Hilfe: XPS Fläche mit Heisluftgebläse deformiert...

Moin Kollegen,
habe da ein selbstgemachtes Problem:
Habe beim Servo einschrumpfen leider auch die Fläche partiell erhitzt...
Das XPS ist geschrumpft, die Gfk/Cfk Aussenlage hat sich abgelöst.
Nun die Frage: wie repariert man sowas sinnvoll? Und möglichst einfach:confused:

Danke für Tips und Beileidsbekundungen
Siegfried
 

Nordic

User
Hallo Siegfried
Ich würde es mit Schaumtreibmittel versetztem Epoxydharz unterspritzen. Darauf achten das zuviel Harz über ein kleines Loch entweichen kann. Holzleisten längs über dem geschrumpten Bereich fixieren das die Ausenlage sich nicht höher als das Profil drückt.
Gruß Bernd
 
2k hilti türzargenschaum , füllt das loch aber macht keinen druck
 
Hallo Siegfried
Ich würde es mit Schaumtreibmittel versetztem Epoxydharz unterspritzen. Darauf achten das zuviel Harz über ein kleines Loch entweichen kann. Holzleisten längs über dem geschrumpten Bereich fixieren das die Ausenlage sich nicht höher als das Profil drückt.XPS
Gruß Bernd
Hallo Bernd,
der XPS Schaum ist ca. 2-3 mm geschrumpft.
Ich bin mir nicht sicher, dass das Schaumtriebmittel soviel auffüllen kann??
Und das Ganze dann auf einer Grundfläche von der Größe eines Sektflaschenbodens...
Hast du selbst schon mal so eine Reparatur durchgeführt?
Danke und lieben Gruß
Siegfried
 
Ich hatte die Idee, das Aussengewebe in der Größe des Fehlers zu entfernen, den Schaumkern mit einem heißen Draht wie beim Flächenschneiden so dünn wie notwendig gerade herauszuschneiden. Dann ein XPS Stück dort einpassen, einkleben und zurecht schleifen. Und dann darauf wieder, mit Überstand, eine neue Aussenlage aufbringen.
Was haltet ihr von der Idee??
Gruß
Siegfried
 
Was haltet ihr von der Idee??
Wenn du sie gleich wegwirfst, sparst du die sinnlose Arbeit des stümperhaften Reparaturversuchs. Das wird nicht halten und noch hässlich aussehen.
Wenn die Deckschicht nicht mitverformt ist, kommt es nur darauf an, wieder einen druckfesten Kern herzustellen und ihn mit der Decklage zu verkleben. Bei Druckbelastung darf die Decklage nicht nach außen ausweichen können.

Ich würde zuerst Dampf oder Atemluft in den Spalt einblasen. Dann bei diesem geringen Abstand entweder mit einem dünnen langen Spatel flächig dünn Fermacell Estrichkleber einmassieren, oder die Fläche mit einem 3mm Bohrer im 30-40 mm Abstand netzförmig perforieren. Danach im Abstand von 30 Minuten ein Loch nach dem anderen von einem Spaltrand zum anderen jeweils 5-10% vom Hohlraumvolumen Kleber einspritzen.

Der Tipp von Bernd geht genausogut, der von Rudi auch, erfordert aber mehr Erfahrung mit den Gegenmaßnahmen von drückendem Schaum.

Zeig doch mal ein paar Bilder...
Gruß Andreas
 
Hallo eifeljeti,
meine Erfahrung mit 2k Schaum sagt: da ist viel Druck in der Flasche... Und der auszufüllende Raum ist relativ klein...
Hast du schon mal eine solche Reparatur durchgeführt?
Danke und lieben Gruß
Siegfried

Ja, habe ich schonmal gemacht, ist aber 10 Jahre her.
War ne Styro-Abachi Fläche. Der Hilti Zargenschaum war grün, und in einer "2-Komponenten-Spritze", (keine Ahnung wie die Dinger richtig heissen), keine Druck/Spraydose.
Ich kam auf die Idee beim Hausbau -- ich habe selber 3 Türzargen gesetzt mit normalen ??PU-Schaum, und hab mich geärgert dass es die Zargen bös verdrückt und rausgequollen hat, bis mir ein Schreiner bei den restlichen Türen sagte, nimm´ Hilti-Schaum, der füllt, aber drückt nicht. Dann klappts auch mit 15 Türen am Tag ohne Schraubzwingen. So hab ich dann auch die Fläche repariert - war ok.
 
