Kaufberatung Segelboot

Puste

User
Hallo zusammen,

ich bin noch ganz neu hier und suche eine Kaufberatung für ein Segelboot. Ich komme aus dem Car Bereich und habe etwas Erfahrung mit schnellen Brushless Fahrzeugen und Crawlern. Von den Crawlern ist es nicht weit zum Segeln, dachte ich mir. Hier kenne ich mich absolut gar nicht aus. Eins vorweg, ich habe nicht soooo viel Zeit, ein bestimmtes Budget vor Augen und werde mich vermutlich nicht bis in das letzte Detail im Schiffsmodellbau einarbeiten können. Nach unzähligen Internet Recherchen habe ich für mich persönlich folgende Vorstellungen entwickelt:

- zunaechst Freizeit Kapitaen (mit Freunden)
- RTR oder ARTR
- Rumpflaenge nicht weniger als 800mm
- zuegiges Auf- und Abtakeln waere toll

Da ich noch keine Knueppelfunke habe, muesste ich diese ggf. noch dazu kaufen (FlySky T6 ?). Pistolenfunke finde ich bei Schiffen nicht so dolle. In die naehere Auswahl sind folgende Boote gekommen:

1. ProBoat Ragazza V2
2. Aquacraft VelaOne
3. Joysway Focus V2
4. Krick Prince 900 (Boote sind lt. Krick erst wieder ab April lieferbar)
5. Joysway/ Ripmax Dragon Flite 95

Die Dragon Flite 95 wurde hier ja schon vorgestellt und ist im Moment mein Favorit. Die VelaOne finde ich optisch besser, ist aber vermutlich auf Dauer beim Transport umstaendlicher. Ich wuerde mich freuen, wenn mir jemand etwas zu den Booten sagen koennte.

Gruss und Danke

Volker
 

Andreas Hoffmann

Moderator
Teammitglied
Hi Volker,

es kommt -wie immer- drauf an was du machen möchtest?

Wenn du einfach nur Sonntags Nachmittag ein paar Stunden rum schippern möchtest?
Kannst eigentlich kaufen was die am besten gefällt bzw. was du am günstigsten bekommen kannst.
Es wird sicher alles leidlich funktionieren.

Da ich die anderen Boote nicht kenne kann ich nur zur DF95 etwas sagen.
Hier bekommst du ein wirklich gut verarbeitetes und durchdachtes Gesamtpaket.
Klick einfach unten in meiner Signatur auf DF95-Blog und du wirst einige Infos finden :)
 
Hi Volker,

ich bin auch vor einigen Jahren vom RC_Car zum RC-Segeln gekommen.

die DF95 kann ich dir auch nur empfehlen. Ein super verarbeitetes Boot an dem keine Veränderungen nötig sind damit man vernünftig damit segeln kann. Das Aufriggen geht super schnell. Wenn Interesse besteht kann eine DF95 in Aachen am Hangeweiher oder in Heinsberg am Lago Laprello Probe gesegelt werden, Du musst dich nur melden. Alternativ kann ich Dir auch eine IOM-Yacht zeigen, die Kosten dafür belaufen sich jedoch auf ein vielfaches der DF95 und sind zum reinen Freizeit segeln am Anfang wohl etwas zu hoch.

Gruß,

Rolf
 
Hallo zusammen,

ich bin noch ganz neu hier und suche eine Kaufberatung für ein Segelboot. Ich komme aus dem Car Bereich und habe etwas Erfahrung mit schnellen Brushless Fahrzeugen und Crawlern. Von den Crawlern ist es nicht weit zum Segeln, dachte ich mir. Hier kenne ich mich absolut gar nicht aus.
Modellsegelboote sind was Feines. Gut sie fahren auch auf Wasser, aber dann hören die Gemeinsamkeiten schon auf. Ein Modellsegelboot bringt viele neue Herausforderungen.
Ich würde empfehlen, dass Du Dich erst mal bei Deinen Modellsegelfreunden mit der Materie Vertraut machst.
Dann würde ich schauen, welche Boote Deine Freunde segeln. Vielleicht gefällt Dir eins davon. Damit sollte Dir die Entscheidung erleichtert werden.

Ich Wünsche Dir auf jeden Fall schon mal vie Freude mit dem Modellbootsegeln.

Ulli
 
Hallo,

rein technisch gesehen (also die Verkaufspreise mal etwas unberücksichtigt) würde ich zumindest Vela und Prince komplett ausklammern. Die haben in meinen Augen beide einige konstruktive Macken und segeln auch mit einigen Korrekturen / Modifikationen nicht wirklich gut.

Ragazza und Focus2 sind da zumindest besser.

