Mustang P51D " Marinell" 1:6 - Metallbauweise: Baubericht!

Ich kann nur sagen das man deine Liebe zum Detail an jedem Foto sieht.
Nicht nur die Nieten sitzen dort wo sie sollen, auch der Fokus ist immer perfekt plaziert.

Vielen Dank für die Mühe die du dir macht um uns an dem Projekt teilhaben zu lassen.
Danke!

Andreas
 
Respekt vor deiner Arbeit die du dir machst Peter. Wird ein schönes Einzelstück ;)

Eine Frage hätt ich: Du hast einen Maßstab 1:6 und verwendest – hab ich irgendwo gelesen – Nieten von 1mm (Nietkopfdurchmesser von 1,8mm). Das kann maßstabsmäßig nicht hinhauen? Ich hab schon bei einem Maßstab 1:4 einen Nietkopfdurchmesser von 1,8mm. Du benötigst eigentlich 1,2 Kopfdurchmesser. Ich meine es gibt keine kleineren Alunieten als 1mm zu kaufen, oder?

Gruß
Nandor
 

PeterKa

User
Ja das stimmt schon, die Nieten sind etwas zu groß. Es werden auch viel unterschiedliche Maße benutzt, also ein echtes Desaster. Aber die Gesamtwirkung ist ok, und kleinere Nieten als 1 mm müsste ich selbst anfertigen, was bei der Anzahl aber völlig illusorisch ist.

Übrigens werde die Nieten sowieso nur im Innenbereich eingesetzt. Die Außenhaut muß sich mit Imitaten zufrieden geben. Die allerdings werden eingefräst. Habe schon Tests gemacht. Wenn man ein kleines Stahlröhrchen in die Fräse spannt und die Nietposition anfährt und nur max. 1 Zehntel ins Material fährt, ist die Illusion perfekt. Was ich auch noch probieren will ist sie zu prägen, also ohne drehende Spindel. Aber soweit bin ich noch nicht.

PeterKa
 

PeterKa

User
Ich schlage vor, die Beantwortung dieser Frage zu vertagen, bis das Modell fertig ist ;) Ich fühle mich jedenfalls wie ein Schüler der Meisterklasse im ersten Ausbildungsjahr. Viele der Techniken die benötigt werden muß ich noch erlernen, ob das alles ausreicht, einem Modell das Leben einzuhauchen wie es die wahren Meister können, muß sich erst noch weisen. Was die Bauweise und Materialien betrifft betrete ich im Modellbau teilweise Neuland, dafür habe ich die Techniken des Originals zur Verfügung. Und ich habe bereits gelernt, daß alleine das Kopieren der Bauweise zu einer sehr stimmigen Umsetzung ohne große Kunstgriffe führt. Ein Beispiel gefällig? Ich habe mich immer gefragt, warum der Querträger so wahnsinnig kompliziert aufgebaut sein muß. Daß er so massiv sein muß versteh ich: er sitzt genau im Schwerpunkt des Motors. Aber warum da 3 Bleche übereinander genietet werden müssen eines rechts gefalzt, eines links gefalzt, habe ich erst erkannt als ich die Nieten gesetzt habe, denn nur so kann man die innenliegenden Nieten ordentlich stauchen.

Und jetzt muß ich mir das dritte Nietwerkzeug bauen, denn die lange Reihe der Nieten an der Unterseite bekomme ich nicht hin, ohne die plattzuklopfen (einkleben gilt nicht). Und da man diese Reihe sofort sieht, wenn man die Cowling entfernt und den Motor ausbaut... errmmm bin ja schon weg :)

PeterKa
 
Ein Beispiel gefällig? Ich habe mich immer gefragt, warum der Querträger so wahnsinnig kompliziert aufgebaut sein muß. Daß er so massiv sein muß versteh ich: er sitzt genau im Schwerpunkt des Motors. Aber warum da 3 Bleche übereinander genietet werden müssen eines rechts gefalzt, eines links gefalzt, habe ich erst erkannt als ich die Nieten gesetzt habe, denn nur so kann man die innenliegenden Nieten ordentlich stauchen.
PeterKa

das wäre meine nächste Frage gewesen... aber Du hast sie schon beantwortet... so, nun schön weitermachen;)
 

PeterKa

User
Dies ist das Werkzeug für die Nieten, die ich bisher nicht stauchen konnte..

IMG_2835.jpg

Es ist eine sehr alte Zange aus einem billigen Set, die ich mir zurechtgeschliffen und die Messinginlets eingebaut habe. Es funktioniert leidlich gut, für große Serien ist es nix, aber für die paar die gelegentlich mal anfallen passt es schon.

PeterKa
 

PeterKa

User
Der Irrsinnsspant ist endlich fertig und sitzt an Ort und Stelle. Übrigens das erste Teil mit dem ich nicht zufrieden bin. Da war zuviel Handarbeit nötig, und daher haben die Nieten zum Teil nicht ihre schöne Form behalten. Sie saßen auch sehr dicht und die Maßhaltigkeit der Bleche nach dem Bördeln war auch nicht gerade sensationell.

IMG_2836.jpg

IMG_2837.jpg

Dwer einzige Trost der mir bleibt ist, daß man den Spant ja sowieso nur sieht, wenn man die Cowling entfernt und den Motor ausbaut ;)

Dieser Spant kann jetzt final bearbeit werden. Auf besonderen Wunsch eines Lesers hier werde ich die Lackierarbeiten im Detail zeigen.

PeterKa
 
hast Du gut gemacht und kannst auch stolz drauf sein, weil 99% der Modellbauer sich so etwas von Null an nicht zutrauen würden!
 

PeterKa

User
Immer wenn man glaubt etwas Tolles geschafft zu haben, und jetzt könnte es nicht schlimmer kommen... irrt man sich... es geht immer noch schlimmer.

