Machbar?: SharonPro 3.7 (Seglerversion) elektrifizieren

onki

User
Hallo,

eigentlich ist mein SharonPro 3.7 mein heimliches Lieblingsmodell. Ist zwar schon ein paar Jahre alt und hat wegen z.T. akuter Dämlichkeit des Piloten ein paar kleinere Transportschäden (wie gesagt nix was beim Flug passiert ist).
Nun möchte ich ihn in der Saison öfters fliegen, aber unsere Winde wird nur noch selten aufgebaut wegen Schlepper und dem allgemeinen Trend hin zur Elektrifizierung.
Das gute Stück bringt etwa 2300g auf die Waage was ich für meine Anforderungen als recht leicht erachte (auch wenn bei F5J knapp 700g weniger aktuell sind).
Aber außer unserem Vereinswettbewerb (den ich warum auch immer mit dem Sharon vergangenes Jahr gewonnen hab - war vermutlich gedopt
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) hab ich keine Wettbewerbsambitionen.

Zum Thermikschleichen ist der Sharon aber wirklich prima, nur brauch man halt etwas Höhe zum Suchen. Das Klapptriebwerk zum aufschrauben (Lifter) ist nicht so mein Ding, da man immer nur einen Steigflug hat, was oft nicht reicht.

Daher mein Wunsch nach Elektrifizierung. Ich hab vorne in der Nase Blei drin (ich schätze so rund 40-50g) und der RX-Akku mit Zusatzblei bringt auch nochmal 200g auf die Waage. Da sollte ein Antrieb doch einigermaßen gewichtsneutral zu machen sein. Problem ist der Platz, das ist zugleich aber auch die Herausforderung. Der Sharon-Elektrorumpf sieht einfach nur übel aus. Ich möchte versuchen, einen Innenläufer mit Getriebe vorne in den Seglerrumpf (ist von Jasa-Model) rein zu quetschen. Ich habe derzeit etwa 25mm Platz (Breite ist das Problem), wenn ich die Nase absägen würde und auf Rund abändere kommen aber sicherlich nochmal 2-3mm zusammen. Zudem könnte ich die seitliche Verstärkung (die vermutlich zur Armierung des Rumpfes bei Stecklandungen dient) etwas abschleifen und so etwa 28mm Platz schaffen. Da gibt es bei Andy Reisenauer ja schicke, relativ leichte Antriebe.

Hat jemand schonmal einen schlanken Sharon-Seglerrumpf mit einem Antrieb versehen?

Sicher wär das Budget für einen F5J Flieger ala XPlorer2 oder Cluster vorhanden aber die z.T. grausligen Lieferzeiten sind mir zu lang. Zudem wär mein Sharon dann komplett arbeitslos und trennen möchte ich mich von diesem wunderschönen Flieger nicht (ja - ein entscheidender Punkt bei mir ist auch die Optik und die finde ich beim Sharon perfekt).

Das wären in etwa die Anforderungen für den Antrieb:

  • Gesamtgewicht etwa 300g um einigermaßen gewichtsneutral zu bleiben. Wenn es dann 20g mehr sind bin ich auch nicht sauer.
  • Leistung um 300W mit 3 Steigflügen auf etwa 200m und natürlich Restkapazität zum segeln
  • Schlanke Luftschraube (ideal wäre die RFM 16 x 8,5), natürlich weiß lackiert.
  • Spinner versetzt damit die Blätter gut am Rumpf anliegen.
  • Durchmesser des Motor etwa 26-28mm, Getriebe wenn möglich etwas kleiner.
Ist das Vorhaben durchführbar nach eurer Einschätzung oder eher utopisch? Die Kosten sollten dem Restwert des Sharon halbwegs gerecht werden, weshalb ein namhafter Ausrüster aus Peißenberg schon mal raus ist. Die Servos wandern von vorne dann unter die Flächenauflage damit genügend Platz vorhanden ist.

