Hobbyking EU-Warehouse schließt

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Weil die meisten nicht mit der Zeit gingen und das Internet als einen Dämonen angesehen haben!!!
Die Händler die sich rechtzeitig umgestellt haben und dementsprechend das Sortiment im Internet angeboten haben, sind heute noch da!
Das sehe ich auch fast so...bei vielen kleinen Läden hätte das aber wohl nicht auf die Dauer funktioniert...

So ändert sich eben die Zeit. Ganz früher musste der Urmensch alles selbst machen, dann tauschte man, z.B. Pfeile gegen Stoffe, dann war irgendwann einer dabei, der gar nichts konnte und nichts zu tauschen hatte und der erfand dann wohl das Geld. Dann gab es Märkte, später Geschäfte, dann Messen, dann Supermärkte und Versandhäuser und nun gibt´s halt den weltweiten Online- Handel....bei den Veränderungen sind vermutlich immer welche auf der Strecke geblieben...schade um jedes Geschäft, das aufgeben muss.
 

HaWo

User
Deutschlandweit 500 oder Tausend erfolgreiche Internethändler mit parallelem Ladengeschäft, in dem das Graupner, Robbe und Aeronaut Vollsortiment auf bessere Zeiten wartet? Kann ich mir nicht vorstellen.
 
Dann gab es Märkte, später Geschäfte, dann Messen, dann Supermärkte und Versandhäuser und nun gibt´s halt den weltweiten Online- Handel....
Zurück zum Modellbau, Versandhäuser gab es schon in den 30er, 40er Jahren: .B.: Wegener in Stgt., auch Graupner war in den Anfangsjahren dabei...
 
Dem deutschen oder innereuropäischen Handel hilft der Rückzug von HK sicher, stellt er doch die Hürden Zoll plus Versandwege und -Kosten wieder her.
Den ach so gebeutelten oder gestorbenen Kleinhändler hilft das nicht, weil es dafür viele Gründe gibt.
Ich für meinen Teil wäre seit Jahren einem örtlichen Laden keine Stütze mehr, weil auf dem, was ich vielleicht kaufen möchte, zwar 500 % MArge drauf sind, es sich aber um Kleinstmaterialien handelt. Dazu müsste es aber auf Lager sein.
Problem ist eben auch die Spezialisierung und die Vielfalt. Früher gab es überwiegend sie großen 4-5 Anbieter, dann kamen einige weitere und so immer weiter. Und alle bieten ihre Sachen auch gleich direkt an, denn, es macht keinen Sinn, wenn Händler 5 Stück bestellen, eins nehme ich und 4 liegen bei ihm auf Lager, weil er nichts damit anfangen kann. Umsatz kann er aus dem Lager nur mit Massenware machen, die haben ihm aber auch die Fachleute in Vereinen etc. vermiest, denn die hatten immer einen Spezialtipp, oder gleich einen Nebenerwerbshändler im verein, und schon waren die Micropropanlagen statt Graupner/Grundig en vogue. Das begann ja vor 45 Jahren schon.
Ich bin nicht schuld am Sterben der beiden Landshuter "Fach"Händler, ich musste auch aufgrund meiner eigenen Fortentwicklung im Hobby in die verschiedensten Bereiche abwandern, mich hätte kein Händler mit seinem Sortiment bedienen können. Genauso die Jetflieger oder RC1-Flieger oder Grossmodellbauer kann ein Spielwarenkataloganbieter nicht zufriedenstellen. Der Händler, der als Modellbauer ein wenig wusste, wo der Hase für Spezialisten langläuft, ist über seine eigenen Füße gestolpert. Kundentreue ist halt nicht bedingungslos, das mag bei Eckkneipen mal anders gewesen sein, da geht oder ging man hin, auch wenn das Bier nicht schmeckte oder der Frau das Haushaltsgeld nach dem Kneipenbesuch fehlte.
Und es ist m.E. auch vermessen, dem Kunden eine Schuld zuzuschreiben, weil er nicht im Vergleich das günstigste Angebot annimmt, weil er keinen Preisvergleich anstellt. Unsere Verbraucherschutzgesetze haben allerdings den Händlern eine Riesenbürde aufgelastet, zwangsweise " zur Ansicht" bestellen zu verordnen und anfangs dem Versandhändler auch noch die Rücksendekosten zu belasten war unflätig vom Gesetzgeber. Hat allerdings den örtlichen Händler vor denen ein wenig geschützt, die den Baukasten bei ihm ansehen und woanders bestellen....aber, jetzt versandte ihn halt irgendein Versandhändler und bekam ihn ein paar Tage später wieder irgendwie zurück. DAS Problem haben wir aber immer noch.
Aber, ich stimme absolut dem oben geschriebenen zu: Schuld an den Geschäftsaufgaben oder Pleiten sind die, die Pleite machen oder ihr Geschäft aufgeben, nicht die Kunden. Auf Kunden hat nämlich niemand einen irgendgearteten moralischen Anspruch.
 

