Ovalen Scale Rumpf rund formen für Nasenantrieb

n1970

User
Nach 1.5 Jahren Betrieb meiner FW Libelle musste ich nun endgültig feststellen, dass der FES Antrieb mit dem Hacker A40 zu schwach ist, und dass ich eigentlich immer mit gesteckten Propeller fliege. Daher möchte ich die Libelle auf einen klassischen Nasenantrieb umbauen mit einem RF Scale Spinner mit 42mm Durchmesser. Die Herausforderung ist, im Nasenbereich den ovalen Rumpfquerschnitt rund zu bekommen.

Zuerst wurde bei ausgebauten FES System die Nase bei ca. 38mm Durchmesser abgesägt und das vordere Stützlager vom FES herausgeschlagen. Der Ursprüngliche Motor mit der FES Propelleraufnahme wurde wieder eingebaut und diente als Führung um die Schnittkantenebene senkrecht zur Motorachse zu schleifen. Hierzu wurde auf ein dickeres Holzstück ein Sandpapier geklebt und entsprechend ein Loch gebohrt mit dem Durchmesser der Wellenachse vom FES. Der ursprüngliche Motor wurde nun endgültig ausgebaut und der Motorspant herausgeschlagen. Die Klebereste wurden möglichst gut weggeschliffen.

An der Schnittkante wurde innen so verschliffen, damit die Wandstärke konstant dick ist.
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Zum Verdrücken auf einen kreisrunden Querschnitt habe ich mir einen konischen Dorn aus PTFE gedreht mit 2° Schräge. Dieser ist 100mm lang und hat die Durchmesser 30mm und 37mm.
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Mit dem Dorn lässt sich nun ganz einfach den Rumpf kreisrund verformen 😀 So einfach, dass gleich die obere Rumpfnaht ein bisschen aufgerissen ist 😳
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Ich habe nun an der oberen und unteren Rumpfnaht ein bisschen CFK Roving eingeharzt, mit Frischhaltefolie abgedeckt, und mit einem Luftballon einen Anpressdruck realisiert.
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Das lass ich erst einmal aushärten bevor es demnächst weitergeht.

Grüße, Nils
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Nils, ich würde den Rumpf außen mit Folientrennmittel einschmieren und eine Sperrholzscheibe mit einem runden Loch anfertigen das so groß ist, dass du sie auf Rumpf schieben kannst wenn dein Pflock drinsteckt. Dann den Pflock rausziehen, den Rumpf von innen mit einer Lage Gewebe mit Harz belegen und in das nasse Gewebe von innen den Motorspant reindrücken.

Viele Grüße

Stefan
 
Wärmen?

Hallo Nils,
GFK-Rümpfe kann man elastischer machen, wenn man gefühlvoll (mit Föhn) wärmt und erst dann dehnt,
Dass eine Rumpfnaht aufgeht, macht mich aber stutzig: Sind die beiden Rumpfhälften nass in nass laminiert oder stumpf auf stumpf laminiert und mit geharztem "Überklebeband" gesichert?
In jedem Fall würde ich von der Rumpföffnung her ein Formspant solange eindrücken und ggfs nachschleifen, bis der Aussenumfang dem Innenumfang des Rumpes genau entspricht.
Hilft das?
VG Werner
 

n1970

User
Hallo Stefan,
ich befürchte fast, dass beim Herausziehen vom Dorn die äußere Sperrholzscheibe abrutschen würde.
Wahrscheinlich fertige ich einen GFK-Hilfspant an, welcher kurz hinter der Schnittebene sitzt, aber dann noch vor dem eigentlichen neuen Motorspant. Der Hilfsspant hat eine entsprechende große Bohrung damit der Dorn so gesetzt werden kann, damit der Rumpf dann rund gedrückt ist. Der Hilfsspant wird dann mit Baumwollflocken eingedicktes Harz eingeklebt und bei gesetzten Dorn soll das dann aushärten. Nach dem Aushärten und nach dem Entfernen des Dorns, hoffe ich, dass dann der kreisrunde Querschnitt erhalten bleibt.
Allgemein bin ich mir noch unsicher, ob ich die Rumpfnase erwärmen soll, wenn ich den Dorn stecke. Die gewählte Temperatur und die Dauer ist mir aber unklar.
Gruß, Nils
 

