Gaspreis exorbitant gestiegen-Hat jemand eine Idee

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Ein durchschnittliches Einfamilienhaus braucht aktuell Gas für ca. 2000 €/Jahr. Faktor 7 wären 14tsd/Jahr.
Dann bleiben wir doch einfach bei nachprüfbaren Werten. Ich bezahlte für Gas in den letzten 12 Monaten 5,97ct/kWh, ab Monatsbeginn sind es jetzt 16,63ct/kWh, macht ca. Faktor 2,8 (ohne Berücksichtigung der ebenfalls angestiegenen monatlichen Grundpreise).
Wer jetzt bei meinem Versorger einen Vertrag abschließt, zahlt bereits 24,51ct/kWh, macht Faktor 4,1.

Bei Industriekunden dürfte der Faktor noch weit höher ausfallen, da diese z.B. im April 2021 nur 2,53ct/kWh bezahlt haben und die Versorger wohl kaum drauflegen wollen.
 
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16.000 kWh / Jahr , Laufzeit 12 Monate

Vattenfall 13.Mai : 225,57 €/ Monat

Vattenfall heute : 348,23 €/ Monat

Ganz schwierig für die, deren Vertrag in den nächsten Monaten ausläuft.

Billiger wird es wohl nicht, würde jedem empfehlen, sich jetzt zu kümmern….
 
Jürgen,

Du als Statistiker…schau doch mal bitte, was der Durchschnittsbürger aktuell im

Monat für den privaten Konsum übrig hat.

Könnte mir vorstellen, dass da nichts mehr übrig bleibt, mit fatalen Auswirkungen

auf die Binnenkonjunktur
 
Derzeit wird ja gerade ein Gesetz vorbereitet (oder ist schon verabschiedet?), dass den Energieversorgern erlaubt, den Preis auch für Kunden mit langfristigen Verträgen zu erhöhen. Nur falls sich jemand mit langer Preisbindung gerade in Sicherheit wiegen sollte…

Das ist halt der Preis für eine Energiepolitik, die auf Abschaltung bzw. Abschaffung lokal verfügbarer Energieträger setzt, bevor eine Alternative auch nur annähernd ausreichend zur Verfügung steht. Wird ja offensichtlich von der Mehrheit so mitgetragen.

ich brauche Zuhause ausschließlich Strom…. da der aber neuerdings ja auch gerne aus Gas erzeugt wird, muss ich das leider auf Umwegen auch direkt mit ausbaden. Neben der allgemein in der Wirtschaft zu erwartenden Preissteigerung auf Endprodukte aufgrund der galloppierenden Energiepreise.
 
Uwe,
meine Hoffnung, das da dann irgendwo ein Limit festgelegt wird.
Der Vattenfall Preis von 348,23 beruht auf aktuell 25,20 Cent pro kWh!
 
Ja, dort könnte es sich einpendeln.
Mit Anpassungen an die einzelnen Wohnungs- und/oder Familiengrössen werden sicher Abweichungen notwendig, auch, wenn jemand sowieso am Limit ist. Das zu pauschalieren, puuh.
 
Wir bezahlen das Gas direkt oder über unsere Steuern. Also ob mit oder ohne Limit: in JEDEM Fall!

Letztens wird es der Markt regeln müssen...
 
Jürgen,

Du als Statistiker…schau doch mal bitte, was der Durchschnittsbürger aktuell im

Monat für den privaten Konsum übrig hat.
...
Bin kein Statistiker, aber als Ingenieur sollte man zumindest mit Zahlen nicht auf Kriegsfuß stehen. 😉
In diesem Fall braucht man keine Statistik bemühen ... das wird für viele Bürger hart werden.
 
Uwe,
meine Hoffnung, das da dann irgendwo ein Limit festgelegt wird.
Der Vattenfall Preis von 348,23 beruht auf aktuell 25,20 Cent pro kWh!
In England legt die Regierung Maximalpreise für Strom und Gas fest. Was passiert? Dutzende von Energieversorgern gehen pleite, weil sie keinen Gewinn mehr machen. Ob das also die richtige Lösung ist?
 
