Graupner in der Krise?

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emax

User
Es war einmal ein Vertriebskonzept, das funktionierte wunderbar, weil es den Händler als Know-How Träger in den Mittelpunkt stellte, und deshalb jeder mehr oder weniger gerne zum Händler ging, weil er ja auch gar nicht woanders kaufen konnte.

Bis das Internet kam.

Es ist doch so: Was ich heute an Know-How aus dem Web hole, dass kann kein Händler der Welt jemals auf sich vereinen. Ob Akkutechnik, Elektronik, Sensoren, Modelle, Sender, Servos, Werkstoffe: Im Web finde ich zu allem Informationen, und wenn auch einige falsch sind: die meisten sind richtig, was sich ja von den Fachhändlern auch nicht unterscheidet: Da hab ich ebenfalls schon viel Unfug gehört, es sind eben auch nur Menschen. Und man bekommt ja auch ein Gespür für dummes Zeug und hat überdies jede menge zweite Meinungen zu einer Frage - ganz im Gegensatz zum traditionellen Händler, der das gar nicht leisten kann und auf den man sich deshalb einfach verlassen können müsste.

Im Gegenteil: Bei den Fragen, die ich i.d.R. so an meinen Händler hatte, ging es so aus, dass dieser direkt am Tresen mal nach einer Antwort googlete. Womit sich aus meiner Sicht bestätigt, ass die Informationsfunktion der Händler heutzutage keine Rolle mehr spielt, jedenfalls keine nennenswerte: Googlen kann ich auch selber, vielleicht sogar besser.

Dieser Teil der Händler wurde eins zu eins durch das Internet ersetzt, ja sogar bei weitem übertroffen.

Was bleibt also? Verkauf, Service, Reparaturen?

Den Verkauf können wir mal flugs wischen. Denn wenn ich beim Händler kaufen möchte, muss ich

  • mich ins Auto setzen
  • 25 Km in die Stadt fahren
  • Ladenschlusszeiten beachten, was dazu führt, des es extra schwierig ist, in der Rushhour
  • einen Parkplatz zu finden
  • dafür 3 Euro Parkgebühren je Std. abdrücken
  • dem Händler genau erklären was ich möchte, weil der mir schon lange nicht mehr dazu raten kann, was ich bräuchte
  • mir vom Händler sagen lassen, dass er das Teil nicht da hat und es erst bestellt werden muss
  • den Preis akzeptieren den er mir bietet (oder in die nächste Stadt 40 Km weiter fahren)
  • 25 Kilometer zurück nach Hause fahren
  • warten
  • warten
  • eine Woche später wieder 25 Km in die Stadt fahren
  • Parkgebühren
  • Ware abholen
  • 25 Km nach Hause fahren
  • auf mein Rückgaberecht verzichten

Und im Web?

  • Ich setze mich mit einem Tässchen Kaffe an den Rechner ins warme Büro
  • Finde per Mausklick 15 Vergleichsangebote
  • Recherchiere technische Details ebenfalls per Google, inklusive Handbüchern und Anwendungsbeispielen, sogar per Video
  • Bestelle, und das je nach Summe auch versandkostenfrei
  • Nehme das Paket ein bis drei Tage später in Empfang
  • und schicke zurück was mir nicht gefällt

Und wenn ich dann was vergessen habe, dann klick ich eben nochmal, das macht im schlimmsten Fall drei bis sechs Euro Versandkosten, gegenüber 50Km á 40 Cent plus sechs Euro Parkgebühren = 26 Euro 'Beschaffungskosten', wenn, ja wenns der Händler gleich beim ersten Mal da hat.

Wie will denn ein Händler gegen sowas noch anstinken? Das sind die knallharten Realitäten, alles was oben steht hab ich genau so mehrfach erlebt.

Blieben Service und Reparaturen.

