ;)
 
Hallo,

ist ja interessant! Ich bin Modellflieger und arbeite als Tischler in Berlin. Vor ca. vier Monaten wurden unsere Kontaktdaten weitergegeben. Zufälligerweise ist es der Urenkel von Manfred von Richthofen gewesen und der Sohn von unserem leider verstorbenen Ehren DOSB Präsidenten. Auch finde ich interessant, das ich das meinem Freund Rainer Podlesch aus unserem Radsportverein erzählte und er mir mitteilte, das Herr von Richthofen, also der Sohn des "roten Barons" ihm zu seinem Beruf nach seiner Radsportkarriere verhalf (Rainer Podlesch war Weltmeister, wie auch sein Sohn Carsten Podlesch und mehrfacher deutscher Meister). Rainer (unser Radtrainer seit ca. 14 Jahren bei den Berliner Zehlendorfer Eichhörnchen) wurde von ihm früher als aktiver Sportler auch als Sprecher deutschler Sportler ernannt. Also damit sagen/schreiben möchte ich nur, das der Name von Richthofen nach dem Abschuss des "roten Barons" noch weitere Persönlichkeiten folgten. Wir hatten "nur" eine Hebe-Schiebe-Kipptür repariert in seiner sehr noblen Dachgeschosswohnung hier in Berlin.
Tut mir leid, das dies wenig mit Flug- oder Modellsport zu tun hat, aber vielleicht für den ein oder anderen doch interessant war?
Gruß Karsten.
Die Richtigkeit darf bezweifelt werden.
Denn, soweit bekannt, hatte Manfred von Richthofen keine Nachkommen.
Dagegen hatte sein jüngster Bruder, Carl-Bolko, einen Sohn namens Manfred Freiherr von Richthofen (1934–2014). Dieser war deutscher Unternehmer, 1994–2006 Präsident des Deutschen Sportbundes...
Demnach wäre das der Neffe des "Roten Barons" gewesen sein, bzw. dessen Nachfahren.

Quelle - nachgelesen, da ich es, auch nach lesen mehrerer Bücher dazu, nicht mehr wusste...

Eigentlich könnte es egal sein - aber bevor Fake News sich verbreiten, halte ich das für angebracht, diese Bedenken hier einzustellen.
 
Wenige Maschinen sind in Farbgebung und entspr. Serien Nr . Sowie entsprechender Piloten derart differenziert beschrieben wie der Fokker Dr.1 - inkl V - Versionen - gleichwohl darf man dem Autor nachsehen , dass er sich wahrscheinlich nicht im Umfeld der Enthusiasten der Fluggeschichte bewegt und seine Entdeckungen damit für ggf spannendes Wissen erachtet . Das ist nicht verwerflich - es ist eher eine Einladung zum weiteren Austausch oder tiefer in die historische Materie einzudringen . Also besten Dank für die unterhaltsame Reportage und den gelungenen Baubericht, Claus ( ein gut eingestellter Dreidecker ist handzahm und angenehm zu landen - in der Luft kann man mit ihm tanzen und klettern - großer Flugspass)
 
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