little_wing
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Baba Jaga Competition auch mit Elektrorumpf
Baba Jaga Competition auch mit Elektrorumpf
Hallo RES-Freunde,
schon bei der Fertigstellung des Seglers kam mir die Idee, für die Baba comp. zusätzlich noch einen Elektrorumpf zu bauen und das hatte folgende Gründe:
Wenn am Ende des Sommers rund um unser Flugfeld die Äcker schon abgeerntet, bereits umgepflügt oder noch brachliegend sind, ist der Gummiseilstart schon eine mühsame Angelegenheit. Nicht dass ich zu bequem oder faul wäre, das Gummiseil auszulegen und immer wieder zurückzuholen, das gehört für mich als „entspannende“ Betätigung zu unserem Sport dazu. Es hat ja auch durchaus etwas Meditatives mit einem RES-Segler zu fliegen: Thermik suchen und auch (hoffentlich) finden, Höhe erkämpfen, taktieren, Flugzeit heraushungern, usw., landen, Seil wieder ausziehen … und das ganze von vorne…
Solange man damit alleine auf dem Platz ist und kein nerviges Um-und-um-Gefliege mit lauten Motormodellen, Helis, usw. stattfindet ist das ganz nach meinem Geschmack ).
Aber zurück zum Fliegen im Herbst zwischen frisch gepflügten Feldern: das Seil verheddert sich immer wieder beim Rückholen in den groben Schollen eines gepflügten Ackers usw. Das ist mitunter lästig und mühsam und schadet außerdem auf Dauer dem Seil und dem Gummi.
Da ist das Starten aus der Hand mit Motorunterstützung doch eben viel komfortabler und stressfreier, daher kam der Wunsch nach dem Elektrorumpf. Hinzu kommt noch, dass man dann wie bereits oben erwähnt unabhängiger vom restlichen Flugbetrieb auf dem Platz ist.
Das Konzept:
Der Rumpf sollte in den Abmessungen möglichst unverändert bleiben, nur die Bauweise war ggf. den Erfordernissen der Komponenten, die ich verwenden wollte, anzupassen.
Es kommen folgende Komponenten zum Einsatz:
- Hacker A10 mit Getriebe 4,4: 1
- Regler robbe roxxy 810 oder ähnl.
- Reisenauer Spinner D=29,5 mm mit Mittelstück 32mm/3,0
- Graupner CAM 13x7
- Lipo 3S 600 oder 800mAh
- 2 Dymond D60-Servos
- HOTT GR12 mit separatem Vario
- Die Tragfläche und das Höhenleitwerk stammen vom Segler.
Nach ein paar Handskizzen und einigen überschlägigen Schwerpunktberechnungen zur Positionierung der Komponenten sah das dann folgendermaßen aus:
- der Rumpf wird in der Draufsicht an der dicksten Stelle um 2mm auf 32mm verbreitert und im Bereich der Tragflächenauflage und des Kabinendeckels um 4mm höher (weil die Servos jetzt unter der Fläche sitzen).
- die Rumpfnase muss auf den Durchmesser des Spinners (29,5mm) verbreitert werden. Weiter hinten werden Rumpfseiten, -Boden und -Deckel auf die max. Breite von 32mm mit dem Kurvenlineal eingestrakt, sodass eine harmonische Kontur der Rumpfkeule entsteht.
- Mit den Ergebnissen aus den Berechnungen zum Schwerpunkt ergab sich folgende Reihenfolge der Komponenten:
1. Spinner mit Prop
2. Motor / Regler
3. Akku (direkt vor Hauptspant)
4. Empfänger
5. Servos (nebeneinander angeordnet)
6. Vario (ganz hinten vor der Tragflächenverschraubung)
-
- Das angepeilte Zielgewicht der E-Baba sollte eigentlich nur um das Mehrgewicht des Flug-Akkus höher sein als der Segler, d.h. die Meßlatte lag somit bei ungefähr 500g +/- 10g
Kurze Baubeschreibung:
Die benötigten Materialien fanden sich überwiegend in meiner Holzsammlung:
- 4mm Balsa für die Seitenwände,
- etwas 0,8 er Sperrholz für die sparsame Verstärkung im Bereich der Flächenauflage (siehe Bild),
- 3 mm bzw. 4mm Pappelsperrholz für die Spanten, ein 8mm Sperrholzrest für den Motorspant, usw.
