Lochbildung im Formenharz

Hallo,
ich arbeite mit dem F200 Formenharz mit dem Standarthärter plus PVA in Kombination mit Wachstrennmittel aus dem Hause EMC Vega.
Das abzuformene Teil ist betsteht aus GFK mit einer glatten geschlossenen Oberfläche.
Nachdem das F200 aufgetrichen wurde neigt es zur "Kraterbildung" wie auch auf dem Foto in der Anrührschale zu
erkennen ist. Leider musste ich die Löcher so lange zustreichen bis das Harz angeliert hat.
Weis jemand warum das so ist und wie man das abstellen kann?

Gruss Jochen
 

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Das F200 ist für ein Formenharz relativ niederviskos, deshalb die Kraterbildung. Gelcoats für den Formenbau sind üblicherweise thixotropiert, so dass auch an senkrechten Stellen kein Ablaufen entstehen kann.

Geringere Verarbeitungstemperaturen erhöhen die Viskosität. Das sollte mit einem kurzen Härter (15-20 Minuten) kein Problem sein.
 
Servus Jochen!

Hab heute früh eine Behelfsform für eine Motorverkleidung geöffnet.

Wie Du sehen kannst, hab ich in letzter Zeit das gleiche Problem. Wachs, PVA Trennmittel und das F200......
Interessant in diesem Zusammenhang ist folgendes:

Weil es mein "geliebtes" graues Gelcote nicht mehr gab, habe ich bei meiner Großbaustelle "Escapade 900" alle Formen mit dem schwarzen Zeugs gemacht - abgesehen von der Farbe (ich mag schwarze Formen nicht) hatte ich damals keine Probleme.

Seither jedoch sind bei jeder kleineren Formerei immer die gleiche Erscheinung - einmal mehr und einmal weniger.
An der Temperatur in der Werkstätte kann es nicht liegen, die ist bei mir konstant 22 - 23°.


Leider gibt es das graue F220 (so war glaube ich die Bezeichnung) nicht mehr, das ging für mich in allen Belangen besser.




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Lochbildung im Formenharz

Erst mal Danke für eure Antworten.
Werde jetzt erst einmal das F200 ein wenig thixotropieren und mal schauen
wie es sich dann verhält.

Gruss Jochen
 
Servus Erwin!

Danke, das ist sicher einen Versuch wert - schon alleine deswegen, weil's nicht schwarz ist.

Übrigens, auf den Bildern sieht man sehr gut, dass die Augenbildung eben nicht nur an senkrechten Flächen, sondern genauso an waagrechten Bereichen - eben überall mehr oder weniger - entsteht. Das macht mich ja so stutzig.
 
Hallo Jochen,

meiner Meinung nach ist das Problem stark vom Trennmittel abhängig, klar ist über die niedere Viskosität das Problem noch ausgeprägter, nur wenn dann thixotropiert wird, geht das zu Lasten der ansonsten guten Polierfähigkeit.
Die Frage, die sich mir stellt ist, wie gut denn der Verlauf vom PVA auf dem vorher aufgetragenen Wachs wirklich ist, wenn es da schon Probleme gibt, sind die Verlaufsprobleme ja vorprogrammiert.
Ich selbst verwende auch das F200 in der Nutzfläche und habe da keine Probleme, allerdings sorge ich immer dafür, dass das Urmodell gut raumtemperiert ist, wie auch das Formenharz.

Gruß
Thomas
 
Ich schrieb doch schon, dass die Kraterbildung über die im Vergleich zu anderen Systemen niedrigere Viskosität (in Verbindung mit anderen, nicht optimal angepassten rheologischen Eigenschaften) hervorgerufen wird. Dabei ist es letztlich egal, wo es aufgetragen wurde. Die mögliche Schichtdicke ist das entscheidende Kriterium, und die ist eben auch von der Beschaffenheit der Oberfläche abhängig, auf die aufgetragen wird.
 
Ich schrieb doch schon...

Ja, du hast aber nichts konkretes empfohlen. Deshalb hab ich das grüne Zeug von G+P genannt, wenn ich mich nicht täusche war das mal ne Empfehlung von dir. Seit ich das probiert hab kommt nix anderes mehr ins Haus!

Mit dem grünen Untergrund läßt sich hervorragend arbeiten, man hat immer einen guten Kontrast, ob bei Lack oder Sichtkohle.
 
An der Temperatur in der Werkstätte kann es nicht liegen, die ist bei mir konstant 22 - 23°.

Gideon hat dazu doch schon was empfohlen: Kälter, 22-23 Grad ist hohe Arbeitsraumtemperatur, und schnellerer Härter, der das dann ein wenig bis zum Gelieren ausgleicht. Dann kann man ja wärmer werden.
Ich hatte allerdings noch nie zu dünnflüssige Formenharze, nur zu schnelle ( heiße.....:cry: ). Ob selbst thixotropieren was wird? Bringst doch nie luftbläschenfrei gemischt ( vakuumiert ).
Ich hab mir mal eine Unterdruckdose gebaut, da gibt es so Konservendosen zum selbstbefüllen, in die Dose einen Nippel, Harzbehälter auf den Deckel stellen, Behälter drüber und saugen. Deckel hat eine eigene Dichtung, den Spannring braucht man dann nicht mehr. Aber: Topfzeit beachten bei großen Gebinden, evakuieren höchstens 1 Minute, sonst hat man nen Klotz drinnen.
 
