Eine Wolke hat meinen Segler verschluckt!

Gast_48380

User gesperrt
Hallo,

bin wieder zurück. Und habe mal aufgezeichnet. Die beige Linie ist die Höhe, wie man sieht keine Thermik. Maximale Flughöhe 200m, 90m muss man abziehen,
das war der Wert auf dem Boden, das sieht man ganz rechts bei der Landung. 40m Fehler (durch Sofware wohl) + 50m aus Karte aktuelle Höhe Ü.NN hier. Man sieht die Steigflüge und das Sinken. Bei 200m ist das 2,2m Modell schon recht klein, Höhen von 500m halte ich daher auch für Phantasie, da die Sichtgröße Größe quadratisch mit der Distanz abnimmt und auch ein 4m Segler da kaum mehr erkennbar ist. Die genauigkeit ist recht gut mit GPS, auf 15-20m schätze ich die mal.

Das Trudeln hat sehr gut geklappt mit QR und voller Höhe, er drehte sich schnell runter in sehr engem Kreiseln und kam sofort wieder raus als ich losliess.
Wieder was gelernt.

Unbenannt.JPG
 

steve

User
Hi,
sorry wenn ich das OT aufgreife, aber das kann so nicht stehen bleiben!



Wolkenuntergrenze ist immer abhängig von der relativen Feuchte. Wolken entstehen in der Höhe in welcher die Luft mit Wasserdampf gesättigt ist.
Die Differenz zwischen der Temperatur am Boden und des Taupunkt (die Temperatur ab der Wasserdampf kondensiert), neudeutsch Spread, kann mit Hilfe einer Faustformel zur Bestimmung der Untergrenze herhalten.


Spread * 400 = Wolkenuntergrenze in Fuß

Aber es ist trotz allem nur eine Faustformel ;)

http://de.wikipedia.org/wiki/Kondensationsniveau

LG
Micha

Hallo Micha,
habe gerade mal die Wolkenuntergrenze für meinen Platz rausgesucht - also die aktuellen Daten von http://www.wetter.net/cgi-bin/wette...=Denklingen%20(Oberbayern)&ID2=94960&REGIO=13 für heute.

Da werden doch tatsächlich 2500m angegeben - bei 15° Aussentemp. Ach ja, der Startplatz hat eine Höhe von ca. 900m ü.N.

Mir ging es auch nur darum zu zeigen, dass das Verschwinden in einer Wolke schon sehr unwahrscheinlich ist. Vor allem mit einem 2m-Modell. Die zunehmende Luftfeuchtigkeit einem Thermikschlauch und abnehmende Sichtbarkeit führen schon lage vor dem eigentlichen Eintritt in die Wolkenbasis zum Sichtverlust.

Grüsse
 

pepi13

User
warum seid ihr dann nicht fliegen???
selbst fuer manntragend ist hervoragendes wetter vorhergesagt! ich bin aber voll und ganz bei dir: flieger in wolke ist echt mal ne coole nummer.

segelflugwetterbericht vom DWD kann ich nur empfehlen! (und ich komm dann hoffentlich naechstes wochenende mal wieder zum fliegen!)

436 FXDL40 EDDM 250500 COR Deutscher Wetterdienst Segelflugwetterbericht für Bayern ausgegeben von der Luftfahrtberatungszentrale Süd am Sonntag, dem 25.03.2012 um 07.00 Uhr, aktualisiert um 8.30 Uhr gültig für Sonntag, den 25.03.2012

Schlagzeile: Meist gute Thermik, an den Alpen Überentwicklungen.

Wetterlage: Ein Höhentief zieht nach Südosten ab. Das Hoch mit Kern über der Nordsee wird wetterbestimmend.

