Es war einmal ein Vertriebskonzept, das funktionierte wunderbar, weil es den Händler als Know-How Träger in den Mittelpunkt stellte, und deshalb jeder mehr oder weniger gerne zum Händler ging, weil er ja auch gar nicht woanders kaufen konnte.
Bis das Internet kam.
Es ist doch so: Was ich heute an Know-How aus dem Web hole, dass kann kein Händler der Welt jemals auf sich vereinen. Ob Akkutechnik, Elektronik, Sensoren, Modelle, Sender, Servos, Werkstoffe: Im Web finde ich zu allem Informationen, und wenn auch einige falsch sind: die meisten sind richtig, was sich ja von den Fachhändlern auch nicht unterscheidet: Da hab ich ebenfalls schon viel Unfug gehört, es sind eben auch nur Menschen. Und man bekommt ja auch ein Gespür für dummes Zeug und hat überdies jede menge zweite Meinungen zu einer Frage - ganz im Gegensatz zum traditionellen Händler, der das gar nicht leisten kann und auf den man sich deshalb einfach verlassen können müsste.
Im Gegenteil: Bei den Fragen, die ich i.d.R. so an meinen Händler hatte, ging es so aus, dass dieser direkt am Tresen mal nach einer Antwort googlete. Womit sich aus meiner Sicht bestätigt, ass die Informationsfunktion der Händler heutzutage keine Rolle mehr spielt, jedenfalls keine nennenswerte: Googlen kann ich auch selber, vielleicht sogar besser.
Dieser Teil der Händler wurde eins zu eins durch das Internet ersetzt, ja sogar bei weitem übertroffen.
Was bleibt also? Verkauf, Service, Reparaturen?
Den Verkauf können wir mal flugs wischen. Denn wenn ich beim Händler kaufen möchte, muss ich
Und im Web?
Und wenn ich dann was vergessen habe, dann klick ich eben nochmal, das macht im schlimmsten Fall drei bis sechs Euro Versandkosten, gegenüber 50Km á 40 Cent plus sechs Euro Parkgebühren = 26 Euro 'Beschaffungskosten', wenn, ja wenns der Händler gleich beim ersten Mal da hat.
Wie will denn ein Händler gegen sowas noch anstinken? Das sind die knallharten Realitäten, alles was oben steht hab ich genau so mehrfach erlebt.
Blieben Service und Reparaturen.
Da frage ich mal knallhart: Welcher Service denn? Ersatzteilbestellungen? Geht auch im Web. Ganz ohne Parkplatzsuche ... aber das hatten wir ja schon.
Reparaturen? Ja was denn? Wird denn heutzutage noch was repariert? Normalerweise wird entweder wegen Garantie einfach ausgetauscht, oder einfach neu gekauft. Denn wer wird wohl ein 30 Euro Servo für hin-und-zurück mindestens 5 Euro Portokosten zu einem Stundensatz von (min-des-tens!) 40 Euro für den Servictechniker REPARIEREN lassen???
Nä, Leute, mir gefällt das alles auch nicht, aber so läufts. Und was das Beschissene ist, man kann sich dieses Systems nicht entziehen, keiner von uns. Es ist wie mit den Dampfmaschinen: So schön und romatisch sie waren, es ist kein Platz mehr für sie in dieser Welt.
Das Graupnersche Konzept der 'Fach'händler hat sich überlebt, und damit basta. Und was das 'Fach'wissen anbelangt so kommt mir das nackte Grausen wenn ich so höre, was da z.T. an Schwachsinn verzapft wird. Und die paar Opas, die für Ihre Enkel was suchen, reichen nicht aus, um so ein Netz zu bezahlen. Und genau das macht Graupner: Ein Händlernetz finanzieren, das sich nicht mehr trägt. Die Wertschöpfung geht am Unternehmen vorbei.
Wofür viele Jugendliche und auch ältere Modellflieger einen Fachhändler bräuchte, das liest sich doch in etwa so: "Guten Tag, ich beabsichtige, mir einen Multikopter anzuschaffen, und damit FPV zu fliegen. Was können Sie zum Einstieg empfehlen, und wie lässt sich das weiter ausbauen? Welche OSD-Möglichkeiten gibt es und mit was für Kosten muss ich rechnen? Welche Akkus empfehlen Sie mir für 10 Minuten Laufzeit? Ein gutes Ladegerät habe ich schon."
Abgesehen davon, dass es die notwendigen Komponenten für sowas z.B. von Graupner gar nicht gibt, jedenfalls meines Wissens nicht, würde ich den Händler, und damit den ganzen Laden, einen kompletten Nachmittag lang blockieren. Was aber nicht passiert, weil er Händler sowieso erst mal rauskriegen muss, was FPV und was OSD überhaupt bedeutet.
Im Ernst, die 'Fach'funktion ist längst verloren gegangen, die Materie ist viel zu komplex geworden. Ich würde es auf das Wort 'Einsteigerberater' reduzieren.
Wenn Graupner am Fachhandelsnetz festhält, werden sie kaputt gehen. Das ist zu teuer, und kaum jemand braucht das noch.
Klingt brutal, aber genau so ist der Gang der Welt: Brutal.
Bis das Internet kam.
Es ist doch so: Was ich heute an Know-How aus dem Web hole, dass kann kein Händler der Welt jemals auf sich vereinen. Ob Akkutechnik, Elektronik, Sensoren, Modelle, Sender, Servos, Werkstoffe: Im Web finde ich zu allem Informationen, und wenn auch einige falsch sind: die meisten sind richtig, was sich ja von den Fachhändlern auch nicht unterscheidet: Da hab ich ebenfalls schon viel Unfug gehört, es sind eben auch nur Menschen. Und man bekommt ja auch ein Gespür für dummes Zeug und hat überdies jede menge zweite Meinungen zu einer Frage - ganz im Gegensatz zum traditionellen Händler, der das gar nicht leisten kann und auf den man sich deshalb einfach verlassen können müsste.
