Racing FOX! Umbauanleitung
Racing FOX! Umbauanleitung
Hier mal Ergebnisse und Beschreibung meiner Umbau-Aktion:
Das Ziel war nicht, den leichtesten FOX zu bauen, sondern unter Verzicht auf aufwändige "Aushöhlaktionen" (die erleichtern das Fluggerät dann immer noch, wer es tun mag) mit handelsüblichen Materialien zu fairen Preisen ein möglichst gutes Ergebnis zu erzielen). Empfänger ist der kleine Penta von MZK mit Mini-Quarz, knappe 4g. Alle anderen Komponenten gibt es bei UH, ich habe sie bei robbifly.de geholt, dort gibts auch einen günstigen Set-Preis.
Abfluggewicht: 92g mit 2S/360mAh Lipo (für wenig Wind) bzw. 102g mit 2S/500mAh (bei Windstärke 3 geflogen)
Fliegen:
- absolut kein Problem - man kann ihn fast nicht versemmeln
- mit 102g und 500mAh ca. 6-10 Minuten, die 360mAh sind eher für Steigflüge und segeln
- kein Angst vor Wind - zumindest nicht bis Windstärke 3 (der Wind hat ihn mir zwar mal aufs Kreuz gelegt, war aber sofort wieder umgedreht)
- Motorleistung reicht für senkrecht, Rolle, Rücken, Aussenlooping - eben alles, was man will
- ist ein kleiner Pylonracer mit Segeleigenschaften.
Obwohl ich anfangs dachte, es sei kein richtiges Flugzeug, fliege ich ihn mit zunehmender Begeisterung. Bei Windstille ist die Präzision, mit der er durch die Kurven geht, beachtenswert. Mein Eindruck: leichter als 90g muss er für die motorisierte Version nicht sein. Mit 92g sind die Segeleigenschaften wirklich gut. Mit 102g geht er auch bei Wind und segelt noch ausreichend gut. Deshalb machen 2 Akkus durchaus Sinn - je nach Flugstil und Wetterlage.
Materialliste:
2 Servos, 3,7g (hatte ich mal unter der Marke Dymond ECO37 für den 3,5-fachen Preis gekauft)
1 Motor, 2000 rpm, 9g (zieht per Standard 4,5A, nach umwickeln jetzt 6,5A)
1 GWS 5043 (1g) (Befestigung mit Prosaver, liegt Motor bei), zusammen 3g (GWS 4540 für neu gewickelten Motor)
1 Regler, 8-12A, 9g
1 Lipo, 2S/500, 30g (2g abgspeckt, Hülle weg) => alternativ: 2S/360mAh, 20g (auch 2g weg)
1 m Carbonstab, 3x1mm (Fläche und HLW verstärkt), 52cm verbaut, 2g
1 m Bowdenzug, 1mm, 32cm verbaut, 1g
1 m Federdraht, 0,5mm 40cm verbaut, 2g
1 Empf. MZK Penta inkl. MiniQuarz, 4g
Sekundenkleber (mittel) und Aktivatorspray
Umbau:
zuerst: den Schwerpunkt des Urmodells (mit Kugel vorne drin) erfliegen - bei meinem musste ich für einen geraden Gleitflug zur Erde vorn noch 2g zugeben! Diesen Schwerpunkt an den Flächen markieren (bei mir: 34mm hinter der Nase)
Teileliste
HLW verstärken und Ruder einschneiden
- Carbonstab 3x1 mm, ca. 16cm
- Ruder: 16cm - aussen 1cm tief. Tipp: die Ruder nicht ganz durchschneiden, umklappen und den Ruderteil von unten her anschrägen. So müssen sie nicht wieder mit Tesa angeklebt werden. Wer sie dennoch durchschneiden möchte => vor anbringen des Tesa- oder Ruderbandes das EPP mit UHUpor einkleben und antrocknen lassen. Dann haftet es wesentlich besser.
- Ruderhebel = übriger Servohebel, ca. 7mm heraus stehend
HLW-Ruder-Schlitz schneiden
Fläche verstärken => habe die Stäbe auf Linie des Schwerpunktes eingeklebt, so muss man diesen später nicht immer wieder suchen
- Ruder einschneiden: 16,5 cm - innen 1,8 und aussen 1,2 cm tief
Anlenkung
- als Ruderhorn wieder einen abgeschnittenen Servohebel, schaut ca. 7mm weit raus
Motor einkleben
- Nase ca. 1,8cm abschneiden => schräg schneiden: 2° nach rechts und 2° nach unten für Motorsturz
- leicht unterhalt der Mitte ein 8mm Loch rausholen (8mm Alurohr innen mit 7,5mm aufbohren und außen rum zum Rundmesser "scharf" schleifen => so lässt sich sehr einfach ein sauberes rundes Loch ins EPP schneiden)
- Motor erst in ein 1,5cm langes 8mm Carbonröhrchen, dieses dann in den Rumpf kleben (Sekundenkleber)
- für Motorkabel oben drüber nochmal ein Loch / Kanal schneiden
- mitgelieferte und bereits angelötete 2mm Buchsen und Stecker am Regler + Motor abschneiden, Kabel kürzen und direkt verlöten (spart fast 3g)
von der verbleibenden Nase eine Motorkappe herstellen (ACHTUNG: sie darf nicht schleifen - der Motor läuft sonst heiss). Hierzu habe ich eine 20mm Kleiderstange (Messing) zum Rundmesser umgearbeitet. Da passt der 18mm Motor gut rein.
