Extremer Leichtbau! Eigenbau 700er Low RPM Heli mit 3s Antrieb

chris-t

User
Hallo Chris,

Verzeihen Sie erst einmal meine schlechte deutsche Sprache. Dies ist tatsächlich Google Translate für meine englischen Formulierungen !!!!

Herzlichen Glückwunsch, dies ist die innovativste RC-Heli-Entwicklung, die ich seit Jahrzehnten gesehen habe. Zu Ihrer Information, ich entwerfe seit 1997 zig RC-Helikopter (ja, so alt bin ich) zuerst als Hobby, dann als professioneller Designer. Meine Besessenheit war Gewicht und Systemeffizienz, weil ich am anderen Ende des Spektrums arbeitete: Mikrohubschrauber hauptsächlich im 10-Gramm-Bereich.

Ich habe nie verstanden, warum Maschinen im Format 600-700 so schwer sein müssen. Also habe ich mein eigenes gebaut. Letztes Jahr habe ich mir einen TDSF gekauft, den ersten kommerziellen seit 20 Jahren, für den ich Geld ausgegeben habe. Es ist ein toller Heli, aber immer noch zu schwer.

Für dein Nickproblem kann es mehrere Ursachen geben, viele wurden in diesem Thread angesprochen. Insgesamt vermute ich, dass Ihrem ultraleichten Design die Steifigkeit fehlt (Chassis, Blätter, Rotorwelle). Dann können natürlich die Dämpfungsgummis helfen, Scheiben zu nehmen. Und dann eine für die meisten überraschende: Kreiselpräzession ('gyroscopic precession'). Bei sehr leichten Blättern bei niedrigen Drehzahlen ist die gyroskopische Präzession weit geringer als die von den meisten angenommenen 90°. Bei einigen meiner Designs war das nur bis zu 17°. Alle PID und Algorithmen im FBL sind auf 90° abgestimmt, sodass sie völlig phasenverschoben mit der physikalischen Realität Ihres Helikopters mit leichten Flügeln arbeiten. Klar die FBL Autokorrektur, aber mit Verzögerung. Die Ansprechraten eines langsam drehenden Rotors sind per Definition langsamer, was den Effekt der Phasenverzögerung verschlimmert. Verzögerungen in der Reaktion und mangelnde Steifigkeit der Rückkopplungsschleifen sind nicht das, was PID-Systeme mögen!

Dies ist also einfach zu testen: Spielen Sie mit der Taumelscheibendrehung im VStabi-Setup und sehen Sie, ob es hilft. Gehen Sie in Schritten von 10° nach unten und sehen Sie, was passiert. In meinem 1400-Gramm-600-Format sind es 75°, mit relativ schweren Klingen im Vergleich zu Ihren.

Auch hier bin ich mir nicht sicher, ob dies die Lösung ist, aber einfach genug, um es auszuprobieren. Für den Fall, dass Sie frustriert sind: Helikopterdynamik besteht zu 90% aus Logik und zu 10% aus Voodoo, weil so viele Elemente des Systems miteinander verbunden sind.

Daumen hoch für Sie und Ihre 'Partners in crime'! Ich freue mich darauf, Ihre Fortschritte zu sehen. Leichter ist besser, für alles, wo der Zweck darin besteht, die Schwerkraft zu besiegen.

Alexander


Hallo Alexander,

vielen Dank für die vielen Hinweise, Lösungsvorschläge und die positive Rückmeldung. Ich fühle mich sehr geehrt so ein großes Lob von dir zu erhalten.
Wir werden versuchen nun nach und nach den Heli zu optimieren und die zahlreichen Tipps umzusetzen.

Der Hinweis zur Phasenverschiebung ist interessant und dem werden wir auf den Grund gehen.

LG Chris
 
Zuletzt bearbeitet:

chris-t

User
Moin,
vielleicht mal einen Axon verwenden?
Dort hat man die Möglichkeit der Vibrationserkennung.

Hallo Gecko11,

ja, wir haben vor eine Vibrationsanalyse mittels V-stabi durchzuführen.
Es entstehen momentan 4 weitere Helis mit überarbeitetem Chassis Design, welche dann mit verschiedenen Setups an Reglern und FBL Systeme ausgestattet werden.

Dann kann endlich ausgiebig getestet werden, bis es optimal funktioniert.

