Hallo Rainer,
die LS-10 biegt sich aber nur wenn Du sie prügelst. Und sie hält das aus! Mach mal einen F3B mit so langen, dünnen und schmalen Flügeln und guck, was dessen Flügel macht... So etwas wie den LS-10-Flügel musst Du erst mal bauen. Vor allem ist die Torsionssteifigkeit sowohl der Fläche als auch der Ruder alleine atemberaubend, da fühlt manches "harte" Modell doch recht weich an.
Wenn Du von der Profilwahl her unsicher bist, solltest Du aber wenigstens eine Grundentscheidung treffen: Willst Du a) Thermikfliegen und auch mal schnell, oder willst Du b) schnell fliegen und auch mal Thermik?
Wenn a), dann sind "dickere" Profile, die man leichter bauen kann und bei Bedarf entwölbt, ein guter Ausgangspunkt.
Wenn b), dann sind dünne Profile, die man bei Bedarf verwölbt, evtl. der bessere Ausgangspunkt.
Du kannst bei a) die HQ(W)-Serie mit Wölbung und Dicke Deinem Geschmack anpassen, es also mit 3,5%/14% zum Thermikballon wandeln oder mit 1,5%/12% flotter machen oder gar bis 0,8%/9% oder so gehen... Es gibt genügend HQ-Strak-Diskussionen hier im Forum.
Bei b) musst Du nicht bis Eppler oder Ritz zurückgehen, MH-32 und RG-15 tun auch heute noch für universelle Flieger ganz gut. Soo leicht wird Dein Segler ja nicht, dass Du hauchdünne F3K- oder F3J-Profile brauchst (z.B. AG-Serie von M. Drela). Die LS-10 hat ein angepasstes MH-32 aufgeschnallt: etwas weniger Wölbung, etwas weniger Dicke. Damit ist sie ein hervorragender Gleiter für grossräumiges Fliegen, und dafür schätze ich sie.
Scalemodelle mit dünnen Profilen gibt es nur wenige. DG-600 von Tangent, der kleine Ventus von Baudis z.B.
Ich will nur sagen, Du kannst Dir den Profilstrak an Deine Anforderungen anpassen. Dann noch das passende Dihedral ("V") dazu oder Mehrfach-"V" wie beim Arcus für Kreisgemütlichkeit, aber zu Lasten der Acro-Fähigkeit. Und dann noch eine Schränkung für dei Überziehfestigkeit überlegen, evtl. 0,5° oder 1° geometrisch - aber da gibt es wieder 5 Meinungen von 2 Experten.
Das alles ist m.E. viel wichtiger als die Frage nach Störklappen und Überkreuz-Anlenkung. Wenn Du einen (fremden) Flieger gefunden hast, dessen Flugeigenschaften Dich begeistern, kannst Du den ja nachbauen (lassen).
Bei den Scale-Seglern, mit denen ich nicht den gesamten Himmel abgrasen möchte, bin ich mit der HQ-Serie immer noch sehr zufrieden.
Mach doch einen neuen thread auf mit folgender Fragestellung:
suche Profilstrak für
80% Thermikflug
muss sehr langsam können (kleiner Platz)
muss grosse WK vertragen (wegen massivem Butterfly)
muss 16mm-Steckung bei 25cm Flächentiefe und 2x4°-V zulassen (also eigener Strak die ersten 20cm oder Minimaldicke 13% oder so)
für eine angepeilte Flächenbelastung von 80g/dm² bei 4m Spannweite
So oder anders, wie es Dir halt vorschwebt. Ich denke, dass sich da ein oder zwei gute Vorschläge finden werden, und dann entscheidest Du Dich eben.
Rumpf: der Roebers-Twin ist 1:5 (hätte also eigentlich nur 3,5m SpW, wurde aber mit 4m-Flächen geliefert; es gab aber glaube ich auch mal einen echten 20m-Twin)) und wirkt wie ein 1:3,75-Rumpf. Du hast Platz ohne Ende, kannst das EZFW recht gut eher vorne einbauen, gibt es als Original mit Nasenrad (gut für KTW-Start), hat eine lange Rumpfkeule (keine Schwerpunktprobleme).
Die verschiedenen Twin-Acro-Versionen hatten unterschiedliche Tragflächengeometrien und oder Winglets - viel Spielraum für die optimale Auswahl für die eigenen Anforderungen.
Bertram
Zum Thema Scale und Durchbiegung:
So steif wie die Stingray-Fläche kannst Du nur Segler mit entsprechend geringer Streckung bauen. Grunau Baby, Willow Wren, SG-38...