Wolken und Niederschlag: Meist wolkenlos. Entlang der Grenze zu Österreich noch Schichtwolkenfelder in 2500 m NN, die sich vormittags auflösen. Mittags bilden sich 2 Achtel Quellwolken in 1800 bis 2000 m NN. In Nordbayern steigt die Untergrenze bis zum Nachmittag auf 2200 m NN an, z.T. lösen sich die Quellwolken auf, es wird blau. Im Süden steigt die Basis auf 2500 bis 2700 m NN an. An den Alpen ist der Bedeckungsgrad höher, die Untergrenze erreicht zum Teil 3000 m NN. Dort entstehen aber nachmittags noch mal hochreichende Quellwolken mit Schauern und einzelnen Gewittern..

Thermik: Meist gut, an den Alpen durch Überentwicklungen gestört.
 

beate

User
Eine Wolke hat meinen Segler verschluckt!

warum seid ihr dann nicht fliegen???
Schlagzeile: Meist gute Thermik, an den Alpen Überentwicklungen.

Hallo pepi,
also heute war keine Möglichkeit in einer Wolke zuverschwinden,es waren einfach keine da.Die Thermik war sehr gut aber durch kalten Westwind immer mal zerrissen.
Unser Platz liegt im Naturschutzgebiet und da haben sich nicht mal die Fischadler abhalten lassen mit uns zu fliegen.Hat heute richtig Spass gemacht.

Gruss Beate
 
hi Ralf,

wenn Dein Flieger weg ist, egal ob in der Wolke oder in white-out-Bedingungen, verhindert die kurze zur Verfügung stehende Zeit jeglichen Einsatz von elektronischen Gimmicks. Da ist wie gesagt die eigene Panik im Weg, oder auch das Unvermögen, eigenes Versagen sich selber sofort einzugestehen. Sei ehrlich - wie viele Sekunden hat es gedauert, bis Du Dir gesagt hast: so, jetzt ist echt die Sch... am Dampfen?

Folgendes mag Dir in Zukunft helfen:

- trainiere Wiederfinden am Himmel! Ich bin durch Zufall dahinter gekommen, dass ich nach Sichtverlust immer zu weit oben und rechts suche. Nimm einen Kumpel als Beobachter, fliege hoch, Augen 5 Sekunden zu und wiederfinden... Vielleicht findest Du ein Muster, das bei Dir zutrifft?

- schaue, ob Du Dein Modell in ein flaches Trudeln, also ohne massive Beschleunigung nach unten bekommst. Häufig sind dazu die HR-Ausschläge zu klein. Wenn Du schon eine Notfall-Situation am Sender programmieren möchtest, dann HR max Ausschlag nach oben und beide QR etwas nach unten. Aber wie gesagt - die Panik wird es verhindern, dass Du den Schalter betätigst...

- übe einen Notfallplan: Maximal 3 Sekunden nichts tun und suchen, dann Trudeln einleiten. Das braucht echt Disziplin. Das Trudeln eröffnet Dir die Chance, etwas am Himmel blinken zu sehen. Ausserdem sofort rufen: "Wo ist mein Modell?" und mit dem freien Arm in die Richtung zeigen. Dieses schnelle "Zugeben des eigenen Versagens" ist extrem wichtig!!

VARIO
es gibt zwei Situationen, in denen einem ein Vario helfen kann:
- VOR (!) Sichtverlust: der schnelle Abstieg. Einfach so fliegen, dass Du einen konstanten tiefen Ton hörst. Ist aber nicht wirklich wichtig, denn nach oben gucken und mit konstanter ziemlich hoher Geschwindigkeit (aber natürlich kein Sturzflug!) sehr grosse Kreise fliegen kommt auf das gleiche hinaus.
- NACH (!) Sichtverlust: dem Schreiber dieser Zeilen ist eine Person* bekannt, die nur mit dem Varioton einen 4m-Segler über 30 Sekunden irgendwo im unendlichen Blau über der Parsenn waagerecht gehalten hat, bis die einzige in Frage kommende Person mit Adleraugen erst einmal den Schlepper gelandet hatte und als Drittauge zur Verfügung stand... Bei Dir war der Segler auch "weg", allerdings mit Steigen - also wie oben ("VOR") nach Sinkton fliegen, eben ohne Sicht.