LG Chris
 

fffkkk

User
Hallo Chris,
ich verfolge mit wachsener Begeisterung die Entwicklung Eures 700er Leichtbau-Helis! Bitte unbedingt bis zur Marktreife optimieren und in Serie produzieren. Dieser Heli wäre für mich seit langer Zeit das erste Mal ein Grund, wieder ein neues Modell zu kaufen.
Viele Grüße
Frank
 
Hallo Chris,
ich verfolge mit wachsener Begeisterung die Entwicklung Eures 700er Leichtbau-Helis! Bitte unbedingt bis zur Marktreife optimieren und in Serie produzieren. Dieser Heli wäre für mich seit langer Zeit das erste Mal ein Grund, wieder ein neues Modell zu kaufen.
Viele Grüße
Frank

Der Spaß wär mir auch eine Neuanschaffung wert.
Allerdings,
ganz so einfach wird das nicht, so eine Markteinführung.
Da hängt so ein Rattenschwanz dran, und ob sich diese Kosten dann letztendlich überhaupt rentieren werden, oder man gar noch drauf zahlt ?
so ab 2000 Modelle würde sich der Aufwand wahrscheinlich lohnen.
 
Der Spaß wär mir auch eine Neuanschaffung wert.
Allerdings,
ganz so einfach wird das nicht, so eine Markteinführung.
Da hängt so ein Rattenschwanz dran, und ob sich diese Kosten dann letztendlich überhaupt rentieren werden, oder man gar noch drauf zahlt ?
so ab 2000 Modelle würde sich der Aufwand wahrscheinlich lohnen.
Du weißt schon dass wir ein paar Hobby Bastler sind und definitiv nicht auf eine 2000er Stückzahl gehen werden. Falls es mal mehr als die paar Prototypen gibt, dann ist es immer noch eine Kleinserie. Das wird Geld kosten, ja aber es muss auch nur der kaufen der es möchte 😊
 
Daher habe ich ja auch den kompletten Text als Zitat gewählt.
Natürlich könnte man Hobby zum Beruf machen, warum nicht?
Wer wagt gewinnt oder verliert.
Es wird sich zeigen wo die Reise hingehen wird.
fffkkk
hat da wohl falsche Vorstellungen mal eben so etwas zu vermarkten.
Wenn ihr es bis zu einer Kleinserie schafft,wäre dies auch schon der erste Schritt.
Wenn richtig gelesen.... Wäre ich auch bereit so einen von euch zu erwerben.
Wenn ihr weiter so macht,wird es zwangsläufig professionell das ihr ggf durch Vermarktung finanzieren solltet.
Abnehmer wird es gewiss geben.
 
Ich habe selbst mehrmals den Prozess durchlaufen, meine Designs auf den Markt zu bringen.
Bei mir hat es aus allen möglichen Gründen super geklappt. Es ist eine fantastische Erfahrung.
Allerdings: Der RC-Hobbymarkt schrumpft rasant, der RC-Heli-Markt noch mehr, Marken verschwinden. Und es gibt einen enormen Unterschied zwischen einem Prototyp und einem marktreifen Produkt. Sobald der Prototyp fertig ist, fühlt es sich an, als wären 90 % der Arbeit erledigt, während 90 % noch zu klären sind. Forumsmitglieder sind einfach, weil wir leidenschaftlich und versöhnlich sind. Aber Forumsmitglieder werden keine 2000 Einheiten kaufen. Und regelmäßige „Verbraucher“ haben hohe Erwartungen und wollen den besten Preis.
Die beiden widersprüchlichen Realitäten sind, dass nur wenige von denen, die es versuchen, erfolgreich sind, aber 100% derjenigen, die es zumindest versucht haben.
Mein Rat: Betrachten Sie es so, als würden Sie eine Rockband gründen. Konzentrieren Sie sich auf den Spaß, tun Sie es nicht wegen des Geldes. Versuchen Sie, eine Platte zu schneiden, und irgendwann wird sie jemand im Radio oder Streaming-Dienst veröffentlichen und sie zu einem Hit machen. Und wenn nicht, hast du trotzdem eine fantastische Lernerfahrung.
In der Phase der Produktentwicklung, in der Sie sich befinden, würde ich vorschlagen, sich auf die Verbesserung des Prototyps zu konzentrieren, bis er einfach perfekt ist. Wie ich bereits schrieb, ist es offensichtlich, dass Sie ein starkes Team mit erstaunlichen Fähigkeiten und Zugang zu fortschrittlichen Werkzeugen sind.
Ich möchte auf jeden Fall, dass Sie erfolgreich sind!
 