Witzig, dass ausgerechnet die fachlich richtige Reparaturmethode als stümperhaft bezeichnet wird.
Wurde zwar bissl anders formuliert, aber im Grossen und Ganzen richtig.

Delaminierte Aussenlage entfernen
Stützstoff reparieren. Ersetzen oder wie unten beschrieben reparieren.
Neue Aussenlage aufbauen. Dabei auf richtiges Gewebe und Richtung achten, muss idealerweise mit dem originalen Lagenaufbau übereinstimmen. Achtung, schäften, wie unten beschrieben.
Oberfläche machen (spachteln, lackieren).

Die grossen machen das schon seit den 60ern so, nachzulesen in Ursula Hänels Flickfibel, Seite 400 Fall a:

Schöne Grüsse, Christof
 
Da der Wunsch nach Bildern kam habe ich hier mal zwei angehängt...
Gruß
Siegfried
 

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Hallo Christof und Siegfried,
Witzig, dass ausgerechnet die fachlich richtige Reparaturmethode als stümperhaft bezeichnet wird.
Ich habe den notwendigen Aufwand mit einbezogen.
Die Reparaturmethode in der Fibel ist natürlich völlig richtig - für eine mechanische Beschädigung der Außenhaut.
Hier geht es aber um etwas anderes: die Bilder zeigen eine thermische Verformung der Außenhaut. Wenn das zu gravierend ist, muss geschnitten, geschliffen und von unten wieder aufgebaut werden. Fachlich richtig gemacht ist der Aufwand ca. 10 Stunden.
Ist die Verformung der Decklage tolerierbar und haben sich die Faserschichten nicht voneinander delaminiert, kann man es so machen, wie oben beschrieben. Richtig gemacht dauert das 1,5 Stunden und ist stabil, wie vorher und max. 5gr schwerer, als vor dem Fönen.
Ich habe beide Varianten mit Fermacellkleber schon mehrmals erfolgreich angewendet. (Das aus dem Lehrbuch natürlich auch)

Der Erfahrungsbedarf und die Fehlerwahrscheinlichkeit ist bei allen 5 Verfahren gleich hoch. Einem Reparaturbeginner traue ich keine Variante ohne fachlich Hilfe zu. Da geht nur Neukauf.

Viel Erfolg bei der Reparatur
Andreas
 
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User
Würde ich die Fläche mit den genannten Verfahren bearbeiten wäre sie am Ende wahrscheinlich statisch gefestigt, sähe aber ebenso wahrscheinlich auch nicht besser als vorher aus - nur die Unebenheiten wären an anderer Stelle - wahrscheinlich. Da ich solche Reparaturen nicht arbeitstäglich durchführe wäre das meine Prognose . Falls statisch vertretbar würde ich mir die Zeit für fragliche Formgebungsversuche sparen und einfach damit fliegen gehen - nach weiteren Abnutzungserscheinungen dann neue Fläche . Ich bin gleichwohl sehr interessiert an deinen Reparaturmassnahmen und dem Ergebnis - bitte berichte - auch und gerade falls das Ergebnis nicht perfekt sein sollte - man lernt nie aus . Beste Wünsche und viel Erfolg für die erforderlichen Maßnahmen , Claus🍀
 
Ich habe den notwendigen Aufwand mit einbezogen.
Aufwand und Nutzen hängt vom Modell ab. Ich hatte mir irgendwie ein grösseres GFK-Modell vorgestellt, aber das scheint ja ein DLG oder sowas zu sein, nachdem ich die Fotos gesehen habe.

Da würde ich, wenn es mein Modell wäre, auch nur eine Minimal-Reparatur mit eingespritztem Kleber, vielleicht sogar nur geeigneter Sekundenkleber durchführen. Fermacell ist echt nicht so schlecht, das schäumt behutsam auf und klebt alles.
Oder wie Claus es vorgeschlagen hat: Fliegen gehen und auf die nächsten Kampfspuren warten. Dann fällt nichts mehr auf.