- Zugekauft wurde nur ein ausgesucht leichtes 5mm Balsa für das neue Seitenleitwerk.
- Das Heckrohr ist ein „custommade“ - Teil von Ruben mit einem Gewicht von 17gramm, trotzdem aber sehr steif.
Nach etwas Zeichenarbeit (meist direkt auf dem Holz ) mit spitzem H7-Bleistift und 0,2er Feinliner, Geo-Dreieck und Kreisschablonen, fielen dann nach und nach die Teile aus meiner „oszillierenden Handfräse“. Dann noch etwas Nacharbeit an der Schleifscheibe und der Rumpfbau konnte beginnen.
Später musste noch die Höhenleitwerkswippe mühsamst aus einem Stück 1mm Aramidplatte gesägt werden (das hat mind. 5-6 Laubsägeblätter gekostet!). Dafür ist die jetzt aber auch absolut spielfrei, weil die im Aramid gebohrten Löcher immer leicht ausfransen und damit die Tendenz zum Klemmen haben, die dadurch sitzt die Lagerachse aus 0,8mm Stahldraht recht stramm.
Einen ausführlichen Baubericht gibt es nicht. Ich habe daher hier unten eine Bildersammlung vom Bauablauf angehängt, die - wie ich hoffe – selbsterklärend ist und die wichtigsten Details von der Entstehung des Rumpfes wiedergibt.
Ein Detail scheint mir vielleicht noch erwähnenswert, das sich aus der Technik des kleinen Hacker-Getriebemotors ergibt: das Getriebe hat einen recht kurzen Wellenstummel. Damit man einigermaßen „Fleisch“ zum Klemmen des Luftschrauben-Mittelstücks (mit Madenschrauben) hat, darf der Motorspant nicht viel dicker als 2-3mm sein. Das würde aber wiederum zu wenig Klebefläche des Spantes an den Rumpfseiten ergeben. Ich habe mir daher einen Doppelspant gebaut, der zum einen aus einem 8mm Sperrholzspant mit mittiger Bohrung (Getriebedurchmesser) besteht, (das gibt mehr Klebefläche zum Rumpf), davor wird dann nach dem Planschleifen der Rumpfnase der eigentliche Motorspant aus 2mm Birke geklebt. Anschrauben des Motors erfolgt mit M2-Schrauben. Wenn der dünne Spant dann noch auf den den exakt kreisrunden Durchmesser des Spinners von 29,5 (+ 5 Zehntel) geschliffen wird, kann man ihn als Schleifhilfe beim rundschleifen des Rumpfes verwenden, ist eine saubere Sache, dabei immer wieder den Spinner zur Kontrolle verwenden.
Der Rumpf im Rohbau war dann mit 63g recht leicht geworden, wohl auch ursächlich deshalb, weil ich auf die ganzflächige Seitenwandverstärkung aus Sperrholz verzichtet habe. Damit mag der Rumpf nicht so stecklandungstauglich wie der Seglerrumpf sein, aber das will ich dem kleinen Hackermotörchren auch nicht zumuten.
Beim anschließenden Komponenteneinbau und Aufrüsten des Rumpfes geht es dann doch verdammt eng zu, sodass eine große Pinzette, die Lupenlampe und entsprechende Spitzzangen und ähnl. ständige Begleiter sind. Diese Arbeit verlangt am Ende eigentlich mehr Zeit als der gesamte Rohbau, aber das ist irgendwann auch mal erledigt.
Am Ende zeigte dann die Waage exakt 500g (!) mit dem 600mAh-Akku und 514g mit dem 800mAh-Akku, damit war ich sehr zufrieden (aktuell liegt das Gewicht jetzt mit dem kleinen Akku bei 508g weil ich andere Stecker zwischen Motor und Regler eingelötet habe).