Hallo Stefan,

das nützt leider nur die Verlaufsprobleme zu beseitigen, indem versucht wird in höheren Schichten aufzutragen, dadurch gibt es aber Probleme, wenn nachher in der Form geschliffen und poliert werden soll. Dann werden evtl. mikroskopisch kleine Luftbläschen aufgeschliffen und ein Hochglanz zu erzielen wird schwierig werden, da aus der dünnen Schicht die Entlüftung besser vonstatten geht, als aus einer dickeren Schicht.
Das ist meiner Ansicht genau das Problem von zu hochviskosen Formenharzen, die dann geschliffen und hochglänzend poliert werden sollen, natürlich nur bei den sogen. ungefüllten Systemen.
Aufspritzen wäre da der Hit, da dann das Harz quasi entlüftet aufgetragen wird, mal schauen was da noch kommt.....

Aber zurück zum Thema, bei mir funktioniert das F200 definitiv auch in dünnen Schichten problemlos, was den Verlauf angeht, für senkrechte Flächen ist es aber nicht geeignet, da zu niederviskos.

Gruß
Thomas
 
Servus Uli!

Bitte beachten, auch bei meiner Escapade 900 hatte ich die 22 - 23°, und da hat es funktioniert. Deswegen meinte ich, dass es - zumindest bei mir - an der Temperatur nicht liegen kann.

Auch diverse Hinweise von den Experten betreffend Oberfläche, möglicher Probleme schon mit dem PVA usw. sind meiner Meinung nach nicht der Dotter vom Ei.

Wie auf dem ersten Foto ersichtlich, sind die Augen ja auch im Mischgefäß zu sehen (bei mir war es gestern ebenso) - und im Mischgefäß ist wahrscheinlich weder Trennwachs, noch PVA zur Anwendung gelangt. Von daher also nach meiner Meinung kein Grund für diese Malaise...
 
Wollte noch das Bild nachreichen...

gestern (oder vorgestern) gemischt....

Wenn ich länger darüber nachdenke... für die Rumpfformen der Escapade habe ich als Mischgefäß immer
"Glaserl" (von Pfefferoni, Oliven od. ähnliches) genommen.

Kann es sein, dass beim mischen in Kunststoffbehältnissen feinste Partikel abgetragen werden, die diese Entwicklung begünstigen??



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Ja, du hast aber nichts konkretes empfohlen.

Uli hat´s genannt, eine geringere Verarbeitungstemperatur erhöht die Mischviskosität, dann sollte es auch besser benetzen. Mit einem komplett anderen System wird das kurzfristig ja nichts. Und Thomas hat ja auch geschrieben, dass das F 200 im Regelfall problemlos funzt (sofern es das überhaupt noch regulär im Handel zu kaufen gibt).

Deshalb hab ich das grüne Zeug von G+P genannt, wenn ich mich nicht täusche war das mal ne Empfehlung von dir. Seit ich das probiert hab kommt nix anderes mehr ins Haus!
Mit dem grünen Untergrund läßt sich hervorragend arbeiten, man hat immer einen guten Kontrast, ob bei Lack oder Sichtkohle.

Stimmt, da war doch was. Für´s Protokoll: Auf G&P bist Du allerdings selbst gekommen!

Wenn ich länger darüber nachdenke... für die Rumpfformen der Escapade habe ich als Mischgefäß immer
"Glaserl" (von Pfefferoni, Oliven od. ähnliches) genommen.

Kann es sein, dass beim mischen in Kunststoffbehältnissen feinste Partikel abgetragen werden, die diese Entwicklung begünstigen??

Wenn es nur Glaserl waren, dann mit Sicherheit nicht. Selbst wenn aus den Kunststoffbehältnissen Partikel (wir sprechen hier von Partikelgrößen ≤ 0,5 mm) abgetragen worden sind, dann haben die nur einen sehr geringen Einfluss auf die Oberfläche.



Ich vermute aber mittlerweile eine ganz andere Ursache für die gezeigten Probleme, und zwar dergestalt, dass der Umfüller (vermute mal 25 oder 30 kg sind die originalen Bezugsmengen von Hexion) hier vorher nicht vernünftig aufgerührt hat. Je niederviskoser ein Gelcoat ist, desto größer ist die Absatzneigung einzelner Inhaltsstoffe. Hätte ich so etwas nicht schon selbst erlebt, würde ich das nicht schreiben. Die Bilder von Rudi stützen meine These. So eine Fleckenbildung kennt man auch von eingefärbten Laminierharzen.
 
Stefan!

Das F200 habe ich im Feb. 2012 im 5 kg Gebinde + Härter im 1 kg Gebinde von Lange u. Ritter gekauft.

Nachdem die L+R Gebindegrößen Harz + Härter = 5 kg +1 kg in Bezug auf Mischungsverhältnis = 100 + 25 ( 4+1) "extrem verbraucherfreundlich" abgestimmt sind (irgendwas bleibt immer über),
habe ich für das verbleibende 1 kg Harz noch mal über EMC Vega extra Härter (H250) nachfassen müssen.

Ich kann jetzt nicht sagen, ob die Malaise erst mit dem zugekauften Härter begonnen hat - Tatsache jedoch ist, dass ich die ersten 3 - 4 kg Harz F200 problemlos für die Formen der "Escapade 900" und einer weiteren Rumpfform eines Bekannten verarbeiten konnte.
Der Schmarren begann erst einige Zeit später....
 
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