Ich bin erstaunt
Ich bin erstaunt
Ich bin per Zufall auf eure Diskussion gestossen und bin erstaunt, wie fleissig die Schleppseilwindenbauer sind. Kompliment an all eure tollen Ideen und die Schaltung von Thomas finde ich super.
Auch ich hatte mich vor ca. 8 Jahren mit dem Thema angefangen zu beschäftigen. Es gab damals Schleppseilwinden, welche sich jedoch jenseits des CHF 650.- Limit bewegten. Somit entschied ich mich mit einem Eigenbau zu beschäftigen. Lasst mich doch dazu ein paar Worte schreiben, auch wenn es nicht ganz hierher passt.
Ziel war es eine einfache Winde zu bauen ohne elektrische Schaltungen (das kann ich nicht), ohne komplizierten Antrieb via Zahnriehmen (und die Ersatzteile im guten Fachgeschäft leicht und günstig erhältlich), leicht sollte sie sein, für ca. 50 Meter 3mm Seil Platz bieten, wenige Amp. ziehen, schnell aufwickeln (max. 30 Sek.), Abschaltung kontaktlos, Schleppseil nicht ganz aufwickeln (das Bremsteil und die Schlaufe wollte ich nicht durchs Leitwerk ziehen), das Schleppseil sollte nicht um den Klinkdorn gedreht werden, ..., und günstig
!! naja, mal schauen.
Am Ende kam trotz viel Mechanik eine kleine ganz bescheidene Elektronik dazu.
Im 2010 war der erste Prototyp fertig, jedoch hatte ich noch keine Lösung wie ich die Umdrehungen zählen soll. Ich wollte von Anfang an das Seil nicht ganz einziehen, es sollten also ca. 3 bis 5 Meter Seilüberstand verbleiben. Irgendwann kam ich auf die Lösung die Umdrehungen mit einem Servo zu zählen!! Nur gab es kein Servogetriebe, welches diese hohe Anzahl Umdrehungen heute noch durchführt. Also nahm ich Kontakt auf zu einen Servohersteller in Taiwan, welcher mir mittels zusätzlichen Zahnräder ein entsprechendes Getriebe zusammenbaute. Der Motor des Servos wurde durch die Achse der Winde ersetzt. jetzt dreht das Servo den Servoarm ca. 200° bei 38 Meter Seil. Es hat also noch Platz
.
Die nächste Knacknuss war die Lösung mit den Klinkendorn. Aus der Erfahrung vieler Piloten zeigte sich, dass wenn das Schleppseil beim einwickeln immer über den Klinkendorn gedreht wird, das Seil mit der Zeit darunter leidet. Versuche mit Fett hatten positive Ergebnisse gezeigt, jedoch waren wir uns einig, das soll nicht die Lösung sein. Irgendwann zwischen Bier und Wein viel mir die Idee ein. Die Lösung mit einem Gabriel-Servohebel war geboren.
Es gab noch viel Details zu lösen, aber im Winter 2010/2011 wurde die Winde verkleinert und die Ersten für Kollegen gefertigt. Der Preis kam trotz Fertigung der Teile in der CH inkl. allem für den Betrieb Nötige, bis auf den Akku, auf nur CHF 390.-. Dabei sind Schleppseil, inkl. Bremsshuttle und Ersatzshuttle, Quirl, Klinkservo (30 Kg und HV), Regler, Motor, Elektronik, Schleppseildurchlass für den Rumpf. Verdienen wollte ich an der Winde nie etwas. Es war mehr der Ansporn eine Winde selber zu bauen.
In der Zwischenzeit sind noch einige Verbesserungen entstanden und alle Winden gratis auf den neuesten Stand gebracht, wenn die Besitzer es wollten. Zurzeit sind ca. 25 Winden im Einsatz (Thomas Hoffman, der das Red-Bull Team schleppt versorgt die Winde sogar über seine Akkuweiche der Empfangsanlage!).
Im Sommer 2014 hatte ich die Idee einer spez. Edition 2015. Mit splasheloxierten Aluteilen und Karbonteilen (ist leider einiges teurer). Naja, man sieht es im Modell eben nicht.
Wenn jemand Spass daran hat diese Winde nach zu bauen, darf er das gerne. Auch meine DXF kann er gerne haben. Jedoch werde ich bei der Vergabe der DXF Bedingungen stellen.
Es fliessen max. 4 bis 5 Amp. Ein LiPo 2S Akku von 1500 mAh reicht für ca. 40 Schlepps. Das Seil ist innerhalb 15 Sek eingezogen. bei über 1000 Einsätzen ist es noch nie vorgekommen, dass das Seil am Leitwerk hängengeblieben ist.
Ein paar Bilder habe ich auch noch.