Einstellen und Einfliegen:
Alle Einstellungen wie Schwerpunkt, Ruderausschläge, Klappenstellung und Zumischung wurden 1:1 vom Segler übernommen. Wegen der neuen Pendelwippe für das Höhenleitwerk musste die EWD sorgfältig neu eingemessen werden.
Der Motor wird über einen 3-Stufenschalter bedient, zusätzlich wird über einen freien Mischer wird dem Motor prophylaktisch leichter Tiefentrimm zugemischt.
Der Erstflug verlief völlig unspektakulär, die vom Segler übernommenen Einstellungen passten auf Anhieb. Ein signifikanter Unterschied im Flugverhalten und in den Flugleistungen im Vergleich zum Segler ist nicht festzustellen (bis auf die ungewohnte Optik, wenn mal wieder ein Löffel des CAM-Props abhängt, der O-Ring zum Anklappen fehlt noch).
Da mir kein Logger zur Verfügung steht, muss ich mich auf die Höhenansage der „Vario-Dame“ verlassen: wenn bei Ansage „100m“ ausgeschaltet wird, sind in der Regel ca. 22 bis 26 sec vergangen, durch die Überfahrt steigt der Flieger meist noch auf ca. 110 – 120m. Dies entspricht etwa einem sehr guten Gummiseilstart mit leichtem Gegenwind (in der Ebene!), der dauert etwa genau so lange und bringt etwa die gleiche Höhe - vorausgesetzt der Flieger ist gut eingestellt und es wurde nicht versteuert. Mit den gemessenen Motorzeiten/Höhen liegt damit die Steigrate im Mittel bei ca. 4 bis 4,5 m/sec, das ist nicht gerade viel, erscheint mir aber ausreichend. Den Hacker mit Getriebe habe ich mir eigentlich etwas potenter vorgestellt! Man könnte den Flieger durchaus auch stärker an die Latte hängen, nach den ersten Probeflügen habe ich aber festgestellt, dass es effizienter ist den Steigflug durch etwas Tiefentrim auf Winkel von ca. 45 - 50° zu begrenzen. Das ergibt einen ruhigeren, aber dennoch zügigen Steigflug mit wenig Steuerkorrekturen, ohne ein Herumgeiere zu riskieren mit Steigwinkeln immer nahe am Strömungsabriß, wenn man es übertreibt.
An die möglichen Akkulaufzeiten habe ich noch nicht ermittelt, jedoch dürften mit dem 600er nach vorsichtiger Schätzung so etwa 5-6 Steigflüge möglich sein, mit dem 800er vielleicht 8-9 Steigflüge.
So, jetzt ist daraus doch eine längere Abhandlung zu der möglichen Elektrifizierung der Baba competition geworden, die ja eigentlich als reiner Segler konzipiert wurde und auch so eingesetzt wird.
Wie man aber hier im Forum auch lesen kann, gibt es doch ein gewisses Interesse an E-RES. Viele Modellflieger sehen darin eine interessante Variante zum RES. Durch die einfache Bauweise entstehen mit wenig Aufwand Modelle mit durchaus ansprechenden Flugleistungen, mit denen man auch viel Freude haben kann. Der Budgetaufwand und der Bauaufwand halten sich im Gegenzug dazu in erfreulichen niedrigen Grenzen. Es scheint auch schon vereinzelt Wettbewerbsaktivitäten für E-RES zu geben, wie man liest.
Dass damit der Segler-RES-Klasse mit ihrer doch schon weiten Verbreitung und Beliebtheit eine direkte Konkurrenz gemacht wird, sehe ich nicht.
