Laminat Spröde, Gewebelagen lassen sich voneinander trennen (L385+H385)

Ist ja interessant....ich habe nur Silane gebundenes Gewebe hier....anderes habe ich jetzt auch nicht hier.
Was aber sofort aufgefallen ist, sind die Reste in den MIschbechern....die sind glashart und extrem spröde.
Werde wohl wieder umsteigen müssen....hilft ja nix.

Gruß Sven
 

Gideon

Vereinsmitglied
Naja, wenn man eine Gewebelage einfach wie Abreißgewebe abschälen kann, dann würd ich das nicht als subjektiv einstufen.

Ich habe das bewusst etwas spitz formuliert, aber im Kern habe ich recht. War das bei Dir denn auch so (das mit dem abschälen lassen, meine ich)? Ich kenn so etwas eigentlich nur, wenn das Harz noch nicht vernünftig vernetzt ist - in der Regel hilft eine Warmhärtung > 40 °C hier Wunder

Das les ich zum erstenmal. Ich hab auch keine Ahnung, welches Finish meine Glasgewebe haben, sind ja reichlich verschiedene von verschiedenen Lieferanten.

Gut, dass ich´s dann hier mal verkünde. FK 800 ist kein Problem. Wir rüsten alles darauf um. Wer zukünftig keine bösen Überraschungen erleben will, weiß also ab sofort was zu tun ist

Kohle-Kohle beim threadstarter?

Das war ja eindeutig an der zu geringen Härtetemperatur bzw. -dauer begründet
 

Gideon

Vereinsmitglied
Was aber sofort aufgefallen ist, sind die Reste in den MIschbechern....die sind glashart und extrem spröde.

So soll´s doch sein - oder willst Du zukünftig mit Klebstoffen laminieren?

Delaminationen treten nicht nur bei nicht gefinishten Glasgeweben auf. Das Hauptprobem ist und bleibt die spröde Matrix. Wenn´s jetzt noch keiner gemerkt hat, was meine eigentliche Botschaft ist, dann wird er es nie lernen
 

Eisvogel

User
Das Hauptprobem ist und bleibt die spröde Matrix. Wenn´s jetzt noch keiner gemerkt hat, was meine eigentliche Botschaft ist, dann wird er es nie lernen

eigentliche Botschaft: Glasgewebe ab sofort nur noch bei r+g kaufen. Bauteil bei RT härten lassen, dann bei 40° tempern. Stimmts so?

Das wirft aber die nächste Frage auf: wie erklärst du dir das Problem vom DJ von #5?
 

Dj Nafets

Vereinsmitglied
So einfach isses nicht....

So einfach isses nicht....

Gideon,

Und was ist mit meiner 93er Kohle die ich unbeschädigt vom Holm bekommen hab?

Da war nix mit Sprödigkeit. Mit der Mumperaupe in der Nasenleiste (gleiches Harz) hätte man wen erschlagen können ohne das die gebrochen wär. Vom Gewebe lies sie sich sauberst abschälen. Wie schon geschrieben wurde bei 40° getempert.

Wenn man mit dem neuen System erst einen Affentanz aufführen muss bis es vernünftig funktioniert, steige ich halt auf bewährtes um. :rolleyes:

Gruß

Stefan
 

Gideon

Vereinsmitglied
Gideon,

Und was ist mit meiner 93er Kohle die ich unbeschädigt vom Holm bekommen hab?

Da war nix mit Sprödigkeit. Mit der Mumperaupe in der Nasenleiste (gleiches Harz) hätte man wen erschlagen können ohne das die gebrochen wär. Vom Gewebe lies sie sich sauberst abschälen. Wie schon geschrieben wurde bei 40° getempert.

Wenn man mit dem neuen System erst einen Affentanz aufführen muss bis es vernünftig funktioniert, steige ich halt auf bewährtes um. :rolleyes:

Gruß
Stefan



Grüß Gott,

ein Affentanz wäre hier, so glaube ich, etwas übertrieben. Ich würde einfach mit der Temperatur etwas nach oben gehen. Wie ich schonmal geschrieben habe, ist mir die gleiche Geschichte passiert. Ich vermutete damals (und das tue ich heute auch noch) eine ungenügende Härtung bei reiner RT-Härtung. Das wären Tragflächen, die damals in einer Jugendgruppe gebaut wurden, und in der Werkstatt war es verdammt kalt bzw. ungenügend warm

Aus was bestand denn Deine Mumpe?

Waren es genau 40 °C oder etwas darüber (Ich schreib ja immer > 40 °C) ?
 

Gideon

Vereinsmitglied
eigentliche Botschaft: Glasgewebe ab sofort nur noch bei r+g kaufen. Bauteil bei RT härten lassen, dann bei 40° tempern. Stimmts so?

Das wirft aber die nächste Frage auf: wie erklärst du dir das Problem vom DJ von #5?