Da frage ich mal knallhart: Welcher Service denn? Ersatzteilbestellungen? Geht auch im Web. Ganz ohne Parkplatzsuche ... aber das hatten wir ja schon.
Reparaturen? Ja was denn? Wird denn heutzutage noch was repariert? Normalerweise wird entweder wegen Garantie einfach ausgetauscht, oder einfach neu gekauft. Denn wer wird wohl ein 30 Euro Servo für hin-und-zurück mindestens 5 Euro Portokosten zu einem Stundensatz von (min-des-tens!) 40 Euro für den Servictechniker REPARIEREN lassen???

Nä, Leute, mir gefällt das alles auch nicht, aber so läufts. Und was das Beschissene ist, man kann sich dieses Systems nicht entziehen, keiner von uns. Es ist wie mit den Dampfmaschinen: So schön und romatisch sie waren, es ist kein Platz mehr für sie in dieser Welt.

Das Graupnersche Konzept der 'Fach'händler hat sich überlebt, und damit basta. Und was das 'Fach'wissen anbelangt so kommt mir das nackte Grausen wenn ich so höre, was da z.T. an Schwachsinn verzapft wird. Und die paar Opas, die für Ihre Enkel was suchen, reichen nicht aus, um so ein Netz zu bezahlen. Und genau das macht Graupner: Ein Händlernetz finanzieren, das sich nicht mehr trägt. Die Wertschöpfung geht am Unternehmen vorbei.

Wofür viele Jugendliche und auch ältere Modellflieger einen Fachhändler bräuchte, das liest sich doch in etwa so: "Guten Tag, ich beabsichtige, mir einen Multikopter anzuschaffen, und damit FPV zu fliegen. Was können Sie zum Einstieg empfehlen, und wie lässt sich das weiter ausbauen? Welche OSD-Möglichkeiten gibt es und mit was für Kosten muss ich rechnen? Welche Akkus empfehlen Sie mir für 10 Minuten Laufzeit? Ein gutes Ladegerät habe ich schon."

Abgesehen davon, dass es die notwendigen Komponenten für sowas z.B. von Graupner gar nicht gibt, jedenfalls meines Wissens nicht, würde ich den Händler, und damit den ganzen Laden, einen kompletten Nachmittag lang blockieren. Was aber nicht passiert, weil er Händler sowieso erst mal rauskriegen muss, was FPV und was OSD überhaupt bedeutet.

Im Ernst, die 'Fach'funktion ist längst verloren gegangen, die Materie ist viel zu komplex geworden. Ich würde es auf das Wort 'Einsteigerberater' reduzieren.

Wenn Graupner am Fachhandelsnetz festhält, werden sie kaputt gehen. Das ist zu teuer, und kaum jemand braucht das noch.

Klingt brutal, aber genau so ist der Gang der Welt: Brutal.
 

Wolfgang Fleischer

Vereinsmitglied
was nützt ein "Dumpingpreis", wenn dann nichts bzw. zu wenig an Gewinn bleibt ? NICHTS !
Das zu beurteilen, sind wir wohl beide nicht in der Lage.
Eins sollte auch klar sein, die jetzige Situation hat nichts mit HoTT zu tun, im Gegenteil, wenn es HoTT nicht gegeben hätte, wären die Lichter bei Graupner schon aus. Was dort in den letzten zwei Jahren geleistet wurde, müssen andere erst einmal nachmachen. Um HoTT ist mir auch nicht bange, dass ist viel zu gut um vom Markt zu verschwinden, viele schöne Produkte werden noch folgen, Stichwort Nürnberg. Ich denke, dass es auch die Firma Graupner weiter geben wird, wenn auch mit einem ganz anderen Gesicht.
 
