Pflegearbeiten am Seidel-Stern 250

[Mark M]

So, vor der neuen Saison müssen die Modelle wieder fit gemacht werden. Eins meiner liebsten Modell ist der FW 44 Stieglitz.

Der Stieglitz hat 3,33 m Spannweite und wiegt knapp unter 25 kg. Das Modell ist von Klaus Heppenheimer und exzellent gebaut.

Der Seidel hat 250 ccm, ist ein 7 Zylinder Stern, der mit Methanol betrieben wird.

Für den interessierten Leser werde ich mal ein paar Fotos vom Innenleben einstellen. Zumindest die Vereinskollegen fanden die Fotos gut, und die möchten das hier noch mal kommentiert sehen.


Also dann mal los....

Gruß
Mark

 

[Mark M]

das war "Halbzeit": siehe Bild.



Das Wichtigste vorab: bis auf 1 Teil ist alles wieder zusammen.....

 

[Fabi1998]

Hallo

Sieht aber sehr sauber aus.

Fabian

 

[Mark M]

Hallo Fabian,

auf dem o.g. Bild ist der Motor schon gereinigt. Allerdings sehen Methanoler dementsprechend auch imemr sauberer aus.

Als erstes wird der Motor sauber zerlegt.

Alles wird so sortiert, dass alles paarig bleibt. Es sollten keine Teile vertauscht werden.

Das ist schon mal etwas Arbeit....

Gruß
Mark

 

[Mark M]

Der Nockentrieb wird komplett nach vorne abgenommen. Die Kurbelwelle lässt sich ohne Probleme aus dem Pleuel ziehen.


Gruß
Mark

 

[Mark M]

Alle Motorenoberflächen innen, Pleuel und Kolben werden mit WD 40 benetzt und mit einem weichen Tuch abgerieben. Die Nadellager und schwer erreichbaren Stellen ordentlich durchgespuehlt.
Da mein Seidel ein Methanoler ist, gibt es kaum hartnäckige Verkrustungen, welche sich schon mal bei Benziner mit schlechten Oel zeigen.

Hier zeigt der Methanoler seine Vorteile: Auch die Ventilsitze sind sauber.

Nach der Reinigung werden alle Bauteile wieder mit Oel benetzt, die Pleuellager werden direkt mit Oel "satt" benetzt.


Von aussen reicht auch etwas WD 40 und viele weiche Tuecher. WD 40 unterwandert den Schmutzt und loest ihn damit gut ab. An hartnäckigen Stellen, wie zum Beispiel um den Kruemmer kann ma auch mal zu Bremsenreiniger greifen.

Der Motor sieht von aussen wieder frisch aus.

Gruss
Mark

 

[Bückerman]

Sternpflege

Sternpflege

....und das Wichtigste, nämlich die Fettfüllung im Nockentrieb, die sich so gerne über die Dichtlippe des Kurbelwellenlagers aus dem Staub macht, hast nicht kontrolliert ?? Wenn das Fett raus ist, bau Dir schon mal ne schöne Kiste für die Nockentrommel.

Ich habe vor einiger Zeit vor das Kurbelwellenlager einen richtigen Wellendichtring gesetzt und die Stösselführungen gegen die neuen mit O-Ringdichtung ausgetauscht. Seitdem bleibt das Fett auch dort, wo es hingehört.Trotzdem sollte es ab und an mal getauscht werden.

MfG

 

[Mark M]

Hallo Bückermann,

Nockentrieb kommt noch. Hochwertiges Fett liegt bereit.

Bei meinem Seidel ist der Fettverlust aus dem Nockentrieb äußerst gering.

Gruß
Mark

 

[Mark M]

Da die Flugtage bald wieder losgehen, hier noch die letzten Wartungsarbeiten am Seidel.

Wie oben erwähnt, fehlte tatsächlich ein Teil. Ein Sprengring war vermutlich nicht montiert. Solange der Pleuelbolzen nicht wandert, ist das kein Problem. Sicher ist sicher, und so hat mir St. May noch schnell ein paar Ringe zugesendet.
Jetzt konnte der Motor wieder abgedichtet und verschraubt werden. Es ist ganz wichtig, dass hier alles dicht ist, sonst zieht er sich schnell irgendwo Falschluft rein.

Das Fett zum nachschmieren habe ich von Andreas Heilemann bekommen. Andreas ist auf dem Gebiet ein absoluter Fachmann. Wer die Seite noch nicht kennt, findet hier viele interessante Dinge:

www.heilemann-sternmotoren.de

Fehlt nur noch der Trichter auf dem Vergaser. Die passenden Bilder gibt es beim nächsten mal.

Gruß
Mark

 

[Mark M]

Hallo zusammen,

wie versprochen noch die Bilder:

Das Fett an der Nockenscheibe ist wichtig, damit der Stößel nicht langsam die Nocke abschleift. Die Stößel selber habe ich wie oben berichtet, entgratet und poliert.

Jetzt kann der Seidel wieder in die Stieglitz, die ich zwischendurch auch immer wieder gerne fliege.




Gruß
Mark

 

[Mark M]

Endspurt:

Da die Krümmer im Bereich der Bördelung nicht mehr vollständig waren, habe ich mir welche bei Zimmermann neu anfertigen lassen.

Die Überwurfmuttern habe ich mir in der Werkstatt neu gedreht. Diese mussten etwas kürzer werden, da die Krümmer aufgrund des aufgelöteten Ringes etwas länger sind.

Am Ende hat der Seidel Stern noch 7+1 neue Glühkerzen bekommen.


Gruß
Mark

 

[PeterDDany]

fett

fett

hallo mark, habe mir grade einen Evolution 7 77 gekauft. muss ich den auch jedes jahr neu fetten?? habe bissel respeckt vor der demontage und mehr noch vom zusammenbauen. an wen kann ich mich da wenden wenn es mal soweit ist??

Gruß
Peter

 

[Mark M]

Hallo Peter,

Fett und Hilfe bekommst du bei Andreas Heilemann. Seine Seite habe ich oben genannt.

Solange es geht, würde ich den nicht zerlegen.


Info: Meiner läuft wieder wie ein Traum. Die Wartung hat sich gelohnt. Den Stieglitz kann eine Person nur noch sehr schwer festhalten. Im Flug sieht das so aus, dass der 25 kg Stieglitz bei etwas über Halbgas senkrecht geht. Das ist aber sehr untypisch... deswegen fliege ich meisten nur mit 1/8 Gas. Aber wehe, man gibt mal Vollgas.... der Schub ist gewaltig. Meiner Meinung nach der stärkste Motor in der Klasse.

Gruß
Mark

 

[Mark M]

FW 44 Stieglitz



Gruß
Mark

 

[Mark M]

Kontrolle nach 3 Flügen:

* Krümmer etwas nachziehen: jetzt hat sich alles gesetzt
* Ventilspiel kontrollieren: Alles i.O.

Die Glühkurve muss ich allerdings noch etwas ändern, die OS F-Kerze zieht verdammt viel Strom...


gruß
Mark

 

[Mark M]

Kurzes Update:

der Seidel hat nun wieder 20 Liter durch (ok, der hat ja auch Durst). Nach der Wartung und Umbau passt alles weiterhin perfekt. Der Motor ist dicht, bis auf die Ventile natürlich.

Bei 1.40 ist der Stieglitz dann mal im Flug zusammen mit Gerd zu sehen:

https://www.youtube.com/watch?v=Um6i3fTRQHE



Gruß
Mark

 

[bubi_scholz]

UMS 735 reperatur

UMS 735 reperatur

Hallo Zusammen, vielleicht hat heir jemand einen Tip für mich. Sieht ja aus als wäre ich nicht der einzige der seinen Stern zerlegen musste.
Ich habe einen 735 von UMS bei dem die Pleuel defekt waren und somit ausgetauscht werden musste. Nun ist alles neu gelagert usw. aber ich bin unsicher wegen des zusammenbaus, wie stelle ich sicher das die verzahnung exact stimmt bzw. das Nockenrad bei OT genau richjtig steht? Habe im Motor leider keine Markierung oder so gefunden. Bin für jeden Tip dankbar. Gruss Stefan

 

[bubi_scholz]

how to

how to

Ich hatte wegen der Montage dann Heilemann kontaktiert und folgende antwort erhalten:

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vielen Dank für Ihre Mail.
Sie müssen den ersten Zylinder auf Überschneidung einstellen, d.h. Kolben ist oben und beide Ventile leicht geöffnet.
Dann passt der Rest auch.

Wenn noch Fragen sind, bitte gerne melden bzw. anrufen. Telefonnummer siehe unten.

Viele Grüße und einen schönen Abend
Elke Heilemann
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in einem Ami forum gabs eine gute zeichnung dazu, siehe unten. Ich hoffe das hilft dem ein oder anderen. Btw. ich werde meinen nun mit CH-Ignition auf Benzin umbauen :-)

 

[Mark M]

Es ist mal wieder Zeit, der Seidel muss in die Maintenance.

Diesmal auch mit Demontage des Nockentriebes. Dazu ist die Kurbelwelle auszupressen.

Das Fett sieht noch recht passabel aus, sollte dann aber in dem Zuge mit getuascht werden. Das Lager der Nockenschiebe ist nicht mehr gut und muss getauscht werden.

Die Nockenbahn muss ich mir jetzt noch genauer ansehen.


Gruß
Mark

p.s. Da mir noch ein zweiter Stieglitz zugelaufen ist, ist es wichtig, dass der Seidel weider perfekt funktioniert und der erste Stieglitz kann ohne Motor verkauft werden.

 

[Mark M]

Moin zusammen,

die Nockenscheibe ist schon sehr interessant, siehe CAD-Bilder oben.

Man fragt sich immer, wie kommt der Stern auf seine Zündfolge?
Die Nockenscheibe hat 3 Nocken, und dreht sich gegen Laufrichtung des Props, und dass untersetzet. Durch die unterschiedlichen Abstände von den dann 6 Nocken zu 7 Zylindern ergibt sich der Ventieltrieb.

Andreas von Heilemann-Sternmotoren hat sich die Nockenscheibe angesehen, für gut befunden (kein Verschließ nach etlichen Jahren), und steht mit Rat und Tat bereit. Andreas wird das neue lager dann in die Nockenscheibe einpressen. Da es für das Lager kein Bund gibt, kann Andreas das viel besser. Schließlich muss es nachher ja perfekt rundlaufen.

Bilder folgen.

Gruß
Mark