Probleme mit aus pdf in dxf (dwg) Format umgewandelte Pläne

Edgar

User
Hallo,
um bisher aus pdf Plänen von fmt oder Outerzone Fräsdateien zu machen bin ich bisher immer so vorgegangen:
1. PDF-Plan bei Zamzar in eine bmp konvertiert
2. bmp in TurboCad eingefügt und die Größe genau eingestellt
3. In der Mitte der einzelnen Linien die Bauteile mit Linien- oder Bezierfunktion nachgezeichnet
4. Aus diesen Zeichnungen dann die Fräsdateien erstellt.

Das hat bisher immer gut funktioniert.

Ich habe aber jetzt gesehen, dass man die pdf Pläne auch direkt in dxf oder dwg Format konvertieren kann.
Ich habe gedacht, dass ich mir dabei viel Arbeit wegen dem Nachzeichnen sparen kann. Deswegen wollte ich das jetzt beim neuen Puri so machen. Ich stoße dabei aber auf folgendes Problem:

Bei zum Beispiel einer Rippe wird nicht nur eine Linie erzeugt, sondern immer zwei. Es wird die äußere Linie und die innere Linie der Strichstärke erzeugt. Also etwa bei einem 5 mm Kreis hat man dann einen 5,1 mm Kries und einen 4,9 mm Kreis bei 2mm Strichstärke.

Egal welchen ich dann nehme, ist das dann nachher beim Fräsen nicht mehr entsprechend dem, was es wirklich sein soll.
Ich habe dann gedacht, dass ich einfach die äußere Linie horizontal und vertikal etwas kleiner mache, so das die in der Mitte der Strichstärke liegt.
Aber das klappt bei Einbuchtungen in den Teilen nicht. Dort verändert sich das dann in die falsche Richtung, wird zum Beispiel noch kleiner anstatt das es größer werden müsste.

Wie macht ihr das um bei so einer Konvertierung die richtigen Maße zu bekommen? Oder kennt ihr ein Konvertierungsprogramm, dass nur eine Linie über den Strichen der Zeichnung erzeugt, die sich dann in der Mitte der Strichstärke befindet?

Die besten Grüße
Edgar
 

sponi

User
Hallo,
das geht meist dann gut, wenn das pdf aus einer CAD Datei im dxf- oder einem anderen bekannten CAD-Format erzeugt wurde. Ansonsten kommt es zu den gleichen Effekten wie oben beschrieben. Aus einem nach alter Väter Sitte gezeichnetem Plan ein dxf ohne nachzeichnen zu erzeugen wird nicht gehen, außer vielleicht mit speziellen Programmen.
Gruß
Klaus
 
Hallo Edgar,

ich gehe anders vor. Ich bereinige zunächst das PDF und schmeiße alles an Werbung und Beschriftung unw. raus.
Dann wandele ich das PDF in ein DXF um und nutze dazu einen der freien Converter im WEB.
Da die Umwandlung in der Regel keine geschlossenen Konturen ergibt, gehe ich ins LibreCAD und zeichne den Plan auf einer neuen Ebene nach. Die Ursprungszeichnung werfe ich weg.
Die Zeichnung importiere ich dann ins Konstruktionstool (bei mir Fusion) für weitere Bearbeitung und CAM.

Für den Puri geht das recht schnell, ca. eine Stunde. Habe ich nämlich gestern gemacht. Wenn Du mir eine PN mit Deiner Email-Adresse schickst, schicke ich Dir das bearbeitete DXF.

LG
Fabian
 

Edgar

User
Hallo Fabian,
das ist ein sehr kameradschaftliches Angebot von Dir! Ach ja, die meisten Modellbauer haben halt noch Herz. Ich habe Dir eine PN Geschrieben.
Die besten Grüße
Edgar
 
Hallo Edgar,

vor diesem Problem habe ich auch häufig gestanden. Die Lösung war für mich das sehr gute aber leider nicht kostenlose Tool PDF to DFX. Die Software kostet ca. 30,-- € (zumindest war es bei mir so). Damit habe ich den Pdf Plan vom Puri in ca. 5 Minuten komplett ins dfx konvertiert. Die erzeugte dfx Datei lässt sich problemlos in der CAM Software (bei mir Estlcam) weiter verarbeiten. Mit allem drum und dran hatte ich mit Hilfe der Software in ca. 90 Minuten die kompletten Fräsdateien für den Puri fertig.

Den PDF zu dxf Konverter gibt es hier

Für mich ist dieses kleine Programm mittlerweile wirklich wertvoll geworden und ich habe die Gebühr im Nachhinein wirklich gerne dafür bezahlt.

Viele Grüße

Christoph
 
Hi Christoph,

eine Frage. Wie oben beschrieben nutze ich einen der freien Converter im Web (z.B. ZamZar.com). Damit erhalte ich ein korrekt skaliertes DXF. Dies hat das die sehr unschöne Eigenschaft, dass z.B. Linien Endpunkte, die eigentlich koinzident sein sollten, es nicht sind. Wenn eine Rippe aus 30 Segmenten besteht, habe ich über den Daumen an 5 Stellen diese offenen Konturen. Fusion ist da leider kleinlich und unterbindet Extrusion und in weiterer Folge entsprechend auch das CAM. Das nervt, weil die Korrektur wie oben beschrieben doch lästig ist, auch wenn es nur eine Stunde ist.