TRAINING
Du könntest Anleihen aus der professionellen PPL-Schulung nehmen: Fliege mit beobachtendem Assistent mal sehr hoch, und er hat die Aufgabe, irgendwann ohne Vorwarnung "Sichtverlust!" zu rufen. Du kannst dann ja mal probieren 10 Sekunden wegzuschauen und das Modell wiederzufinden. Der Assistent beobachtet das Modell und ruft "Stop!" wenn das Modell in eine kritische Fluglage kommt. Am besten mit Lehrer-Schüler, damit nichts passiert, falls Du ihn nicht mehr wiederfindest.
____

So schön die Fotos aus meiner Heimat sein mögen - bei bedecktem Himmel haben wir teils äusserst tückische Whiteouts, auf die wir trotz vieljähriger Erfahrung doch wieder hereinfallen. So letzten Samstag:
a) Sichtverlust gegen Ende des Schlepps - Pilot hat sofort reagiert und gerufen. Der Schleppilot hat das Modell glücklicherweise recht schnell wiedergefunden (er konnte von seinem Schlepper wegschauen, da dieser knallrot und grösser war).
b) Sichtverlust in Whiteout in ca. 500m Höhe: Verfahren wie oben: 3 Sek suchen, dann wegen Misserfolg Trudeln einleiten und sofort rufen. Es war mein Cirrus'75... Mit Hilfe eines Kollegen den Cirrus ca. 50m über einem ca. 250m entfernten Hausdach in zügigem, aber nicht schlimmen Trudeln wiedergefunden, abgefangen, aber leider war er dann hinter dem Haus und ich musste ihn blind landen: Rumpf quer beim Haubenende gerissen, aber sonst praktisch unverletzt (Mit Nase in 30°-Stellung aufgeschlagen)
c) Sichtverlust eines grossen Discus in >600m Höhe. Kein Eingreifen des Piloten, spätes Rufen. Letzte angezeigte Höhe des MPX-Systems 195m, das entspricht einer unzugänglichen Steilwand, das Modell ist selbstverständlich futsch, aber auch das Innenleben dürfte nicht zu bergen sein.

Ich schreibe das alles, damit Du siehst, dass man nicht hilflos ist. Nichts zu tun ist im Fall des Sichtverlusts der sichere Tod des Modells (jedenfalls bei grossen GFK-Scaleseglern - eine überstabile Amigoschaukel fliegt wohl davon...). Und man kann solche Situationen trainieren.

Bertram

* es war der Schreiber dieser Zeilen....
 
Zuletzt bearbeitet:
Sobald ich sehe, dass mein Modell in 2-400m Höhe und in normalgroßen Kreisen steigt,
ist das für mich der Moment, den Segler auf geradem Kurs aus dem Steigen zu holen.
Denn wenn man das Steigen erstmal mit "unbewaffneten" Auge deutlich sehen kann,
hat man bereits mehrere m/s Steigen und jedes halbwegs normale Modell befindet sich
meines Wissens bereits in Gefahr, verloren zu gehen. Ab jetzt kann es schnell gehen:
Steigen wird noch größer, das Modell wird noch schneller noch kleiner und es wird auch
noch diesiger. So ein Schornstein kann dann auch schnell ein paar hundert Meter
messen, wo man weiterhin steigt, ehe das Sinken überhaupt beginnt. Da nutzt dann
Trudeln nichts mehr - ausser, um es wiederzufinden - eine Steilspirale könnte helfen,
aber wenn man Pech hat und/oder mit einem "Papierflieger" in diese Thermik geriet, dann
gibt es eigentlich nur noch eins: Geradeaus und raus aus dem Steigen, da man im Steigen
einfach nicht mehr runter kommt - egal, was man tut (Modellabhängig).
Jedenfalls hat mich das bisher immer gerettet. In der Situation war ich bereits mehrfach,
aber lieber mach ich mir VORHER in's Hemd und gehe mit Modell heim, als DANACH die
Hosen voll, weil das Modell irgendwo unkontrolliert irgendwo einschlagen könnte. :(

Obiges stellt nur meine Meinung dar, es soll KEIN Widerspruch zu bereits gemachten
Aussagen sein.
 

guckux

Vereinsmitglied, Seniorenbeauftragter
Guckux Bertram - äh, alter.mann? ;)

Ausserdem sofort rufen: "Wo ist mein Modell?" und mit dem freien Arm in die Richtung zeigen. Dieses schnelle "Zugeben des eigenen Versagens" ist extrem wichtig!!