Im Gegenteil: Bei den Fragen, die ich i.d.R. so an meinen Händler hatte, ging es so aus, dass dieser direkt am Tresen mal nach einer Antwort googlete. Womit sich aus meiner Sicht bestätigt, ass die Informationsfunktion der Händler heutzutage keine Rolle mehr spielt, jedenfalls keine nennenswerte: Googlen kann ich auch selber, vielleicht sogar besser.
Dieser Teil der Händler wurde eins zu eins durch das Internet ersetzt, ja sogar bei weitem übertroffen.
Was bleibt also? Verkauf, Service, Reparaturen?
Den Verkauf können wir mal flugs wischen. Denn wenn ich beim Händler kaufen möchte, muss ich
- mich ins Auto setzen
- 25 Km in die Stadt fahren
- Ladenschlusszeiten beachten, was dazu führt, des es extra schwierig ist, in der Rushhour
- einen Parkplatz zu finden
- dafür 3 Euro Parkgebühren je Std. abdrücken
- dem Händler genau erklären was ich möchte, weil der mir schon lange nicht mehr dazu raten kann, was ich bräuchte
- mir vom Händler sagen lassen, dass er das Teil nicht da hat und es erst bestellt werden muss
- den Preis akzeptieren den er mir bietet (oder in die nächste Stadt 40 Km weiter fahren)
- 25 Kilometer zurück nach Hause fahren
- warten
- warten
- eine Woche später wieder 25 Km in die Stadt fahren
- Parkgebühren
- Ware abholen
- 25 Km nach Hause fahren
- auf mein Rückgaberecht verzichten
Und im Web?
- Ich setze mich mit einem Tässchen Kaffe an den Rechner ins warme Büro
- Finde per Mausklick 15 Vergleichsangebote
- Recherchiere technische Details ebenfalls per Google, inklusive Handbüchern und Anwendungsbeispielen, sogar per Video
- Bestelle, und das je nach Summe auch versandkostenfrei
- Nehme das Paket ein bis drei Tage später in Empfang
- und schicke zurück was mir nicht gefällt
Und wenn ich dann was vergessen habe, dann klick ich eben nochmal, das macht im schlimmsten Fall drei bis sechs Euro Versandkosten, gegenüber 50Km á 40 Cent plus sechs Euro Parkgebühren = 26 Euro 'Beschaffungskosten', wenn, ja wenns der Händler gleich beim ersten Mal da hat.
Wie will denn ein Händler gegen sowas noch anstinken? Das sind die knallharten Realitäten, alles was oben steht hab ich genau so mehrfach erlebt.
Blieben Service und Reparaturen.
Da frage ich mal knallhart: Welcher Service denn? Ersatzteilbestellungen? Geht auch im Web. Ganz ohne Parkplatzsuche ... aber das hatten wir ja schon.
Reparaturen? Ja was denn? Wird denn heutzutage noch was repariert? Normalerweise wird entweder wegen Garantie einfach ausgetauscht, oder einfach neu gekauft. Denn wer wird wohl ein 30 Euro Servo für hin-und-zurück mindestens 5 Euro Portokosten zu einem Stundensatz von (min-des-tens!) 40 Euro für den Servictechniker REPARIEREN lassen???
Nä, Leute, mir gefällt das alles auch nicht, aber so läufts. Und was das Beschissene ist, man kann sich dieses Systems nicht entziehen, keiner von uns. Es ist wie mit den Dampfmaschinen: So schön und romatisch sie waren, es ist kein Platz mehr für sie in dieser Welt.
Das Graupnersche Konzept der 'Fach'händler hat sich überlebt, und damit basta. Und was das 'Fach'wissen anbelangt so kommt mir das nackte Grausen wenn ich so höre, was da z.T. an Schwachsinn verzapft wird. Und die paar Opas, die für Ihre Enkel was suchen, reichen nicht aus, um so ein Netz zu bezahlen. Und genau das macht Graupner: Ein Händlernetz finanzieren, das sich nicht mehr trägt. Die Wertschöpfung geht am Unternehmen vorbei.
Wofür viele Jugendliche und auch ältere Modellflieger einen Fachhändler bräuchte, das liest sich doch in etwa so: "Guten Tag, ich beabsichtige, mir einen Multikopter anzuschaffen, und damit FPV zu fliegen. Was können Sie zum Einstieg empfehlen, und wie lässt sich das weiter ausbauen? Welche OSD-Möglichkeiten gibt es und mit was für Kosten muss ich rechnen? Welche Akkus empfehlen Sie mir für 10 Minuten Laufzeit? Ein gutes Ladegerät habe ich schon."
Abgesehen davon, dass es die notwendigen Komponenten für sowas z.B. von Graupner gar nicht gibt, jedenfalls meines Wissens nicht, würde ich den Händler, und damit den ganzen Laden, einen kompletten Nachmittag lang blockieren. Was aber nicht passiert, weil er Händler sowieso erst mal rauskriegen muss, was FPV und was OSD überhaupt bedeutet.
Im Ernst, die 'Fach'funktion ist längst verloren gegangen, die Materie ist viel zu komplex geworden. Ich würde es auf das Wort 'Einsteigerberater' reduzieren.
Wenn Graupner am Fachhandelsnetz festhält, werden sie kaputt gehen. Das ist zu teuer, und kaum jemand braucht das noch.
Klingt brutal, aber genau so ist der Gang der Welt: Brutal.