LT45

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Hallo Niels, Deine Grundidde ist gut hat aber einen Haken, du keilst ja die spitze auf weil der dorn nur an der schnittkante wirkt und hast den ganzen druck auf der Rumpfspitze...:eek: vielleicht hast du sogar den dorn frontside eingedrückt ... noch kritischer, siehe risse in der naht und nicht von der Haubenseite.
die sichere metode ist, auf eine schraube (M8 ) .. gewindestange oder so eine kreisrunden spant auffedeln der ca. 3..5 mm größer ist als der eigentlich zu verbauende spant (du kannst auch den zu verbauenden nehmen, denn er ist ja größer als das spinnermaß.). das ganze steckst du von der haube her rein und erwärmst die rumpfspitze mit den HAARFÖN nicht mit dem heissluftfön, da halten die meisten zu lange drauf. noch sicherer ist aber ein bad warmes wasser 50...60..70°C .. gegebenenfals steigern. wenn die rumpfspitze warm ist, an der von hinten eingefädelten schraube ziehen, dann formt dir der runde hilfsspant die spitze rund ... und da reißt auch nix, weil die ringkräfte 5..10mm hinter der schnittkante wirken.
alles klar?
dann, bei Scalrümpfen eignen sich gut außenläufer der größe 5065 mit 380...430KV an 6S. z.B. der Leopard 5065 von reisenauer.
den motor mit langer welle bestellen, aber OHNE adapter. den motorspant einfach je nach scalespinner (40 oder 44-er) einfach 5..8mm einrücken oder dickeren Motorspant verwenden. motor mit spant mal probeweise von der haube her einschieben und an der glocke drehen ob da was schleift. was zu 99% nicht der fall ist. zum verkleben des spantes drücke ich frontside den Scalespinner von vorne auf die welle, dann siehst du auch gleich ob alles richtig sitzt. Die madenschrauben anziehen, bis alles ausgehärtet ist. dann später spinner 1mm vorziehen drauf ... und abmessen wieviel mm die welle zu lang ist. dann abflexen.
Preiswert, leise, zuverlässig. Habe ich schon 6x so gemacht .. mit wachsender begeisterung...
für den LEO 5065-430KV nimmst du eine GM 18x8,5 oder eine Freudentaler 17x10. Handstart OHNE anlaufen mit abgesenken WK ist somit
bis 7,5kg möglich ... selbst für Senioren wie mich.
Viel Erfolg, gruß Andreas
p.s. habe ich u.a. auch so bei meiner Libelle gemacht ..😉
 
Hallo Nils,

nicht von Innen runddrücken, sondern von Aussen.
Dann platzt Dir auch kein Rumpf auf.
Einen Ring, z.B. Bambus Gardinenring, Schaukelring vom Baumarkt etc.
auf den Rumpf aufschieben. Sollte vom Druchmesser so passen,
dass er auf den ersten 2-7cm klemmt.
Drückt den Rumpf auf Anhieb perfekt rund vorn.
Zum Beispiel mit einem Schleifenband zum Flächenstahl sichern.

Lieber Gruß
Andy Reisenauer
 
Hallo,

würde es auch wie, Stefan schon schrieb, mit einer äusseren Schablone Formen.
Am besten den Rumpf, mit einem Spanngurt, mit der Nasenspitze in die Schablone mit Loch ziehen und wie Werner sagt, langsam erwärmen, das immer nach und nach, sollte theoretisch schön rein rutschen.