Marc25

User
Wenn Hobbyking die Sache gut angeht, kann ein Schuh daraus werden. Dazu muss er ähnlich wie Aliexpress den Zoll gleich mit abwickelt und günstige Versandkosten anbietet. Dann werden die Leute wieder dort bestellen.
Meine Chinabestellungen sind fast alle in 10 Tagen bei mir, klappt wunderbar.

Gruß
Marc
 

Oxymoron

User
Wenn Hobbyking die Sache gut angeht, kann ein Schuh daraus werden. Dazu muss er ähnlich wie Aliexpress den Zoll gleich mit abwickelt und günstige Versandkosten anbietet. Dann werden die Leute wieder dort bestellen.
Das wird nicht klappen, die Versandkosten für den Versand etwas schwererer oder größerer Artikel (z. B. Modelle) aus China steht in keinem Verhältnis zum Artikelpreis, auch die Versandkosten von Akkus ab 100Wh übersteigen oftmals den Artikelpreis! Die Versandkosten bestimmt im übrigen nicht Hobbyking, sondern Post und Spedition! Hobbyking konnte aus dem NL-Warehouse nicht einmal kostengünstig England beliefern…
 

Marc25

User
Ja stimmt, für größere Artikel, wie Modelle wird es schwierig. Aber für Kleinkram ist es möglich. Bei Aliexpress sind die Versandkosten manchmal irre günstig.
Warten wir es mal ab. Ich hab bei HK von den duzenden Bestellungen nur 1x direkt China bestellt.
Wobei ich mir nicht sicher bin, ob die es wirklich gebacken bekommen.
Ihre Internetseite, vor allem die Suchfunktion, war schon eh und je eine Katastrophe. Die haben sie auch nicht in den Griff bekommen.
Gruß
Marc
 
Zum Thema Fachhändlersterben hat mir der Bernd, unser ehemalig letzter Händler mit Ladengeschäft, beim endgültig-Aufgeben gesagt: "Das Internet hätte ich noch (in meiner Miet-freien Eigentums-Immobilie) überstanden. Aber als die Chinesen angefangen haben, direkt zu verkaufen, ging es nicht mehr."

Dann ist ein Wein-Händler in seine Geschäftsräume eingezogen. Der widerum betreibt seinen Laden als Hobby und muss nicht davon leben.
 
(in meiner Miet-freien Eigentums-Immobilie)
Das heisst aber, er hat bereits nicht mehr kaufmännisch gerechnet verdient. Geht vielen althergebrachten Betrieben so, Handwerksbetriebe etc, Frau arbeitet mehr oder weniger kostenfrei mit, das Anwesen kostet ja nichts....
Betriebsnachfolger hat kaufmännische Ausbildung und, er gibt den Betrieb auf, weil es sich kaufmännisch gesehen um einen Pleitebetrieb handelt.
Und dann sind wir Kunden schuld ???? Oder das pöse Internet ( wie oben bereits geschrieben, das ist so nicht richtig, das Internet ist lediglich die weitere Plattform für beide, Anbieter und Kunde. Die sich rund um die Uhr barrierefrei zum Handeln treffen können. Früher war es das die Vereinsversammlung mit dem aktuellen Henkeprospekt oder eben auch der nicht davon lebende Nebenerwerbshändler aus dem Verein. Und der Spielwarenladen mit Auslage und Graupner.
 
Dann ist ein Wein-Händler in seine Geschäftsräume eingezogen. Der widerum betreibt seinen Laden als Hobby und muss nicht davon leben.
...und bekommt damit Probleme mit dem Finanzamt beim Absetzen dieser Ausgaben, und ist genauso Konkurrent der Weinhändlerkollegen, die davon leben müssen, und darüber diskutiert das Weinfreundeforum dann in 5 Jahren unter dem Titel " Die Verbraucher sind schuld am Sterben der Weinhändler, es gibt nur noch Weinfürsten"......
Geil.
 