Wer ist denn R+G? Nö, geeignete Finishes auf den Glasgeweben, das ist meine Botschaft und vor allen Dingen einmal meine bisherigen Posts zu diesem Thema aufmerksam durchlesen. Das reicht völlig!


Die Frage vom DJ habe ich ja bereits mehr oder weniger beantwortet. Ich werde selbst der Sache noch einmal auf den Grund gehen. Scheint mir nicht wirklich ein systemimmanentes Problem zu sein, eher eins in der Verarbeitung. Man wird sehen. Auf jeden Fall ist die Erhöhung der Härtungstemperatur ein landläufig bewährtes Mittel für solche Schweinereien
 

Dj Nafets

Vereinsmitglied
Temperatur und Affentanz

Temperatur und Affentanz

Gideon, klar kann ich noch ein paar Grad höher gehen. Nur ich verstehe nicht was das am Grundproblem ändert. Es kommt einfach keine Verbindung zum Laminat zustande.

Die Mumpe war mit wenig Mircohohlglaskugeln, viel Baumwolle und dann Thixo angemischt.

Wenn ich mal Muße habe, versuche ich das nochmal an einem Probestück. Dann aber auch parallel mit 285er.

Gruß

Stefan
 

Bing

User
Gut, dass ich´s dann hier mal verkünde. FK 800 ist kein Problem. Wir rüsten alles darauf um. Wer zukünftig keine bösen Überraschungen erleben will, weiß also ab sofort was zu tun ist

Wie finde ich das bei einem 245g/m² Kohlegewebe heraus?

edit: hat sich erledigt, finish scheint es bei Kohlegeweben nicht zu geben

edit2: zu spät, gideon war schneller
 

Gideon

Vereinsmitglied
Ein Finish gibt´s NUR bei Glasgeweben!

Kohle mit Epoxy- oder Polyurethan-Sizing und gewaschenes Aramid weisen keine Probleme hinsichtlich der Faser-/Matrix-Haftung auf
 

Bing

User
Die Sprödigkeit (Thema Reste im Becher) verliert sich. Spätestens beim tempern, das kann ich besätigen. Leider habe ich kein altes Laminat mehr hier um dem Problem des "problemlosen abschälens" nachzugehen, werde das aber im Auge behalten und demnächst nochmals nach dem tempern testen.
 

Gideon

Vereinsmitglied
Gideon, klar kann ich noch ein paar Grad höher gehen. Nur ich verstehe nicht was das am Grundproblem ändert.
Sehr viel sogar. Die Schlagzähigkeit und Bruchdehnung ändern sich deutlich (als Vergleich: elastifizierte Epoxyd-Klebstoffe)

Es kommt einfach keine Verbindung zum Laminat zustande.

Da lag dann aber nicht nur allein die Schuld am Harz. Hast Du die Klebeflächen vorher mit Harz benetzt (vermutlich ja)?

Es mir im Übrigen klar, dass das L 285 zum L 385 gewisse Unterschiede aufweist, nur dass das letztere eben etwas mehr Zuwendung braucht, das ist doch der springende Punkt hier. Nicht schlechter oder besser, sondern einfach etwas anders. Der Aussage, dass das L385 selbst bei 80 °C Warmhärtung "abkackt", schenke ich keinen Glauben

Das Harzsystem wird im Flugzeugbau eingesetzt und bis jetzt habe ich noch über keine weiteren Probleme ausser der Schlichten-Unverträglichkeit (betrifft nur Finish FK 144) etwas gehört, und ich höre so einiges ;)
 

Arne

User
Vielleicht als Ergänzung: Interlaminare Scherfestigkeit ist halt nicht besonders hoch, Schälbelastungen gibt es immer zu vermeiden, spödes Harz ist darauf besonders anfällig.
Dünne Wandstärken haben kaum noch Exothermie (bzw. kann sich keinerlei Wärme im bauteil aufbauen) und zeigen daher am meisten Probleme mit Sprödphasen ohne Temperung. Je dünner desto problematischer.

Wir hatten mit dem 385er auch mal einen Flügel mit unerklärliche Verklebeproblemen an der Nasenleiste, Verfahren wie immer. das ganze 385er System hat sich bei uns nicht bewährt und ist wieder rausgeflogen. 285 ist gut und bewährt. Mit vernünftigem Arbeitsschutz halte ich das Gefährdungspotenzial für "stinknormal".

Gruß Arne
 

Bing

User
Gibt es denn weitere Unterschiede zwischen L385 und L285? Da ich das L285 nie benutzt habe, misse ich nichts. Aber wenn man hier so mitliest...

Ich möchte auch noch klarstellen das ich mit dem L385 sonst soweit zufrieden war und ich keinesfalls (!) ausschließe das die aufgetretenen Fehler Anwendungsfehler meinerseits waren.
 
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