Austarieren - alle Komponenten mit Malerkrepp an ihren Platz heften. Wer hier genau arbeitet, muss den Akuu später nicht groß hin und herschieben, was da heisst, kein zu großes Loch für ihn ausschneiden
Empfänger einbauen: oberhalb der Fläche. Vom Ausschnitt ein Stück wieder oben drauf, als Abdeckung.
Kabelführung durchs SLW mit angeschärftem Federdraht ein Loch schneiden und druchführen
QR-Servo einbauen
- anzeichnen, mit Messer ausschneiden und Pinzette EPP herausholen
- Servo einsetzen und festkleben (vorher mit Tesa umwickeln, dass kein Sekundenkleber ins Servo laufen kann)
- Servoleitung kürzen, damit sie ohne Umwege in den Empf. passt (Fieselei für geübte Löter - sonst lassen)
- Servohebel kürzen bis zum ersten Loch, Kanten abrunden
QR-Züge (versteckt) einbauen
- mit angeschärftem 2mm-Federstahldraht ein Loch für den Zug durchbohren - über Kreuz, so gehts leichter
- 0,5er Draht einziehen. Die Anschlüsse habe ich exakt gebogen und eingehängt. Wer das nicht will, bekannte Hilfsmittel verwenden (wer sowas nicht kaufen möchte, kann auch eine Elektriker-Lüsterklemme zerlegen und verwenden).
Regler einsetzen
- liegt lose vorne drin, wird direkt an den Motor gelötet => Laufrichtung beachten
ACHTUNG: in der Mitte bleibt ein Stück EPP der ursprünglichen Kabinenhaubenbefestigung stehen => die Haube hält hält einwandfrei und es bedarf keiner weiteren Aktion zur Befestigung mehr
HR-Servo einbauen
- anzeichnen. Mit Messer Loch durch den Rumpf schneiden, Servo einsetzen und mit 2 Punkten Sekundenkleber festkleben.
- Servoleitung auf der gegenüber liegenden Seite einschneiden und verlegen => reicht genau bis zum Empfänger.
- Servoschacht mit einem Stückchen des Ausschnitts wieder verschließen.
- Servohebel am Servo kürzen und ganz innen an der Welle ein neues, 0,7er Loch bohren (habe hierzu einen 0,7er Federdraht in den Dremel als Bohrer gespannt)
- Für Bowdenzug zum HWL einen ca. 1mm breiten Schlitz schneiden, Zug reindrücken und fest kleben. Federdraht durch und einhängen (wieder exakt gebogen)
Akkuschacht ausschneiden
- nochmal genau auswiegen und dann anzeichnen, durch den Rumpf durchschneiden (etwas zu eng, dann hält der Akku schön fest)
- für Batteriekabel mit einem zum Rundmesser angeschärften 6- oder 8mm Alurohr von der Kabine aus ein Loch schneiden
in der Kabine ist alles an seinem Platz und braucht nur noch Luft
zum Schluß: Belüftung für die "Thermoskanne" nicht vergessen. Habe hierzu seitlich und auf der Oberseite der Haube mit dem Alustab Löcher reingeschnitten. So drücken Prop und Fahrtwind etwas Luft durch den Innenraum - was der Regler braucht (spätestens beim schärfer gewickelten Motor)
Zu guter Letzt habe ich den Motor neu gewickelt: anstelle 18 Wdg. passten mit einem 0,28er Draht 20 drauf (ich bin sicher, die Wicklung könnte schöner sein). Ergebnis: ging das Ding vorher schon schnell, so gehts jetzt Racing-mäßig ab. Stromaufnahme 6,5A, bei hard timing des Reglers sind es 8,5A => das braucht es aber wirklich nicht! Der Motor allerdings braucht jetzt auch Lüftungsschlitze. Dazu habe ich Löcher zu den seitlichen Lüftungsschlitzen und in den Kabinenraum rein gebohrt
So sieht das Ergebnis aus - man sieht nicht allzu viel, von den Einbauten. Sehr gut macht sich die zentrale Lage (=Hauptmasse) des Akkus, genau im Schwerpunkt und unterhalb der Flächen! Der Fox liegt absolut "satt" in der Luft; da kippelt und wackelt nichts...