Der Spant ist inzwischen grundiert und getempert. Leider kommt mein Schnuckelgrün (Chromoxyd) erst morgen.. Dann mache ich die Bilderstrecke fertig. Daher habe ich mich an den Kopfspant gemacht. Das ist der Spant, an dem das Smile festgeschraubt wird.. und auch die Cowling.. das heisst er ist formgebend. Dafür besteht er nur aus einem einzigen Teil.... Sicherheitshalber habe ich 2 Rohlinge ausgeschnitten, man weiss ja nie.

IMG_2844.jpg

IMG_2845.jpg

Die Aufgabe besteht darin, den massiven Rand sauber zu bördeln. Das kann ich nicht ohne eine Form. Hier kann man sehen, wie der Spant verklemmt wird, um sich beim Bördeln nicht aufzufalten... Soweit der Plan. Das Bördeln muß ich mit einem Gummi machen, damit ich eine glatte Oberfläche behalte.. Also ob das auf Anhieb klappt ist mehr als fraglich. Das muß aber jetzt erstmal über Nacht liegen.. vielleicht schmiegt es sich ja von alleine um die Kante...

PeterKa
 
Ganz tolle Arbeit!
Respekt.
Ein Bisschen tricksen beim Spant ist nix? Ich meine, paar Schlitze rein schneiden?

Gruß
Juri
 

PeterKa

User
Ein Bisschen tricksen beim Spant ist nix? Ich meine, paar Schlitze rein schneiden?
Gruß
Juri

Nööö :)

ist auch nicht nötig...

IMG_2846.jpg

Mit einem Plastikhammer (früher hießen die Delrinhammer) und kleinen vielen, vielen Pingelchen.. und nicht zu vergessen immer wieder ausglühen (4-5 mal)...

Ich habs nicht ausgehalten und bin nochmal in den Keller... eine halbe Stunde war ich zugange.. Das braune ist verbrannte Kernseife als Temperaturindikator. In dieser Form wird das Teil jetzt fertig gefräst.

Manchmal machts dann auch wieder Spass ;)

PeterKa
 

PeterKa

User
Vielleicht ist es ein wenig übertrieben das nächste Bild zu posten und zu kommentieren, aber ich machs einfach. Werkstattkniffs halt. Es geht um das saubere Besäumen des Spantes, genauer des gebördelten Randes.

Geht einfach in einer kleinen Bohrmaschine (die fürs Feine).

IMG_2848.jpg

Möglicherweise kennt das nicht jeder ;)

PeterKa
 

PeterKa

User
So jetzt ist der Spant fabrikneu fertig.. Hier die Bilderstrecke des Lackiervorgangs.

1.) der Spant nachdem alles vernietet ist.

IMG_2838.jpg

2. 1-2 Stunden in Natronlauge. Dabei werden auch organische Substanzen wie Fett usw. sauber zerlegt (der braune Schlierkram).

IMG_2840.jpg

3.) Mit einem harten Pinsel wird dann in warmem Wasser die Oberfläche vor eventuellen Ablagerungen gereinigt. Dann muß erstmal das Wasser abtrocknen

IMG_2841.jpg

4.) Etchprimer aus der Sprühdose (ist recht blöd zu spritzen)

IMG_2843.jpg

5.) Einbrennen mindestens 2 Stunden im Backofen bei 80 Grad (ohne Bild)

6.) Mit mattem Chromoxid Grün spritzen.

IMG_2849.jpg

7.) mit mattem Klarlack versiegeln

IMG_2852.jpg

8.) Gewicht messen und sich ein Loch in die Mütze freuen.

IMG_2850.jpg

So sieht der Spant quasi fabrikneu aus. Er muß jetzt gealtert werden, doch das werde ich separat behandeln wenn ich genau weiß wie es geht.

Einfach, gelle ;)

PeterKa
 
Top!
icon14.gif

Gibt es Chromoxid grün auch in einem helleren Farbton?

Gruß
Juri
 

PeterKa

User
Da bin ich überfragt. Man muß aber wissen, daß Chromoxyd eine mineralische Farbe ist. Da ist kein Spielraum für Tönungen. Sie wurde im Flugzeugbau wegen der sehr guten Antikorrosionseigenschaften eingesetzt, genauso wie Zinkchromat (gelb) das es allerdings in 2 Farbvarianten gibt. Da ich weiß, daß dieses beiden Farbtöne zum Grundieren damals verwendet wurden, ist die Farbwahl sehr einfach. Übrigens wurde der Einsatz dieser Chromverbindungen wegen erheblicher Toxizität schon vor langer Zeit verboten. Daher kommen die modernen 95% Restaurationen, wie sie bei der Meier Werft gebaut werden, mit dem Standard grau Primer daher. Ich bin aber ein Fan des originalen Grüntons.

PeterKa
 
Moin Peter,
habe lange überlegt, ob ich das Folgende schreiben soll-aber es spricht nichts dagegen, da es ja nur meine Meinung ist.;)
Du baust deine Maschine werftmäßig auf...weshalb dann das Altern? Wenn ich deine bisherige Arbeit sehe, habe ich nicht das Gefühl ein Modell zu sehen.
Die jetzigen Teile haben einfach Leben durch die perfekte handwerkliche Unvollkommenheit. Weshalb willst du das durch Altern versauen?
Künstliches Altern würde nur von der Bauausführung ablenken und wäre mir persönlich zu viel. Es würde dann wieder in Richtung Modell abdriften und das wäre schade.
 
Danke, Peter.
Habe die Grundierung bei den Amis irgendwie in etwas hellerem Grün in Erinnerung. Deswegen die Frage gewesen.

Gruß
Juri
 
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