Hallo,
die einen können löten und haben das richtige Werkzeug dafür und machen ruckzuck die Verbindung fertig.
Die anderen können kleben und haben das richtige Werkzeug dafür und machen ruckzuck (zumindest bis zur Härtezeit des Klebers) die Verbindung fertig.
Es gibt heute Kleber, die sind (Weich)-Lötungen in Punkto Festigkeit überlegen, aber man muss sie eben haben.
Dein Bauteil nennt sich Löthülse weil es primär verlötet wird. Auf einem Stahldraht ist dies auch sehr schnell erledigt. Aber je nach Belastung hält es auch mit einem guten Kleber (Endfest 300). Wichtig ist die richtige Verarbeitung.
Immer muss man beide Seiten der Verbindung entfetten und aufrauhen. Dies ist beim Stahldraht schnell erledigt. Etwas Schleipapier, ca. 320 Korn, gefaltet und darin den Stahldraht gedreht. Bei der Hülse ist es etwas schwieriger. Ein Stückchen Stahlwolle läßt sich zu einem kleinen Zopf ausdrehen, der dann in die Löthülse gedreht wird, immer weiter verdichtet und die Hülse damit ausgerieben. Dann Stahlwolle wieder raus und mit einem kleinen Bohrer kontrollieren, das auch die ganze Wolle draußen ist.
Beim Kleber dann den Kleber auftragen und auch in die Hülse etwas einbringen. Dann beide Teile zusammenschieben und dabei auch drehen. Dann noch einmal auseinander und kontrollieren, ob auf dem Stahldraht sich wirklich überall im Bereich der Klebung ein Kleberfilm gebildet hat. Jetzt noch mal etwas Kleber in die Hülse und wieder drehend zusammenschieben. Hierbei immer wieder mit Kraft zum Anschlag schieben, damit sich keine Luftblase hinten fangen kann. Überschüssigen Klebstoff vorsichtig entfernen und dann in der richtigen Lage fixieren und den Kleber aushärten lassen.
Beim Löten wird nach der Reinigung und Entfettung etwas Flussmittel auf den Stahldraht aufgetragen und das Ende in einer Länge die etwas größer ist als die Einstecklänge der Hülse verzinnt. Dies geht ganz gut, wenn man ein kleines Brettchen drunterlegt, auf dem man den Lötkolben mit einem großen Tropfen Lötzinn aufsetzt und dann den Stahldraht in dem Tropfen dreht. Der Stahldraht muss ringsherum verzinnt sein. Auch wenn man dies noch nie gemacht hat, sieht man mit dem Auge, wenn der Stahldraht das Zinn annimmt. Ist dies fertig, kann der Stahldraht an die Seite gelegt werden. Die Löthülse wird jetzt mit einem Zahnstocher oder ähnlichem mit etwas Flussmittel ausgerieben. Hiebei ist nicht die Menge wichtig, sondern die Sorgfalt, das überall etwas hingekommen ist. Dann die Löthülse fixieren, damit sie nicht davon rollt und nach dem Löten ohne Erschütterungen erkalten kann. Dann die Löthülse mit dem Lötkolben erwärmen, bis das Flussmittel (wie soll amn sagen) kocht. Jetzt den Stahldraht in die Löthülse einführen und beides weiter erwärmen. Wenn der Stahldraht etwas drin ist, kann Lot dazu gegeben werden. Jetzt wieder unter drehen und schieben den Draht komplett einführen. An den Ringspalt zwischen Hülse und Draht etwas Lötzinn geben. Man sieht wie das Lötzinn in den Spalt gesaugt wird. Irgendwann ist der Spalt voll und es bildet sich ein glänzender Kragen am vorderen Ende der Löthülse. Jetzt aufhören und die Einheit ohne weitere Bewegungen auskühlen lassen.
Fertig.
VG
Volker