Interessante Ratschläge - Respekt!

Versagen ist relativ - bei uns auf der Arbeit hängt ein Zettel: "Nur wer nichts schafft, macht keine Fehler..."
Wir sind Menschen!

Ne, diese Ratschläge empfind ich gut - werde Bescheid geben, wenn ich morgens schweißgebadet von Albträumen aufwachen sollte und immer noch rufend: "Ich seh mein Modell nicht mehr!" ;)

Vor anderhalb Jahren ist mein E-Flamingo2001 mal in nen Termik-Fahrstuhl gekommen. Es ging hoch und hoch und höher... Als die Lage-Erkennung schwierig wurde, leicht Tiefe gegeben, Minuten später kommt es wieder in Lageerkennung. Das hatte mich geschafft - hatte ich bis zu diesem Zeitpunkt nie so erlebt und ich war froh, als ich ihn wieder unten hatte.
- Mein Kumpel meinte nur: "Wieso bist Du schon wieder runter?" ;)
 

Relaxr

User
Moin - zunächst schade um den verschluckten Segler! Das Thema war mir so auch nicht bewusst und hält mich mal davon ab, einen ultraleichten (auch konstruktiv) Thermikfloater zu kaufen/bauen. Da werden mir meine GFK/CFK-Segler plötzlich richtig wertvoll, da sie über Bremsen (Butterfly) verfügen und stabil sind, einen Schnellabsteig oder gar Trudeln auszuhalten.

Könnte ich meinen XPerience Pro E (GFK/CFK-D-Box) im Extremfall (Megafahrstuhl) wirklich trudeln lassen, würde er das aushalten. Und wenn die Frage auch doof erscheint (habe noch daran gedacht es zu tun), wie würde ich ihn zum Trudeln bringen? Das mit Luftschraube mitdrehen lassen klingt auch gut, bremst immer schön, wenn die Bremse nicht programmiert ist.

Wäre es irgendwie möglich zu Ende dieses Threads mal eine Liste von Gegenmassnahmen und Verhaltensweisen gegen solche Mörderaufwinde aufzulisten/zusammenzutragen?

Solange man den Flieger noch sieht, würde ich mit Butterfly gesetzt steil kreisen, in der Hoffnung kaum noch waagrechte Flächen und damit Auftrieb zu haben und zu Sinken. Quer zur Thermikquelle steil rausfliegen wäre auch sinnvoll - oder.

Vielleicht darf man es eben nicht bis zur Spitze treiben, denn wenn es sichtbar schnell "hochgeht", kommt man auch nach nem Teilabstieg auch wieder schnell in den/nen Bart rein.

Ein wichtiger Beitrag, irgendwann könnte dies jeden zum Ersten Male oder auch wiederholt treffen. Hoffentlich kommen weitere Tips und Erlebnisse.

Gruss Markus
 
hi Markus,
nach meinem Wissen sollte der XPerience mit voll gesetztem Butterfly einen Abstieg senkrecht nach unten locker aushalten. Vor dem Erdboden aber wieder abfangen... Ich hatte mal einen leichten Helios (2m, 4Klappen, 800g), den konnte man beinahe senkrecht von oben in die Hand landen.

Bei wirklicher Mörderthermik hilft nur wegfliegen. Schlimm sind Berge, auf denen es auf beiden Seiten gewaltig hochzieht - da muss man teils weit ins Tal bis es freundlicher wird.

Auch Schnellflug schräg nach unten mit halbem oder ganzen Butterfly kann man sehr gut bei Schönwetter üben!