Wie gesagt, das Thema Fachhändlersterben ist ein sehr komplexes Thema. Passiert ja nicht nur im Modellbau sonder quer Beet durch Alle Sparten. Mit ein Grund ist auch der Gesellschaftliche Umbau. Bestes Beispiel Lebensmittelhandel: in meiner Kindheit (80er) gabs im Dorf noch mehrere kleine "Tante-Emma-Läden". Die Oma war Hausfrau, hatte praktisch jeden/jeden zweiten Tag ihre Dorfrunde auf den Programm. Da etwas Brot, in dem Laden etwas Käse und Aufschnitt, beim nächsten gabs das Waschmittel usw. War ein gemütlicher Vormittagspaziergang. Man traf sich, quatschte etwas, ab und zu war noch ein Käffchen drinnen und nach so 11/2h war sie wieder Zuhause mit einem kleinen Einkaufskorb und fünf Sachen drinnen.
Heute hätte ich und meine Frau nie mehr die Zeit dafür. Zwischen Kinder, Arbeit, Haushalt, Nachmittagsbetreung, Hausaufgaben usw. Ist unser Tag im 5min-Takt durchgeplant. Wir müssen meist schauen, dass wir überhaupt einmal pro Woche zu einem Großeinkauf kommen und vor dem graust mich schon, weil ich genau weis, dass ich über ne Stunde wie ein Vollidiot durch die Regale laufe und Sachen suche. Irgend welche geilen Psychologen haben nämlich Geschäftskonzepte erstellt, um die Kunden möglichst lange im Geschäft zu behalten. Das soll anscheinend den Umsatz fördern. Da kämpfst du dich dann genervt und gestresst durch viel zu volle Supermärkte, musst jedesmal wieder suchen weil alle paar Wochen die Regale umgeräumt werden und zu Hause hast du doch nur die Hälfte von dem, was du wolltest.
Und dann die ganzen Zufahrtsverbote, Parkplatzprobleme usw.... Ich hab schlicht nicht die Zeit und die Nerven, 30km irgendwohin zu fahren, dann fast schon am Stadtrand in einer total überteuerten Garage zu parken, nochmal 15min mit dem Bus oder 25min zu Fuß zum Geschäft zu pilgern und dann dort für 2,5€ pro Stück Gabelköpfe zu kaufen. Nicht das ich den Fachhändler nicht mag, mir das Geschäft nicht gefallen würde oder so. Aber ich kann das beim besten Willen maximal einmal oder zweimal pro Jahr machen!
Ich glaube, ein Fachhändler der noch irgendwie was machen möchte müsste zwei Voraussetzungen haben:
- das Geschäft mehr als Hobby, also quasi ohne Zwang betreiben. Zwar schwarze Zahlen machen, aber nicht wirklich davon leben müssen
- Vollkommen andere Geschäftszeiten als bisher üblich: über Mittag, am Abend und Wochenende. Dann offen haben, wenn die meisten Modellbauer Feierabend oder Arbeitsfrei haben.

Aber wer mag schon so arbeiten? Ich würde es jedenfalls nicht machen. 🤷
 

gerwi

User
@Wunderer: in meiner Anfangszeit habe ich fast alles (nur Graupner gab es dort nicht) bei "Nebenerwerblern" gekauft - die machten das nebenher am Abend/Wochenende in einem ausgebauten Kellerraum. Es gab dort "gute Preise", größere Sachen konnte man bestellen. Solche "Händler" gab alle 10 km und es waren meist selbst begeisterte Flieger. Als dann ein Verdrängungswettbewerb mit Preisdumping, befeuert von der Kundschaft begann, haben sich viele zurückgezogen. Dann kam der Internet-Handel auch aus Fernost dazu - das bedeutete das endgültige Aus für die alten Strukturen (keine Kellerhändler und keine Fachgeschäfte mehr). Die Schuldigen: wieder wir "Geiz ist geil"-Kunden.
 
- Vollkommen andere Geschäftszeiten als bisher üblich: über Mittag, am Abend und Wochenende. Dann offen haben, wenn die meisten Modellbauer Feierabend oder Arbeitsfrei haben.

Aber wer mag schon so arbeiten? Ich würde es jedenfalls nicht machen. 🤷
Nach meiner Beobachtung war aber genau das bei Spezialfachhändlern mit dem " langen Donnerstag", als er endlich da war. Da war die Hölle los, da wurde zum Händler gepilgert und auch Geld gelassen. Als genau dieser Händler in ein zu schickes Ladengeschäft zog und Angestellte haben musste, da wurde es schwieriger, auch das Pilgern blieb aus. Und ich stand einmal Freitag nach mittag vor verschlossenen Türen, Mittagspause bis 15 Uhr.....tja, es war kurz vor 14 Uhr. War ich halt weg. Genauso allerdings vor Jahren mal in der Gegend der Rhön, genauer nahe Coburg, ich wollte fest etwa 400 € ausgeben, hatte aber nur vormittags Zeit, dieser Händler aber nur ( noch ) nachmittags offen. Also hab ich viel Geld gespart und bin ins Museum auf die Wasserkuppe.....
 