Wenn es gewünscht wird, kann ich den Beitrag als link in den Thread zu den E-RES-Umbauten einstellen, denn da gehört er vielleicht eher hin…
Die Bildersammlung kommt direkt im Nachgang, bitte etwas Geduld
Gruß
Rainer
Baba Jaga Competition auch mit Elektrorumpf
Hallo RES-Freunde,
schon bei der Fertigstellung des Seglers kam mir die Idee, für die Baba comp. zusätzlich noch einen Elektrorumpf zu bauen und das hatte folgende Gründe:
Wenn am Ende des Sommers rund um unser Flugfeld die Äcker schon abgeerntet, bereits umgepflügt oder noch brachliegend sind, ist der Gummiseilstart schon eine mühsame Angelegenheit. Nicht dass ich zu bequem oder faul wäre, das Gummiseil auszulegen und immer wieder zurückzuholen, das gehört für mich als „entspannende“ Betätigung zu unserem Sport dazu. Es hat ja auch durchaus etwas Meditatives mit einem RES-Segler zu fliegen: Thermik suchen und auch (hoffentlich) finden, Höhe erkämpfen, taktieren, Flugzeit heraushungern, usw., landen, Seil wieder ausziehen … und das ganze von vorne…
Solange man damit alleine auf dem Platz ist und kein nerviges Um-und-um-Gefliege mit lauten Motormodellen, Helis, usw. stattfindet ist das ganz nach meinem Geschmack ).
Aber zurück zum Fliegen im Herbst zwischen frisch gepflügten Feldern: das Seil verheddert sich immer wieder beim Rückholen in den groben Schollen eines gepflügten Ackers usw. Das ist mitunter lästig und mühsam und schadet außerdem auf Dauer dem Seil und dem Gummi.
Da ist das Starten aus der Hand mit Motorunterstützung doch eben viel komfortabler und stressfreier, daher kam der Wunsch nach dem Elektrorumpf. Hinzu kommt noch, dass man dann wie bereits oben erwähnt unabhängiger vom restlichen Flugbetrieb auf dem Platz ist.
Das Konzept:
Der Rumpf sollte in den Abmessungen möglichst unverändert bleiben, nur die Bauweise war ggf. den Erfordernissen der Komponenten, die ich verwenden wollte, anzupassen.
Es kommen folgende Komponenten zum Einsatz:
- Hacker A10 mit Getriebe 4,4: 1
- Regler robbe roxxy 810 oder ähnl.
- Reisenauer Spinner D=29,5 mm mit Mittelstück 32mm/3,0
- Graupner CAM 13x7
- Lipo 3S 600 oder 800mAh
- 2 Dymond D60-Servos
- HOTT GR12 mit separatem Vario
- Die Tragfläche und das Höhenleitwerk stammen vom Segler.
Nach ein paar Handskizzen und einigen überschlägigen Schwerpunktberechnungen zur Positionierung der Komponenten sah das dann folgendermaßen aus:
- der Rumpf wird in der Draufsicht an der dicksten Stelle um 2mm auf 32mm verbreitert und im Bereich der Tragflächenauflage und des Kabinendeckels um 4mm höher (weil die Servos jetzt unter der Fläche sitzen).
- die Rumpfnase muss auf den Durchmesser des Spinners (29,5mm) verbreitert werden. Weiter hinten werden Rumpfseiten, -Boden und -Deckel auf die max. Breite von 32mm mit dem Kurvenlineal eingestrakt, sodass eine harmonische Kontur der Rumpfkeule entsteht.
- Mit den Ergebnissen aus den Berechnungen zum Schwerpunkt ergab sich folgende Reihenfolge der Komponenten:
1. Spinner mit Prop
2. Motor / Regler
3. Akku (direkt vor Hauptspant)
4. Empfänger
5. Servos (nebeneinander angeordnet)
6. Vario (ganz hinten vor der Tragflächenverschraubung)
-
- Das angepeilte Zielgewicht der E-Baba sollte eigentlich nur um das Mehrgewicht des Flug-Akkus höher sein als der Segler, d.h. die Meßlatte lag somit bei ungefähr 500g +/- 10g
Kurze Baubeschreibung:
Die benötigten Materialien fanden sich überwiegend in meiner Holzsammlung:
- 4mm Balsa für die Seitenwände,
- etwas 0,8 er Sperrholz für die sparsame Verstärkung im Bereich der Flächenauflage (siehe Bild),
- 3 mm bzw. 4mm Pappelsperrholz für die Spanten, ein 8mm Sperrholzrest für den Motorspant, usw.