Graupners Problem ist doch nicht der Internethandel im allgemeinen. Der hat an Preispolitik nicht so viel geändert. Henke gab es schon vor dem allgemeinzugänglichen Internet. Und die Nebenerwerbskellerhändler ebenfalls. Also auch Prozente. Und unqualifizierte Fachhändler in der hinteren Ecke der Spielwaren-Vedesse, die gar nicht beraten konnten, weil sie auf so einem hohen Preisross saßen, daß jeder Verein Interessenten direkt beriet und zum henke schickte. Beim Fachhädler saßen Nummernzähler und vielleicht mal ein Praktiker, der hätte beraten können, aber eher fachsimpelte mit den Kollegen ausm Verein, der nichtversandfähigen 1,5 mm Stahldraht kaufte.
Nichtfachleutemn, also Gelegenheits-vom-Opa-geschenktkrieg-Kunden wurde auch schon eine Spitzen-mc 18 fürs Auto verkauft...weil die eben zu dutzenden auf Lager war.
Dieser "Fach"Händler ist traurig in Konkurs gegangen ( hier bei mir am Ort), warum wohl? Wegen Internet? Osterhase.
Hat aber nichts mit Graupners Situation zu tun. Die haben sich verspekuliert, weil die flächendeckenden Händler wegbrechen und die breiten Angebotssortimente eben nicht gefragt sind. Und mit ihrem Einstiegsversuch in 2G4 hatten sie kein Glück, mit der mc32 ja auch nicht so ganz. Und in dem Bereich#, wo sich viele tummeln, Fertigware umlabeln, da ist halt der Gegenwind größer als früher. Weil Konkurrenz da ist. Die belebte aber schon immer das Geschäft und forderte Kaufleute, die wissen was sie tun.
Service: Ja spinn i, bei einem Reimport oder nicht hier gekauften Auto, da erwarte ich vor Ort den Service, weil ich fahre dieses Produkt. Ende, Aus. Wenn es sein muß, dann bezahl ich ja auch die Werkstattstunde, bei Garantie eben der Hersteller. Und das meiste erlese ich mir aus Anleitungen, ein Händler hat mir vor einigen Jahrzehnten das letzte Mal was erläutert. Halt, Schmarrn, vor 5 Jahren, da hab ich dann auch das Teil bei ihm gekauft.
 
Hi
wenn man die ganzen Threads über Hott verfolgt, speziell MC 32 musste Graupner etwas unternehmen , denn da wurde schon wieder massiv alles schlecht geredet .
Es fällt nur auf das in keinem Thread über Futaba oder Jeti, Multiplex so über die Unzulänglichkeiten die jedes System hat hergezogen wird wie bei Graupner.
Jedes Update wurde so hingestellt, das damit Sicherheitslücken geschlossen werden , bei den anderen Marken freuen sich die Besitzer das es neue Feature gibt
oder eben das was noch fehlte nachgeliefert wurde.
Jeder Absturz mit wenigen Ausnahmen wurde dem System angelastet.

Ob nun die Idee das über ein Sonderangebot zu regeln gut war bleibt dahin gestellt.
ACT hat ja auch solche Angebote gemacht, alte Empfänger zurück, neue dann zu einem sehr günstigen Preis.
Da hat sich Niemand darüber mokiert.
Man kann halt nur spekulieren da wir keine Interna kennen , warum -weshalb.
Kommt Zeit kommt Rat.

Gruß,Herbert
 

emax

User
Graupners Problem ist doch nicht der Internethandel im allgemeinen. Der hat an Preispolitik nicht so viel geändert.

Vom Internethandel hab ich auch nicht gesprochen. Reduziert das mal nicht auf die Preise, da ist unser Händler 'in der Stadt' gar nicht so schlecht.

Es geht ums KnowHow.

Und wenn ich da schon vor dem Bildschirm sitze, ja klar, dann setz ich mich ins Auto und tu mir den ganzen oben geschilderten Zirkus an, wo doch der 'Bestell-Button' zwei Zentimeter weiter ist? DAS ist "Schmarrn".
 

Ost

User
Ich hab Jeti und hab deswegen die HOTT Geschichte nicht verfolgt.
Wenn ihr aber sagt daß die regelrecht verramscht wird dann riecht das für mich nach zurückgewinnen von Marktanteilen um fast jeden Preis.
Und zu hoffen daß dann die Kunden bei anderen Produkten rund um HOTT zuschlagen.
Das ist eine längerfristige Strategie die aber Gefahren birgt.