Als dann ein Verdrängungswettbewerb mit Preisdumping, befeuert von der Kundschaft begann,
Ich habs anders erlebt. Das Preisdumping befeuerten nicht die Kunden, sondern der Handel, gerade die Kellerhändler, mit den ihnen zur Verfügung stehenden Firmen. Texte wie " bei mir bekommst nen Blackhead mit 25 %, oder Du gehst zum XXX und holst Dir an OS, ST oder auch Webra, da zahlst Liste und kriegst nur 10% Warengutscheinbonus am Jahresende " waren normal, und, beim Zimmermann nach %ten fragen war Exkommunizierung bei Mann und Frau im Laden ( allerdings war die Abfuhr bei den Töchtern etwas charmanter verpackt ). Eingekauft habe ich dort genauso und oft. Genauso wie bei Spezialisten wie Valerino, Oechsner usw.
 
Genauso allerdings vor Jahren mal in der Gegend der Rhön, genauer nahe Coburg, ich wollte fest etwa 400 € ausgeben, hatte aber nur vormittags Zeit, dieser Händler aber nur ( noch ) nachmittags offen. Also hab ich viel Geld gespart und bin ins Museum auf die Wasserkuppe.....
Da hätte sicher ein Druck auf den Klingelknopf an der Warenannahme genügt, oder ein kurzer Anruf. Wenn du deshalb nichts gekauft und dafür nochmals 100 km zur Waku gefahren bist, hast du nichts gebraucht.

Gruß hans
 
Die Schuldigen: wieder wir "Geiz ist geil"-Kunden.
Nein, denn das ist falsch - es waren zu wenig Dumme, die mehr als erforderlich bezahlt haben.
Denn eine andere Geilheit wird hier permanent unterschlagen - die fetten (nicht nur üppigen) Margen der Händler zur "guten alten Zeit".
Da brauchte es nicht soooo viel Engagement um davon leben zu können. Das ist die Kehrseite der Medaille.

Und man muss es endlich mal kapieren - nichts bleibt ewig gleich, es ist ein steter Wandel.
Das überall leicht erreichbare Ladengeschäft ist wegen der mittlerweile riesigen Bandbreite nicht mehr machbar.
Wer fährt zum Händler um etwas zu bestellen, wartet 2 Wochen, fährt hin um zu hören "wurde noch nicht geliefert, komm in 14 Tagen wieder"?
Oder dann doch nach Hause schicken lassen?;)
Man kann im ewigen "Gestern" verharren und von "den guten alten Zeiten schwärmen", gerne.
Aber hört mit dem Geiz ist Geil Schmarren bitte mal auf. So blind kann doch niemand sein dass er das nicht erkenne kann.
(nicht will, das glaube ich ja gerade noch)
 

gerwi

User
Aber hört mit dem Geiz ist Geil Schmarren bitte mal auf. So blind kann doch niemand sein dass er das nicht erkenne kann.
(nicht will, das glaube ich ja gerade noch)
da ich selbst kleine, schnelle M-Flugzeuge noch sehr gut erkenne, bleibe ich dabei, dass ich auch die Entwicklungen richtig erkannt/verfolgt habe. Und als kreativer Mensch ist es meine Sache nicht, zu jammern. Eher zu analysieren und die für mich richtigen, neuen Schlüsse ziehen. Ich habe (m-)ein gutes Händlernetz, von dem ich derzeit, bei rechtzeitiger Planung, zuverlässig, fair und zeitnah beliefert werde - bis sich ein nächstes Mal alles ändert...vielleicht sogar zu "retro". Wie auch immer. ohne Kundschaft geht nichts lange gut.
 
Naja, es gab jüngst eine Zeit, da hatten die Fliegekollegen jede Woche irgendeine neue Schaumwaffel als RTF Fertigmodell dabei und man hat sich vor allem über die unvorstellbare niedrigen Preise dank CN-Direkteinkauf ausgetauscht.

In dieser Zeit haben die Fachhändler (auch die Internet-Händler) also keinen Kleber, kein Holz, kein Folie, keine Kleinteile, keine Servos, keine Motoren, keine Regler, keine Propeller ,keine .... verkauft. Also wenn überhaupt irgendetwas, dann vielleicht ein paar Akkus. Das kann nicht funktionieren.

Und sind die Preise erstmal kaputt, dann ist auch die Marge der Einzel-Händler dahin. Ich plauder mal aus dem Nähkästchen: Heute hat man maximal 20% bis zur UVP, um aber nicht als Wucherer zu gelten, muss man da noch was nachlassen. Bleiben real vielleicht 10%. Davon kann keiner leben. Wer sich heute noch als Einzelhändler versucht (auch online), der MUSS entweder selber etwas produzieren, oder selber importieren. Anders geht es nicht mehr. Deswegen sind die ganzen kleinen Garagenfirmen wieder (online) im kommen, von denen jeder seine winzig kleine Nische füllt. Vollsortiment kann man knicken. Sogar das letzte große Bollwerk Höllein musste das Ladengeschäft aufgeben.
 
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