Trudeln: mit maximalen Ausschlägen (evtl. Dual Rate gesetzt? "Sanfte" Fluphase gesetzt?) HR ziehen und SR Vollausschlag. Üben Üben Üben!! Abfangen ist ganz leicht: alles loslassen. Gegenseitenruder brauchst Du bei leichten Modellseglern nie, die fliegen sofort wieder geradeaus. Trudeln links - trudeln rechts -trudeln links -trudeln rechts sieht auch ganz nett aus, wenn man 200m sinnlos verbraten will.

Bertram
 
Ne, diese Ratschläge empfind ich gut - werde Bescheid geben, wenn ich morgens schweißgebadet von Albträumen aufwachen sollte und immer noch rufend: "Ich seh mein Modell nicht mehr!" ;)

Bist in guter Gesellschaft:
Die Mär sagt, dass früher das Training der Linienpiloten so hart war, dass sie regelmässig nachts hochgeschreckt sind, laut rufend "cut the bell! cut the bell!" (Das war der erste Punkt der auswendig zu lernenden Triebwerksfeuer-Notfallcheckliste). Was die Ehefrauen wohl gedacht haben...

Bertram

Versagen:
neutral gemeint: das gewählte Werkzeug (Auge) erfüllt seine Funktion nicht mehr (Modell sehen).
 

Relaxr

User
Hi - war eben nochmal kurz draussen :D Ja es trägt bereits gewaltig, unten bis ca. 300m konnte man wunderbar recht schmale Bärte kurbeln, oberhalb hat es breit getragen. Habe mal in einem Hammerbart in dem man steil aufkreisen konnte Butterfly gesetzt und ihn auf die Nase gestellt - der stand praktisch auf der Stelle. Ist schon der Hammer wenn man die Kräfte sieht, die dann richtig beuteln, gerade an den Grenzschichten.
Bin auch schön in Speed-Phase rumgeheizt, und habe mir meine Höhe immer wieder durch nen recht stationären Bart gehholt, der langsam mit dem Wind versetzte. Der XPro kann wirklich sehr agil und eng kreisen, bin begeistert. Und danach noch ein Bier mit den "Bartkollegen", wasn Tag :p - die Saison ist da !
Gruss Markus
 

Gast_48380

User gesperrt
Hallo,

erstmal danke für die vielen guten Tips. Da war ich zwar unter Kollegen auf einem Clubplatz aber oft fiege ich auch allein. Werde mal einen Kipphebel für Trudeln programmieren.
Die ganzen anderen Tipps schreibe ich gern mal zusammen wenn ich etwas mehr Zeit habe, heute zu müde, 800 Autobahnkilometer hinter mir. Technische Gimmiks gibts ne ganze
Menge.... helle Blitzer, Auto-Navigation usw. Diese Thermikfloater sind aber für windstille Tage mit wenig Thermik eben klasse. Bleiben lange oben, sind langsam und entspannend.
Mein 3,20m GFK DG-1000 geht nicht so leicht hoch mit 1,5kg Lebendgewicht und den schmalen Flächen.
 
Ralf,
ich möchte nicht falsch verstanden werden: Mit "Trudeln programmieren" meinte ich keinesfalls, eine komplette Trudelstellung einzuprogrammieren. Denn es ist klar, was dann kommt... Eines Tages startest Du damit oder kommst beim Start an den Schalter. Trudeln musst Du noch selbst, bzw. Deine Finger mit dem Knüppel. Nur sollte dann nix programmiert sein, was das Trudeln erschwert.
Für das Trudeln braucht man nix extra: Knüppel in die Ecke und ab geht's. Knüppel gerade und sanft abfangen: alles wieder ok.

Bertram
 

Maggi

User
Ich denke auch dass du deine DG etwas falsch einschätzt.....1,5 Kg auf 3,2 SW ist nicht viel und je nach Profil wird die auch gut gehen...unterm Strich sind solche Bärte die dich so weg schießen auch für alle anderen Modelle gefährlich! DA hilft auch kein aufballastieren, das hindert dich vielleicht nur den Anschluß schneller zu erlangen, aber wenn er dich gepackt hat, dann lässt er auch eine Bleiente fliegen!!!