Langfristig wird man mehr Erfolg damit haben den VK eines Produkts so lange wie möglich stabil zu halten.
Von Preiskämpfen hat am Ende keiner etwas weil das Produkt auf der Strecke bleibt;)

Der Begriff "PreisWert" sagt eigentlich alles wenn man sich das mal durch den Kopf gehen läßt.
Um einen gewissen "Wert" zu haben muß auch irgendwas dahinterstehen, was dieSache derjenigen ist die etwas verkaufen wollen.
Fällt etwas dauernd im Preis, dann ist es im wahrsten Sinne des Wortes "WertLOS".
Es hat keinen wirklichen Wert, es steckt kein Wert (Mehrwert) hinter dem Produkt und wird zum Wegwerfartikel der nicht lohnt z.B. repariert zu werden.

Leider geht der Trend eher Richtung "wertlos" wenn man sich so das Netz anschaut.
Und auch andere Dinge haben keinen Wert mehr, z.B. der Versand.

Versandkostenfrei ist eine schöne Sache für den Käufer, für alle anderen und alles andere ist das aber eine ziemliche Katastrophe.
Und wird eines nicht allzufernen Tages brutal auf den Kunden zurückfallen.

Wir reden hier von Dienstleistung.
Jeder der was verkauft ist ein DIenstleister, der der versendet ebenso.
Wer etwas produziert tut dies weil er einem Kunden was anbieten will.
Wenn Dienstleistung nicht bezahlt wird,
dann trifft das den Produzenten, den Verkäufer und am Schluß denjenigen, ders bezahlen soll.
Denn das kann er irgendwann nicht mehr weil er nichst verdient;)

OLiver
 

emax

User
Wir reden hier von Dienstleistung.
Jeder der was verkauft ist ein DIenstleister, der der versendet ebenso.
Na dass bekommt er doch auch bezahlt, oder ...?

Nur um das klarzustellen: Ich finde die Entwicklung nicht in allen Belangen besonders prickelnd. Aber Wünsche sind ein Ding, Tatsachen das andere.

In den Staaten gibt es eine Baumarktkette, da gibt es zwei Eingänge: Den einen für die Beratung, und die kostet Geld. Den anderen für die Kistenabholer, die keine Beratung brauchen. Warum sollten sie die dann auch bezahlen.

So kann man dort niedrige Preise fürs Gerät und fürs Material anbieten, und trotzdem Beratung leisten - die vonen denen bezahlt wird, die eben keine Ahnung haben. Letztlich ist die Kundschaft keine Solidargemeinschaft, das ist das Konzept dahinter. Und es scheint zu funktionieren.
 

Wolfgang Fleischer

Vereinsmitglied
Wenn ihr aber sagt daß die regelrecht verramscht wird dann riecht das für mich nach zurückgewinnen von Marktanteilen um fast jeden Preis.
Sehe ich nicht so. Mit der MC32 lassen sich keine Marktanteile zurück gewinnen. Verärgerte Kunden, siehe PW, lassen sich nicht so einfach zurück holen. Ich denke das will Graupner auch nicht. Fast täglich kommen neue Kunden hinzu, dass sind die Hoffnungsträger, auf die kommt es an. Diese Neukunden fangen aber nicht mit einer MC32 an. In Bezug auf die Akquise ist Graupner sehr gut aufgestellt.
Mit der MC32 möchte man vor allem Umsteiger(MC24) aus den eigenen Reihen halten.
 

Ost

User
Na dass bekommt er doch auch bezahlt, oder ...?

Wirklich?
Tatsache ist doch daß er immer weniger dafür bezahlt wird;)
Genau so wie hier immer auf den globalen Handel hingewiesen wird weiße ich darauf hin daß die Bezahlung global gesehen sinkt.
Man muß nicht mal so weit über den Tellerrand blicken, Europa genügt schon;)
Egal wer, jeder kriegt weniger vom Kuchen ab.
Wer den Preisdruck nach unten weitergeben kann der tut dies auch, wer das letzte Glied ist hat eben Pech gehabt.
Das Problem dabei ist, daß auch wir nicht mehr viel nach unten weitergeben können.
Ich sehe Deutschland hier noch in der Rolle vergleichbar einem Millionär.
Doch auch hier wird die Luft für die "unten" immer dünner während diejenigen, die nach unten weitergeben können sich vermehren.
Wie lange wird das noch gehen?