- Zugekauft wurde nur ein ausgesucht leichtes 5mm Balsa für das neue Seitenleitwerk.
- Das Heckrohr ist ein „custommade“ - Teil von Ruben mit einem Gewicht von 17gramm, trotzdem aber sehr steif.
Nach etwas Zeichenarbeit (meist direkt auf dem Holz ) mit spitzem H7-Bleistift und 0,2er Feinliner, Geo-Dreieck und Kreisschablonen, fielen dann nach und nach die Teile aus meiner „oszillierenden Handfräse“. Dann noch etwas Nacharbeit an der Schleifscheibe und der Rumpfbau konnte beginnen.
Später musste noch die Höhenleitwerkswippe mühsamst aus einem Stück 1mm Aramidplatte gesägt werden (das hat mind. 5-6 Laubsägeblätter gekostet!). Dafür ist die jetzt aber auch absolut spielfrei, weil die im Aramid gebohrten Löcher immer leicht ausfransen und damit die Tendenz zum Klemmen haben, die dadurch sitzt die Lagerachse aus 0,8mm Stahldraht recht stramm.
Einen ausführlichen Baubericht gibt es nicht. Ich habe daher hier unten eine Bildersammlung vom Bauablauf angehängt, die - wie ich hoffe – selbsterklärend ist und die wichtigsten Details von der Entstehung des Rumpfes wiedergibt.
Ein Detail scheint mir vielleicht noch erwähnenswert, das sich aus der Technik des kleinen Hacker-Getriebemotors ergibt: das Getriebe hat einen recht kurzen Wellenstummel. Damit man einigermaßen „Fleisch“ zum Klemmen des Luftschrauben-Mittelstücks (mit Madenschrauben) hat, darf der Motorspant nicht viel dicker als 2-3mm sein. Das würde aber wiederum zu wenig Klebefläche des Spantes an den Rumpfseiten ergeben. Ich habe mir daher einen Doppelspant gebaut, der zum einen aus einem 8mm Sperrholzspant mit mittiger Bohrung (Getriebedurchmesser) besteht, (das gibt mehr Klebefläche zum Rumpf), davor wird dann nach dem Planschleifen der Rumpfnase der eigentliche Motorspant aus 2mm Birke geklebt. Anschrauben des Motors erfolgt mit M2-Schrauben. Wenn der dünne Spant dann noch auf den den exakt kreisrunden Durchmesser des Spinners von 29,5 (+ 5 Zehntel) geschliffen wird, kann man ihn als Schleifhilfe beim rundschleifen des Rumpfes verwenden, ist eine saubere Sache, dabei immer wieder den Spinner zur Kontrolle verwenden.
Der Rumpf im Rohbau war dann mit 63g recht leicht geworden, wohl auch ursächlich deshalb, weil ich auf die ganzflächige Seitenwandverstärkung aus Sperrholz verzichtet habe. Damit mag der Rumpf nicht so stecklandungstauglich wie der Seglerrumpf sein, aber das will ich dem kleinen Hackermotörchren auch nicht zumuten.
Beim anschließenden Komponenteneinbau und Aufrüsten des Rumpfes geht es dann doch verdammt eng zu, sodass eine große Pinzette, die Lupenlampe und entsprechende Spitzzangen und ähnl. ständige Begleiter sind. Diese Arbeit verlangt am Ende eigentlich mehr Zeit als der gesamte Rohbau, aber das ist irgendwann auch mal erledigt.
Am Ende zeigte dann die Waage exakt 500g (!) mit dem 600mAh-Akku und 514g mit dem 800mAh-Akku, damit war ich sehr zufrieden (aktuell liegt das Gewicht jetzt mit dem kleinen Akku bei 508g weil ich andere Stecker zwischen Motor und Regler eingelötet habe).