Schöne Grüsse, Christof
 
Oder wie Claus es vorgeschlagen hat: Fliegen gehen und auf die nächsten Kampfspuren warten
Hat Claus wirklich gemeint: ohne Reparatur?
Ich glaube, den Schaden auf der Flügelunterseite zu verorten. Auch wenn Siegfried garantieren würde, niemals negative Gs zu ziehen, würde ich damit nicht fliegen.
Wenn die Beplankung Druck/Schubspannung bekommt, wird sie nach außen ausweichen und der Flügel bricht einfach glatt ab.
Siehe auch diese Analyse:
Wie von mir während der Bauphase bereits an kleinen Oberflächenbereichen der TR festgestellt, hatte der Kleber zwischen der Abachi-Beplankung und dem Styro-Kern nach 50-jähriger Dauer-Lagerung den Halt verloren und die TR instabil werden lassen. Das Modell war den dynamischen Flugbelastungen nicht mehr gewachsen. Denn beim Absturz wirbelten viele Beplankungseinzelteile wie eine Wolke zum Boden.
Hallo Alfred,

wenn ich deinen Unfallbericht richtig deute, hattest du beim Bruch der Tragfläche eine mehrfache G-Belastung auf deiner Tragfläche. Ich gehe mal von einer Normalfluglage aus. Im Rückenflug wäre also alles umgekehrt. 10-20G sind beim Abfangen eines übermotorisierten Kunstflugtrainers keine Seltenheit. Das wären dann 20-30 kg auf jedem der Flügel. Die Biegebeanspruchung nimmt dabei vom Randbogen zur Mitte hin kontinuierlich zu. Die GFK-Manchette kann das locker leisten aber genau an der Holz-GFK-Grenze ist dann die Schwachstelle.
Meine ersten Vermutungen waren:
1. eine Verletzung der Abachioberfläche beim Schneiden der Quadrate auf dem Flügel.
2. eine Verletzung durch Druckstellen vom Rumpf an der Tragflächenauflage.
Die beiden sind es schon mal nicht!

Beim Abfangen in Normalfluglage hast du auf der unteren Beplankung extreme Zugbelastung. Dabei ist die mangelhafte Flächenverklebung nicht so tragisch. wie bei einem Seil wird die Beplankung bei Last gerade gezogen, und liegt brav am Styro an. Auch eine lose Beplankung kann das leisten. Bespannungen auf Rippen können das ja auch.

Ganz anders die obere Beplankung: ist die lose, wird es fatal. Der Schaumkern hat 2 Hauptaufgaben: 1. Formgebung und 2. Sicherung der Beplankung in genau dieser gewünschten Form. Auf der Oberseite hast du hauptsächlich Druckbelastung auf dem dünnen Holz. Grundsätzlich kann Holz Druckbelastungen viel schlechter standhalten als Zug. Es versucht auszuweichen. Es braucht auf jeden Fall Hilfe, um in Form zu bleiben. Das macht der Schaum recht gut, wenn die großflächige Verklebung hält.

In deinem Fall vermute ich, dass die obere Beplankung auf eine Breite von min. 8 cm nachgegeben und sich abgelöst hat. Der Druck zwingt das Holz irgendwohin auszuweichen. Nach unten geht nicht, da ist der Schaum. Nach oben geht prima, da ist nur Luft. Der erhebliche Unterdruck auf der Oberseite unterstützt die Ablösung zusätzlich.
Ist der Gegendruck der Beplankung oben weg, kann die untere Beplankung auch nicht mehr halten und knickt weg.
Schon ist der Flügel ab.
Halte doch mal die beiden Bruchstellen zusammen, dann sollte sich im Styropor oben idealerweise eine Stauchung zeigen. Wäre der Flügel von unten her gerissen, gäbe es keine Stauchung.

