F5J Fliegen und die Klappen

Hallo alle,

ich werde mir demnächst einen ArtHobby HighAspect 3.1 bauen, bestellt ist er schon :) Der HighAspect ist nicht speziell mit F5J spezifiziert und ich plane auch keine Wettbewerbe zu fliegen, aber der Flugstil soll sich an F5J anlehnen.

Da es mein erstes Segelflugmodell mit Wölbklappen ist, wollte ich mal nach einem einfach verständlichen Einstieg in die Klappenthematik fragen. Meine Suche nach "Wölbklappen einsetzen" hat nichts allgemeines gefunden. Es soll mal dahin gestellt bleiben, ob Verwölbungen bei dem schmalen Flügel überhaupt etwas bringen, aber ich möchte es generell mal verstehen. Sollen sich die Klappen denn in einer bestimmten Flugphase mit den QR mitbewegen? Ich möchte die schönen Wölbklappen eigentlich nicht nut zum Bremsen im Butterfly verwenden, sondern sie auch sinnvoll in Flugphasen einsetzen.

Einige Informationen habe ich schon gelesen: Klappen minimal runter für Thermik, minimal hoch für Streckenflug. Wer hat anfängerfreundliche Links für mich?

Danke & Gruß, Holger
 

Merlin

User
1. es hat nix mit dieser Klasse von Modellen zu tun
2. man könnte Romane drüber schreiben,
3. wer mit 4-Klappenflügeln umgehen kann, kennt keine Links mehr.

alsooo... es geht nur, wenn man sich damit beschäftigt und vor allem viel ausprobiert! Sonst hängst Du nur immer am Wissens-Tropf eines Kollegen.

Nimm z.B. die Einstellungen für einen Xplorer und programmier Dir Deine Flugphasen.
Für die Landung das Butterfly ist sinnvollerweise auf dem "Gasknüppel", denn das Butterfly wird nicht digital benutzt sondern mit Gefühl.
Was man nicht vorhersagen kann, das ist die Höhenruderzumischung in den Flugphasen, wenn die Klappen gesetzt sind. Dh. die Höhenrudertrimmung ist flugphasenspezifisch!
Ob man die WK zu den QR mitnimmt? Probieren, schaltbar machen. Die Anteile nach oben und unten haben aber entscheidenden Einfluss daaruf, ob es so wirkt wie man das möchte. Auch hier hilft nur testen, testen, testen. Aber bitte systematisch, sonst wirst Du nicht fertig.

Jetzt probier´ erst mal...

/Bernd
 

Tucanova

User
Wölbklappen auf die Querruder (QR Ausschlag) draufmischen erhöht die Rollgeschwindigkeit, d.h. man braucht zum Einleiten eines Kreises und Thermikkreisen nur noch wenig Ausschlag. Wenn wir annehmen, dass jeder Ruderausschlag Leistung kostet, erscheint die Mischung WK auf QR sinnvoll. Ich fliege seit diesem Sommer so und werde es so belassen....
Karl-Heinz
 

Meffes

User
Hallo Holger,

du hast das Modell noch gar nicht erhalten, wenn ich richtig verstehe? Warte doch erstmal ab, bis du den Bausatz
auf der Werkbank hast. Wenn du Glück hast, liefert der Hersteller die Einstelldaten für die Klappen mit. Ansonsten würde
ich versuchen, diese per E-Mail zu erfragen. Diese Einstelldaten kannst du dann als Grundlage für die Einstellung deines Modells verwenden.

Wenn du planst, die WK mit dem Querruder zu koppeln, musst du das auch beim Einbau der Servos/Anlenkungen und dem Anschlagen der Wölbklappen schon berücksichtigen, damit die WK auch nach oben ausschlagen können.

Ganz wichtig: Du willst Modellflug betreiben, nicht Modelleinstellung. Ansonsten, wie Bernd schon sagt, viel Fliegen und systematisches Austesten ist das A&O.