Mal eine Frage, ist in dieser Hinsicht Dein non-Freeware Tool besser oder ist ESTLCAM toleranter?

Wenn das Tool besser ist, wäre es in meinen Augen sein Geld wert.



Viele Grüße,

Fabian
 
Hallo Fabian,

die von Dir beschriebene Problematik ist nicht ganz von der Hand zu weisen, auch mit dem nicht kostenlosen Tool nicht zu 100%. Ich habe aber die Erfahrung gemacht, dass es sehr auf die Art und Weise ankommt, wie der Plan gezeichnet ist. Den Plan vom Puri z.B. konnte ich ohne eine einzige Korrektur 1:1 verwenden, die Automatikfunktionen von Estlcam haben die Konturen wunderbar erkannt. Ich musste nicht einmal manuell nacharbeiten. Daher ging das auch so schnell.

Komplexere Pläne wie z.B. der neue Thermy SL von W. Werling sind da schon schwieriger. Insbesondere dann, wenn die Zeichnungen (wie bei vielen Werling Modellen) total überladen sind, mit vielen Schraffuren und Hilfslinien etc. Da kommt es dann auch vor, dass Estlcam die Konturen nicht sauber erkennt und man nacharbeiten muss.

Insgesamt gehe ich mittlerweile aber so vor, dass ich gar nicht mehr in Fusion nacharbeite, sondern den kompletten Plan mit dem PDF to dfx Tool umwandle und dann die Korrekturen direkt in CAM über die manuelle Funktionen von Estlcam nacharbeite.
Ich fische mir dann aus dem Plan nach und nach alle Teile einzeln raus und bearbeite sie dann bei Notwendigkeit. Das geht viel schneller. Die dabei eventuell zu den wirklichen Maßen entstehenden Abweichungen sind mit meinen Mitteln, bei den auf dieses Weise erzeugten Teilen nicht mehr messbar. Klar, ist der Prozess im CAM dann langwieriger, weil man eventuell jedes dritte Teil manuell nacharbeiten muss, aber dass geht wie gesagt viel schneller als die lästigen Anpassungen in Fusion.

Insgesamt betreffen die Korrekturen eigentlich nur die Teile mit vielen Rundungen, wie z.B. die Rippen. Teile mit graden Linien und Ecken gehen eigentlich zu 99% ohne jeglichen Eingriff durch die automatische Erkennung durch.

Klar, Zeit braucht das natürlich auch, ich sitze mittlerweile schon über mehrere Wochen verteilt, bestimmt sechs Stunden am Plan vom Thermy SL. Aber bevor ich für den Frästeilesatz bei VTH nahezu 300,-- bezahle, investiere ich die Stunden gerne.

Viele Grüße

Christoph
 
Hi Christoph,

danke für Deine Antwort! Daraus entnehme ich für mich:
a) Dein Tool ist besser als meins hinsichtlich der Fehlerquote. Ich hatte beim Pruri locker 40 Fehlstellen auf runden Teilen (Wie Du sagst, gerade Teile gehen in der Regel immer)
b) In Fusion ist die Korrektur aufwändiger und macht absolut keinen Spaß (Auch nicht mit Test Script, dass einem die Fehlstellen zumindest anzeigt). Mein Workaround in LibreCAD macht auch keinen Spaß, geht aber mit ein wenig Übung schneller.

Was ich schade finde, dass wir alle die gleichen Korrekturaktivitäten auf den selben Plänen parallel zueinander machen…

Das Pricing der Frässätze von VTH finde ich manchmal sonderbar, will sagen: Kleinere Modelle wie der Thermy SL sind recht ordentlich bepreist (Dein Beispiel), Rieskobold (für einen Satz stand ich 2 Tage an der Maschine) 250€

Viele Grüße,
Fabian
 
Hi Fabian

das mit dem parallelen Bearbeiten der selben Pläne hat mich auch schon beschäftigt. Ich wäre sofort bereit, meine Arbeit zu teilen und die nc Dateien zur Verfügung zu stellen. Ich fürchte aber, dass man damit dann gegen irgendwelches Urheberrecht verstößt, weil die Pläne ja ausdrücklich nur für den privaten Gebrauch verwendet werden dürfen.

Das wird wahrscheinlich auch der Grund sein, warum sich VTH hartnäckig weigert, die (zweifellos vorhandenen) dfx Dateien zu den Plänen (gerne auch gegen zusätzliche Gebühr) rauszugeben. Da kommen dann Argumente wie "wahren der Plattformneutralität durch PDF" usw.. Ich glaube einfach, dass die es damit "selber Fräsern" wie uns bewusst schwer machen wollen, damit sie überhaupt noch einen Markt für die aus meiner Sicht (zumindest teilweise) recht happig bepreisten Bausätze haben.