Ich hab vorletztes Jahr ne 3,6 DG 600 in Voll Gfk in der Luft zerlegt....die war einfach den Hammerbedingungen (allerdings in Südtirol) nicht gewachsen, und wenn die in so einem von dir beschrieben Bart gewesen wäre, hätte ich das Modell ziel gerichtet zerlegen müssen damit es runter kommt!!!
Wenns trägt dann trägt es halt einfach und ich hab auch schon 20 ehren Runden vor dem Landen mit vollem Butterfly machen müssen, damit einfach die Energie abgebaut wird....es kann dir also am Hang genauso gut passieren dass du die Kiste nicht mehr runter bekommst...besonder Bitter ist das, wenn der Grund für die Landung ein menschliches Bedürfnis ist :-))))
 

thomasr

User
Ich denke auch dass du deine DG etwas falsch einschätzt.....1,5 Kg auf 3,2 SW ist nicht viel und je nach Profil wird die auch gut gehen...unterm Strich sind solche Bärte die dich so weg schießen auch für alle anderen Modelle gefährlich!QUOTE]

Jou, aus der Reihe hab' ich auch noch einen:
Ein Freund fliegt in einem Bayrischen Team F3J Wettbewerbe. Er berichtete, dass im Frühjahr 2011 bei einem Wettbewerb in Tschechien gleich 4 Flieger chancenlos von einer herannahenden Gewitterfront angesogen wurden. Jedweder Versuch mit Klappen und Flugmanövern das Steigen zu beenden war zwecklos. Zwei Modelle wurden von Kindern in einer nahegelegenen Ortschaft wiedergefunden, zwei waren futsch.
Mir ist schon klar, dass zu sowas sicher auch viel Modellfliegerlatein erzählt wird. Ich hab' aber echt keinen Grund ihm die Geschichte nicht zu glauben. Das hat er nicht nötig und auch meine eigenen Erlebnisse mit sehr starker Thermik lassen keinen Zweifel aufkommen. Das kann es durchaus geben.

Ich finde daher die Tips, die hier dazu kamen, insbesondere die von Bertram , sehr hilfreich.

Gruß
Thomas
 
Du kannst die Geschichte ruhig glauben. In so einer Wolke weiß man doch, dass es da selbst tennisballgroße Hagelkörner wieder und wieder hochreißt, bis sie NOCH
größer werden. Und während sich so eine Wolke an solchen Tagen entwickelt, herrschen eben oft besagte Hammerbedingungen, denen du besser UMGEHEND
ausweichst, sobald du SEHEN kannst, dass dein Modell steigt. Ich weiß nicht, wie ich es sagen soll. Normal machst du Steigen eher daran fest, dass der Vogel nicht
größer wird. Damit ist man ja schonmal glücklich. Aber wenn du sogar in größerer Höhe erkennst, dass der Flieger bereits mit EINER, höchstens 2 Umdrehungen
kleiner wird, dann hast du besagtes Steigen, geghen das du NICHT ankommst, sobald du eine Desintegration durch irgendwelche Bremsen zu verhindern suchst.
Dann trudelt das Modell und steigt trotzdem. Einfach weil da Aufwinde herrschen, die auch deinen Klappstuhl tragen würden.

Deswegen sagte ich: Die beste Chance für Modell und gegen einen unkontrollierten Einschlag ist immer noch RAUS DA! Und das SOBALD man es erkennt, weil der
Flieger halt in jeder Sekunde weiter und immer schneller steiht und auch die rettende Abwindzone immer weiter weg sein wird. Will sagen: Hat das Unglück erstmal
seinen Lauf begonnen, vergrößert es sich EXPONENTIELL.