Einstellen und Einfliegen:
Alle Einstellungen wie Schwerpunkt, Ruderausschläge, Klappenstellung und Zumischung wurden 1:1 vom Segler übernommen. Wegen der neuen Pendelwippe für das Höhenleitwerk musste die EWD sorgfältig neu eingemessen werden.
Der Motor wird über einen 3-Stufenschalter bedient, zusätzlich wird über einen freien Mischer wird dem Motor prophylaktisch leichter Tiefentrimm zugemischt.
Der Erstflug verlief völlig unspektakulär, die vom Segler übernommenen Einstellungen passten auf Anhieb. Ein signifikanter Unterschied im Flugverhalten und in den Flugleistungen im Vergleich zum Segler ist nicht festzustellen (bis auf die ungewohnte Optik, wenn mal wieder ein Löffel des CAM-Props abhängt, der O-Ring zum Anklappen fehlt noch).
Da mir kein Logger zur Verfügung steht, muss ich mich auf die Höhenansage der „Vario-Dame“ verlassen: wenn bei Ansage „100m“ ausgeschaltet wird, sind in der Regel ca. 22 bis 26 sec vergangen, durch die Überfahrt steigt der Flieger meist noch auf ca. 110 – 120m. Dies entspricht etwa einem sehr guten Gummiseilstart mit leichtem Gegenwind (in der Ebene!), der dauert etwa genau so lange und bringt etwa die gleiche Höhe - vorausgesetzt der Flieger ist gut eingestellt und es wurde nicht versteuert. Mit den gemessenen Motorzeiten/Höhen liegt damit die Steigrate im Mittel bei ca. 4 bis 4,5 m/sec, das ist nicht gerade viel, erscheint mir aber ausreichend. Den Hacker mit Getriebe habe ich mir eigentlich etwas potenter vorgestellt! Man könnte den Flieger durchaus auch stärker an die Latte hängen, nach den ersten Probeflügen habe ich aber festgestellt, dass es effizienter ist den Steigflug durch etwas Tiefentrim auf Winkel von ca. 45 - 50° zu begrenzen. Das ergibt einen ruhigeren, aber dennoch zügigen Steigflug mit wenig Steuerkorrekturen, ohne ein Herumgeiere zu riskieren mit Steigwinkeln immer nahe am Strömungsabriß, wenn man es übertreibt.
An die möglichen Akkulaufzeiten habe ich noch nicht ermittelt, jedoch dürften mit dem 600er nach vorsichtiger Schätzung so etwa 5-6 Steigflüge möglich sein, mit dem 800er vielleicht 8-9 Steigflüge.
So, jetzt ist daraus doch eine längere Abhandlung zu der möglichen Elektrifizierung der Baba competition geworden, die ja eigentlich als reiner Segler konzipiert wurde und auch so eingesetzt wird.
Wie man aber hier im Forum auch lesen kann, gibt es doch ein gewisses Interesse an E-RES. Viele Modellflieger sehen darin eine interessante Variante zum RES. Durch die einfache Bauweise entstehen mit wenig Aufwand Modelle mit durchaus ansprechenden Flugleistungen, mit denen man auch viel Freude haben kann. Der Budgetaufwand und der Bauaufwand halten sich im Gegenzug dazu in erfreulichen niedrigen Grenzen. Es scheint auch schon vereinzelt Wettbewerbsaktivitäten für E-RES zu geben, wie man liest.
Dass damit der Segler-RES-Klasse mit ihrer doch schon weiten Verbreitung und Beliebtheit eine direkte Konkurrenz gemacht wird, sehe ich nicht.
Wenn es gewünscht wird, kann ich den Beitrag als link in den Thread zu den E-RES-Umbauten einstellen, denn da gehört er vielleicht eher hin…
Die Bildersammlung kommt direkt im Nachgang, bitte etwas Geduld
Gruß
Rainer