Ein ordentlicher Holm hätte hier vermutlich tatsächlich geholfen. In Rippenflächen funktioniert das ja auch. Eine gute Verklebung von Kern und Beplankung ist aber immer der bessere Weg. Für den nächsten Flügel empfehle ich eine „weiche“ Krafteinleitung. Dazu sollte die Manchette jeweils außen als Bogen oder Dreieck ausgeführt werden.
Viel Erfolg für die Reparatur
Andreas
 

tomsoja

User
Moin in die Runde,
ich kann leider nichts fachliches zum Thema beitragen. Ich möchte Siegfried nur Mut zu sprechen.
Ich musste auch schon einen F3k reparieren, hatte null Ahnung von diesen Werkstoffen. Ich habe mir die Videos von Jan Henning bei YT angesehen und es einfach mit seinen Ratschlägen gemacht. Das Ergebnis ist absolut überzeugend.
Jetzt baue ich mir ein neues Modell auf und bin überrascht, wie toll man alles bearbeiten kann.
Jan Henning hat auch (mindestens) ein Video, in dem er zeigt, wie man Flächen reparieren kann. Vielleicht inspiriert er Dich ja auch wie mich und viele andere!
LG
 

Nordic

User
Hallo Bernd,
der XPS Schaum ist ca. 2-3 mm geschrumpft.
Ich bin mir nicht sicher, dass das Schaumtriebmittel soviel auffüllen kann??
Und das Ganze dann auf einer Grundfläche von der Größe eines Sektflaschenbodens...
Hast du selbst schon mal so eine Reparatur durchgeführt?
Danke und lieben Gruß
Siegfried
Das schafft das Schaumtreibmittel locker.
Mach einfach mal ein Test mit unterschiedlichen Mengenbeigaben des Treibmittels. Ich habe damit schon ein komplettes Rippenfeld in einer hohlen D.-Box ausgeschäumt. Es wurde sehr druckfest.
 
Ok.
Erst einmal vielen Dank für eure guten Antworten. Es ist tatsächlich ein kleiner, 2,75m, F5J Segler. Leider gibt es keine Ersatzteile dafür (M24 V275 V2).
Somit bleibt also nur eine Reparatur...
Ich habe Probeklebungen mit Balsa und XPS Teilen mit Schaummittel im Epoxy gemacht.
Das Epoxy schäumte im Rührbecher deutlich auf, die locker aufeinander gelegten Testverklebungen wurden, ohne dass ich diese gepresst habe, ohne sichtbare Schaumentwicklung verklebt.
Ich hatte 2℅ Schaummittel zugefügt.
Das irritiert mich noch an dieser vorgeschlagenen Lösung.

Danke und lieben Gruß
Siegfried
 
Also ich habe mal was ähnliches an ner Styro-Abachi-Fläche gemacht: die Stelle seitlich durch etwas aufkratzen von Servoschacht zugänglich gemacht. Dann den eingedellten Bereich großflächig mit 2mm Balsaholz abgedeckt. Das Balsaholz wirkt wie eine äußere Beplankung und formt den Profilverlauf ab. Das Holz dann ordentlich Malerkrepp festkleben. Nicht am Klebeband sparen denn später kommt von unten die Kraft auf. Dann mit einer Spirtze ein paar Tropfen Wasser unter die Schale spritzen, danach mit einer zweiten Spritze PU-Kleber. Mit einem Zahnstocher/Schaschlikspieß etwas verrühren. Durch das Wasser Schäumt der PU kleber deutlich auf, wobei die Schaumkraft geringer als die von Bauschaum aber deutlich höher als von anderen Klebern ist. Während des Schäumens den Zugang verschließen. Insofern die Schale sich zurückdrücken lässt, sollte der Kleber die Macke nach außen gegen das Holz pressen. Gleichzeitig bildet sich so neuer "Schaum" drunter der deutlich stabiler ist als der Rest rundherum. Die Menge und Kraft kann man etwas mit der Menge Kleber und Wasser steuern. Desto mehr Wasser, umso stärker schäumt es, umso mehr Kleber, umso mehr Kraft kommt reint. Eventuell vorher ein paar Proben machen um ein Gefühl dafür zu bekommen.
Bei mir hats recht gut funktioniert und die Beplankung war danach wieder schön im Profil und Bombenfest.
 
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