Die Focus2 ist ein bisschen neueren Datums und der in Sachen "Modell"-Segelboote recht aktive Hersteller hat sich da in manchen Punkten an seinen DFs etwas angelehnt. Boot hat eine rein zweckmäßige, funktionale Optik, ohne das es dafür irgendeiner Regattaklasse zugehören würde oder rein passen würde. Aber immerhin sieht es aber nicht nur schick nach Funktion aus, sondern sie tut auch (zumindest besser, als bei dem Vorgänger).

Die Ragazza ist dagegen optisch yachtiger anzuschauen und ist ein recht stämmiges/bulliges/stabil wirkendes Boot, das offenbar auch etwas Welle abkönnen sollte (ich hab sie nur bei Leichtwind segeln sehen, und erinnerlich sollte man da, wie so oft, für Frischwind unbbedingt was an der Dichtung machen... Irgendwie scheinen so manche Konstrukteure nur eine Schönwetternutzung im Auge zu haben - oder glauben die nach erfolgreicher Versenkung kauft sich der Kunde das Ding nochmal, weils so schön war....). Orientiert sich konstruktiv auch ein bisschen an IOM-Booten aus früheren Zeiten, patzt dabei aber (leider und in meinen Augen unnötigerweise) in einigen Details beim Rigg, aber auch im konstruktiven Aufbau des Rumpfes. Kann man aber mit IOM-Teilen z.B. mit IOM-Segeln recht einfach tunen, denn die Seriensegeln sind leider nur mal wieder typische Fernostlappenware. Hat ein paar nette Details (z.T. schöne Beschläge), aber man kann/sollte/muß auch ein paar Details nacharbeiten (u.a. wie so oft bei den Fernostdingern die Schotführung...).

Seglerisch ab Kasten dürfte die Focus vermutlich etwas voraus sein, ist aber nur eine Vermutung meinerseits, denn die F2 hab ich noch nicht auf dem Wasser gesehen (und den Vorgänger, den ich kenne, sollte man sicherlich keinesfalls damit vergleichen).

Technisch und seglerisch stellt dagegen die neue, etwas kleinere DF95 derzeit sicher ein optimales Paket dar.
Punkt.
Direkt aus dem Kasten heraus ist das Boot wirklich segelklar und zwar wirklich gut segelklar. Da braucht man nichts mehr dran rummachen, das ist von der Konstruktion her wirklich mal was ausgereiftes (und etwas ausgefallenes). Es ist konsequent als reines Regatta-Zweckboot in ready to race konzipiert, der Betrieb als strikte Einheitsklasse war von Anfang an als Ziel gesetzt und wurde m.E. technisch mit der Ware auch sehr gut erreicht.
In meinen Augen und damit rein subjektiv gesehen ein Minus: Auch wenn das etwas außergewöhnliche Konzept (langer Rumpf bei geringem Gesamtgewicht und daher nur kleinem Rigg) in sich funktional ist, diese Optik mit dem sehr kurzen/kleinen Rigg ist in meinen Augen allerdings recht gewöhnungsbedürftig. Zu gewöhnungsbedürftig für mich.... ,-)

--> Reinen und guten Segelspaß direkt aus dem Kasten ohne irgendwas selbst daran noch machen zu müssen: Da gibt es derzeit nur die DF95!
(Gefolgt von der kleineren Vorläuferschwester DF65, die aber nach wie vor noch etwas weniger gute Segel ab Kasten mitbringt).

Dieses "fix und fertig und Finger weg"-Konzept" kann im weiteren Verlauf aber auch langweilig werden, sollte man neben dem reinen Segeln doch noch Spaß an der Materie + Technik entwickeln und man sich zunächst in Modifikationen/Verbesserungen probieren möchte. Zumindest wenn man sich an die aufgestellten Klassenregeln halten möchte.
Aber dann kann man ja auch in Folge ein anderes/weiteres Boot dafür kaufen, denn an Verbesserungs-/Tuningspotenial bieten ALLE anderen Angebote doch noch so einiges ,-)

Gruß
Thomas
 
Hi Volker,

hast ja schon sachdienliche Antworten bekommen. Vielleicht noch folgendes:
die ersten vier sind alle Leichtwindboote, die eigentlich nur bei 1 - 2 Bft laufen,
drunter und drüber wird es dann etwas zäh oder kritisch.

Die Flite hat da mit dem Standard-Rigg schon einen weitaus größeren Einsatzbereich (0,1 - 3,5 Bft), bei dem es noch Spass macht und auch für Einsteiger noch beherrschbar ist. Und mit einem zuätzlichen B-Rigg hat man dann 90% aller Windbedingungen abgedeckt.
Gut, ich bin da etwas voreingenommen ;-)
Wenn Du das DF95-Leihboot mal ausprobieren möchtes, einfach ein PN an mich oder eine Anfrage über die Kommentarfunktion hier:

http://df95.blogspot.de/p/segelnummern.html

Viele Grüße
Wolfgang
 

filtor

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Moin,
und wenn es eine DF werden soll, hätte ich da was unter "biete" im Angebot.

