MV Ever Given steckt im Suez-Kanal fest

WhatsApp.jpg

(Bild kursiert auf WhatsApp)

LG Kurt
 

kalle123

User
Nettes Video.

Nur hätte ich mir den Link zu den Wetterdaten zum Zeitpunkt des Quergehens der EVER GIVEN gewünscht um das zu verifizieren. Und zu den Videosequenzen zum Fahrverlauf der EVER GIVEN vor dem Unfall. Das sind keine Radaraufzeichnungen. Sind alles andere, aber nicht exakt.

Nebenbei. Hier pflügt gerade ein 300m Container mit 7 Knoten im Suez Kanal durch den Sand.


Warum die Pötte vor und hinter der EVER GIVEN nicht quer gingen wird auch nicht beantwortet ....

Kann ja mal meine Epauletten raus kramen und auch ein Video machen. Irgendwo hab ich die noch .. :D

Gruß KH, und warten wir mal ab, ob da noch ein offizieller Unfallbericht veröffentlicht wird.
 

Hans Schelshorn

Moderator
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Jetzt hat die Reederei eine Havarie-grosse angemeldet. Das bedeutet für die Eigner der Ladung, daß sie den Schaden anteilig nach dem Wert ihrer Fracht bezahlen müssen. Laut Seerecht haben sie keine Wahl, sie müssen zahlen. Hinzu kommt, daß sich das Verfahren bis zur Freigabe des Schiffes bis zu zwei Jahre hinziehen kann.

Heißt also: Die auf dem Schiff befindliche Ware wurde bereits bezahlt und ist nicht verfügbar. Dazu kommen die Havarie-Kosten sowie, weil kaum jemand so lange warten kann, die Kosten für die notwendige Ersatzbestellung. Schöne neue Welt der Globalisierung.

Servus
Hans
 

mipme_kampfkoloss

Vereinsmitglied
Teammitglied
Bitte - so wie im verlinkten Artikel beschrieben - ein rechtsgebaren, das seit der Antike so durchgeführt wird, nicht auf die Globalisierung schieben!

Mir war auch nicht bewusst, dass es dieses Risiko gibt. Aber gewerbliche Importeure sollten das eigentlich wissen. Es gibt ja anscheinend auch eine Versicherung gegen dieses Risiko.
 

Andreas Maier

Moderator
Teammitglied
Also da muß ich Hans schon Recht geben.

Denn so einfach ist das nicht.
Das hat schon etwas mit der Globalisierung zu tun.
Wird ein LKW im Güternahverkehr auf der Straße beschlagnahmt und der Spediteur muß umladen oder eine Strafe zahlen, so kann er die Kosten nicht auf den Käufer der Ladung umlegen.
Da gelten nationale Gesetze und keine internationalen "See" gesetze. 😉



Gruß
Andreas
 

mipme_kampfkoloss

Vereinsmitglied
Teammitglied
Hmm, dass die Lieferwege heutzutage etwas länger sind, da gebe ich euch natürlich recht.

Ich habe die Anmerkung von Hans nur so gelesen, dass er die Reederei nun kritisiert, dass sie sich nach geltendem, recht alten Recht schadlos hält. Und das diese Möglichkeit auf der Globalisierung beruht. Was ja klar nicht der Fall ist...
 

Hans Schelshorn

Moderator
Teammitglied
Das war nicht als Kritik an der Reederei gemeint. Die Kunden wussten ja, was passieren könnte, das Verfahren ist Teil der Frachtbedingungen. Man kann sich gegen Schäden versichern oder auch nicht.

Es zeigt sich halt an diesem Fall exemplarisch, daß nicht alles gut ist an der Globalisierung. Lange Wege können schon mal zum Totalausfall führen. Wer einen Container mit Smartphones oder Tablets an Bord hat, den wird wohl nicht trösten, daß er seinen Container nach zwei Jahren auf dem Hof stehen hat. Die Geräte mögen alle noch funktionieren, sind aber recht schnell "gealtert".

Ein Nachbar hat von einem Händler für Gartenmöbel berichtet, der derzeit wieder in Deutschland fertigen lässt. Diese Möbel sind teilweise recht sperrige Geräte, die einen Container schnell füllen bei relativ geringem Warenwert. Bei den drastisch gestiegenen Frachtraten für Container werden die Möbel schlicht zu teuer, trotz Produktion zum asiatischen Billiglohn.

Servus
Hans
 
Die Geräte mögen alle noch funktionieren, sind aber recht schnell "gealtert".
Ein Fall für die “Resterampe”.
Ein Nachbar hat von einem Händler für Gartenmöbel berichtet, der derzeit wieder in Deutschland fertigen lässt.
Soso… gestern war im Fernsehen (in FAKT) zu bestaunen, das es einen akuten Holzmangel gibt. Tischler und Bau (Märkte) beschweren sich, das fast alles Holz (und es gibt viel davon: Vertrocknet, Borkenkäfer…) ins Ausland verkauft wird. Und sie müssten teures Holz im Ausland einkaufen. Und auch bald in Kurzarbeit gehen...

Und so passiert es, das der Gartenstuhl, dessen Holz mal im Deutschen Wald wuchs, aus China kommt. (Falls sich nicht was Quer stellt.)

So was nennt man dann wohl globalisierte Wertschöpfung.
 