Dann bleiben wir doch einfach bei nachprüfbaren Werten. Ich bezahlte für Gas in den letzten 12 Monaten 5,97ct/kWh, ab Monatsbeginn sind es jetzt 16,63ct/kWh, macht ca. Faktor 2,8 (ohne Berücksichtigung der ebenfalls angestiegenen monatlichen Grundpreise).
Wer jetzt bei meinem Versorger einen Vertrag abschließt, zahlt bereits 24,51ct/kWh, macht Faktor 4,1.
Wie du an dem von mir genannten € sicher erkannt hast, ging ich vom aktuellen Preis von ca. 15 Ct aus und nicht von längst vergangenen Zeiten.
 
Das ist halt der Preis für eine Energiepolitik, die auf Abschaltung bzw. Abschaffung lokal verfügbarer Energieträger setzt, bevor eine Alternative auch nur annähernd ausreichend zur Verfügung steht. Wird ja offensichtlich von der Mehrheit so mitgetragen.
Ganz genau, wie gewählt/bestellt so geliefert, jetzt heißt es den Gürtel auf das letzte Loch schnallen und lieber noch ein paar Löcher mehr reinstanzen, um den noch enger schnallen zu können, denn das wird noch viel teurer werden als angenommen.
 
… hat jemand eine Idee? Fragt spitty im Threadtitel.
Ja, der Staat doch mit 300.- € Energiepreispauschale als Zuschuss.

Ungefähr nach Wilhelm Busch: Doch die Wirkung, die es macht, wurde wieder nicht bedacht…

Die Energiepreispauschale (und der Kinderbonus) wurden im parlamentarischen Verfahren in den Entwurf zum Steuerentlastungsgesetz 2022 eingefügt, bevor das Gesetz am 13. Mai 2022 im Bundestag verabschiedet wurde. Der Bundesrat stimmte am 20. Mai 2022 zu.

Die Regierung nimmt im Namen und zu Lasten des Staates/der Bevölkerung z.B. einen Kredit auf in Höhe von 13,8 Milliarden. Über Einbehaltungen von Lohn- und Einkommensteuern erhält sie selbst davon etwa 3,4 Milliarden in den Bundeshaushalt.

Bei den Berechtigten, ist sie selbst als Regierung*) übrigens auch, kommen gemittelt etwa 193.- von den 300.- je Person an. Dabei beträgt die Spanne der Abzüge je nach persönlicher Steuersituation zwischen 0 und 142 Euro. Studierende und Rentner sollen leer ausgehen.

Das geht aus einer Antwort des Ministeriums auf eine schriftliche Anfrage des Linksfraktionsvorsitzenden Dietmar Bartsch hervor. Das Bundesfinanzministerium bezieht sich bei der Berechnung auf Daten des Statistischen Bundesamtes.

*) Während Rentner, Studenten und Eltern in Elternzeit leer ausgehen, haben Bundeskanzler Olaf Scholz (Auch das ist Solidarität) und seine Ampel-Minister ebenso einen Anspruch auf die Energiepreis-(Hilfs-) Pauschale von 300 Euro brutto in diesem Jahr. Das geht aus einer Antwort des Bundesfinanzministeriums auf Anfrage des niedersächsischen CDU-Bundestagsabgeordneten Fritz Güntzler aus Göttingen hervor. Und überhaupt, so können "aktiv erwerbstätige, unbeschränkt steuerpflichtige Personen" den Zuschuss kassieren, auch Rentner mit Trick, wenn sie für eine Stunde den Enkel gegen 12.-Mindestlohn beaufsichtigen und das alles anmelden:

"Anspruchsberechtigt sind danach zum Beispiel Arbeitnehmer, die Arbeitslohn aus einem gegenwärtigen Dienstverhältnis beziehen. Dazu zählen auch Bundesministerinnen und Bundesminister sowie der Bundeskanzler".


Gestattet mir eine kleine textliche Platzrunde, meine weiteren eher imaginär oder nur zur Unterhaltung beitragenden Vorstellungen:
“”Ein Staat, der 13,8 Milliarden gerade nicht im Tresor in bar liegen hat, kann zur Finanzierung z.B. Staatsschuldverschreibungen herausgeben, die jemand kauft und dafür Zinsen p.a. erhält, so lange sie nicht zurückgekauft werden vom Staat.

