Die Besonderheit beim Bespannen des Modells ist sicher der Umgang mit den Metallteilen. Hier hält der Heißsiegelkleber nicht ausreichend, es wird mit Sekundenkleber gearbeitet. Dabei gilt : weniger ist mehr, der Auftrag des dünnflüssigen Sekundenklebers erfolgt so dünn wie möglich. Das Vorgehen ist immer gleich. Man schneidet kleine Laschen in das Oratex, damit man das Gewebe ordentlich anfassen kann. Einen Tropfen Sekundenkleber auf das entfettete Metall geben und Gewebe drüberziehen. Ich habe keinen Aktivator benutzt um Auftragungen zu verhindern. Sollte sich das Gewebe beim Loslassen etwas anheben, habe ich es mit einem kleinen Alustab wieder angedrückt. So spart man sich den Sekundenkleber an den Fingern, den Alustab kann man zwischendurch leicht mit einem Teppichmesser reinigen.
Sind alle Kanten so verklebt, wird das Gewebe mit dem Heißluftgbläse gespannt. Das geht sehr gut. So geht man auch beim Rumpf vor. Zunächst der Rumpfboden bespannt, dann linke und rechte Seite inklusive halbem Rumpfrücken. Dann ist die Dämpfungsflosse dran. Bei der J3 müssen die Flächenanformungen vor dem Bespannen des Rumpfrückens montiert werden, da man ansonsten den Übergang zu den Flächen nicht sauber hinbekommt.
Dankenswerter Weise hat Tom ( Woodwings) die Herstellung von Zackenband und Naht-Imitationen bestens erklärt und ein Video erstellt :
(1) Scalemodellbau "Rippenvernähung & Zackenband" - YouTube . Dafür meinen herzlichen Dank an dieser Stelle. Leider waren meine Versuche, kleine Zacken zu produzieren nicht von Erfolg gekrönt. Ich habe mich wohl nicht sehr schlau angestellt. So mussten es die etwas größeren Zacken tun. Da ich das Modell nicht lackieren wollte, habe ich das Vorgehen beim Erstellen der Nahtimitation etwas modifiziert. Als Träger für die Naht habe ich DC-Fix Folie benutzt, die mit der Klebeseite auf das Fadenraster aufgebracht wurde. Anschließend in Streifen geschnitten. Jetzt kann der DC-Fix-Nahtstreifen auf das Zackenband mittig aufgebracht werden. Beides zusammen ließ sich dann sehr einfach aufbügeln. An einem Probestück habe ich die Haltbarkeit ausprobiert – die Streifen halten.
Die Aufkleber habe ich bei JR-Foliendesign erstellen lassen. Das hat wie immer perfekt geklappt.
Die Metall-Teile und die GFK Motorhaube wurden silber lackiert. Auch hier habe ich natürlich zuerst eine Probelackierung erstellt und bei Tageslicht kontrolliert.
Dann konnte die Piper vollständig zusammengebaut und vermessen werden. Beim Auswiegen ließ sich wie gehofft der Schwerpunkt mit dem Flugakku eingestellen. Die Piper wiegt jetzt 15,7 kg, ist also etwas schwerer als die 14,9 kg die für das Modell mit Valach 85 angegeben werden. Das war aber zu erwarten.
Ich warte jetzt auf die Flächenschutztaschen und gutes Wetter (nicht die Sonne ist entscheidend, sondern die Windrichtung), dann kann der Jungfernflug erfolgen. Ich werde berichten.
beste Grüße
Fred