Zunächst würde ich mich deshalb auf die Normal-Flugphase, deine Starteinstellungen (falls Motor) und die Butterfly
bzw. Bremseintsellungen konzentrieren. Wichtig ist erstmal, dass das Modell so fliegt, wie es dir am besten liegt (Schwerpunkt), sich anständig starten und landen lässt.


Viele Grüße,
Matthias
 
4 Klappen-Segler

4 Klappen-Segler

Deine Frage ist nicht doof,sondern Sie ist sehr komplex.
Mit dem Profil der Flügel hat es nichts zu tun.
Wenn Du deinen High Aspect 3.1 bauen willst schon eher.
Begründung:Weil ein gutes Mechanisches bauen die Grundvorraus-
setzung ist,um dann auch die Einstellungen sauber hin zu
bekommen.(zB.Servos vor dem Einbau auf Neutral stellen).
Flugstil wie F5J ?Mußste mir mal erklären was Du da meinst.
Nun aber zu deinen Fragen:
-WK mitbewegen in einer Flugphase mit den QR.
-Zum bremsen willste die WK nicht benutzen,oder habe ich das falsch verstanden.
Beispiele wie die Einstellungen aussehen könnten:
QR nach oben 10-12mm
QR nach unten 5- 6mm


Thermikstellung:
QR+WK ca. 2,5-3mm nach unten,HR.ca.1-1,5mm nach oben
Speedstellung:
HR -2%,QR -2%,WK +2%

Bremse: 70-85%=+66mm
HR: +5mm Tiefenruder
QR: -10mm also nach oben
WK:+66mm
Damit bekommt man einen guten Sinkflug bei gleichbeibender
Geschwindigkeit hin.Der Tiefenruderausgleich bei Butterfly
darf nicht linear verlaufen.Bei halben Butterfly braucht man
bereits ca.2/3 Tiefenruder(also ca.5mm)sonst bäumt sich
das Modell auf.

Das war jetzt nur ein kurzer Auszug,woraus Du aber ersehen kannst,
daß die WK nicht nur ein besseres Fliegen ermöglichen,sondern auch
ein genaueres,leichteres.
Gruß peter
 
Hallo alle, danke für eure Antworten, trotz komplexer Fragestellung.

Das ein ArtHobby HighAspect ist, habe ich erwähnt, weil es bei den sehr schmalen Flächen wohl wenig bringt, die QR/WK für Thermik/Speed hoch oder runterzustellen. Flugstil F5J soll bedeuten, dass ich mit wenig Motoreinsatz hoch will, um dort dann länger zu segeln, Thermik auszukurbeln und auch schnell ans andere Ende des Flugbereichs zu kommen. Vlt. interpretiere ich F5J auch falsch an der Stelle ...

Um irgendwann mit 4-Klappenflügeln umgehen zu können, muss ich ja irgendwo anfangen. Ich kann mit dem Flieger auch Trial & Error machen, aber ich hätte es gerne fundiert gemacht. Ich wollte lediglich einen Startpunkt finden, bei dem ich mich theoretisch mit den Klappen in den diversen Einstellungen beschäftigen kann, bis der Flieger da ist :) Heute nehme ich ihn in Empfang :)

Ich wollte die Sache systematisch angehen, erst Theorie und später Praxis. Ich kann die Werte aus der BA einfach abschrieben, aber ich wollte verstehen, warum das so ist. Vorzeichen "+" bedeutet immer Klappen nach unten, "-" nach oben? Ist das so richtig?

Ich wollte die WK eben nicht nur zum Bremsen (Butterfly) verwenden, sondern auch aktiv für die Thermik und Speed Flugphase. Aus euren Posts habe ich also gelesen, dass für FP Thermik die WK/QR etwas runtergestellt werden, bei Speed QR (hoch) und WK (runter) etwas gegensätzlich?

Ja, am Anfang werde ich natürlich nur mit 2 FPs Normal und Landen "Butterfly" fliegen. Habe auch am Wochenende erst gelernt, dass man Butterfly nicht digital an/aus setzt (so wie ich es bei einfachem QR-hoch zum Landen bei den anderen Seglern mache, die keine WK haben), sondern über den Gasknüppel gesteuert wird. Jetzt muss ich nur noch entscheiden, ob der Butterfly voll auf ist, wenn der Knüppel vorne oder hinten ist.