Üblicherweise liegen diese Zinsen etwas über der Inflationsrate, von sagen wir derzeit 8%, also 9%.
Tatsächlich werden aktuell nur 1,3% erhoben, aber egal. Sollten durch andere Entwicklungen -das zu beschreiben, sprengt den Post- sich die Zinsen auf Kredite, wie die Staatsanleihen es sind, an die Werte der Inflationsrate annähern, das ist in der Welt schon ein paarmal passiert, dann geschieht das, was die Modellflieger hier kennen:
Zieht man das Höhenruder im Flug langsam immer weiter in den Steigflug und hält es auf Vollausschlag fest…
gibt es einen Strömungsabriss.

Deswegen zögern die Zentralbanken, den (Leit-) Zins von den bekannt niedrigen Werten über die derzeit bereits immense Höhe der Inflationsrate zu ändern. Die Zinsbelastung, die der Staat per Steuern mit 9% p.a. erheben und auszahlen müsste an die Staatsanleihenkäufer, würde sehr wahrscheinlich zu gross, da von den Bürgen einfach nicht mehr leistbar, ähnliche Situation, wie die Medien es bei der Gas-Energieversorgung jetzt teilweise vorzeichnen. Das wäre der Strömungsabriss bei den monatlich hereinströmenden Steuern…

Mmh… Motor auf Leerlauf (warum noch arbeiten, der Gaspreis ist irre hoch), Klappen raus (11kg-Gas-Flasche an fahrbaren Gasofen im Zimmer), Fahrwerk drin lassen ( die Gasheizer kündigen ihre Verträge und werden nicht weiter verschuldet) und Landeplatz für Bauchlandung suchen (beim Start einen Tischkocher und Schlafsack nicht vergessen).
Alternativ nach der Landung auf geöffnete Staats-Suppenküchen und gewärmte Turnhallen hoffen.””
—-

Ich sehe es eher zu kritisch?

Nun, es gibt noch eine zweite Summe, neben den obigen 13,8 Milliarden, die es auch zu finanzieren gilt durch uns alle.
Das sind die bisher von den Gasankauf- und Verteilfirmen bereits ausgegebenen Beträge für die bereits getätigten Einkäufe am so teuer gewordenen Spotmarkt. Als Anhaltspunkt, allein die Firma “Juniper” kann pro Tag derzeit 30 Mio nicht refinanzieren (und damit an die Kunden, an uns, weitergeben) und hat folgerichtig um eine staatliche Unterstützung in Höhe von mehreren Milliarden nachgesucht, um einen Konkurs wegen Überschuldung zu vermeiden, den sie sonst anmelden müsste.

Daher das bereits am 08.07.2022 beschlossene (Änderungs-) Gesetz, an deren Umsetzung jetzt gearbeitet wird, um eine neue Verteilung der enormen Ausgaben für Gas hinzukriegen.

Es wären vielleicht weitere neun bis xx Milliarden, die Firmen bereits vorverauslagt haben, als weiteren kurzfristigen Staatskredit aufzunehmen und auf etwa 20 Mio Gaskunden plus Industrie per Ampelbeschluss zur Bezahlung und Tilgung umzulegen.
 
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Danke, spitty.

Möglicherweise hat der Kollege AdV einen Chart für einen anderen Teil des Weltmarktes verlinkt.
"... // US natural gas futures hovered above... //...

Gas aus den States müsste dort verflüssigt, auf gekühlten Tankern zu uns und dann an anderen Anlegestellen wieder zurückverwandelt und in unser Netz gepumpt werden. Falls der Verbraucher in Ostdeutschland oder Bayern sitzt, könnte selbst dies schwierig werden.

Unsere ersten eigenen "Entflüssiger" mit den Tankeranlegestellen befinden sich in Bau oder in der Planung. Die Kapazitäten sind auch sehr sehr eng, die momentan erst geschaffen werden. Das ist schon ein Mist derzeit. Es wird viel getan, eine Art von Bau-Zauberer wäre hilfreich.

Hier ist, soweit mir bekannt, dieser Markt massgebend: Natural Gas EU Dutch TTF (EUR/MWh)
Unter dem Chart bitte aus den Optionen für die Zeitachse von den voreingestellten 1Y auf die 5Y durch Anklicken wechseln.
 
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Wie war der alte Kalauer :“ bei uns kommt der Strom aus der Steckdose „……
Man war schon verwöhnt.
Thomas, geht für alles, was nicht mehr in gewohnter Menge zur Verfügung steht.
Der Klopapiermangel war doch ein erster Test, den wir mit Bravour bestanden haben:)
 
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