Habe bei miener Alpina 2501, mit Seglerrumpf, ebenfalls die Nase abgetrennt, den Rumpf mit einem Dremel innen ausgedremelt, das sich die Wandstärke verringert (Natürlich im Nachhinein wieder verstärkt) und einen Spant reingedrückt. Wurde bei mir nicht schön, aber wenigstens einigermassen rund das es nun aus 2m nach ein bisschen etwas aussieht(war meine erste Nasen-OP bisher), damals wusste ich leider den Tipp, mit erwärmen des Rumpfes zum verformen, noch nicht, weshalb es auch nur als Idee/Anregung gelten soll.

Gruß
Dennis
 

LT45

User
Spanngurt!? Warum kompliziert, wenn es einfach geht.....
Spant mit Schraube (siehe bild) von der Haubenseite einstecken, am Schraubenende (Mutter) ziehen .. vorher warm mache. FERTIG.
Da platz nix, ...das wird doch keine konische Presspassung für eine Wellenverbindung!!

Mit der Methode lassen sich auch kaputte bzw. deformierte Rumpfspitzen wieder in Form bringen. .. nur mal so als tip!!
Gruß Andreas

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n1970

User
Danke schon mal für die Tipps. Ich probiere heute Abend die äußere und die innere "Methode" aus. Für die innere Methode habe ich noch ein PTFE Stück zur Verfügung mit 45mm Durchmesser, einer 16mm Bohrung, und außen habe ich nun eine große 45° Fase angedreht. Eine entsprechende lange M16 Schraube mit Mutter und große Beilagscheibe habe ich auch noch gefunden. Diese Methode habe ich eigentlich schon mal an einem Swift S-1 ausprobiert und es wurde nicht perfekt rund an der Schnittstelle. Daher war auch mein Ansatz mit dem Dorn direkt an der Schnittstelle zu verformen.
Aber ich probiere gerne Eure Methoden aus - vielleicht wird es eine Kombination aus der inneren und äußeren Methode.
Gruß, Nils
 

AG33

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Libelle ist schon recht speziell die rund zu kriegen. Bei den anderen Übeltäter wie Swift ASW usw. ist es charmanter..
 

FWK

User
Das rund würgen ist halt so ne Sache mit Rest-Spannungen im Material... Ich empfehle die ersten 5 cm innen ausschleifen damit die Wandstärke reduziert und damit der Nasenbereich flexibler wird. Darauf achten, dass es nicht zu heiss wird, sonst zeichnet sich das Gewebe ab. Danach den Dorn einsetzen und von innen 2-3 Lagen 93er C-Gewebe reinlaminieren. 2-3 Umgänge mit einem C Roving, aushärten lassen, Dorn raus und danach völlig entspannt den neuen Spant einharzen. Der perfekt passende Spinner kommt übrigens aus dem 3D-Drucker. Damit wird das eine saubere Sache mit schön anliegenden Prop.
Gruss Franz
 
Von hinten den Spant mit gleichen Durchmesser wie der Spinner nach dem erwärmen reindrücken. Dauert bei mir keine 5 Minuten.
 

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n1970

User
Uff, das ist gar nicht gut gelaufen 😭 Rumpfspitze im Wasserbad auf 60°C erwärmt und von innen mit dem PTFE Stück gedrückt. Die Scheibe als Gegenstück damit verspannt. Es hat sich gleichwohl ein weiterer Riss gebildet und die Kante vom PTFE Stück hat sich nun außen abgebildet.
Bei dem Umbau kommt nun noch eine Reparatur dazu 🙄 Werde nun von innen mit der gleichen Methode den Motorspant eindrücken und verkleben. Vor dem Spant werde ich dann die Innenseite vom Rumpf mit GFK Schnipsel verstärken. Die Schnittkante wird dann auf den endgültigen Durchmesser eingeschliffen. Auf der Außenseite vom Rumpf wird dann gespachtelt, rund verschliffen und lackiert.
Ich behaupte mal, dass der Libellen Rumpf einfach zu oval und zu stumpf ist. Die Rumpfnase ist eine Freiformfläche mit kleinen Krümmungsradien in zwei Richtungen. Mit Gewalt das zu verformen kann nicht gut gehen. Von einem gleichen Umbau von einer Libelle, wurde einmal etwas in der Zeitschrift Aufwand geschrieben. Anscheinend war dort der Umbau auch nicht problemlos. Nachhinein ärgere ich mich, dass ich keinen Klappimpeller eingebaut habe 🤔
Gruss, Nils

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LT45

User
@ Nils, sorry jetzt "muss" ich mal deutlicher werden! Dein schadensbild sagt mir zwei dinge.
1. die temperatur war zu hoch, das läst sich sehr gut an den, an der oberfläche auftretenden gewebestrukturen erkennen.
außerdem hast du nur die ersten mm erwärmt, denn restliche bereich nicht, ist an der oberfläche zu erkennen.
die sptze war warm (weich) , der rest war kalt (hart) ... der klügere gibt nach... leider
2. du weitest offensichtlich an der spitze ... und damit wird nicht der vordere rumpfbereich verformt, sondern nur die vordere spitze
....und reißt ein. das nicht an der klebenaht der rumpfhälften (wie bei deinem ersten Versuch), sondern im normalen "vollen" material.

Du willst doch nicht nur die vordersten 3mm des rumpfes rund bekommen, sondern das ovale langsam in das runde übergehen lassen.
ausserdem braucht man da beim ziehen der schraube keine großen kräfte. ziehen, kalt werden lassen, zug-spant raus ... das ganze wird dann zurück federn ... dann den richtigen spant rein ... der macht es wieder rund ... und gut ist ... wie die bilder anderer hier gezeigt haben.
das ding weitet sich ja auf wie eine tulpenblüte.
die sache läst sich vielleicht retten, wenn du jetzt einen größeren spinner nimmst .... !?!? ... viel glück.
sorry für die deutlichen worte ...
Gruß andreas
 

LT45

User
Nachtrag, ich hab es bei meiner Libelle gemacht, geht genau so gut wie bei anderen rümpfen.
Der "Bhyon" hat übrigens auch einen stark ovalen rumpf ... da ging es auch...
oder der seglerrumpf vom Intention (simprop) der ist sogar stark dreieckig
 

n1970

User
Jetzt sieht es wieder besser aus 😀
Motorspant wurde eingeharzt, Innenseite mit Rovings verstärkt, und sowohl die Schnittkante als auch die äußere Seite verschliffen. Zusätzlich wurde an der Schnittkante ein Spant eingeklebt mit 0.2mm größeren Durchmesser als der Spinner, und mit dem gleichen Durchmesser wie die Motorwelle. Somit ist dieser Spant perfekt zum Spinner zentriert und nach Abschluss der Arbeiten wird der innere Teil von diesem Spant entfernt. Zu dem äußeren Rand von dem Spant läßt sich nun gut verspachteln. Vielleicht noch einmal Spachteln, Füllern und Lackieren.
Gruß, Nils
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LT45

User
@ Nils
... super, noch die Feinarbeiten, dann ist es ja perfekt..!
Noch ein Tip!! Zu Übungszwecken im Verein mal nach gebrochenen defekten Rümpfen fragen an denen die Spitzen noch ok sind.
Dies sind dann die perfekte "Übungsgeräte" um die vorgeschlagenen Methoden mal auszuprobieren.
Es muss ja nicht immer das neue teure Modell als "Versuchskaninchen" her halten...:cry:
...es ist ja noch kein Meister vom Himmel gefallen 😇 ...ich schließe mich da ein!:D
Gruß Andreas
 

n1970

User
Fertig ✅ Der Farbton ist nicht 100%, aber das passt erst mal. Möglicherweise baue ich noch ein Einziehfahrwerk nun ein, und da nach ca. 70 Bauchlandungen der Rumpf sowieso recht zerkratzt auf der Unterseite ist, bekommt die Libelle vielleicht eine neue Rumpflackierung 😎
Gruß, Nils
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