Richtig, die Kunden sind keine Solidargemeinschaft.
Aber ein Staat ist es.
Das Konzept funktioniert eine Weile, wir werden es erleben wie es versagt.
Nur eine Frage der Zeit:(

Oliver
 

thomasr

User
Nochmal zu der Mär mit "kommt in den Laden, lässt sich beraten und kauft dann im Netz".
Liebe Händler: Andersrum wird ein Schuh draus!!
Die Klagelieder zeigen doch nur, dass es dem Händler nicht gelungen ist seine Beratung so zu führen, dass er den Kunden an sich gebunden hat.
Kompetenz in der Beratung ist doch Teil des Geschäfts. Wer meint es sich leisten zu können potentielle Kunden, viell. sogar noch Neukunden brüskieren zu können, muss sich doch nicht wundern, wenn die nicht mehr wiederkommen. Da hab ich persönlich schon die allertollsten Dinge erlebt und auch meine Konsequenzen daraus gezogen. Sicher, es gibt die o.g. Kunden, aber ich wehre mich dagegen zu glauben, dass es keine anderen gibt.

Ich habe einen befreundeten Händler, von dem ich weiß, dass er einem nach bestem Wissen berät und dann auch noch den bestmöglichen Preis dazu macht. Natürlich kauf ich das was er hat und liefern kann bei ihm.
Daneben kenne ich aber auch Händler die glauben das gesamte Modellbauwissen mit der Muttermilch erworben zu haben und dazu noch unfreundlich, anmaßend und pampig sind. Fachliche Beratung kann man da eigtl. knicken.
Also, nicht immer ist es die böse Netzwelt!
Manchmal muss man auch einfach sagen: Selbst Schuld.

Und..., was man doch auch sagen muss: Je mehr Erfahrung man hat, desto weniger ist man auf Beratung angewiesen. Es gibt viele Themen, bei denen ich weiß, dass ich sicher keine Beratung mehr benötige und u.U. Umständen sogar besser informiert bin als der, der hinter der Theke steht.

Also liebe Händler, erobert eure Felder doch zurück. Beratet gut und bindet die Kunden an euch. Es muss ja auch nicht immer eine Einzelberatung sein. Wenn einer 10 Anfragen von Einsteigern zu dem Kauf einer RC Anlage hat, kann man ja viell. auch mal ein Seminar anbieten. Viell. in Zusammenarbeit mit dem örtlichen Club, o.ä..

Gruß
Thomas
 

Ost

User
Der Markt wird das von ganz alleine regeln.

Wie gesagt- seinen PreisWert.
Wenn was dahintersteckt das es "wert" ist dann sind Kunden bereit dafür auch den Mehrwert zu bezahlen.

Leider ist es aber überhaupt keine Mär sondern täglich erlebbare Realität daß Kunden sich im Laden beraten lassen und dann im Netz kaufen, bei Problemen dann aber zum Einzelhändler kommen.

Ich bin kein Händler aber ich arbeite für Einzelhändler, daher bekomm ich das hin und wieder mit.
Kein Kunde wird, bei den Geschäften für die ich arbeite, abgewiesen.
Es wird trotzdem versucht ihm irgendwie zu helfen, aber darauf hingewiesen daß dies eine Ausnahme darstellt in der Hoffnung daß der Typ sich daran erinnert und doch mal Kunde wird.

Nichtsdestotrotz gibt es eine ziemliche Zahl an sehr frechen Leuten die auftreten wie Graf Rotz und sich lauthals beschweren "die müssen sich nicht beschweren wenn man die Sachen lieber im Netz kauft..." wenn sie abgeblitzt sind.
Unverschämtes und nassforsches Auftreten ist häufiger vertreten als die meisten von euch sich vorstellen können!