Richtig, Tommes, vielleicht kann ja beim BMWi und der EU geprüft werden, mal einen handelsrechtlichen Force-majeure zu erklären. :cool:

Um dann im waldreichen Deutschland mit seiner jahrzeeehhntelangen Kette Waldbesitzer-Sägewerk-Internationaler Verkäufer den Letztgenannten damit aus dem Liefervertrag auszukoppeln, bis...
es vorbei ist. Also der Mangel.
China und die States drucken sich halt genügend Währung, um "jeden" holzigen Preis zu bezahlen. 🙃

Könnte sich allerdings auch um eine kommende Inflation handeln, die in den Vorlieferantenpreisen beginnt, Lumber im Link ist der "Bauholzpreis" aus einer internationalen Handelsbörse. Als ich vor ein paar Tagen reingeguckt habe, stand der Lumber-Preis noch bei 1300$.

Ansonsten steckt die Inflation ja bereits in den Börsenwerten der Industrieunternehmen und hier bei uns in den Haus- und Grundstückspreisen, es wird nur anders dargestellt, noch. Warenmangel durch ausbleibende Schiffs-Lieferungen ist auch...
preistreibend.
Mahlzeit und MfGnNAM
Dietmar
 
Zuletzt bearbeitet:

swoop

User
Zum Mangel und den steigenden Preisen ein Artikel .
Im Grunde genommen hat die Globalisierung nur den "Investoren" wirklich etwas gebracht. Dem einfachen "Steuerzahler" geht's nicht besser als vorher, der kann sich auch nicht unbedingt einen Steuerberater leisten, um das bisschen, das er hat, "Steuerschonend" anzulegen.
 
Hi swoop, wenn ein Link unter dem blauen "Artikel" liegen sollte, jetzt gerade kann ich ihn nicht aktivieren.

Franz, bitte die Frage zum Zustand des weltweiten Marktes selbst beantworten und berücksichtigen, laufendes Bereitstellen neuer zusätzlicher Währungsmengen in CH, USA und... beeinflusst die Märkte oder nicht. Abwertungswettlauf?
Dabei spielt das "Schiff" sicher nur eine kleine Rolle, aber es ist halt so schön gross. Gruss Dietmar

swoop, konnte hier noch editieren, danke, der Artikel deutet an, es wird langsam interessant.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hatte gestern ein Gespräch mit einem Geschäftspartner, der neben seinen Deckenversorgungseinheiten im OP Saal auch die übrige Versorgungsinfrastruktur mit technischen Gase im Krankenhaus umsetzt. Seine Firma beschäftigt einen Mann ausschließlich damit, die Rohstoffpreise zu beobachten und z.B. Kupferrohre dann zu bestellen, wenn das Kupfer gerade günstig angeboten wird. Er sagte, dass dieser Mitarbeiter derzeit fast keine Slots mehr findet, in denen er günstig ans Material rankommt. Seine Einkaufspreise hätten sich in den letzten Wochen in etwa verdoppelt...
:) Dieter
 
Das ist nur die Spitze des Eisbergs...
Alleine schon die Frachtkosten, vor allem aus China sprengen jeden Rahmen und die Preise gehen durch die Decke.
Die Preise für die benötigten Teile gehen in die gleiche Richtung.Bis zum Sommer dürften sich die Preise bei einigen Sachen mindestens verdoppeln mit Tendenz nach oben.
Speziell im Bereich der elektronischen Bauteile sehe ich da ganz schwarz.

So langsam lohnt es sich, Teile wieder in der EU zu produzieren, wenn den Unternehmen nicht aus umweltschutztechnischen Gründen wieder Knüppel zwischen die Beine geworfen werden. Halte ich auch für wichtig, sonst hat China uns bald alle im Sack.
 

kalle123

User
Tut sich wieder was ;)

Kommen Meldungen, nicht der Sandsturm war es (es waren ja nach andere Pötte zu dem Zeitpunkt im Kanal unterwegs) und auch nicht die Technik. Der 'Alte' aka Kapitän war schuld.

“The captain issued eight commands within 12 minutes as he tried to bring the ship back into alignment.”

Quelle: https://www.wsj.com/articles/egypti...ing-control-of-ship-in-suez-canal-11622406701

Kann ich mir recht gut vorstellen, wie der Master (off disaster) mit den 4 Streifen da rum gesprungen ist.

Gruß KH
 

Hans Schelshorn

Moderator
Teammitglied
Noch ein Nachtrag: Pleite gegangen ist die Reederei Evergreen nicht, ganz im Gegenteil. Die Mitarbeiter erhalten Bonuszahlungen für das letzte, ausgesprochen erfolgreiche Geschäftsjahr, und zwar 10 - 52 Monatsgehälter!
Wäre ich Verschwörungstheoretiker, dann würde ich vermuten, daß der Kapitän der Ever Given den Top-Bonus erhält, er hat ja mit seinem sehr erfolgreichen Manöver für die exorbitant gestiegenen Frachtraten gesorgt. :D

Servus
Hans
 

Relaxr

User
Na mit vielen asiatischen Transporteuren der asiatischen Waren wird uns da noch einiges blühen können. Ist schon irre, wie mit immer neuen Methoden Märkte und Finanzen manipuliert werden. Europa befindet sich da in massiven Abhängigkeiten.
 
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