Hallo Thomas,
als 1. ich hab überhaupt keine Ahnung von Nuris.
wenn Du überhaupt keine Ahnung von Nurflügeln hast, solltest Du Dich vielleicht zunächst etwas mit dem Thema auseinandersetzen. „Schwanzlose Flugzeuge“ von Karl Nickel und Michael Wohlfahrt ist da gar nicht so schlecht.
Horten:
Ab S.553 findest Du dort ein paar wichtige Argumente zum Thema Horten Nurflügel und Glockenauftriebsverteilung. Ich möchte nur zwei Sätze zitieren: „Die Verwendung einer Glocken-Auftriebsverteilung bei Schwanzlosen ist nicht zu empfehlen!“ Im weiteren wird (konservativ) abgeschätzt, dass der sich der induzierte Widerstand durch diese Art der Auftriebsverteilung um etwa 24% vergrößert. Möchtest Du das bei einem Flugzeug, dass viel bei hohen Auftriebsbeiwerten unterwegs ist? Abschließend heißt es auch noch „Eine Verwendung der Glockenauftriebsverteilung zur Vermeidung oder Reduzierung des negativen Wendemoments ist unzweckmäßig!“ Keine gute Idee für ein Flugzeug, was viel in der Thermik manövriert werden soll, wenn Du mich fragst.
Bretter:
Die fliegen auch. Allerdings bist Du recht eingeschränkt was die Profilwahl angeht, weil Du ein positives Profilmoment brauchst. Das bei gleichzeitig hohen Auftriebsbeiwerten hinzu bekommen ist echt schwierig. Zusätzlich entwölbst Du Den Flügel, wenn Du ziehst und eigentlich mehr Auftrieb forderst. Daher sind Bretter eher als einfache Hangflieger zu gebrauchen, wenn größere Auftriebsbeiwerte nicht benötigt werden.
Pfeil:
Der bleibt nun übrig. Was ich mit meinem sehr allgemein gehaltenen Post #24 ausdrücken wollte ist , dass auch diese Variante systembedingt Besonderheiten hat und sich eben nicht so frei an die Flugaufgabe anpassen lässt wie ein Flieger in Drachenkonfiguration. Der zweite Autor des oben genannten Buches fliegt beispielsweise in der Klasse F3B und dort nicht erst seit gestern keine Nurflügel mehr. Nichtsdestotrotz ist es sicher spannend einen Nurflügel auszulegen.
Hallo Bernd,
Ich möchte mich nicht in detaildiskusionen verlieren
Der entscheidende Auftiebsbeiwertebereich ist kein Detail und bestimmt wesentlich die Auslegung eines Flugzeuges. Das gilt besonders für Nurflügel, vergleiche das oben genannte Buch ab S.371. Daher noch mal meine Frage an Dich: Welche Auftriebsbeiwerte hast Du bei euren Fliegern gemessen oder gerechnet? Das ist nur wirklich kein Hokuspokus oder ein großes Geheimnis!
Es würde mich nicht wundern, wenn das im Streckenflug ein recht eingeschränkter Bereich von Auftriebsbeiwerten ist – ähnlich wie ich ihn angegeben hatte. Dafür kann man einen Nuri gut anpassen und man hat eine Chance mit Flugzeugen in Drachenkonfiguration mitzuhalten. Den Zeitflug halte ich für weniger problematisch in eurer Klasse: da wo es spannend wird mit dem Thermikfliegen (also wenn man mal tief kommt), schaltet ihr (so noch möglich) 0.5s den Motor ein und seid 100m höher.
Einen eingeschränkten Bereich von Auftriebsbeiwerten hatten wir jedenfalls auch beim Elektropylon zusammen mit der Antriebsintegration und einem zentralen Höhenruder als Vorteil gesehen und den Multibumm 1 entsprechend ausgelegt. Sehr schade, dass das nicht konsequent weiter verfolgt wurde.
Das führt mich zu meiner zweiten Frage: Welche Möglichkeiten Mehrfachnutzen zu ziehen siehst Du bei euren Nuris? Ähnliche Überlegungen stehen dann wahrscheinlich auch für einen F5J Pfeil an.
Ganz persönlich würde ich für diese Klasse aus einer Vielzahl von Gründen unseren F3J Flieger
http://www.rcgroups.com/forums/showthread.php?t=1427132 , eine Supra
http://www.charlesriverrc.org/articles/supra/supra.htm oder ähnliches
http://www.f3j.com/perfection.htm vorziehen.
Viele Grüße,
Benjamin