Hallo Leute, hallo Bernd!
Ich wollte mich eigentlich schon lange melden, und nachdem Bernd jetzt nachfragt ist mein Schlechtes Gewissen noch größer. Nachdem ich den ganzen Winter Bücher gewälzt und Internet Seiten durchstöbert habe, hätte ich einige Kisten Bier gewettet, dass mein Profilstrak am Flügel zu dick, die Re-Zahlen zu gering und der ganze Flieger mit laminaren Ablösungen zu kämpfen hat. (unterkritisch…) Zusätzlich noch das kleine und wieder zu dicke HLW! Das machte wirklich keine guten Hoffnungen.
Nebenbei baute ich ein größeres HLW.(ti 160; ta105; SPW 1000; NACA 64012) Allerdings baute ich vor dem Lesen, sonst hätte ich kein Laminarprofil mit 12% Dicke genommen… Hinterher ist man immer schlauer… Also das Leitwerk ist fertig. Ich hab es auch jedes Mal auf dem Flugplatz dabei, hab es aber noch nie ausprobiert!
Weil----und jetzt kommt der Gag---- ich als erstes mit dem Gewicht experimentiert habe! Ich hab 1,6kg Stahl in den Rumpf geschraubt, den SP minimal nach vorn gelegt und die EWD mittlerweile wieder auf ca 2 Grad angehoben. Und das Teil hat auf einmal Leistung wie ich es mir wünsche. Wenn ich die Wölbklappen negativ setzt, rauscht das Ding davon, ohne zu Abzutauchen!!! Setze ich die Klappen positiv, ist das Aufbäumen fast weg, und mit minimaler Tiefenzumischung in den Griff zu kriegen. Das beschriebene Durchsacken ist völlig weg!!! Also das Teil fliegt jetzt wirklich geil.
Ich fliege zwar immer mit positiv gesetzten Wölbklappen um die beste Leistung zu erzielen, aber ich muß auch nicht alles verstehen…
Die Frage ist jetzt allerdings, warum ich mit einem höheren Gewicht (irgendwo über 10kg) auf einmal eine bessere Steigleistung habe??? Ich kann langsamer fliegen und kann jedes kleinste Steigen auskurbeln. Die Re-Zahl Erhöhung aufgrund der höheren Flächenbelastung schließe ich eigentlich aus, weil ich ja langsamer fliegen kann wie vorher. Trotz des höheren Gewichtes.???? Vielleicht kann mir das mal einer erklären. Würde mich wirklich interessieren. Als Abschluss kann ich sagen, wenn ich mir das Ding noch mal baue, würde ich mittlerweile einen dünneren Strack nehmen. Nach meinem jetzigen Wissenstand ist die Gefahr bei so schlanken Flächen in den unterkritischen Re Zahl Bereich zu gelangen eben sehr groß. Und wenn das Profil dann noch 14% Dicke hat…. Wobei ich gleichzeitig gegenhalten muß, dass das Abreißverhalten wirklich sehr, sehr gutmütig ist und ein Abriß eigentlich fast nicht zu provozieren ist. Ich werde irgendwann, wenn ich keine Leistungssteigerung mehr herauskitzeln kann das große Leitwerk ausprobieren. Ich denke aber, dass bei den zuerst beschriebenen Problemen die Erhöhung der Flächenbelastung die Lösung war. Bleibt mir nur noch übrig allen zu danken, die mir geholfen haben!!! Besonders JWL für den Tipp!
Und letztlich hab ich noch zwei Fragen, die vielleicht irgend jemand von den Aerodynamikern beantworten kann:
a) Warum erhöht sich die Steigleistung eines Flügels, wenn ich die Flächenbelastung erhöhe?? Ich hab das mit einem für Nurflügler vorgesehenen Programm gerechnet und verstehe es bis heute nicht…
b) Ich fliege fast ständig mit gewölbten Klappen. Die Originalwölbung des HQ 3/0 muß doch groß genug sein um den Auftrieb zu bringen. Ist dieses Phänomen auf die geringe Flächentiefe zurückzuführen, weil ein 3er Quabeck doch eigentlich nicht sonderlich verwölbt werden soll?
Würde mich freuen, wenn’s mir einer erklärt
Schöne Grüße