Einzelhändler sind eigentlich gute Menschenkenner,
aber eben auch nur Menschen und manchmal haben sie einfach die Schnauze voll von Leuten die sich auch so aufführen wie "der Kunde ist König";)

In diesen Fällen wünsche ich mir daß diese Leute selber mal auf der anderen Seite stehen.
Wir sind alle in irgendeiner Form aufeinander angewiesen, nur haben einige das noch nie zu spühren bekommen.
Für die, die es zu spühren bekommen haben ist es alles andere als lustig.
Das hohe Ross auf dem einige sitzen gallopiert gefährlich nahe am Abgrund.
Griechische Reiter sollen schon abgestürzt sein, auch spanische, franz. /ital./portug./irische sollen schon dabei gewesen sein.
Und ein paar deutsche ebenso.
Nur fallen die nicht so tief weil die Solidargemeinschaft hierzulande noch vergleichsweise sehr gut aufgestellt ist die man dann gerne in Anspruch nimmt, für die man aber vorher nie was getan hat;)

Gibt einige "solche";)

Oliver
 
Hi
Wo lebst du ?
Weil du das noch nicht erlebt hast , gibt es das nicht oder wie .
Gruß Herbert
Im Gegensatz zu dir Herbert, glaube ich einfach nicht alles was mir irgendwelche Leute, vor allem unzufriedene Händler, erzählen. Sondern denke selber mal etwas. Das ist der Unterschied. Aber keine Sorge, jeder ist da anders. ;)

@PW:
Ja sicher du hast völlig recht, die Preispolitik die Graupner hier betreibt ist schlecht für die Händler, und führt auch beim Kunden zu überraschten Gesichtern und zu Unsicherheiten. Keine Frage. Nur man sollte nicht per se Händler verteufeln die günstigere Preise anbieten als andere Händler. Denn das gehört einfach dazu und globale Einheitspreise will wohl kein Kunde.

Und ja, man muss sich als Händler vielleicht auch mal auf neue Geschäftsfelder einlassen und nicht jeden Kunden schon von weitem böse ansehen, nur weil dieser etwas nicht im Laden gekauft hat. Sondern überlegen, welche Dienstleistung man ihm trotzdem für das Produkt anbieten könnte. Ich denke niemand erwartet von einem Händler umsonst zu arbeiten. Und wenn muss man dies halt klarstellen. Aber wenn sofort die agressive Grundhaltung da ist, weil ja ein Produkt im Netz gekauft wurde, dann ist das schlecht für den Händler. Oder dass gar der Händler keine Ersatzteile VERKAUFEN möchte, weil das Produkt nicht bei ihm gekauft wurde. Sowas versteh ich absolut nicht und solchen Händlern wünsche ich ein frohes Dichtmachen des Ladens.

@emax:
Völlig korrekt auf den Punkt gebracht, so siehts aus. Darum fehlt mir ein örtlicher Händler auch nicht. Und darum seh ich auch diese Beratungsmär als falsch an. Wer im Laden steht kauft auch wenns vorhanden ist und wer im Netz das Produkt sieht kauft da und fährt nicht erst in den Laden und dann wieder heim. Das ist realitätsfern.

gruß cyblord
 
Hi
das Graupner in eine Schräglage geraden ist lässt sich nicht von der Hand weisen ,aber warum kann man doch nur spekulieren.
Nur so schräg wie von vielen hier schon wieder geschrieben wird kann es nicht sein, sonst würde Graupner nicht unter den Rettungsschirm genommen werden.
Dieses oder ein ähnliches Problem hatten doch die Anderen auch schon und es wurde gelöst.
Der Name Graupner polarisiert ungemein. Bei den anderen hat man nur festgestellt Robbe geht mit Futaba, Multiplex mit Hitec, aber so ein Getue wie um Graupner .
Dann die ganzen Pseudosanierer die hier aufgetaucht sind, ist schon Lustig wenn's nicht so Traurig währe.