Danke nochmal für eure Hilfe, ich werd ebeim späteren Einstellen sicher nochmal ein paar konkrete Fragen haben und komme damit dann gerne hierher zurück?

Gruß, Holger
 

Meffes

User
Hallo Holger,

Bremse/Butterfly auf Gasknüppel:
Bei allen Piloten, die ich kenne Liegt der Vollauschlag hinten. Hier solltest du einen Offset programmieren,
so dass die Servos beim Bewegen des Knüppels erst nach einem kleinen Leerweg loslaufen. Das verhindert
das unbeabsichtigte Bremsen beim Fliegen (wenn deine Fernsteuerung das hergibt).

Start mit Motor:
Hier wirst du wahrscheinlich einen Mischer oder eine Flugphase brauchen, in der du das Höhenruder etwas
nach unten trimmen musst. Die meisten E-Segler tendieren dazu, zu steil wegzusteigen, das kannst du damit
kompensieren.

+/- Angaben:
+ heißt meistens nach oben, - nach unten. Einfacher ist: Wölbklappen nach unten erhöht den Auftrieb => Thermik. Wölbklappen nach oben verringert den Auftrieb => Strecke

Jetzt baue den Flieger erstmal!

Viele Grüße,
Matthias
 

Laddl

Vereinsmitglied
Einstellungen ....

Einstellungen ....

Hallo

Schau mal hier: http://www.f3j.com/perfect/settings_060306.pdf

Dies ist sicherlich etwas zu sehr speziell auf den Pike bezogen, erklärt aber ausfühlich die unterschiedlichen Klappenstellungen. Letztendlich müssen alle Stellungen dringlich erflogen werden! Auch stellt sich die Frage ob das von dir gekaufte Modell diese Klappenstellungen überhaupt so umsetzen kann!? Das kann man auch erst im Flug feststellen! Bei unseren Modellen werden alle Stellungen nach einem Grundsetup immer erflogen! Daran geht kein Weg vorbei, wenn man mit dem Modell wirklich erfolgreich sein will ;-)

Bei den Knüppelstellungen ist zunächst der MODE, also 1 bis 4 für dich wichtig und dann ist Klappen voll entsprechend Knüppel hinten - So haben wir es durchweg ...... Der Motor bei F5 Klasse ist dann immer auf einem Stufenschalter! Ebenso die Flugphasen sind auf Schalter(n)!

Herzlichen Gruß
Laddl
 
Hi Laddl, auch dir Danke für die Info und den Link. Ich habe jetzt erstmal ein bisschen Futter für die Theorie und baue das Modell dann erst einmal auf. Weitere Fragen werden dann sicher beim Programmieren und Testen.

Gruß, Holger
 
Hi Aspect QR-WK Kopplung

Hi Aspect QR-WK Kopplung

Hallo alle zusammen, in diesem thread waren alles super Anregungen von erfahrenden Fliegern, deshalb kann ich dem nur noch wenig hinzufügen. Ich habe selber einen Hi.aspect geflogen, allerdings in RES konfiguration. Die Flugleistungen sind super. Wenn du alles was meine Vorredner(-schreiber?) schon erwähnt haben probiert hast, hier noch ein paar Anregungen obendrauf:
Ob sich die QR->WK Kopplung lohnt hängt sehr vom Flieger ab, z.B. Shadow mags eher nicht, Xplorer liebt es, Supra braucht es sogar. Bin gespannt zu welchem Ergebnis du kommst.
Wenn du die WK an das QR koppelst, musst du auch die Differenzierung bei beiden genau erfliegen. Durch die dadurch entstehende Änderung der Profilsehne beeinflusst das auch die EWD. Der Effekt ist, das der Flieger bei QR Ausschlag die Nase hochnimmt (oder abtaucht). Das könnte zu dem voreiligen Schluss führen der Schwerpunkt wäre falsch. Du darfst dann gleichzeitig an Differenzierung, QR->WK Kopplung und QR->SR Kopplung drehen. Es zeugt auch nicht von fliegerischem Unvermögen das negative Wenderollmoment anstatt mit Differenzierung durch SR Zumischung zu kompensieren ;)
Ich mag es halt so, das wenn ich den QR Knüppel bewege, der Flieger axial rollt, egal welche Mixer ich dazu aktivieren muss! Das ganze Prozedere kann einige Zeit dauern bis es passt, mir jedenfalls macht sowas sehr viel Spass.
ach ja, die Werte können auch je nach Flugphase variieren.