Gruß und schöne Ostern

Onki
 

onki

User
Hallo,

hab über Ostern genug Zeit gehabt um über die Unterbringung der Komponenten zu grübeln.
da gibt es zig Möglichkeiten und es scheint relativ problemlos machbar zu sein.
Nach einem wie immer sehr netten Telefonat mit Andy Reisenauer sind auch die Antriebskomponenten soweit klar:

  • Tenshock EDF 1515-16 Innenläufer mit 5:1 Micro Edition(103g)
  • 16 x 8,5er RFM F5J Klapplatte (schmal)
  • 28mm RFM Turbo-Spinner versetzt
  • 40A Sunrise Regler (die Herren von Jeti haben es ja offenbar nicht nötig kleine Regler mit integrierter Telemetrie anzubieten)
  • UniSens-E - das Vario ist zwar grausig aber notfalls kommt noch der GPS Logger mit an Bord

Der Akku richtet sich nach dem nötigen Gewicht vorne. Ich denke so 1300-1800mAh sollten passen um die 97mm Schwerpunkt zu gewährleisten.
Die HR/SR Servos gehen in Rente (da sind ein DS3728 und ein uralt Volz mit tierisch Getriebespiel drin) und werden durch geeignete Alternativen (welche ist noch unklar) ersetzt und im Rumpf auf Höhe der Nasenleiste eingebaut. Dazu muss ich noch einen Ausschnitt in die Flächenauflage fertigen, was aber keine nenneswerten Nachteile für die Festigkeit bringen sollte.
Das gibt hoffentlich genug Dampf für einige Steigflüge. Der dadurch arbeitslos gewordene 2s2000 LiFePo Empfängerakku leistet mir als Spannungsquelle für den Servotester sicher gute Dienste.

Damit sollte ich mutmaßlich ohne nenneswertes Mehrgewicht einen weiteren Elektrosegler in meinem Hangar mein Eigen nennen können. Sicher kein echter F5Jler, dazu ist der Sharon schon zu alt und zu schwer. Aber das brauch ich auch nicht. Hauptsache unabhängig von der Winde / Schlepper.

Hab noch etwas Rest-Silikonkautschuk gefunden der weg musste. Damit hab ich die Rumpfnase mal abgenommen. Wer weiß.
Da die Rumpfnase recht oval ist werde ich etwa bei Breite 26mm und Höhe 30mm abschneiden, mit Wasser die Sache erwärmen und "rund machen".

Hätte dann einen Lifter übrig. Bei Interesse bitte melden.

Gruß
Onki
 

onki

User
Hallo,

ich kann Vollzug melden. Es funktioniert einwandfrei und das bei nur rund 50g Mehrgewicht (davon derzeit 30g Trimmblei).
http://onki.de/uebermich/bauberichte/244-der-verquirlte-sharonpro-fliegt-wieder

Ein prima Antrieb der knapp aber gut in den Seglerrumpf reinpasst. Elektrorumpf braucht kein Mensch.

Vielleich hat jemand noch einen Tip für einen passenden 2000mAh LiPo (mind. 20C). Der sollte rund 160g wiegen damit ich mich noch von den 30g Blei trennen kann. "Kapazität statt Blei".

Gruß
Onki
 

Addicted

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Hey Onki!

Damit das hier nicht als Monolog stehen bleibt, möchte ich dich zum gelungenen Umbau beglückwünschen! Schön, dass es noch zielorientiertes Denken und Handeln gibt, welches zugleich mit dem nötigen Sachverstand umgesetzt wird - OHNE vorher seitenlang darüber zu diskutieren.

Gruß
Chris

PS: Beim Lesen dieses Threads ist mir eingefallen, dass ich seit langem tatsächlich noch 2 HKM Sharon Pro 3.7 (1x V und 1x K-Ltw) im Keller liegen habe, die bei mir noch nie geflogen sind. :rolleyes: Insofern du das Modell als deinen heimlichen Lieblingsflieger bezeichnest, muss ich das am kommenden Wochenende wohl mal ändern...
 

onki

User
Hallo Chris,

was - die liegen bei dir ungeflogen im Keller?

Der Sharon ist der Gewinnermacher schlechthin:cool:. Meinen verleihe ich jedes Jahr an einen unsere Jugendlichen im Verein. Damit haben sie bisher immer den Mannschafts-Jugendpokal geholt.
Es gibt sicher leichtere Modelle wie den SharonPro, braucht man für solche Wettbewerbe aber nicht.
Sollte es nicht dein Lieblingsflieger werden, melde dich;).

Gruß
Onki

P.S. Danke für die Glückwünsche
 
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