Gruß,Herbert
;););)
 
Am Niedergang der Fachhändler ist bestimmt nicht Graupner schuld. Ich war vor einigen Jahren noch der Typ Kunde, der per Bahn mit einem Freund mit Schwerbehindertenausweis nach Hamburg gefahren ist und dort bei einem großen Fachhändler gekauft und bestellt hat, mein Freund gehörte auch zu diesem Typ Kunde. Gabelköpfe in guter Qualität waren immer massenhaft vorrätig, Ruderhörner und Scharniere von robbe, Graupner und 1 - 2 anderen Anbietern, freie Auswahl. Balsaholz in Überlänge? "Kein Problem, gebt mir 1 Woche, dann haben wir das hier" und dem war auch so. Mit der Zeit wurde das Zubehör-Sortiment kleiner, als erstes fehlten die kleinen Ruderhörner, dann wurden Holzpropeller nur noch als Restposten aufgekauft und billig verramscht, die Gabelköpfe waren zum gleichen Preis plötzlich minderwertig, Bestellungen dauerten zwischen 4 und 12 Wochen statt wie bisher 1 - 2, die Verkäufer wirkten oft lustloser als vorher. Gab es vor Jahren noch Kaffee und konnte man beim Kaffee trinken noch gemütlich in den extra dafür ausliegenden Katalogen blättern, so fehlte das plötzlich ganz. Wie oft hatten mein Freund und ich dabei was im Katalog entdeckt, nachgefragt - und oft genug auch gleich ein Modell + dazu passender Servos gekauft. Zuletzt lief es so ab, daß wir dort ein robbe 2.4 Ghz Umbaukit bestellten und das nach Wochen angeblich bei robbe nicht lieferbar war. Bei robbe im Netz geschaut, Ampel auf grün, das dem Verkäufer beim nächsten Besuch gesagt. "Was die Ampel anzeigt, stimmt oft nicht, das Teil ist nicht bei robbe lagernd". Irgendwie kam uns das komisch vor und wir riefen bei robbe an. "Die Dinger fallen uns bald aus den Regalen, so viel haben wir davon". Auf Nachfrage, wo denn bitteschön die Bestellung über den Händler XXX bleibe, kam nach einer kurzen Prüfung in der EDV die Antwort "eine Bestellung vom Händler XXX für dieses Modul liegt uns nicht vor". Insgesamt lief das bei mehreren Bestellungen bei diesem Fachhändler so, dazu gehörten auch Graupner Artikel. Das 2.4 Ghz Umrüstkit hat dann ein online Händler für uns bestellt und in nur 5 Werktagen war das bei uns, die anderen Artikel - teilweise auch von Graupner - waren lagernd oder wurden ebenso schnell beschafft.

Ist es da ein Wunder, daß man vom "Fachhandels"kunden zum online Kunden wird? Inzwischen sind wir nur noch bei einem Fachhändler Stammkunden, der wirklich fit ist und sogar meist alle Ersatzteile für Helis lagernd hat. Dazu hat er noch sehr faire Preise. Der Rest läuft online bei verschiedenen Shops. Wenn "Fachhändler" anfangen, ihre Kunden zu belügen, kann Graupner bestimmt nichts dafür. Aber wer solchen Leuten hinter`m Tresen ungeprüft glaubt, denkt natürlich daß die Firma nicht liefern kann, sei es nun Graupner oder eine andere. Solche Händler schädigen den Ruf der Firmen, die eigentlich ihre Partner sein sollten. Wie oft hat dieser eine Händler Kunden gegenüber behauptet, daß Graupner die bestellte Ware nicht liefern konnte, und wie oft war sie auf Nachfrage bei Graupner oder einfaches nachschauen bei Graupner online doch lieferbar. Wie oft habe ich auf dem Modellflugplatz gehört, daß eben dieser Händler XXX gesagt hat, daß Graupner ein gesuchtes Modell nicht liefern könne und ich habe dann abends für ihn nachgeschaut - und oft genug war es doch bei Graupner lieferbar und diverse online Shops hatten es lagernd.

Ich bin wahrlich nicht der große Graupner-Fan, aber diese Firma verdient es nicht, von ihren Handelspartnern dermaßen in den Dreck gezogen zu werden.
 