Gruß
Torsten
 

Puste

User
Hallo allerseits,

vielen Dank für die vielen Erläuterungen, Anregungen und Angebote. Man möge es mir nachsehen, als Anfänger achtet man halt auch auf die Optik und da schneidet die DF95 m.E. nicht so gut ab. Das Verkaufsangebot habe ich auch schon gesehen. Ich gehe jetzt mal in mich und werden dann hier berichten. Meine Modellbaukumpels können mir auch nicht so viel helfen, da sie gerade überlegen von ihren 650mm Booten auf größere umzusteigen.

Mein Avatar habe ich geändert - ist schon etwas älter :)

Gruß und schönen Sonntag noch,

Volker
 
Dann überlege doch mit deinen Kumpels zusammen, wenn die sowieso auf andere Boote umsteigen möchten, vielleicht könnt ihr euch ja auf eine Bootsklasse bzw. Bootstype einigen, dann macht das segeln mit mehreren am meisten Spaß.

Die DF95 hätte außerdem noch den Vorteil, dass hier bei uns im Westen NRWs auch Regatten veranstaltet werden bei denen auch Einsteiger im gerne gesehen werden.

Wie schon geschrieben kannst Du und deine Kumpels gerne einmal eine DF95 und/oder meine IOM (Fraktal) segeln. Der Laprello in Heinsberg ist ja nicht so weit von Düsseldorf entfernt.

Vielleicht trifft man sich ja einmal dort zum gemeinsamen segeln.
 
Hallo Volker

„Man möge es mir nachsehen, als Anfänger achtet man halt auch auf die Optik“

Kann ich gut verstehen und möchte hinzufügen: Nicht nur als Anfänger!

Aber wie immer, Geschmäcker sind verschieden – vieles wird auch durch die aktuelle Mode bestimmt, die gerade auf der Regattabahn „in“ ist. Mit der Zeit gewöhnt man sich dran – oder muß sich dran gewöhnen, wenn man ggfs. in einer bestimmten Klasse vorne mitsegeln möchte (zumindest also vom Bootspotential her gesehen ,-))). Oder man lässt es halt. Ich z.B. kann mit so manch aktuellen Rennziegen-Designs herzlich wenig mehr anfangen, auch wenn es bei vielen Regattabooten im Rahmen der Klassenregeln halt in erster Linie eben allein „der Zweck heiligt die Mittel“ gelten muß. Und man auch bei früheren Booten nicht alles schön gefunden hat. Und wenn die auch noch so tolle Segeleigenschaften liefern, bei mir segelt da das Auge dann nicht mit. Und wie soll ich dann so ein Boot steuern, das ich schlicht nicht anschauen mag? ,-)

Ich wäre z.B. sicher ein Käufer der DF95 geworden, wenn sie bei gleicher ausgereifter und hoher technischer Finesse (Für mich das Beste, was es im Rahmen einer industriellen Fertigungsweise derzeit gibt) vom Stil und der Optik her etwas „konventioneller“ in einer mir mehr zusagenden „Yachtoptik“ gemacht worden wäre. Da gibt es ja nun auch bei den „großen Vorbildern“ genug attraktiv aussehende Sachen, als nun mit so einen Zigarrenrumpf mit Bonsai-Riggchen rumspielen zu müssen. Wie ich rein durch die Optik auch nichts mit der im Grunde aber sehr gut gemachten RC-Laser-Geschichte anfangen kann. Da krieg ich schlicht Augenkrätze, wenn ich diese in meinen Augen halt absolut hässlichen Einsegel-Dinger auf dem Wasser sehe…. (Wobei ich sehr gerne den Laser in 1:1 segle, wenn es sich ergibt. Nur sehe ich mich dabei ja nicht ,-))

Bei allem mehr oder weniger schicken neumodischem Kram: Ich fände es ja mal interessant, wenn man mal ein Boot mit richtig klassischen Linien technisch top gemacht anbieten würde. Also ein Boot mit schönen in klassisch altmodische Richtung gehenden Rumpflinien mit deutlichen Überhängen, keinem so tiefen Storchenbein-Stelzenkiel, einem gemäßigtem Rigg drauf, eine Genua dran und von mir aus mit ein paar minimalen Stilelementen an Deck, z.B. einer Plicht und einem glatten Holzdeck, z.B. ala Sonderklasse. Retro ist ja nicht nur bei anderen Sachen in…. Sowas als technisch sauber gemachtes Produkt wie jetzt die DF95 – ich wäre (ziemlich sehr sicher) sofort Kunde!

