Slow Combat, Kampf oder Jagd?
Mit Sicherheit wären die 15,92m, 0,38mm RTF Combat Leinen bei diesen Wetterverhältnissen "Optimal" gewesen.
Hatte Rudi keine dabei ?.
Man macht nicht immer alles richtig.
Ich hatte allerdings schon einmal einen Asterix eingelocht, weil ich auf einer zur Seite hin abfallenden, ungemähten Bauernwiese mit der Combat-Leinenlänge nicht zu Rande gekommen bin. Zum Allein-Fliegen ein Klacks, aber wenn man um den Anderen rumlaufen muss, sind 35/10 bei Flugzeiten um sechs Minuten eine echte Herausforderung.
Der Kollege, mit dem ich in Gnas an 18m-Leinen geflogen bin, war nachher jedenfalls ziemlich fertig.
Das führt uns zur Frage, wie Slow Combat eigentlich ablaufen soll und welche Vorstellungen wir davon haben. Ein paar Eckpunkte wurden von Sebastian ganz am Anfang des Themas genannt. Der Lesbarkeit halber zitiere ich das hier noch einmal:
Willi, Dietmar und ich hatten in Hammersbach ja die Idee für ein combat event abseits von F2D
Das finale Reglement kommt noch, die wesentlichen Modellspezifischen Eckpunkte bisher sind :
Speedlimit 35 Sek/10 Runden
Motor Frei, also E- und V zugelassen
Propeller mindestens 4" Steigung, handelsübliche Thermoplastische Propeller
Leinenlänge F2D Standard also 15,92 m
Durchmesser der Leinen 0,38mm
Maximalgewicht Modell: 900g
1 Modell pro Heat
Das erfordert einfach motorisierte, recht flotte Modelle, die man in klassischer F2D-Taktik fliegt. Dabei wird es, ebenso wie beim echten F2D, bisweilen Kleinholz geben. Glücklich, wer noch die Kontakte hat, um F2D Modelle en gros einzukaufen.
Mein Mini-Combat würde in diese Klasse passen.
Die
Ösi-Variante von Slow Combat geht eigentlich in eine ganz andere Richtung. Ich formulier's mal so: Da geht es eigentlich mehr um die "Kunst des Schneidens", am Besten mehrfach pro Anflug.
Bild: Der "Vater der Asterixe" beim Prüfen der Fuchsschwänze
Wenn ich Franz W. richtig verstanden habe, soll
abwechselnd je ein Pilot als
Fuchs fliegen und in halber Elevation (ca. 30°?) kreisen. Der andere macht den
Jäger und pirscht sich, wenn er schneller ist von unten an, wenn er langsamer ist von oben. Auf Fuchsschwanzlänge herangekommen geht es darum, zum richtigen Zeitpunkt den richtigen Radialabstand zu haben, damit der Schnitt erfolgreich ist. Ganz optimal wäre es, wenn der Jäger durch Sägebewegungen mit der Hand im Rahmen eines Anflugs mehrere Schnitte anbringen könnte.
Nach erfolgreichem Schnitt werden die Rollen getauscht und es geht wieder von vorne los. Also "Fuchsjagd", nicht "Luftkampf", wer es lieber auf Englisch haben will "no combat, just hunting".
Das Ösi-Slow Combat erfordert einfache Kunstflugmodelle, die mit etwas Glück sogar gewisse Überlebenschancen haben. Auch die für bundesdeutsche Modellflieger unüblichen Leinenlängen kommen aus dieser anderen Vorstellung von Slow Combat.