Da finde ich innovative Leute wie z.B. Jonas Kessler wesentlich angenehmer. Man zahlt bei ihm je nach Modell so ca. 25,- € für den Plan UND eine perfekt vorbereitete Fräsvorlage, wo schon die Teile perfekt ausgerichtet und nach den verschiedenen Hölzern sortiert, vorliegen. Das sind dann zwar auch PDF Dateien, die aber derart perfekt vorbereitet und ausgearbeitet sind, dass man sie ohne eine einzige Korrektur, direkt "brettweise" ganz einfach und zügig ins CAM übernehmen kann.
Das finde ich mal einen wirklichen innovativen Ansatz! Er hat die nötige Weitsicht, um darin keine Gefahr für den Absatz seiner Bausätze zu sehen. Man kann bei ihm selbstverständlich aussuchen, ob man einen Bausatz oder aber eine Fräsdatei kaufen möchte.

Wir können uns gerne per PM weiter über das Thema austauschen, sofern Interesse besteht.

Viele Grüße

Christoph
 
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Rolf-k

User
Hallo zusammen

Wenn ein PDF Plan im CAD erstellt wurde lässt er sich gut Umwandeln.
Die von Hand gezeichneten Pläne sind eine Katastrophe.
Jeder Strich besteht aus Hunderte kleinen Linien.

Gruß Rolf
 
Hallo Thomas,

die Erfahrung kann ich leider nicht teilen, oder ich habe etwas falsch gemacht.
Ich hatte einen größeren FMT Downloadplan vorliegen (Rieskobold), den ich umwandeln wollte. Inkscape ist bei dem Versuch stets abgeschmiert, obwohl es bei mir sonst ausgesprochen stabil läuft.
Ich habe dies bei dem kleinen Puri plan gerade noch mal ausprobiert, den konnte ich problemlos importieren, allerdings scheinen auch hier die Konturen offen.

Kannst Du die Vorgehensweise in Inkscape vielleicht kurz (Gesetzte Importoptionen; Nachbearbeitende Schritte) beschreiben? Ich würde gerne prüfen, ob es das Problem mit den offenen Konturen (mein aktueller Painpoint) lösen kann. Das wäre echt super!

vg
Fabian
 
Zuletzt bearbeitet:

Paratwa

User
Hallo Fabian,

ich muss dich leider enttäuschen, ich habe bisher wohl einfach nur Glück gehabt und mit den Standardoptionen importiert. Eventuell liegt es auch an dem CAD Können des Erstellers oder dem von ihm benutzen Programm. Der letzte Plan war der Bushtrottel, den konnte ich ohne Probleme importieren und als DXF exportieren. Den will ich irgendwann als 200 Prozent Modell bauen. Der ursprüngliche Plan ist dann aber nur Grundlage dafür.

Handgezeichnete Pläne oder mit so was komischen wie Corel Draw gehen gar nicht. Da hilft nur selber im CAD nachzeichnen. Und der Aufwand ist dermaßen groß, dass ich dann lieber selber konstruiere.

Gruß
Thomas
 

funkle95

User
Wenn ein Plan im CAD erstellt wurde, lässt er sich mit dem Freeware Programm Inkscape problemlos aus einem PDF in eine DXF Datei wandeln.

Gruß
Thomas

Das hängt immer davon ab ob das PDF beim erstellen als Vektor oder Rastergrafik ausgegeben wird ;-)

- als Vektor kannst du das lupenrein als DXF oder DWG umwandeln
- mit einer Rastergrafik kannst du nicht viel anfangen bzw brauchst du da andere Programme dazu ;)

sg simon
 
Hallo Thomas,

die Erfahrung kann ich leider nicht teilen, oder ich habe etwas falsch gemacht.
Ich hatte einen größeren FMT Downloadplan vorliegen (Rieskobold), den ich umwandeln wollte. Inkscape ist bei dem Versuch stets abgeschmiert, obwohl es bei mir sonst ausgesprochen stabil läuft.
Ich habe dies bei dem kleinen Puri plan gerade noch mal ausprobiert, den konnte ich problemlos importieren, allerdings scheinen auch hier die Konturen offen.

vg
Fabian

Habe den Rieskobold Plan mit dem Programm PDF to DXf gewandelt sind 3 Mausklicks und Ich kann sofort in Estlcam die Fräsbahnen bearbeiten ohne Probleme.
Beim Puri gings genauso,keine offenen Konturen...

funktionierte bisher mit allen FMT Downloadplänen ganz gut wobei da bei Werling Plänen immer viele offene Konturen nachzubearbeiten waren,geht aber mit Estlcam ganz gut,keine Ahnung was da anders ist.
habe noch nie einen Plan im CAD bearbeitet.
 
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Marc25

User
Hallo,
oder die PDF Pläne der FMT einfach im kostenlosen Programm Inkscape importieren und als DXF speichern.
Gruß
Marc
 
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