ps. Alle Art-hobby Flieger neigen dazu dass die Flächenverbinder mit der Zeit ausschlagen (Hab/hatte selber 5). Das liegt an dem weichen Balsa in dem sie gelagert sind. Ich bin deshalb dazu übergegangen an der Wurzel und am Ende das Röhrchen freizulegen und den Hohlraum mit 24h Harz und Microballoons auszufüllen.

Thermals
Ingo
 

franjo

User
Literatur zum Wechselspiel der Klappen?

Literatur zum Wechselspiel der Klappen?

Hi Ingo, @ All :)
toll, wie Du, Ingo, das „Wechselspiel der Klappen“ erklärt hast.

Frage: Gibt es hierüber entsprechende und verständlich geschriebene Fachliteratur?:confused:
In Foren und Fachzeitschriften werden – oft nur in Nebensätzen – irgendwelche Klappenanordnungen und Einstellungen erwähnt und selbstverständlich vorgenommen.
Doch WARUM und WESHALB z. B. ein kleiner Tick am Trimmhebel, ein paar mm mehr/weniger WK Beimischung nachgestellt wurde, wird nicht erklärt. Ebenso wenig vermisse ich auch in vielen Fachbeiträgen, wie der ambitionierte Hobbypilot seinen Flieger optimieren kann.:confused:

Eventuell lassen sich Fachleute (z. B. Teammanager und Wettbewerbspiloten) zur Abfassung eines Standartwerkes ;), also eine entsprechende „Gebrauchsanweisung vom Praktiker für den Einsteiger und ambitionierten Piloten“ motivieren? :)
Für z. B. die Hubiflieger oder Kunstflieger ist entsprechende Literatur vorhanden. Eventuell auch schon für uns Segel / Elektrosegelflieger?

Franz-Josef
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo alle, danke für eure Antworten, trotz komplexer Fragestellung.

Das ein ArtHobby HighAspect ist, habe ich erwähnt, weil es bei den sehr schmalen Flächen wohl wenig bringt, die QR/WK für Thermik/Speed hoch oder runterzustellen.
Gruß, Holger

Woher Du diese Meinung hast weiß ich nicht. Auf jeden Fall stimmt sie so pauschal nicht. Wie ein Profil auf Ver-/Entwölben prinzipiell reagiert hat mit der Profiltiefe erstmal nichts zu tun, sondern vor allem mit dem Profil selbst. Es kann als Folge kleiner Rezahlen und geringerer Flächenbelastung wie bei den Arthobbymodellen sich aber von anderen Modellen unterscheiden.

Gerade bei Flügel mit geringer Profiltiefe kann es für Speed sehr sinnvoll sein zu Entwölben, um die Torsionslast auf den Flügel durch das geringere Profilmoment zu verringern.

Gerade bei Modellen mit hoher Streckung (große Spannweite bei geringer Profiltiefe) steigt der induzierte Wiederstand bei hohen Auftriebsbeiwerten weniger stark an und es kann Sinn machen mit hohen Auftriebsbeiwerten zu fliegen. Dafür braucht man Profile mit hoher Wölbung. Gut wenn man die durch Wölbklappen herstellen kann

D.h. es ist grundsätzlich anders herum, hochgestreckte, schmale Flügel profitieren von Wölbklappen sogar mehr.

Hans
 
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