Im Gegensatz zu dir Herbert, glaube ich einfach nicht alles was mir irgendwelche Leute, vor allem unzufriedene Händler, erzählen. Sondern denke selber mal etwas. Das ist der Unterschied. Aber keine Sorge, jeder ist da anders. ;)

@PW:
Ja sicher du hast völlig recht, die Preispolitik die Graupner hier betreibt ist schlecht für die Händler, und führt auch beim Kunden zu überraschten Gesichtern und zu Unsicherheiten. Keine Frage. Nur man sollte nicht per se Händler verteufeln die günstigere Preise anbieten als andere Händler. Denn das gehört einfach dazu und globale Einheitspreise will wohl kein Kunde.

Und ja, man muss sich als Händler vielleicht auch mal auf neue Geschäftsfelder einlassen und nicht jeden Kunden schon von weitem böse ansehen, nur weil dieser etwas nicht im Laden gekauft hat. Sondern überlegen, welche Dienstleistung man ihm trotzdem für das Produkt anbieten könnte. Ich denke niemand erwartet von einem Händler umsonst zu arbeiten. Und wenn muss man dies halt klarstellen. Aber wenn sofort die agressive Grundhaltung da ist, weil ja ein Produkt im Netz gekauft wurde, dann ist das schlecht für den Händler. Oder dass gar der Händler keine Ersatzteile VERKAUFEN möchte, weil das Produkt nicht bei ihm gekauft wurde. Sowas versteh ich absolut nicht und solchen Händlern wünsche ich ein frohes Dichtmachen des Ladens.

@emax:
Völlig korrekt auf den Punkt gebracht, so siehts aus. Darum fehlt mir ein örtlicher Händler auch nicht. Und darum seh ich auch diese Beratungsmär als falsch an. Wer im Laden steht kauft auch wenns vorhanden ist und wer im Netz das Produkt sieht kauft da und fährt nicht erst in den Laden und dann wieder heim. Das ist realitätsfern.

gruß cyblord

Hi Cyblord
wie so oft bei dir ,das du was nicht richtig liest und dann weiter behauptest das gibt es nicht.
Du hast in einem anderen Thread ja geschrieben das du alles was du brauchst im Internet bzw China bestellst somit betrifft dich das Verhalten Deutscher Händler
ja nicht, somit hast du doch die Erfahrung die du uns weiß machen willst doch gar nicht.
Du bist doch selbst so eine Art Kleinsthersteller möchte deine Kommentare mal hören wenn ein Mitbewerber das gleiche Produkt billiger anbietet.
Wenn du für dein Produkt ein Patent hättest und die Gebühren gezahlt währe dein Artikel auch teurer und dann kommt der Chinese und kopiert dann kommt Freude auf.
Wenn man vom Verkauf leben muss sieht alles anders aus .

Gruß,Herbert
 
Na dass bekommt er doch auch bezahlt, oder ...?

Nur um das klarzustellen: Ich finde die Entwicklung nicht in allen Belangen besonders prickelnd. Aber Wünsche sind ein Ding, Tatsachen das andere.

In den Staaten gibt es eine Baumarktkette, da gibt es zwei Eingänge: Den einen für die Beratung, und die kostet Geld. Den anderen für die Kistenabholer, die keine Beratung brauchen. Warum sollten sie die dann auch bezahlen.

So kann man dort niedrige Preise fürs Gerät und fürs Material anbieten, und trotzdem Beratung leisten - die vonen denen bezahlt wird, die eben keine Ahnung haben. Letztlich ist die Kundschaft keine Solidargemeinschaft, das ist das Konzept dahinter. Und es scheint zu funktionieren.

Hallo emax

Ich glaube da bist du nicht allzu gut informiert ueber US Baumarktketten?

der eine Eingang ist fuer Endverbraucher, der andere fuer Contractor ( Handwerker) .
man kann aber beide benutzen und die Preise sind identisch. Der Handwerker kann aber anschreiben lassen.


Hoffe das Graupner uebrn Berg kommt war immer der weitaus groesste Sponsor bei Wettbewerben und bei Schulprojekten .

Gruss
Thomas
 
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