Hier habe ich noch ein Zeitraffer Video vom Laminieren der Rotorblätter.
Diesmal mit etwas anderem Gewebe. (80g/m² Spreadtow)


LG Chris

Hallo Chris,

Da ich auch Blätter selbst gemacht habe , hab ich da ein paar Fragen:
Wie hast du den de carbongewebe so genau geschnitten? Das ist mir für meine eigenbau Blätter nicht so gelungen mit den Schere.
Wie kommt es, dass Ihr Carbongewebe beim Auftragen von Epoxid nicht ausfranst?

sonnst ganz tolles Baubericht. Das ist mal ModellBAU!

LG Steven
 
Hallo Steven, Spreadtow Gewebe ist einseitig mit einem Binder auf epoxy-basis versehen, sonst würde es bein schneiden sofort zerfallen, dadurch franst die Schnittkante auch kaum aus. Wenn man normales Gewebe hat, kann man dieses auch leicht (!) mit sprühkleber einnebeln, das hat einen ähnlichen effekt.
LG Jonathan
 

chris-t

User
Hallo Steven, Spreadtow Gewebe ist einseitig mit einem Binder auf epoxy-basis versehen, sonst würde es bein schneiden sofort zerfallen, dadurch franst die Schnittkante auch kaum aus. Wenn man normales Gewebe hat, kann man dieses auch leicht (!) mit sprühkleber einnebeln, das hat einen ähnlichen effekt.
LG Jonathan

Genau so ist es. Der Binder verhindert ein verschieben des Gewebes. Auch beim tränken mit Harz franst es so weniger aus.
 

chris-t

User
Heute habe ich ein wenig Zubehör produziert.
Gehört auch dazu. 😀

203865243_307033717801795_3877596677144027365_n.jpg
 

chris-t

User
Zurzeit stelle ich die Teile der ersten vier Baukästen zusammen. Dann kann demnächst endlich simultan getestet und optimiert werden, sobald mehrere Helis flugfertig sind.

Neue Heckfinnen CNC gefräst aus CFK Spreadtow / Airex Sandwich:

208002154_483966992704137_5394621137279022199_n.jpg


Landegestell aus 2mm CFK:

landeg.jpg


Und die ersten SLS Rotorkopf Druckteile vom neuen Dienstleister sind eingetroffen.

204926611_491962215193649_8974053646723007130_n.jpg


Hier noch eine Übersicht von allen Schraubverbindungen:

204742826_3018980958424347_5243901527116912426_n.jpg
 

chris-t

User
Das CAD der überarbeiteten Version ist fertig.

  • Das Heckrohr steift nun zusätzlich den Hauptrahmen aus
  • Weniger Gewicht hinter dem Schwerpunkt durch das Versetzen der Heckrohraufnahme
  • Aussteifung der Akkuhalterung
  • Position und Geometrie des Landegestells wurde verbessert
  • Zusätzliche Hauben Halterung (vier insgesamt)
  • Neue Landegestell Halterung

side1.png


Ohne Titel gif.gif
 

chris-t

User
Entschuldigung, ich habe etwas Englisch verwendet!
Wie haben Sie die 'nickende' Schwingung gelöst?

Hallo Alexander,

Ich habe dir eine Nachricht hier im Forum gesendet.
Die nickende Schwingungen treten nun fast nicht mehr auf. Wir konnten es durch einstellen der "Nick precompensation" im V-stabi verbessern. Außerdem sind nun die Rotorblätter sowohl dynamisch, als auch statisch gewuchtet. Auch der Schwerpunkt des Helikopters liegt jetzt exakt in der Mitte der Rotorwelle.

All diese kleinen Veränderungen haben zu einem deutlich besseren Flugverhalten geführt. Die Optimierung des Hauptrotors ist für mich quasi abgeschlossen. Dennoch werde ich mich zu einem späteren Zeitpunkt mit der Phasenverschiebung am Rotorkopf auseinandersetzen und testen.
Als Nächstes kümmern wir uns um die Feinabstimmung vom Heckmotor.

LG Chris
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten