Pico Lino 3 - TMO - Akazie - Nappaleder

Teddito

User
Wie man merkt hab ich grad langweile...

...nach 5 Jahren einstauben lassen im Schrank habe ich mal 3 Tage Zeit gefunden die Picolino 3 zu bauen.
Ich habe mich weitgehend an die Dimensionen von Bernd gehalten. Es fehlt nur vorne am Gehäuse die Phase. Akustisch nicht im Sinne des Erfinders, sieht aber besser aus. Für wirklich guten Sound habe ich meine LIA AMT. ... so dachte ich...

Da ich immer Probleme mit den Leimen habe, habe ich Taschen an der Innenseite der Seitenwände gefräßt. So kann ich die Holzzuschnitte passgenau dort hineinstecken und verleimen. Die Tolleranz beträgt +- 0.3mm. Somit kann nix verrutschen und ma muss weniger schleifen.

Optisch kann man drüber streiten aber zumindest finanziell kann ich sagen das sich die 250€ für das Paar definitiv gelohnt haben und es jeden Cent wert ist. Wer keine Parties feiern will und wem so 50hz@-8db ausreichen mit atemberaubender Stimmenwiedergabe die man von Breitbändern kennt, der ist mit diesen kleinen Dingern gut beraten. Wir müssen berücksichtigen das dort nur 3,5" Breitbänder drinne sind und das Volumen sehr klein ist. Sowohl die 3,5" als auch das kleine Volumen hört man den Dingern nicht an. Sie klingen groß und klar gestaffelt mit ausreichenden Reserven auch um Nachbarn zu nerven was dem Gehäuse geschuldet ist (transmissiononline). Später dazu aber mehr.

Mich reizte es mal einen höherwertigeren Breitbänder zu hören. Ganz speziell in einen kleineren Gehäuse das noch relativ tief spielt
da es dafür mal Bedarf gab. Nach einer Anfrage an Lautsprechershop.de wurde schnell klar das es die Piccolino 3 sein sollten.

Zunächst mal zu den Lia AMT’s. Sie spielen von oben bis unten solide durch ohne irgendwelche erkennbaren Schwächen außer im Ultratiefbass was aber völlig normal ist für diese Art von Lautsprecher. Das die Lia unten rum dennoch viel Luft hat beweist der Lautsprecher wenn man mal etwas mehr aufdreht. Ich finde sie ist etwas wärmer abgestimmt. Sie hören sich langweilig und schüchtern speziell im Hochtonbereich an. Dafür allerdings auch sehr Detailreich und Präzise. Und das immer! Den Sound würde ich als leicht trocken betiteln. Klingt nicht berauschend, ist aber das beste was ich je gehört habe und passt voll in mein Profil und eher in die Kategorie Langzeitbegleiter einzuordnen. Sie wäre vom Beruf wohl Neurochirurg oder Uhrmacher geworden lol Nichts anderes erwartet man aber auch für einen der besten Hochtöner der Welt in seiner Leistungsklasse.

Um es kurz zu machen ist die Picolino 3 das genaue Gegenteil. Aufekratzt wie ein kleiner Köter dem man ein vollgesabbertes Stöckchen vor die Nase wedelt. Er bettelt gerade zu das man das Stöckchen wirft. Die Snares und Hats knallen ein förmlich um die Ohren das an meine Exfrau erinnert wenn ich mal böse war. Die kleinen Dinger haben unten rum auch ein nicht unansehnliches Temperament was bei einigen Musikstücken keinen Sub vermissen lässt. Speziell die Stimmen, haben wie alle anderen Aspekte auch eine ganz spezielle Charakteristik. Vielleicht ist genau das das Breitbandflair auf den viele abfahren. Die Stimmen sind gegenüber der Lia AMT alle noch eine Sitzreihe nach vorne geschoben wurden.

Im Hochtonbereich ist der Hochton etwas zu präsent. Bei der Punktausrichtung geht es oben rum aber unter. Es empfiehlt sich einen leichten Winkel zu verwenden. Die 20° die empfohlen wurden, sind mir etwas zu viel. Der Hochton klingt nicht blechern ( im Gegensatz zur Vota oder CT 227MKII oder auch der Vota 18 wobei diese in dieser Hinsicht eher dezent ist).

Der Lautsprecher klingt extrem trocken. Mag ich eigentlich, aber für mich ist es etwas too much. Pegeltechnisch lassen sich mit der kleinen Box auch alle Alltagssituationen meistern. Prügeln tun zwar nur die Hats und Snares, aber angesichts des 3,5“ Treibers und des kleinen Volumens geht das voll ok. Hätte niemals gedacht das die so laut kann bei diesen Bass und dieser Präzision.

Für mich klingt der Lautsprecher sehr sehr lebendig, egal welche Musikrichtung. Bei 5h hören kann man sich vorstellen das einiges gehört wurde. Drum’n Bass, Jungle, Hip Hop, Rock, House, Trance, Blues, Jazz, Klassik. Jede Art von Musikrichtung meistern sie gut. Wobei ich erwähnen muss das Klassik am schlechtesten klingt. Aber nicht Skacke! Noch immer besser als viele ihrer Vorgänger wozu auch die 3x teure Bijou 170 gehören die eigentlich niemals bei irgendwas etwas taugte. Die is nu auch verkauft. Der Nachfolger ist die Mimir die bereits gebaut wurde.

Die Lia ist in ihren Charackter schon sehr auffällig was viele Lautsprecher die ich habe/hatte nicht waren. Chirurgisch präzise und außerordentlich Detailreich. Aber am meisten hat mich die Picolino mit ihrer Lebendigkeit und Bass sowie insbesondere die Stimmwidergabe ( Tina Turner – Golden Eye) überrascht. Wenn ich nicht wüsste, was hinsichtlich Details und Präzision nach oben noch möglich wäre, wäre ich wohl bei den Picos hängen geblieben. Wers lauter mag ist ein Discofreund oder hat größere Räume zu beschallen. Ansonsten reichen die aber wie oben schon erwähnt völlig aus. Sub ist Pflicht bei Tiefbassfetischisten.

Ein kurzes Wort zu den deutlich günstigeren CT 227 MKII. Die sind für die Größe nicht schlecht. Die Picos sind aber locker 2 Klassen besser. Überall. Der Hochton der CT227 MKII ist leicht blechern. Der Bass geht bei weitem nicht so tief, der Pegel ist im Gegensatz zur Pico auch schwach. Die Box hat keinen Charackter. Die Pico schon. Und was für einen!

Ein schlechtes Wort muss aber trotzdem verlieren. Der Lautsprecher ist für Desktop ein Stück weit zu tief. Ansonsten passt alles. Bis 1000€ Kapital habe ich nichts besseres gehört trotz vermeindlich hochgelobter Bijou 170 mit den legendären KE 25 SC und der 3 Wege Vota Standbox und viele andere. Ich habe bereits ein weiteres Breitbandprojekt ins Auge gefasst und der Bausatz liegt bereits seit ca 1 Jahr im Schrank. Dieses mal wie Bluetoothspeaker V1 mit DSP und auch wieder als Aktivlautsprecher aber eben ohne Akku. Das Projekt wird etwas größer ausfallen mit etwas mehr Tiefgang. Die nächsten 2 Jahre sehe ich da aber keine Chance. Bluetoothlautsprecher V2 + eine weitere Mimir und dessen Sateliten für das Heimkino haben erstmal Vorrang. Das steht für das nächste Jahr an wobei ich schon probiere zumindest Bluetoothspeaker V2 noch dieses Jahr fertig zu bekommen. Dieses Projekt hat mich inspiriert mal ein hochwertiges Breitbandlautsprecherporjekt zu starten im Umfang von etwa 400€/Lautsprecher. Dazu wird es aber die nächsten 2-3 Jahre ganz sicher nicht kommen... Erstens bin ich aktuell zu arm und zweitens keine Zeit.

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Gruß Marc
 
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