Aber egal, sorry für den Ausflug.
Noch abschließend: Wie erwähnt, behalt bei einer Auswahl im Auge, das man bis auf die DF95 bei den anderen Angeboten noch mehr oder weniger was nachrüsten/ändern muß/sollte. Aus meiner Sicht zumindest. Die Focus2 scheint in dieser Hinsicht noch den geringsten Nachbereitungsaufwand zu bieten – das kann ich aber nur vage sagen, da ich das Modell noch nicht real gesehen habe, nur Berichte und Fotos (und den Vorgänger kenne). Die Ragazza hab ich schon mehrfach in natura gesehen. Hier würde ich auf jeden Fall vor dem ersten Start was dran machen, erinnerlich hab ich das Segelverstellungssystem, den Innenausbau und die Kielbefestigung und eben einige Details am Rigg im Kopf, die mir etwas naja erschienen. Und ziemlich sicher auch einen anderen Segelsatz. Je nach dem kommt man dann u.U. schon wieder in Gesamtpreise / Aufwand, die den Kauf eines älteren aber guten Gebrauchtbootes einer der bekannten Zweck-Klassen nahe kommen lässt (ab und an gibt es da sehr gute Angebote!) – nicht nur sofern vielleicht irgendwann doch mal sowas wie ein Regattamitmach-Virus aufschlägt, sondern auch sonst sind diese (vielleicht nicht besonders hübschen ,-)) Zweckmodelle rein seglerisch meist deutlich besser, als diese Fernost-Massenware. Meine Meinung.

Und egal wie + was man da hier und da machen und tun könnte/sollte/"muß", es gilt: Irgendwie segeln / funktionieren alle diese Boote auch direkt ab Werk. (Manche bieten ohne Aufpreis sogar auch ein Titanic-Erlebnismoment – wobei da wenigstens nirgends was steht von wegen „Absolut unsinkbar“ ,-))
Ist immer eine Frage des Anspruchs bzw. auch schlicht der eigenen Erfahrung, ob es einem reicht, oder nicht. Ich hab schon so einige Leute erlebt, denen ihr Spaß mit einem Boot eigentlich erst dann vermiest wurde, als man ihnen Detailfehler bzw. Verbesserungspotentiale gezeigt hat. Oder sie einen Vergleich mit anderen Booten bekamen. Man muß auch nicht immer alles in "Perfektion" machen, um seinen Spaß haben zu können. Ich kenn z.B. auch keinen Auto-Oldtimerfan, der einen alten Wagen auf Stand der aktuellen Technik bringen würde, sondern meist genau dieses alte, z.T. noch abenteuerliche Fahrverhalten geniesst. Ich hatte als Jugendlicher z.B. sehr sehr viel Spaß mit einem damals bekannten Bausatzmodell aus den 70igern. Und das wäre heute im Vergleich aber sowas von "schlecht" segelnd, ganz abgesehen vom Bauaufwand, der dabei enthaltenden Fehlermöglichkeiten, der ganzen technischen Ausführung etc. pp. - oder gar dem Segelsatz. Ne, das sowas jemals ging... ,-)
Nicht nur deshalb verkneif ich mir inzwischen eigentlich auch irgendwelche Kommentare dazu. Das hier war ein kleiner spontaner Rückfall und ist damit auch wieder beendet.

Gruß
Thomas

P.S.
Einen hab ich noch.
Wenn es preislich auch ein bisschen höher ausfallen dürfte? Schau Dir mal die hier an:

http://www.ramoser.de/home_d/sprinta_rc_d/sprinta_rc_d.html
 

Puste

User
Hallo Thomas,

vielen Dank für die ausführlichen Gedanken und Vorschläge. Ich finde deine Aussagen sehr erfrischend und fast schon mutig im Zeitalter von höher, schneller, weiter und viel besser.
Hätte ich eine optische Variante abseits der Df95 gefunden, die aber genauso ausgereift daher käme, hätte ich diese auch genommen. Als blutiger Anfänger kann ich allerdings noch nichts nachbessern, höchstens verschlimmbessern. Fast alle Begriffe sind mir hier fremd. Als Anfänger ist mir die Sprinta auch deutlich zu teuer, weil ich nicht weiß, ob ich überhaupt dabei bleibe.
Letzten Endes habe ich jetzt die Df95 bestellt, weil ich damit hoffentlich direkt einsteigen kann und mir die Gesamthöhe für den Transport als auch Aufbewahrung besser gefällt.
Falls es mich richtig packen sollte, bleibt ja auch noch Raum für andere Boote.

Nochmals vielen Dank an alle, die mich hier beraten haben.

Gruß,
Volker
 
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