Selbstverständlich gibt es auch starkes Steigen in Bärten, die nicht dieses Potential haben - leicht zu erkennen an der fehlenden dunklen Unterseite und der noch
klaren Luft. Da kommt man noch vergleichsweise schnell und einfach raus. Aber wenn erstmal das Modell beginnt, hinter einem Dunstschleier "ein zutrüben" und
stark zu steigen, und das unter einer größeren Wolke, würde ich persönlich (ich würde nicht nur, ich habe bereits!) die Fliege machen. An solchen tagen kann man
auch leicht wieder Anschluss finden. Nur hoch fliegen würde ich dann einfach bleiben lassen. Wohlwissen, dass das die Wenigsten interessieren wird. "Der
übertreibt doch maßlos!" Stimmts? ;) Ich kann nur sagen: Wenn du EINMAL dein Modell nur mit knapper Not da rausbekommen hast und wenn du dir dann mal vor
Augen führst, was ein Segler im Storzflug für einen Schaden verursachen kann, dann stellt sich da (bei mir zumindest) ein Umdenken diesbezüglich ein.
 

Hendrik Schneider

Vereinsmitglied
Teammitglied
...
Für das Trudeln braucht man nix extra: Knüppel in die Ecke und ab geht's. Knüppel gerade und sanft abfangen: alles wieder ok.
...

Trudeln sollte man auf jeden Fall vorher mal ausprobiert haben.
In der Manntragenden Zunft gehört es zum Standard-Trainingsprogramm.
Was passiert und worauf man achten muss ist im Wiki zu finden:
http://wiki.rc-network.de/index.php/Trudeln
Besonders ist beim Abstieg darauf zu achten, dass das Trudeln eben nicht in einen Spiralsturz übergeht. Dann werden nämlich die Belastungen wieder zu groß woraufhin sich das Modell zerlegen kann.

Gruss
Hendrik
 
Du kannst die Geschichte ruhig glauben. In so einer Wolke weiß man doch, dass es da selbst tennisballgroße Hagelkörner wieder und wieder hochreißt, bis sie NOCH
größer werden.

Hagel entsteht durch senkrechte Beschleunigung von Feuchtigkeit / Regentropfen in der Wolke.
Es entsehen Hagelkörner, die je nach Temperaturunterschied und Beschleunigung grösser werden:
- der Tropfen wird hochgeschleudert in den oberen (grellweissen ) Wolkenteil
- gefriert
- fällt durch die Gewichtszunahme runter
- wird durch Feuchte angereichert
- hoch geschleudert
das ganze mehrmals, je öfter, je grösser das Hagelkorn.

In einer Gewitterwolke können Aufwinde bis zu 60 m/s herrschen, im Vergleich: ein guter Bart bei uns bringt 5 m/s...

In den Anfangszeiten des Segelflugs wurden viele Leistungen mit Hilfe von Gewittern erflogen: z.B. Karl Bauer hat in den 50er Jahren an der Teck einen Höhenweltrekord mit seiner Weihe aufgestellt: ca. 9600 m, erflogen in einem Gewitter, 1938? flog er vor einer Gewitterfront vom Kleinheppacher Kopf (Gummiseilstart) vor einer Gewitterwalze bis Pilsen, Entfernung ca. 280 km.
Auch während der ersten Rhönwettbewerbe wurden Gewitter intensiv genutzt, Wolkenflug war dabei ohne besondere Ausrüstung üblich.
Mancher Flieger wurde in Gewitterwolken zerfetzt, kam durchlöchert, oder nur in Teilen wieder unten raus, es gab dabei auch einige Todesfälle.
Durch diese extreme Fliegerei wurde erst der Thermikflug entdeckt, damit löste sich der Segelflug vom Hang, man probierte es vermehrt im Flachland. Die Startart F-Schlepp und Windenstart entwickelte sich.
Nachzulesen z.B. bei Peter Riedel: Vom Hangflug zur Thermik.
 
nach meinem Wissen sollte der XPerience mit voll gesetztem Butterfly einen Abstieg senkrecht nach unten locker aushalten.

Ein abstieg mit voll gesetzem Butterfly ist aber nicht ohne gefahr....
Die servo's ziehen dann richtig strom und kann zu einer brownout folgen..
Ehrfahrene F3J piloten in unser Verein benützen immer trüdeln um wieder heil zur boden zu kommen.
LG aus Holland, Maarten
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten