EPP selber schäumen

Ich bin momentan auf der Suche nach einer Möglichkeit EPP selber in eine Form zu schäumen.
Wieso komme ich auf diese Idee?
Das ist eig. relativ einfach, momentan schneide ich meine Flieger mit dem heißen Draht oder fräse sie aus einem Block, was zeitaufwendig ist. Vor allem Letzteres.
Da ich gerne etwas höhere Stückzahlen, mit geringem Zeitaufwand, produzieren möchte, suche ich nach einer anderen Fertigungsmethode.

Ich habe mich jetzt im Netz etwas eingelesen. Meistens wird vorgeschäumtes EPP in Form von Kugel verwendet. Dieses Ausgangsmaterial wird in eine Form gegeben und mit heißem Wasserdampf und Druck zum Expandieren gebracht.
Die Möglichkeit eine Form per CNC-Fräse selber zu fräsen besteht.
Nun stellt sich aber die Frage, wie ich genügend heißen Wasserdampf erzeugt kann und wie man diesen anschließend am einfachsten über viele Düsen in die Form geleitet bekommt.

Hat sowas eventuell schon mal jemand versucht?
Über eine Quelle für vorgeschäumtes EPP, wo die Mindestbestellmenge nicht 14T beträgt, wäre ich auch dankbar ;)

Grüße
Sendrum
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
PU und EPP sind zwei völlig verschiedene Grundstoffe und damit unterschiedliche Verarbeitungsweisen.
 
Sowohl als auch. Bauschaum ist z.B. auch PUR, und ziemlich spröde. Aber nach den Produkten zu urteilen, die ich kenne, wird ein PUR bei ähnlicher Struktursteifigkeit wie ein EPP wohl schwerer herauskommen.
 
Ich glaube das Theme wurde hier ja schon öfters aufgegriffen.
Fakt ist das es für uns Privatmodellbauer auf lange Sicht keine Alternative zum selber schäumen geben wird.

Falls es doch was geben sollte, lasst es mich wissen. Bin zwar im Grunde genommen gegen Schaum im Modellbau,
aber mal selbst etwas fliegbares zu schäumen wäre schon ein Anreiz :)

mfG
 
Und warum nicht? Es muss doch möglich sein genügend Wasserdampf zu erzeugen. So schnell wollte ich eig. nicht aufgeben ;)
Hm ich denke dann eignet sich PU Schaum für meine Zwecke nicht. Ich möchte einen möglichst widerstandsfähigen Grundkörper herstellen...
 

shoggun

User gesperrt
Und warum nicht? Es muss doch möglich sein genügend Wasserdampf zu erzeugen. So schnell wollte ich eig. nicht aufgeben ;)

Nicht aufgeben heisst dann in deinem Fall wohl weiter darauf warten dass dir jemand eine fertige Lösung präsentiert? :rolleyes:
Wenn du nicht glaubst dass es für den Privatbereich nicht machbar ist musst du eben selber eine Lösung finden.
 
Ich will in keiner Weise eine fertige Lösung. Ich habe nur keine Erfahrung, wie man möglichst viel Wasserdampf erzeugen kann und hatte gehoft, dass hier jemand damit Erfahrung hat und mir ein paar Tipps geben kann.
 

65gt

User
Hallo,

der Wasserdampf ist glaube ich das kleinste Problem.
Ich sag nur mal :
-Form
-Rohstoff
-Prozesssteuerung

Gruß Martin
 
Die Form kann ich per CNC-Fräse fräsen, die Möglichkeit habe ich. Das Konstruieren, der Form ist auch kein Problem. Die Vorgeschäumten EPP Kugeln zu bekommen ist wirklich schwer, da gebe ich dir Recht. Mit der Prozesssteuerung muss man denke ich experimentieren. Ich denke die Reinfolge wird später sehr entscheidend sein wie gut das Ergebnis ist.
 
Die Frage ist, ob es reicht z.B. einen Tapetenablöser zu nehmen, der schafft 50g/min. Man könnte den Wasserdampf in einen Zylinder leiten und dann, wenn genügend Wasserdampf vorhanden ist, den Wasserdampf unter Druck in die Form leiten.
 

smeik

User
Hallo Sendrum

eine weitere Sache betreffend des Dampfes, die du abklären müsstest ist, ob Dampf mit 100°C reicht, oder ob du heisseren Dampf brauchst. Sobald du höhere Temperaturen brauchst als 100°C würde ich mir die Sache gut überlegen. wenn du nämlich Formen, Leitungen, Kessel... brauchst, mit denen du im Überdruck arbeiten kannst wird es für den Hobbybereich heikel (ohne den Hobbybereich hier schlecht machen zu wollen).

Beste Grüsse

Michel
 
Hallo Michel,
da hast du absolut Recht, ab da wird das Ganze auch sehr gefährlich... Ich hoffe, dass ich nicht so hohe Temperaturen brauche. Jedoch habe ich keine wirklichen Daten gefunden wie heiß der Dampf sein muss. Sollte ich Überdruck benötigen (mehr als 1bar) werde ich auf jeden Fall die Hände davon lassen.
 

Gideon

Vereinsmitglied
Hergestellt werden alle thermoplastischen Partikelschäume aus Treibmittel-beladenem Mikrogranulat, welches zu Schaumperlen vorgeschäumt wird. Dies kann in einem Autoklavprozess oder mittels Strangextrusion einer gasbeladenen Schmelze erfolgen. Die Verarbeitung der so hergestellten Schaumpartikel zu Formteilen erfolgt prinzipiell in fünf Stufen.

Die Partikel werden mittels Druckluft durch Injektoren in die Werkzeugkavität gefüllt und durch den sogenannten Staudruck (1,5 bis 4 bar) innerhalb der Kavität komprimiert. Die Höhe des Staudrucks beeinflusst proportional die spätere Formteildichte. Im nächsten Schritt wird die Kavität über kleine Dampfdüsen durch das Einleiten von Heißdampf zunächst entlüftet. Nachfolgend erweicht durch den Prozessdampf die Oberfläche der Partikel genau so weit, dass sich die Moleküle in der Grenzfläche mit denen benachbarter Partikel verschlaufen können und dadurch eine Versinterung zum Formteil stattfinden kann. Die Dampftemperatur muss dabei so gewählt werden, dass bei Perlen aus amorphen Thermoplasten nur ein definierter Teil des Partikels erweicht, während der andere Teil für die mechanische Stabilität des Partikels verantwortlich ist. Dies ist der Grund dafür, dass während des gesamten Verarbeitungsprozesses die Schaumstruktur in den Partikelschaum-Perlen erhalten bleibt. Ein Kühlsystem im Werkzeug beschleunigt das Stabilisieren des Schaumstoff-Formkörpers und sorgt für eine Entformbarkeit nach einer Gesamtzykluszeit von 60 bis 120 Sekunden, je Bauteilgeometrie. Bei Schaumperlen aus teilkristallinen Thermoplasten wie etwa EPP, muss der schmale Schmelzbereich der Kristallite berücksichtigt werden, was das Verarbeitungsfenster erheblich einschränkt und die Anforderungen an die Prozesstechnik verschärft.

Quelle: http://www.plastverarbeiter.de/57293/sandwichkonzepte-auf-basis-thermoplastischer-partikelschaeume/


Heißdampf: https://de.wikipedia.org/wiki/Heißdampf



Ich würde auf Grund der vorliegenden Informationen zu dem Schluss kommen, das Verfahren ist zu komplex, als dass man es zu Hause mit Bordmitteln (ich wiederhole mich) nachstellen könnte.
 
Hallo !

Das Teure bei so etwas ist immer die Form, nicht das schäumen.
Also wenn du die Möglichkeit hast, selbst zu fräsen, mach doch die Form und lass dir die Teile machen.
Mit der Firma besprichst du dann gleich die Anforderungen. Die können auch bewerten, ob die Form so hinhaut, bevor du die Fräst. Das sollte schon ein ganz schönes Geschütz werden. Die Formen für sowas sind üblicherweise aus Metall, damit man die gut temperieren kann. Desweiteren sind die mit einem Kühlwassersystem durchzogen. Das sollte alles zu den Geräten passen. Aber so oder so wäre es sinnvoll, mal zu einer Firma zu fahren die so etwas macht, dann kann man besser abschätzen, ob man das hinbekommt. Gerade die Drücke beim Schäumen sind nicht ganz ohne..

Viele Grüße,
Sebastian
 
Hm ich denke ihr habt Recht, dass es für zu Hause zu kompliziert und vor allem zu gefährlich wird. Die Idee die Form selber zu fräsen und das Schäumen auszulagern ist vielleicht gar nicht so schlecht. Ich werde mich da auf jeden Fall weiter einlesen und man nach Herstellern suchen, die sowas auch ich kleinen Stückzahlen anbieten.
 
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